One Hour in Wonderland

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Werbeanzeige für das Special (© Disney)

One Hour in Wonderland ist ein ca. einstündiges Weihnachtsspecial und wurde am 25. Dezember 1950 ausgestrahlt. Regie führte Richard Wallace. Bei der Sendung handelt es sich um die ersten Fernsehsendung von und mit Walt Disney.

Darsteller[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Nach einem Telefonat teilt Edgar Bergen seinen Bauchrednerfiguren, dem versnobbten Charlie McCarthy und dem Hinterwäldler Mortimer Snerd mit, dass Walt Disney sie zu einer Teeparty eingeladen habe. Charlie zögert erst, da er diesen Disney nicht kenne, kommt aber doch mit, als Bergen ihm verrät, dass Kathryn Beaumont ebenfalls dabei sein wird und schon nach ihm gefragt habe. Auf der wahnwitzigen Fahrt zum Studio erzählt Edgar die Geschichte von Alice im Wunderland, die Charlie humorvoll kommentiert.

Der Sklave im Magischen Spiegel (© Disney)

Als sie ankommen, erzählt Walt Disney allen, dass er auf einer Europareise den Zauberspiegel von Schneewittchen kaufen konnte. Disney aktiviert ihn mit Zauberformeln (unter anderem mit einem „Bibbidi-Bobbidi-Boo“), was Charlie dazu bringt, die jungen Frauen neben sich zu fragen, ob sie diesen übertriebenen Schauspieler Walt Disney kennen würden. Das tun sie, sie sind seine Töchter. Als der Sklave im Spiegel (Slave in the Magic Mirror) auftaucht, fühlt er sich von Mortimers „Spieglein, Spieglein an der Wand“ und von Charlies Behauptung, dass der Spiegel nur ein verkleideter Fernseher sei, beleidigt. Disney beruhigt ihn und der Spiegel erklärt, dass er alles aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zeigen könne. Die moderierte Clipshow beginnt.

Die als Alice verkleidete Kathryn Beaumont wünscht sich, das Lied „Schrumm-Schrumm-Schrumm“ aus „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ zu sehen, was der Sklave erfüllt.

Danach tricksen ein paar Gäste Charlie aus, sich einen Film mit einem erfolgreichen, charmanten Schauspieler zu wünschen. Charlie meinte damit sich, der Sklave interpretiert die Beschreibung als Micky Maus und zeigt den CartoonDie Uhrenreiniger“. Nach dem Cartoon ist er beleidigt.

Bobby Driscoll, der Johnny in „Onkel Remus’ Wunderland“ spielte, wünscht sich, neben Onkel Remus auch Meister Lampe, Bruder Fuchs und Hase wieder zu sehen, worauf der Sklave die Zip-A-Dee-Doo-Dah‏‎-Szene und die Geschichte, in der Meister Lampe seine Probleme hinter sich lassen wollte, zeigt.

Nun ist der Sklave etwas ermattet und es ist an der Zeit für die Nachricht des Sponsoren, Cola zu trinken.

Als Mortimer an der Reihe ist, sich etwas vom Sklaven zu wünschen, will dieser etwas Unterhaltsames ohne romantisches Gewäsch. Diesen Wunsch erfüllt der Spiegel mit dem Pluto-Cartoon „Bone Trouble“.

Die Firehouse Five Plus Two lassen die Glückchen klingen (© Disney)

Edgar Bergen indes hatte gehört, dass einige Zeichentrickkünstler von Disney nach dem Feierabend eine Musikband bilden. Walt Disney selbst erwidert nur, dass diese Leidenschaft natürlich keinen Einfluss auf ihre Arbeit habe. Der magische Spiegel zeigt daraufhin, wie Danny Alguire, Harper Goff, Ward Kimball, Clarke Mallery, Monte Mountjoy, Ed Penner und Frank Thomas, die eigentlich an den Tricksequenzen zu „Alice im Wunderland“ sitzen sollten, stattdessen aus der Türe spicken, ob Disney noch da sei, bevor sie „Jingle Bells“ spielen. Gegen Ende des Liedes sehen sie eine Nachricht unter der Türe, die ihre Musik lobt, unterschrieben mit Walt Disney. Verzweifelt zeigen sie, wie weit sie schon mit der Szene mit Tweedledee und Tweedledum, als der Spiegel die Übertragung abbricht. Die Szenen aus „Alice im Wunderland“ seien noch nicht für die Gäste bestimmt.

Viele der Gäste bitten den Sklaven im Spiegel, ihnen doch etwas aus dem kommenden Disney-Film zu zeigen, und schließlich wird dieser weich und zeigt ihnen die Teestunde mit dem Märzhasen und den verrückten Hutmacher.

Am Ende des Specials hat Edgar Bergen den Zauberspiegel erworben. Charlie will ihn mit einer Schleuder dazu zwingen, Geschäfte mit ihm zu machen, doch der vorherige Sklave des Spiegels wurde nun durch Mortimer ersetzt. Charlie ändert seine Meinung und geht schlafen.

Hintergrundwissen[Bearbeiten]

Treffen der Genies: Mortimer und eine eher schweigsame Goofy-Puppe. (© Disney)

Walt Disney wurde ab 1949 mehrfach von Fernsehproduzenten kontaktiert, damit dieser für das damals ziemlich neue Medium gewonnen werden konnte. Doch Disney war am Fernsehen nur als Werbemedium für seine Kinofilme interessiert. Seine erste Produktion war also nicht viel mehr als eine einstündige Werbung für „Alice im Wunderland“. „One Hour in Wonderland“ wurde am 25. Dezember 1950 auf NBC ausgestrahlt, als Fernsehproduzent beauftragte Disneys Bill Walsh. „One Hour in Wonderland“ zeigt neben Filmmaterial von „Alice im Wunderland“ und anderen Meisterwerken Auftritte von Edgar Bergen mit seiner Bauchrednerpuppe Charlie McCarthy und Walt Disney selbst in einem Set, das sein Büro nachbildete. Das Set sollte noch während seiner Fernsehsendung „Disneyland“ oft benutzt werden. Unter den Kindern in der Sendung waren Kathryn Beaumont, die Stimme von Alice im kommenden Film „Alice im Wunderland“, und Bobby Driscoll, der Star aus Disneys britischem Live-Action-Film „Die Schatzinsel“, sowie Disneys Töchter Sharon und Diane. Dies war der Beginn von Walt Disneys neuer öffentlicher Persona als onkelhafter Gastgeber, ein ruhiges, aber kraftvolles Image, das bis zu seinem Tod Bestand haben sollte. „One Hour in Wonderland“ wurde von Coca-Cola mit 100.000 US-Dollar gesponsert. [1]

Das Fernsehspecial zeigt den ersten Auftritt der Band Firehouse Five Plus Two. Bobby Driscoll, Kathryn Beaumont und Hans Conried Figuren für den Film „Peter Pan“ (1953), für den im Weihnachtsspecial „The Walt Disney Christmas Show“ im Jahr darauf geworben wurde. Edgar Bergen war bereits 1947 im Disney-MeisterwerkFröhlich, Frei, Spaß dabei“ mit seinen Bauchrednerpuppen Charlie McCarthy und Mortimer Snerd zu sehen, Charlie McCarthy alleine hatte bereits Gastauftritte in den Cartoons „Mother Goose Goes Hollywood“ (1938) und „The Autograph Hound“ (1939). Bergen und seine Figuren traten zudem 1978 in der „The Wonderful World of Disney“-Folge „Mickey's 50“ auf.

Bobby Driscoll und Kathryn Beaumont alias Alice. (© Disney)

Als Kathryn Charlie Bobby Driscoll vorstellt, erwähnt sie seine Filme „Ein Champion zum Verlieben“ (So Dear to My Heart, 1948) und „Das unheimliche Fenster“ (The Window, 1949).

Die Anfangssequenz zeigt den Weihnachtsmann, der Geschenke verteilt. Um zu zeigen, wie die Geschenke aus dem Sack in seine Hand schweben, wurde die Szene rückwärts abgespielt. Im Sack des Weihnachtsmanns sieht man Puppen von Minnie Maus von Charlotte Clark (Geo. Borgfeldt & Co) sowie Donald Duck und Panchito der Marke Character Novelty Co, daneben steht eine Plüschfigur vom großen bösen Wolf.

Während des Abspanns wird etwas deutlicher auf den beworbenen Disneyfilm hingewiesen:

„Now to make this Christmas Day complete, may we suggest that you and your family visit your local theater tonight to enjoy on the many fine movies playing in your city. In 1951, look for Walt Disney's Technicolor production, Alice in Wonderland.“

Das erste Weihnachtsspecial war ein so großer Erfolg, dass am 25. Dezember 1951 ein weiteres produziert wurde, „The Walt Disney Christmas Show“ für CBS, gesponsert von Johnson and Johnson für 250.000 US-Dollar. Dieses Special diente als Vorschau auf den Kinofilm „Peter Pan“ und bot diesmal eine größere Handlung, die in der Kinderstation eines Krankenhauses (passend zu den Produkten des Sponsors) begann und dann in das Disney-Studio überging. Einmal mehr waren Kathryn Beaumont und Bobby Driscoll, diesmal auch die Stimme von Peter Pan, mit anderen Kindern zu sehen.

Der damals noch junge Fernsehsender ABC (American Broadcasting Company) wollte die exklusiven Fernsehrechte von Disney für sich gewinnen und bot ihm die Finanzierung des geplanten Vergnügungsparks Disneyland Anaheim an. Als wöchentliche Sendung, die unter anderem den Park und ihren aktuellen Stand beim Bau bewerben sollte, entstand „Disneyland“.

Das Special „One Hour in Wonderland“ wurde komplett in schwarzweiß ausgestrahlt, für die Veröffentlichung als DVD-Extra für „Alice im Wunderland“ wurden die Cartoon- und Meisterwerk-Sequenzen aber durch ihre Farbversionen ersetzt.

Filmstab und sonstige Angaben[Bearbeiten]

  • Regie: Richard Wallace
  • Regie Assistenz: Joe Lefert
  • Drehbuch: Bill Walsh
  • Produzent: Bill Walsh
  • Musik: Paul Smith
  • Soundabteilung: C.O. Slyfield
  • Kamera: Lucien Andriot
  • Filmeditierung: Richard Farrell
  • Special Effects: Ub Iwerks
  • Dekoration: Fegte (Ernst Fegté)
  • Erstausstrahlung: 25. Dezember 1950 auf NBC
  • Länge: ca. 60 Minuten

Weblinks[Bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „The Show“. originalmmc.com