Der Wert des Geldes

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Der Wert des Geldes
The Money Pit
Erstveröffentlichung: Juni 1990
Entstehungsdatum: 1989
Storycode: KD 0190
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 12
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, spätere Drucke Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 21/1991
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Der Wert des Geldes

beim I.N.D.U.C.K.S.

Der Wert des Geldes (original The Money Pit) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa aus dem Jahr 1989, die zugleich ein Remake und eine Fortsetzung von Seltene Münzen von Carl Barks aus dem Jahr 1951 darstellt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Donald und die Kinder sind im Geldspeicher mit dem Polieren von Onkel Dagoberts Münzen beschäftigt. Während Donald stöhnt, sind die Neffen vergnügt, singen ein Lied und machen sich einen Spaß daraus, das Fort Entenhausen aus Münzen nachzubilden, was Donald wiederum auf die Nerven geht. Überhaupt ist er so müde, dass er das Motiv auf einer Münze doppelt sieht. Doch es ist gar nicht Donalds Schuld, wie die Kinder sogleich feststellen. Die Münze ist eine Fehlprägung mit doppeltem Motiv und deswegen glatt hunderte Dollars wert. Donald kommt ein Gedanke: Zwar hatte er das letzte Mal Pech, als er versucht hatte, einzelne Münzen von Onkel Dagobert zu verkaufen. Damals hatte Dagobert ihm zu viele seltene Münzen des gleichen Typs gegeben, wodurch der Markt überschwemmt wurde und die „seltene“ Münze de facto nichts mehr wert war. Nun aber beschließt Donald, nur noch wenige Exemplare äußerst rarer Münzen zu verkaufen.

Flugs rennt Donald zu Onkel Dagobert, um ihm ein Angebot zu machen. Donald will für den halben Preis arbeiten, dafür aber die Münzen selbst aussuchen, mit denen er bezahlt wird. Jedoch durchschaut Onkel Dagobert Donalds Plan. Ihn widern Münzhändler an, da diese nur Münzen sammeln, weil Leute sie für wertvoll halten. Sie messen den Münzen einen viel höheren Wert als der eigentliche Nennwert zu, ohne den ideellen Wert zu schätzen. Im Gegensatz zu Onkel Dagobert baden sie auch nicht in den Münzen oder verbinden keinerlei Erinnerungen mit ihnen. Dagegen schätzt Dagobert seine Münzen nach dem Wert, den sie für ihn haben, nicht für jemand anderen.

Donald ist von der Lektion überhaupt nicht überzeugt, denn er kann den Unterschied zwischen der überschaubaren Sammlung eines Münzhändlers und der riesigen Sammlung im Geldspeicher nicht erkennen. Dennoch gestattet ihm Onkel Dagobert, sich die Münzen wie gewünscht selbst auszusuchen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Schon bald hat Donald ein paar Münzen gefunden, die er eilig zum Münzhändler bringt. Diese sind tatsächlich mehrere Tausend Dollar wert. Doch der Münzhändler erklärt Donald, dass ältere Münzen noch viel wertvoller sind. In Donald keimt eine Idee: Er überredet Onkel Dagobert, ihm den Kanalbagger im Speicher zu überlassen, um auf den Grund des Geldspeichers vorzustoßen, wo die besonders alten und seltenen Münzen lagern müssen. Onkel Dagobert ist dies nur recht, solange Donald alles, was er zu Tage fördert, auch blank poliert.

Am Ende der Woche ist der Geldspeicher vollkommen umgegraben und Donald hat regelrechte Minenschächte angelegt. Von ganz tief unten befördert er Münzen ans Tageslicht, die bereits eine Viertelmillion Dollar wert sind. Als Donald in einer Ecke einige Goldmünzen erspäht, fängt sein Herz mächtig an zu schlagen und schon buddelt er sich vor. Die begeisterte Gier hat sämtliche Sicherheitsbedenken weggewischt und es kommt, wie es nicht anders zu erwarten war: Die gesamte Grube samt aller Minen stürzt in sich zusammen und Donald ist unter Bergen von Münzen begraben.

Tick, Trick und Track rennen sofort zu Onkel Dagobert, der zu Hilfe eilt. Allerdings wissen die Ducks nicht, wo genau sie suchen sollen. Aus dem Saugschlauch dringt Donalds Stimme. Irgendwo ganz weit unten ist er, hat nur eine kleine Luftkammer um sich herum und das Atmen fällt ihm zunehmend schwer. Wenn Dagobert und die Kinder den ganzen Geldspeicher umgraben würden, würde es viel zu lange dauern, um Donald noch lebendig bergen. Eine letzte Chance bleibt: Onkel Dagobert bittet seinen Neffen, irgendeine Münze in den Saugschlauch zu stecken und kräftig hineinzublasen. Heraus wird eine Münze befördert, die Dagobert 1911 an der Spanish Main gefunden hat, wo er einst nach Schätzen tauchte. Zum Glück weiß der alte Abenteuer ganz genau, wo sich die Münze im Geldspeicher befinden muss.

Eine Stunde später ist Donald gerettet. In den Geldspeicher will er allerdings nicht mehr zurück, also muss die rettende Münze diejenige sein, die seinen Wochenlohn darstellt. Tatsächlich hat Donald damit den Jackpot gelandet, denn es handelt sich um die zweitseltenste Münze der Welt. Donald will sie sofort zum Münzhändler zu bringen, da es ihm scheinbar nichts bedeutet, dass es diese Münze war, die sein Leben gerettet hat. Gegenüber Donald erläutern Tick, Trick und Track dass jeder Preis, den Donald für die Münze bekommen könnte, den Wert für die Kinder nicht aufwiegen, ihren Onkel zurückbekommen zu haben. Nun zeigt sich auch Donald einsichtig. Verärgert gibt er Onkel Dagobert die Münze zurück.

Da Donald keine mehr Münzen polieren mag, erteilt Onkel Dagobert ihm die Aufgabe, Massen alter Briefe zu sortieren. Bald darauf ist Donald wieder so müde, dass er um seinen Kopf herum fliegende Flugzeuge sieht. Auch Tick, Trick und Track haben nichts gegen eine Pause und lassen das Kuvert mit einer superseltenen, wertvollen Briefmarke zurück.

Hintergrund und Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Don Rosa hält die Hintergründe dieser Geschichte für sehr interessant und würdigt sie als einer seiner persönlichen Lieblingsgeschichten.[1] Nachdem Rosa seine Zusammenarbeit mit Gladstone beendet hatte, zeichnete er einige Geschichten für den niederländischen Verlag Oberon, der ihn jedoch nicht dauerhaft beschäftigen konnte. Da der Disney-Konzern beschoss, von nun an zum ersten Mal selbst eigene Comics zu produzieren und auf den Markt zu bringen, wandte sich Disney an Don Rosa und fragte an, ob er bereit sei, für die Reihen Donald Duck und Uncle $crooge Geschichten zu schreiben.

Mehr als „Zeichen des guten Willens“ willigte Rosa ein und signalisierte, dass er bereit sei, für sie zu arbeiten, „wenn sie ihre Richtlinien bezüglich des Originalzeichenmaterials ändern würden“[1]. Während Don Rosa diese Geschichte 1989 für Disney zeichnete, hatte er zum ersten Mal Kontakt mit dem europäischen Verlagshaus Guthenbergus (heute Egmont). Da Disney die Lizenz für amerikanische Disneycomics an Gladstone Comics zurück übertrug, entwarf Rosa Der Wert des Geldes wieder für seinen ehemaligen und neuen Verlagspartner.

Jedoch wurde das erste Skript zu Rosas Der Wert des Geldes von einem Redakteur bei Gladstone Comics mit der Begründung abgelehnt, die Geschichte würde zu sehr dem Zehnseiter Seltene Münzen von Carl Barks ähneln und die gleiche Handlung erneut erzählen. Obwohl Rosa diese Ähnlichkeit bewusst war, argumentierte er, dass sein Hauptinteresse den zusätzlichen philosophischen Aspekten galt, die er seiner Geschichte hinzufügte. So scheine die Handlung von Münzsammlern zu handeln, beträfe jedoch alle Sammler, die „nur am Wert ihrer Sammlung interessiert sind, und nicht an den Gegenständen, die sie sammeln.“[1] In Rosas Geschichte ginge es zudem nicht nur um Donald, sondern vielmehr auch um Onkel Dagobert und deren Einstellung zum Münzsammeln. Dagobert verbindet mit dem Sammeln von Münzen eine tiefe Leidenschaft und einen sentimentalen Wert. Dagegen äußerte sich Don Rosa eher spöttisch gegenüber Sammlern, die Comichefte in Schutzhüllen einschweißen und ungelesen sammeln.[2]

Bezüge[Bearbeiten]

  • Im Splashpanel kann man auf einer Münze am unteren Bildrand einen Hidden Mickey erkennen.
  • Bei dem Lied, dass die drei Neffen zu Beginn der Geschichte fröhlich singen, handelt es sich um eine abgewandelte Version des Hits Put a Shine on Your Shoes von Fred Astaire.
  • Der Münzhändler (org. Ace Mold) übte diese Tätigkeit bereits in Seltene Münzen von Carl Barks aus.
  • Die im Comic gezeigte Münze Brasher Dublone existiert tatsächlich und brachte bei einer Auktion im Jahr 2021 einen Erlös von 9,36 Millionen US-Dollar ein.
  • Die im Comic gezeigte Briefmarke Inverted Jenny existiert tatsächlich und brachte bei einer Auktion im Jahr 2016 einen Erlös von 1,351 Millionen US-Dollar ein. Sie taucht auch in einer Folge der Simpsons auf.

D.U.C.K.-Widmung[Bearbeiten]

Die D.U.C.K.-Widmung steht in der linken unteren Ecke des Splashpanels auf dem Geldschein unter dem Nennwert 100, wurde jedoch in manchen Publikationen entfernt.

Trivia[Bearbeiten]

  • Das fünfte Panel auf der zweiten Seite, welches einen vor Zorn grimmig dreinblickenden Donald zeigte, wurde (vermutlich unwissentlich) gespiegelt als Buchrückenmotiv für die Neuauflagen der Lustigen Taschenbücher der Ausgaben 101 bis 110 verwendet.
  • Die Geschichte erschien in den USA erstmalig im Juni 1990 in der von Disney neu geschaffenen Reihe Donald Duck Adventures Nummer 1. Zu dieser Ausgabe wurde eine limitierte Version auf den Markt gebracht, die in einer Plastikhülle verkauft wurde. Es darf als Ironie des Schicksals betrachtet werden, dass jene Sammler, welche die limitierte Version niemals öffneten, diese Comicgeschichte und deren ironische Aufarbeitung des Sammler-Irrsinns nie zu lesen bekamen.[1]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Disney's Hall of Fame 6 – Don Rosa 2 (2005), S. 168, Kommentar zu Der Wert des Geldes
  2. Onkel Dagobert von Don Rosa 16 (1998), S. 41, Kommentar zu Der Wert des Geldes