Volker Reiche: Unterschied zwischen den Versionen

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„Da für die kurzen Werbespots volle Animationen wie in den professionellen Disney-Filmen gefordert wurde“, so Reiche in dem Interview, „musste ich mich von Grund an in die Tricks der Animation einarbeiten, vor allem mit amerikanischen Büchern, das hat sehr viel Spaß gemacht! Wenn man eine Figur in ihrer gesamten Bewegung - nicht nur in den Extremen wie beim Comic - zeichnerisch erfassen muss, lernt man sie erst richtig kennen.“<br>
„Da für die kurzen Werbespots volle Animationen wie in den professionellen Disney-Filmen gefordert wurde“, so Reiche in dem Interview, „musste ich mich von Grund an in die Tricks der Animation einarbeiten, vor allem mit amerikanischen Büchern, das hat sehr viel Spaß gemacht! Wenn man eine Figur in ihrer gesamten Bewegung - nicht nur in den Extremen wie beim Comic - zeichnerisch erfassen muss, lernt man sie erst richtig kennen.“<br>
Auf einem Storyboard des Zeichentrickstudios basierend, zeichnete Reiche die Bleistiftskizzen des Spots in allen Phasen, also 30 Sekunden mit je 24 Bildern pro Sekunde. Diese Skizzen wurden im Studio auf Cels übertragen, eingefärbt und abfotografiert. <br>
Auf einem Storyboard des Zeichentrickstudios basierend, zeichnete Reiche die Bleistiftskizzen des Spots in allen Phasen, also 30 Sekunden mit je 24 Bildern pro Sekunde. Diese Skizzen wurden im Studio auf Cels übertragen, eingefärbt und abfotografiert. <br>
In den anderthalb Jahren sollen laut Reiche 20-30 Werbefilme entstanden sein, nicht nur für das [[Lustige Taschenbuch]], [[Donald Duck Taschenbuch]] und [[Micky Maus Magazin]], sondern auch zum Beispiel für [[Asterix]]. Ende 1983 wurde dem Zeichentrickstudio die Lizenz entzogen, was die Zusammenarbeit mit Reiche beendete.
In den anderthalb Jahren sollen laut Reiche 20-30 Werbefilme entstanden sein, nicht nur für das [[Lustiges Taschenbuch|Lustige Taschenbuch]], [[Donald Duck Taschenbuch]] und [[Micky Maus Magazin]], sondern auch zum Beispiel für [[Asterix]]. Ende 1983 wurde dem Zeichentrickstudio die Lizenz entzogen, was die Zusammenarbeit mit Reiche beendete.


1984 erschien im Semmel Verlach, der auch die Albenreihe ''[[Werner]]'' herausgab, ein erster Band von ''Willi Wiedehopf'', den Reiche zur Serie ausbauen wollte. Ein angekündigter zweiter Band erschien jedoch nicht mehr.
1984 erschien im Semmel Verlach, der auch die Albenreihe ''[[Werner]]'' herausgab, ein erster Band von ''Willi Wiedehopf'', den Reiche zur Serie ausbauen wollte. Ein angekündigter zweiter Band erschien jedoch nicht mehr.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Klaus Strzyz]]: Volker Reiche (Interview) in: Klaus Strzyz und Andreas C. Knigge: ''Disney von innen. Gespäche über das Imperium der Maus''. (Mit einem Vorwort von Carl Barks). Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin 1988, ISBN 3-548-36551-5, S. 268–279.
* [[Klaus Strzyz]]: Volker Reiche (Interview) in: Klaus Strzyz und Andreas C. Knigge: ''Disney von innen. Gespäche über das Imperium der Maus''. (Mit einem Vorwort von Carl Barks). Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin 1988, ISBN 3-548-36551-5, S. 268–279.
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Comiczeichner|Reiche, Volker]]
[[Kategorie:Comiczeichner|Reiche, Volker]]
[[Kategorie:Comicautor|Reiche, Volker]]
[[Kategorie:Comicautor|Reiche, Volker]]
[[Kategorie:Trickfilmzeichner|Reiche, Volker]]

Version vom 21. Februar 2022, 00:22 Uhr

Volker Reiche (Quelle: volkerreiche.de)

Volker Reiche (* 31. Mai 1944 in Belzig, Brandenburg) ist ein deutscher Comicautor und -zeichner. Er zeichnet den Comic-Strip Strizz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und den Strip Mecki in der Hörzu. Zuvor arbeitete er für wenige Jahre für Disney als Zeichner von Donald-Duck-Geschichten.

Als Flüchtlingsfamilie zogen die Reiches nach dem Zweiten Weltkrieg erst nach Franken, dann nach Königstein im Taunus, wo Reiche noch heute lebt.

Zu ersten prägenden zeichnerischen Einflüssen für Reiche wurde das deutsche Micky Maus Magazin, darin insbesondere die Donald-Geschichten von Carl Barks, und später die Underground-Comics von Robert Crumb. Seine Comic-Karriere begann Reiche als Underground-Zeichner, in dessen Werken „freie Liebe“ und politischer Protest eine große Rolle spielten. Er zeichnete unter anderem für die Zeitschriften Pardon und Titanic.

1979 erschien Reiches erster eigener Band „Liebe“. Dieser wurde aufgrund seines sexuell freizügigen Inhalts prompt indiziert. Reiche versuchte darin, nach Meinung der meisten Kritiker erfolgreich, die Erzähltechnik von Barks mit dem expressiven Gestus von Crumb zu verbinden.

Von 1978 bis 1982 zeichnete Reiche sechs Donald-Duck-Geschichten für den niederländischen Oberon-Verlag. Nachdem dieser eine Geschichte Reiches von einem anderen Zeichner neu zeichnen ließ, brach er seine Arbeit für den Verlag ab. Von 1993 bis 2002 wurden die Geschichten erstmals in Deutschland veröffentlicht.

In den frühen 1980er Jahren wandte sich Reiche dann erneut Disney zu und fertige Bleistiftvorzeichnungen für Werbespots an, die die Titelbilder des Micky Maus Magazins bzw. des Lustigen Taschenbuchs in kurze Zeichentrickfilme umsetzten. Skizzen zum Werbespot, in dem Dagobert in seinen Geldspeichert springt, erschienen 1984 zusammen mit einem Interview im Comic Forum 28 sowie im Der-Donaldist-Sonderheft 38. Bei dem Werbespot mit Dagobert handelt es sich um seinen zweiten Trickfilm-Auftritt nach „Scrooge McDuck and Money[1] – oder um seinen dritten, wenn man seinen Gastauftritt im Intro von Mickey Mouse Club mitzählt.
„Da für die kurzen Werbespots volle Animationen wie in den professionellen Disney-Filmen gefordert wurde“, so Reiche in dem Interview, „musste ich mich von Grund an in die Tricks der Animation einarbeiten, vor allem mit amerikanischen Büchern, das hat sehr viel Spaß gemacht! Wenn man eine Figur in ihrer gesamten Bewegung - nicht nur in den Extremen wie beim Comic - zeichnerisch erfassen muss, lernt man sie erst richtig kennen.“
Auf einem Storyboard des Zeichentrickstudios basierend, zeichnete Reiche die Bleistiftskizzen des Spots in allen Phasen, also 30 Sekunden mit je 24 Bildern pro Sekunde. Diese Skizzen wurden im Studio auf Cels übertragen, eingefärbt und abfotografiert.
In den anderthalb Jahren sollen laut Reiche 20-30 Werbefilme entstanden sein, nicht nur für das Lustige Taschenbuch, Donald Duck Taschenbuch und Micky Maus Magazin, sondern auch zum Beispiel für Asterix. Ende 1983 wurde dem Zeichentrickstudio die Lizenz entzogen, was die Zusammenarbeit mit Reiche beendete.

1984 erschien im Semmel Verlach, der auch die Albenreihe Werner herausgab, ein erster Band von Willi Wiedehopf, den Reiche zur Serie ausbauen wollte. Ein angekündigter zweiter Band erschien jedoch nicht mehr.

Seit 1985 zeichnet Reiche den Strip „Mecki“ in der Zeitschrift Hörzu, was nach seinen eigenen Angaben ausreicht, ihn finanzieller Sorgen zu entheben. So konnte er sich in den 1990er Jahren vor allem auf die Malerei konzentrieren.

Seit 2002 zeichnet er den den täglichen Comic Strip Strizz für die FAZ. Als Vorbilder hierbei bezeichnet er Charles M. Schulz („Die Peanuts“), Walt Kelly („Pogo“) und Bill Watterson („Calvin & Hobbes“).

Volker Reiche ist zweifacher Träger des auf dem Internationalen Comic-Salon Erlangen vergebenen Max-und-Moritz-Preises und Ehrenmitglied der D.O.N.A.L.D.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Hauptartikel: Liste aller Comicgeschichten von Volker Reiche

  • Donald Duck:
  • Liebe, 1979
  • Erwachsenen-Comics aus Deutschen Landen Band 1, Volksverlag 1984, ISBN 3-88631-165-1
  • Willi Wiedehopf räumt auf, Semmel Verlach 1984, ISBN 3-922-96919-4
  • Mecki in Hörzu (seit Ausgabe 38/1985)
  • Strizz
    • Strizz, Beck 2004, ISBN 3-406-51075-2
    • Strizz 2, Beck 2004, ISBN 3-406-51129-5
    • Strizz 3, Beck 2005, ISBN 3-406-52807-4
    • Strizz 4, Beck 2006, ISBN 3-406-54114-3
    • Strizz 5, Frankfurter Allgemeine Buch 2007, ISBN 978-3-89981-130-8
    • Strizz 6, Frankfurter Allgemeine Buch 2008, ISBN 978-3-89981-167-4
    • Strizz 7, Frankfurter Allgemeine Buch 2009, ISBN 978-3-89981-190-2
    • Strizz Unlimited, Kult Comics 2018, ISBN 978-3-946722-95-3
    • Strizz. Frankfurt am Main: Frankfurter Allgemeine Zeitung 2005. (Klassiker der Comic-Literatur. 6) ISBN 3-89981-087-2
    • Manu und Saul, Kult Comics 2018, ISBN 978-3-96430-006-5

Auszeichnungen

  • 2004: Max-und-Moritz-Preis in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Comic Strip“ für Strizz
  • 2006: Max-und-Moritz-Preis als „Bester deutschsprachiger Comic-Künstler
  • 2008: SWIFT-Preis für politische Satire
  • 2018: Medien-Preis der Alexander Stiftung

Literatur

  • Klaus Strzyz: Volker Reiche (Interview) in: Klaus Strzyz und Andreas C. Knigge: Disney von innen. Gespäche über das Imperium der Maus. (Mit einem Vorwort von Carl Barks). Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin 1988, ISBN 3-548-36551-5, S. 268–279.

Einzelnachweise

  1. Jebe, Richard F. (1999). „Der Donaldist-Sonderheft 38: D.O.N.A.L.D.-Kalender 2000. Thema: Donald Duck im Trickfilm“ S. 54-59: „Die Werbefilme des Volker Reiche“.