Die Kunst des Verkaufens

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Kunst des Verkaufens
Salesman Donald
Erstveröffentlichung: Dezember 1943
Entstehungsdatum: Juli 1943
Storycode: W WDC 39-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 10
Deutsche Übersetzung: Ulrich Klein, Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Goofy Magazin 5/1980
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Die Kunst des Verkaufens

beim I.N.D.U.C.K.S.

Die Kunst des Verkaufens (im Original: Salesman Donald) ist eine von Carl Barks gezeichnete Comicgeschichte aus dem Jahr 1943.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Im Entenhausener Kurier gibt es ein fabelhaftes Angebot: Wer zwölf Mixquirle verkauft, der bekommt ein Computerspiel. Doch obwohl Tick, Trick und Track durch die halbe Stadt laufen, verkaufen sie keinen einzigen Quirl. Donald meint zu ihnen, sie verstünden nicht, wie man die Sache anzugehen habe. Also will er ihnen die Kunst des Verkaufens demonstrieren. Als erstes klingelt er bei Frau Funke, einer bärbeißigen Frau in der Nachbarschaft. Mit Charme und Komplimenten quasselt er sie weich und bringt den ersten Mixquirl an die Frau. Der Besitzer des nächsten Hauses hält einen bissigen Hund, doch Donald trickst ihn aus und sperrt ihn aus. So kann er weitere Mixquirle verkaufen. Schlussendlich ist nur noch ein Mixquirl übrig und die Straße ist auch zu Ende.

Doch im Herzogshain steht noch ein Haus, das von einem Einsiedler bewohnt wird. Obwohl den Einsiedler noch niemand gesehen hat und mit ihm nicht gut Kirschen zu essen sein scheint, will Donald ihm den Quirl verkaufen. Mit mehreren falschen Türen kann der Einsiedler allerdings Donalds Avancen zurückweisen. Dann versucht Donald, den Einsiedler auszuräuchern, doch auch das glückt ihm nicht und der Einsiedler benutzt ihn zum Kaminfegen. Schlussendlich trickst Donald ihn aber doch noch aus: Er lässt den Einsiedler glauben, er habe aufgegeben, und als dieser seine Hütte verlässt, stürzt sich Donald auf ihn und will ihm das Haupthaar vom Kopf quirlen. Der Einsiedler hat keine Wahl und kauft.

Aber der Verkauf aller zwölf Mixquirle hilft den Kindern immer noch nichts. Sie bekommen lediglich das Computerspiel für einen günstigeren Preis, und das restliche Geld soll ihnen Donald geben. Der ist außer sich vor Wut.

Hintergrund, Analyse und Bedeutung[Bearbeiten]

Die Kunst des Verkaufens ist der zweite Zehnseiter von Barks, in dem Donald in der Ausübung eines Berufs zu sehen ist. In Helden und Haie war er Rettungsschwimmer, nun ist er als Verkäufer für Mixquirle zu sehen, allerdings rein freiwillig und um seinen Neffen zu beweisen, dass er es besser kann als sie. Auch wenn die Geschichte noch nicht so typisch ist, lassen sich dennoch einige Charakteristika des Genres „Donald, ein Meister seines Fachs“ hier erkennen: Donald erweist sich zunächst als überaus geschickt in diesem neuen Beschäftigungsfeld, stößt dann jedoch auf Schwierigkeiten, die er kaum überwinden kann. Barks perfektionierte das Genre in späteren Geschichten und ließ Donald wieder und wieder an seinem übergroßen Ego, das mit solchen Schwierigkeiten kaum fertig wird, scheitern. In dieser frühen Geschichte kann Donald am Ende über seinen Widersacher, den kauzigen Einsiedler, allerdings triumphieren.

1940 arbeitete Barks am Cartoonentwurf „Traveling Salesman Donald“ mit. Es war der erste Cartoon, an dem Barks gemeinsam mit Jack Hannah arbeitete und das erste Mal seit „Northwest Mounted“ 1936, dass Barks Kater Karlo zeichnete. Im Cartoon sollte Donald als gewiefter Verkäufer dem Barmann Karlo unechte Perlen verkaufen, die sich in Wahrheit als Hühnereier herausstellten. Daraufhin hatten Donald und Karlo einen langen, brutalen Kampf. Dieser dürfte der Grund gewesen sein, warum Disney das Projekt ablehnte.[1] Für Die Kunst des Verkaufens griff Barks auf diesen Cartoonentwurf zurück und entnahm den gewieften Verkäufer Donald, der seinen Kunden alles aufschwatzen kann.

Extra für den Comic erschuf Barks den Einsiedler mit übermäßigem Haarwuchs. Weil der gesamte Oberkörper und Kopf von Haaren bedeckt sind, konnte Barks nur noch mittels der Augen seinde Boshaftigkeit darstellen.[2] Die Rolle des Einsiedlers in der Geschichte wird aber besonders dadurch geprägt, dass er seitenlang überhaupt nicht zu sehen, sondern nur zu hören ist. Auf diesen Seiten – und aufgrund all der Gemeinheiten, die er Donald angedeihen lässt – kommt seine Boshaftigkeit viel deutlicher zum Tragen als auf den zwei Seiten, wo man ihn sieht. Denn als er tatsächlich aus der Hütte hervortritt, wird er sehr schnell von Donald überwältigt. Barks fertigte für den Einsiedler sogar zwei Skizzen an.[3] Seine Kreation muss ihm gefallen haben, denn sechs Jahre später verwendete er einen ganz ähnlichen Einsiedler in der Geschichte Die Macht der Töne. Auch in dieser Geschichte ist Donald als Verkäufer unterwegs, also passte es ganz gut, dass Barks wiederum einen behaarten Einsiedler verwendete. Dieser ist aber deutlich freundlicher.[2] Barks verwendete den Einsiedler später auf einer Zeichnung, die Dagobert und etliche seiner Feinde zeigt,[4] sowie im Ölgemälde „July the Fourth in Duckburgh“, wo der Einsiedler aus einem Fenster auf den Umzug hinunter schaut.[5][6] Des Weiteren wurde die Figur von William Van Horn in der Geschichte Bertie, der Berggeist (Neue Abenteuer der Ducks 7/DDSH 344) und von Dave Rawson und Carlos Guirado in der Geschichte Bruchpilot (MMM 3/2002) verwendet.

Die Versuche von Donald, in die Hütte des Einsiedlers hineinzukommen, erinnern ein wenig an den späteren Barks-Comic Der goldene Weihnachtsbaum. In jener Geschichte versucht Donald ins Haus der Hexe Hulda zu gelangen und versucht es ebenfalls mit einem Baumstamm, genau wie in Die Kunst des Verkaufens.

Dass Kinder als Verkäufer von Produkten mit Lockangeboten angeworben wurden, war früher durchaus üblich. Die Seiten von Comicheften waren oft gefüllt mit Reklamen, die zahlreiche Kinderspielzeuge, Sportartikel oder elektronische Geräte abbildeten. Wenn die Kinder ein bestimmtes Produkt entsprechend oft verkauften, so das Versprechen, würden sie das bekommen, was sie haben wollten.[7]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Geoffrey Blum (Hg., 2010): Carl Barks Tegnefilmene (Oslo: Egmont Serieforlaget), S. 161–167.
  2. 2,0 2,1 Geoffrey Blum: Studien für einen Einsiedler. In: Carl Barks Collection 1, S. 282.
  3. Die Skizzen auf Inducks
  4. Die Zeichnung auf Inducks
  5. „July the Fourth in Duckburgh“ auf Inducks
  6. Soupic und Corey: July Fourth in Duckburg. In: Bertel Express Spezial 5, S. 70–72.
  7. Kirk Demaras (2011): Mail Order Mysteries. Real Stuff from Old Comic Book Ads! (Insight Editions) S. 78f.
  8. 8,0 8,1 8,2 Übersetzung stammt von Ulrich Klein