Mickey Mouse Club

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
©Disney Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel behandelt die Fernsehsendung Mickey Mouse Club. Für die Kinoveranstaltung von 1930-35 siehe Mickey Mouse Club (1930), für den gleichnamigen Klub der Zeitschrift Micky Maus siehe Micky-Maus-Klub.

Der Mickey Mouse Club (kurz MMC) war eine amerikanische Fernsehsendung, die in den 1950ern, 1970ern, 1990ern und zuletzt den 2010ern von Disney produziert und ausgestrahlt wurde. Die Sendung richtete sich vor allem an Kinder und Jugendliche und wurde anfangs auf ABC und später im Disney Channel ausgestrahlt. Nach Disneyland ist der MMC von 1955 die zweite von Disneys produzierten Fernsehsendungen.

Es gab schon 1930 bis 1935 einen offiziellen Mickey Mouse Club, doch nicht als Fernsehsendung, sondern als wöchentliche Kino-Veranstaltung, bei der unter anderem die neusten Micky-Cartoons angesehen werden konnten.

Allgemein[Bearbeiten]

Die Serie wurde erstmals 1955 ausgestrahlt und bestand aus einer gespielten Szene, in der Kinder alltägliche Hindernisse überwinden und Probleme lösen mussten, indem sie ihren Verstand oder den Rat von Älteren nutzten. Zudem gab es Musik- und Tanznummern. 1959 wurde die Serie jedoch abgesetzt. Bis in die 1970er wurde sie unregelmäßig hin und wieder wiederholt, doch erst 1977 kam es zu einem richtigen Neustart. Trotz einiger Modernisierungen des Formats (neue Musik, mehr Farben, ethnische Minderheiten in der Besetzung) war die Sendung ein Flop und wurde nach nur einem Jahr wieder eingestellt. 1989 wurde die Sendung dann schließlich unter dem Kürzel MMC erneut ausgestrahlt, diesmal mit drastischeren Modernisierungen (die Jugendlichen wurden in vor einigen Jahren noch skandalöse Situationen gebracht und dem Rat von Erwachsenen, der in der sehr „braven“ Sendung der 50er noch so wichtig war, folgten sie kaum noch). Diese Serie war halbwegs erfolgreich und diente als Sprungbrett für einige spätere Stars wie Justin Timberlake oder Britney Spears.

The Mickey Mouse Club (1955 – 1959)[Bearbeiten]

Mmc1955.png

Der Mickey Mouse Club wurde so wie die vorher entwickelte Sendung Disneyland entwickelt, um Disneys ersten Vergnügungspark Disneyland zu bewerben und finanzieren. Bill Walsh und anfangs auch Hal Adelquist entwickelten den Mickey Mouse Club als eine Art Varieté-Show für Kinder, mit Segmenten wie einer Wochenschau, einem Cartoon und einer Serie sowie Musik-, Talent- und Comedy-Sketchen. Die Sendung sollte von Kindern für Kinder sein, mit den Ausnahmen des Moderators und head mouseketeer Jimmie Dodd und dem Zeichner und big mouseketeer Roy Williams. Alle weiteren Mitglieder des Clubs waren Kinder unterschiedlichen Alters (die Mouseketeers), darunter auch der spätere Star Annette Funicello. Die während der Sendung gezeigten Serien waren unter anderem „Spin and Marty“, „Hardy Boys“, „Corky and White Shadow“, „Walt Disney Presents: Annette“ und „Adventure in Dairyland“.

Die einstündigen Folgen wurden bei Wiederholungen in zwei je halbstündigen Hälften mit einer Werbepause und einem kürzeren Intro geschnitten.

Für Wiederholungen von 1962 bis 1965 wurden einige Aufnahmen neu produziert, 1975 wurde die Sendung erneut wiederholt. Der Erfolg der 1975er-Wiederholung sorgte für die Entstehung der neuen Sendung „The New Mickey Mouse Club“. Ähnliches geschah mit den Wiederholungen auf dem Disney Channel, seitdem dieser am 18. April 1983 auf Sendung ging. Diese Wiederholung sorgte für die Entstehung der neuen Sendung „The All-New Mickey Mouse Club“. [1]

The New Mickey Mouse Club (1977)[Bearbeiten]

Mmc1977.jpg

1977 kehrte die Sendung für kurze Zeit auf die Fernsehbildschirme zurück, diesmal moderner mit knalligeren Farben und einer diverseren Gruppe mouseketeers. Unter dem neuen Cast an Kindern war auch Lisa Whelchel, die später eine Hauptrolle der Fernsehserie The Facts of Life bekam. Die während der Sendung gezeigten Serien waren bis auf „The Mystery of Rustler's Cave“ auf Folgen geschnittene Versionen von Disneyfilmen, einige unter einem anderen Titel. Diese waren unter anderem „Der dritte Mann im Berg“ („Third Man on the Mountain“), „Die übersinnlichen Abenteuer des Merlin Jones“ („The Misadventures of Merlin Jones“) samt Fortsetzung „Eine Uni voller Affen“ („The Monkey's Uncle“), „Emil und die Detektive“ („Emil and the Detectives“, für den MMC unbenannt in The Three Skrinks), „Sie nannten ihn Komantsche“ („Tonka“, für MMC umbenannt in A Horse Called Comanche), „Das Schaukelpferd“ („The Horse Without a Head“) und „Mein Freund Stubbs“ („Toby Tyler“).

The All-New Mickey Mouse Club (1989–1994)[Bearbeiten]

Mmc1989.png

Um sich mit den damals populären Sketch-Sendungen wie You Can't Do That on Television und Saturday Night Live messen zu können, setzte der „All-New Mickey Mouse Club“ (später kurz MMC) seinen Fokus auf Sketche und Musiknummern. Als einzige Serie konnte sich Emerald Cove behaupten. Aus der Besetzung der Kinder und Jugendlichen kamen besonders viele spätere Stars hervor, darunter die Sänger Christina Aguilera, Britney Spears und Justin Timberlake. Die Moderation übernamen Fred Newman, Mowava Pryor und Terri Misner.

Club Mickey Mouse (2017–2018)[Bearbeiten]

Mmc2017.jpg

September 2017 wurde der MMC unter dem Namen Club Mickey Mouse mit einem neuen Cast an mouseketeers neu aufgelegt, und zum ersten Mal auf Facebook und Instagram veröffentlicht, anstatt in ihrem ursprünglichen halbstündigen bis einstündigen Format im Fernsehen. Club Mickey Mouse ist eher eine Reality-Show als eine Varieté-Show, da etwa 90% der Sendung hinter den Kulissen stattfindet. Die Moderation übernahm Todrick Hall, weitere head mouseketeer waren seitdem Charis Ow und Nicole Marsden. Die Serie wurde von Disney Digital Network produziert. Seit 2018 wurden keine neuen Episoden oder Musikvideos mehr produziert.

Hintergrundwissen[Bearbeiten]

Ab 1962 wurde die Sendung auch international ausgestrahlt, in Brasilien als „Clube do Mickey“, in Japan als „ミッキーマウス・クラブ“, in Finnland als „Mikki Hiiri -kerho kokoontuu“, in Frankreich als „The Mickey Mouse Club“, in Polen als „Klub Myszki Miki“ und in der Sovietunion als „Клуб Микки Мауса“. Die Ausstrahlung in Italien sorgte auch dafür, dass die letzte Seite im Stickeralbum „Mickey Story“ der Sendung gewidmet wurde.[2] Eine deutsche Synchronfassung der Sendung gab es nie.
Das nächste an einer deutschen Adaption der Sendung bot von 1991 bis 1995 der Disney Club. Andere lokale Adaptionen übernahmen auch den Namen der Vorlagen-Sendung, zum Beispiel lief 2015 The Mickey Mouse Club in Südkorea, Club Mickey Mouse läuft in Malaysia seit 2017[3] und Club Mickey Mouse ab 2023 in Vietnam, alle eigenständig produziert.

Das animierte Intro der 1955er Sendung gab es in verschiedenen Varianten. So gab es je nach Wochentag unterschiedliche Einleitungen von Micky Maus und Gags, wie Donald seinen Gong schlägt. Donald hatte generell eine besondere, humoristische Rolle im Intro: Er nutzte jede Gelegenheit, den Clubnamen mit seinem eigenen zu übertönen. Neben den vielen bekannten Disneyfiguren hatte Dagobert seinen ersten animierten Auftritt, noch vor Scrooge McDuck and Money und Mickys Weihnachtserzählung.

Siehe auch[Bearbeiten]

Quelle[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „Mickey Mouse Club (television)“. d23.com
  2. „Mickey Story“. Bertel-Express 39, S. 32f
  3. Meet Southeast Asia’s First Mouseketeers! disney.my, abgerufen am 14.06.2022