Egmont

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Egmont (früher: Gutenberghus) ist einer der führenden Medienkonzerne mit Firmenzentrale in Kopenhagen, Dänemark. Egmont wurde 1878 von Egmont Harald Petersen gegründet. Das Geschäftsfeld von Egmont war traditionell das Verlegen von Zeitschriften, hat sich aber im Laufe der Jahre zu Massenmedien im Allgemeinen entwickelt.

Das Logo

Historie[Bearbeiten]

Im Alter von nur 17 Jahren gründete Egmont Harald Petersen im Jahr 1878 mit finanzieller Unterstützung seiner alleinerziehenden Mutter eine eigene Druckerei unter dem Namen „P. Petersen Bogtrykkeri“ (benannt nach seiner Mutter Petrine Petersen).[1] Zunächst beginnt er mit einer einfachen handbetriebenen Druckmaschine und druckt von Visitenkarten über Rechnungen bis hin zu Briefpapier und Ähnlichem.[2] Wenig später beschließt er, sich mit dem Drucken von Zeitschriften und Büchern größeren Herausforderungen zuzuwenden. Ansehen erlangte Petersen, als er 1892 als Erster den Vierfarbdruck in Dänemark verwendete. Mit dem Erwerb des Frauenmagazins Damernes Magasin fasst er auch im Verlagsgeschäft Fuß und expandiert schnell nach Norwegen und Schweden.[3]

Kurz bevor die Firma im Jahr 1914 den Titel der Königlichen Dänischen Hofdruckerei verliehen bekam, änderte Petersen den Firmennamen in Anlehnung an das Grundstück, auf dem er seine Druckerei bauen ließ, in Gutenberghus, da er nun auch selbst alt genug war, eine Firma eintragen zu lassen.

Am 05.08.1914 starb Egmont H. Petersen im Alter von 54 Jahren. Seinem Wunsch entsprechend wurde sein langjähriger Geschäftsfreund I.C. Petersen sein Nachfolger als Geschäftsführer von Gutenberghus, der gemäß der testamentarischen Verfügung Egmont H. Petersen die bis heute bestehende Egmont Foundation ins Leben rief. Die Stiftung ist Eigentümerin aller Egmont-Geschäftsbereiche und unterstützt soziale Projekte.

Der damalige Geschäftsführer des Verlags Gutenberghus, Dan Folke, reiste im Herbst 1945 in die USA, wo er Kontakt mit Walt Disney aufnahm, der in den Staaten bereits große Erfolge mit seinen Zeichentrickfilmen feiert, um ihm die Chancen einer transatlantischen Kooperation aufzuzeigen.[4]

Nach Abschluss der dreijährigen Planungsphase wurden dem Geschäftsführer Dan Folke am 19. April 1948 die Publikationsrechte für disney-Geschichten übertragen – jedoch zunächst nur für die kommenden fünf Jahre und begrenzt auf den skandinavischen Markt. Schon im selben Jahr arbeiten Disney und Egmont gemeinsam an der ersten Ausgabe des schwedischen Comicheftes Kalle Anka & Co, der sich 1949 die Erstausgabe des dänischen Anders And & Co. anschließt. [5] Seit 1962 produziert der Konzern auch eigene Disney-Comics. Der erste Zeichner für Egmont war der Däne Nils Rydahl.

Bereits seit 1946 erscheint das monatlichen Magazin Det Bedste, der Dänischen Version von Reader’s Digest. Im gleichen Jahr wird die Gründung von Gutenberghus Reklame Film gefeiert.

Im Jahr 1963 verschaffte sich der Konzern mit der Übernahme des dänischen Verlags Aschehoug Zugang zum Büchermarkt.

Mit der Gründung von Egmont Publishing Ltd. (heute Egmont UK) 1976 in London festigt Egmont seine Interessen als Herausgeber von Comics, Zeitschriften und Büchern. 1991 war Egmont Mitbegründer des norwegischen Fernsehsenders TV 2, bevor er ihn 2012 vollständig aufkaufte.

Nach der Verschmelzung mit Nordisk Film erfolgte 1992 die Umbenennung von Gutenberghus in Egmont.

Mit Appleseed erschien 1994 der erste Manga. 1998 erwarb Egmont den Kinderbuchkatalog von Reed Elsevier. Zehn Jahre später übernahmen sie von Orkla ASA die Minderheitsbeteiligung am Zeitschriftenverlag Hjemmet Mortensen, die sie bis dahin noch nicht hielten.

Heute produziert Egmont Wochenhefte, Magazine, Comics, Bücher, Filme, Fernsehsendungen, Schulbücher, Spiele, Musik und Unterhaltungselektronik. Die Vermarktungsabteilung des Verlags hat ihre Aktivitäten auf neue Geschäftsfelder ausgeweitet und zählt heute unter dem Namen Egmont Media Solutions zu den reichweitenstärksten Vermarktern in den Zielgruppen Kinder, Jugend und Eltern. Egmont ist in 21 Ländern vertreten, publiziert Disney-Comics in 30 Sprachen und beschäftigt etwa 3.500 Mitarbeitende. Damit ist Egmont europaweit Disneys größter Lizenzpartner im Printbereich.

Egmont Gruppe[Bearbeiten]

Egmont-Produkte sind europaweit fast überall anzutreffen. Egmont betreibt Niederlassungen in Australien, Bulgarien , China, Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Deutschland, Ungarn, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland, Südafrika, Schweden, Türkei, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich.[6]

In Skandinavien gehören etablierte Marken wie die marktführenden Magazine ALT for Damerne, Hjemmet, Euroman und Eurowoman. Zur Gruppe gehören aber auch die Filmproduktion Nordisk Film sowie der norwegische Fernsehsender TV2 Norway, Verlagshäuser wie Lindhardt og Ringhof, Carlsen und Alinea.

Daneben ist Egmont Ehapa Herausgeber diverser Onlineportale und entwickelt Apps für verschiedene Anwendungen von iPad, iPhone über Windows- und Nokia-Phone bis hin zu Android. Darüber hinaus ist Egmont Ehapa auch im Corporate Publishing aktiv, entwickelt Sammelprodukte und arbeitet neben den hauseigenen Print- und Onlineprodukten auch mit einer Vielzahl digitaler Medienpartner zusammen. Mit einem Angebot von 5 Millionen monatlichen Visits gilt Egmont Media Solutions als der führende digitale Vermarkter in der Kinderzielgruppe.[7]

Mit Beginn des Jahres 2021 wurde der Name von Egmont Publishing in Egmont Story House geändert, um das neue Geschäftsmodell und den Markenauftritt widerzuspiegeln.[8]

Deutschland[Bearbeiten]

Egmont, welches damals noch als Gutenberghus firmierte, gründete auf Anraten von Dan Folke, dem Geschäftsführer der Egmont-Harald-Petersen-Stiftung, im Jahre 1951 in Stuttgart den deutschen Ehapa-Verlag. Der deutsche Verlagsname beruht auf den Anfangsbuchstaben von „Egmont Harald Petersen Aktieselskab“, wobei das letzte Wort einer deutschen GmbH entspricht. Der Firmensitz von Ehapa befand sich in der Marienstraße 42 im Stuttgarter Stadtteil West.

Erste Chefredakteurin wurde Dr. Erika Fuchs. Noch noch im selben Jahr brachte der junge Verlag die Erstausgabe der „Micky Maus - Das bunte Monatsheft“ heraus, an der ausschließlich die vier damals vorhandenen Mitarbeiter gearbeitet hatten[9]. Es handelt sich dabei um die erste deutsche Zeitschrift, die vollständig in Farbe gedruckt wurde. Einen weiteren Meilenstein markierte der Beginn der Taschenbuchreihe Lustiges Taschenbuch im Oktober 1967. Nur ein Jahr später beginnt die Erfolgsgeschichte von Astérix auf dem deutschen Markt, dem sich 1977 auch Lucky Luke anschloss.

Der langjährige Comic-Autor Adolf Kabatek wurde 1972 zum Geschäftsführer des Egmont Ehapa Verlages berufen. Zwei Jahre später wird 1979 die Deutsche Egmont Verwaltungsgesellschaft (heute Egmont Holding Deutschland) ins Leben gerufen, welche alle Aktivitäten der bereits bestehenden deutschen Tochterunternehmen des dänischen Medienhauses koordiniert.

Einen wichtigen Schritt markierte 1985 nach dem Erwerb des Münchner Kinderbuchverlages „Franz Schneider Verlag“ die Aufteilung der Egmont Ehapa Verlag GmbH in drei Geschäftsbereiche:

  • Disney-Comics
  • Nondisney-Comics
  • und Buchverlag „Ehapa Comic Collection“

Die Egmont Comic Collection ging zum 01.01.1989 hervor und nahm ihre Arbeit in der Buchhandelssparte auf, um die eigenen Marken auch dort präsentieren zu können.

Im Jahr 1998 erwarb Egmont die Kinderbuchverlage Pestalozzi und Boje in Erlangen. Zur Jahrtausendwende wird „vgs Verlagsgesellschaft“ in Köln erworben und die Cultfish Entertainment GmbH ins Leben gerufen. Weiterhine erfolgte im Jahr 2000 die Auslagerung des Mangabereichs aus der Ehapa Comic Collection, die künftig unter dem Mangalabel „Egmont Manga & Anime“ (EMA) auf den Markt gebracht werden. Die Ehapa Comic Collection und Egmont Manga & Anime wurden allerdings 2003 unterm Dach der Kölner Egmont Verlagsgesellschaften mbH vereint.

Der Egmont Ehapa Verlag verlagerte 2001 seinen Standort von Stuttgart nach Berlin. Der eigene Onlineshop ging 2007 an den Start. Zehn Jahre später erfolgte ein Relaunch unter dem neuen Namen Egmont-Shop.

Das 60. Firmenjubiläum wurde im Jahr 2011 gefeiert. Die Egmont Verlagsgesellschaften und Egmont Ehapa gründen gemeinsam das neue Label Egmont Balloon, um Buchprodukte zu populären internationalen Lizenzthemen zu veröffentlichen.

Aus dem Egmont Ehapa Verlag wurde 2014 Egmont Ehapa Media.

Im Jahre 2020 erfolgte die Trennung vom Kinderbuchlabel Schneiderbuch. Egmont Ehapa Media verkündete, einen verstärkten Fokus auf Zeitschriften und Comics sowie auf sein wachsendes E-Commerce- und Marketing Services-Geschäft zu legen.[10]

Zum März 2022 startete das im November 2021 von den Egmont Verlagsgesellschaften angekündigte Programm von Egmont BÄNG! Comics, dem neuen Label für die Zielgruppe im Alter zwischen 7 und 11 Jahren.[11] Im Jahr 2022 konnte Egmont mit seinen drei Säulen Egmont Comic Collection, Egmont Ehapa Media und Egmont Bäng! Comics den Buchhandel mit einem Marktanteil von fast 25% dominieren. Damit kam nahezu jeder vierte verkaufte Comic im Jahr 2022 aus dem Hause Egmont (Platz 2: Carlsen Comics [ca. 19%]], Platz 3: Panini [ca. 18%)]).[12]

Mit dem Jahreswechsel zum 01.01.2023 haben die Egmont Verlagsgesellschaften den Vertrieb für das bereits im Januar 2022 gestartete Buchprogramm ihres Schwester-Verlages SAGA Egmont in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen. SAGA Egmont ist ein Verlagshaus innerhalb der dänischen Muttergesellschaft Lindhardt & Ringhof, die zur dänischen Egmont Gruppe gehören. SAGA Egmont veröffentlicht digitale Bücher in 30 Sprachen und zählt zu den führenden Hörbuchverlagen in den nordischen Ländern, Deutschland, Spanien und Polen.[13]

Schweden[Bearbeiten]

In Schweden ist Egmont Kärnan AB in Malmö ansässig. Der Verlag gibt seit September 1948 unter anderem Kalle Anka & C:o sowie Kalle Ankas Pocket heraus.

Dänemark[Bearbeiten]

In Dänemark verlegt der Egmont Serieforlaget A/S mit Sitz in Kopenhagen seit März 1949 unter anderem Anders And & Co., Anders And ekstra und Jumbobog.

Norwegen[Bearbeiten]

In Oslo sitzt der Egmont Serieforlaget AS, der unter anderem Donald Duck & Co herausgibt.

Polen[Bearbeiten]

Das polnische Taschenbuch Gigant Poleca wird von Egmont Polska Sp. mit Sitz in Warschau verlegt.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]