LTB 329: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 329 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 329.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 329 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover[Bearbeiten]
Die Idee ist ganz witzig (besonders dass die Spiralen geprägt sind gefällt mir), aber noch schöner find ich die Rückseite mit den (leider ungeprägten) Spiralen, in die geschrieben steht: „Ein hypnotisierendes LTB mit neun Geschichten, die jeden in ihren Bann ziehen. Vor eventuellen Nebenwirkungen wie lauten Lachanfällen und heftiger Heiterkeit wird ausdrücklich gewarnt!“.
Den oben erwähnten Rückentext halte ich nicht für ansprechend, höchstens für die jüngeren LTB-Leser. Vorne sieht man Donald in geradezu skurriler Sitzposition, der vom Hintergrund hypnotisiert scheint und den Käufer anstarrt. Ein möglicher Auffaller, der mir negativ erscheint. Nun ja, neun Storys hören sich nach etwas an, doch am Ende stehen nur 28 Seiten durchschnittlich, besonders ärgerlich ist, dass die drei längsten Geschichten mit teilweise sogar 41 Seiten alle aus dem Haus Egmont sind. Sind dann alle Flops? Mal sehen. --Goofy 15:26, 30. Apr 2008 (CEST)
Unter Hypnose[Bearbeiten]
Donald ist hypnotisiert, nachdem er zuerst, um seine hypnotisierfreudigen Neffen zu foppen, nur so getan hatte. Durch eine Verquickung unglücklicher Umstände aber ergibt es sich, dass er für eine Woche zum Sklaven Daisys wird und im Laufe dieser Zeit ihre Stimme als die seines Meisters verinnerlicht, so dass diese seinen eigenen Willen komplett ausschaltet. Nicht nur ist dieser Ansatz doch etwas weit hergeholt und unglaubwürdig, auch ansonsten ist die Story recht inhaltsleer. Eigentlich besteht der Plot über die komplette Zeit darin, dass sich die Darsteller gegenseitig beschimpfen, malträtieren und verprügeln. Man könnte nun anführen, dies sei man ja von Andersens aggressiver Figurendarstellung gewohnt – aber nicht in dieser Form. Jeder prügelt und beschimpft jeden bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit, als sei dies die wahre Erfüllung und das einzig hehre Ziel des Lebens. Einige nette zeichnerische Details sind zwar vorhanden, aber die schaffen es nicht im Ansatz, den desolaten Eindruck dieser grottig gezeichneten Geschichte zu korrigieren. Ein Grund zum „aus-dem-LTB-reissen“. Note:6 --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Duell in den Wolken[Bearbeiten]
„Erneut Kaschperlmicky! Ich will mein Geld zurück!“, so mein Zitat vor dem Lesen der mittelmäßig gezeichneten Story. Ja, ich traute mich, sie zu lesen, was keine gute Entscheidung war. Gemeinsam mit einem Freund gründet er mittels eines weitgehend mit Rudi Ross' Hilfe selbstgebastelten Flugzeug einen Kurierdienst und der Rest der Story besteht nun darin, mit möglichst hohem Tempo durch die Luft zu brausen und dabei möglichst tolle Zusatzaktionen einzustreuen (z. B.: Bremsen per Anker). Dabei wird das Flugzeug ständig verbessert und man bekommt gerne mal Scherereien mit dem Gesetz – die Einnahmen des Kurierfliegeunternehmens hingegen sind nahe null. Es ist eine weitere Maus'sche Story, die aus einer weitgehend sinnfreien Aneinanderreihung von Action-Szenen besteht, die keinerlei sinnvollen Storyfluss ermöglichen. Man will sich vergraben, man will flüchten, man will wirklich allerlei tun – was man nicht tun will, ist diese Geschichte lesen. Einzig unterhaltsam ist ein Satz, der noch auf der ersten Seite als Einleitung fällt. Er lautet „Oder ist dies gar keine Micky-Geschichte?“ 'Nein!' möchte man lauthals schreien.Note:6 --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Voll im Glücksstress[Bearbeiten]
Was will mir dieses LTB antun? Nur schlechte Geschichten kann es doch nicht geben. Donald hat seine Neffen bei Gustav abgeliefert, während er seinen Onkel Dagobert auf eine Geschäftsreise begleitet, und da Gustav nicht über Geld noch Gold verfügt, benötigt er ständig Glück, um seine Schützlinge zu hegen, zu pflegen und ihre Wünsche zu erfüllen. Die Story besteht dann nur darin, dass Gustav seine diversen Glücksbringer nacheinander intensiv anwendet, um auch ja das nötige Glück zu erzwingen. Nicht bedacht oder erklärt aber wird: Wieso kommen Tick, Trick und Track nicht mit auf die Reisen, wie es doch eigentlich Usus ist? Wieso hat Gustav auf einmal wirkliche Glücksbringer? Und wieso muss er wiederholt etwas für sein Glück tun? Die Story passt in der vorliegenden Form einfach in keinen sinnvollen Gesamtzusammenhang. Immerhin passable Zeichnungen können nicht über eklatante inhaltliche Mängel hinwegtäuschen, die die Story zu einer ebenso kurzen wie flachen Nummernrevue der Glücksbringer machen. Note:5 --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Die Tele-Tölpel vom Dienst[Bearbeiten]
Dieses Mal soll es offensichtlich nicht sein. Donald und Dussel werden von ihrem gemeinsamen Onkel Dagobert als Moderatoren einer Verkaufssendung engagiert, wo sie von einem Missgeschick ins nächste stürzen und alles, was anzupreisen ist, konsequent unfreiwillig zerstören. Das Publikum hält dies für Absicht und kauft die Produkte, die man zu bewerben versuchte, in rauhen Mengen, da es sich über die Fernseh-Clowns so sehr amüsiert. Dies scheint wenig durchdacht, denn warum sollte man etwas kaufen, nur weil das im Fernsehen jemand zerschmeißt? Auch diese Story ist eine reine Aneinanderreihung von gleichartigen Szenen, hier die Zerstörung der Vorstellobjekte, die keinerlei nennenswerte Tiefe oder gar Atmosphäre aufweisen kann. Zeichnerisch bestenfalls durchschnittlich kann man sich auch hier wieder in keinster Weise über ein Lesevergnügen freuen, sondern muss sich fast schon gequält von einer Seite zur anderen hangeln.Note:5- --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Sucht die Vierfrucht[Bearbeiten]
Wenn das hier in die Hose gegangen wär', dann hätte das LTB einen Freifahrtschein zur Müllkippe bekommen. Zum Glück wurde es anders. Durch einen Fernvermittler lässt Daniel Düsentrieb versehentlich eine „Vierfrucht“ in sein Labor teleportieren, ein tropisches Obst, dass gleichzeitig nach vier herkömmlichen Obst-Sorten schmeckt. Dagobert wittert eine Einnahmequelle und lässt sich diese Frucht von Daniel und Donald besorgen. Die Story ist schon sehr viel besser als die Vorgänger-Geschichten des Bandes, zeichnerisch erreicht sie ein gutes Niveau und auch inhaltlich ist sie durchaus nett. Einige nette Gags (auch wenn diese sich mit der Zeit ein wenig abnutzen) sind da, gravierende Schwächen sind nicht auszumachen. Ein Lichtblick in diesem Band, das heißt: ganz knapp die Note:4- --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Vergesslichkeit macht Feinde[Bearbeiten]
Jetzt ist's amtlich: Nach der 9. Story hab ich 4,20 € umsonst ausgegeben, weil das LTB auffen Schrottplatz fliegt (endlich!~) . Phantomias wird hier als Hüter des Duck'schen Geldspeichers eingesetzt und verbringt die Zeit damit, den scheinbar verlorenen Glückszehner zu suchen. Dieser aber ist an sich (natürlich) gar nicht verloren, so dass Phantomias die ganze Nacht ohne Erfolg durch die Gegend düst und auf der Suche die Feinde Dagoberts abklappert. Die passabel gezeichnete Geschichte ist flach und geht (schon wieder) in Richtung der Perlenkette, die so langsam abgearbeitet wird. Die Inhalte sind komplett vorhersehbar und in keiner Phase der Geschichte überraschend. Konsequenz: Auch hier freut man sich, dass die Geschichte vorüber ist – was ja aufgrund der fast schon obligatorischen Kürze rasch kommt.Note:5- --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Wer Wind sät...[Bearbeiten]
Gitta hat zufällig in einer Höhle ein Korn entdeckt, das, in Wasser aufgelöst, für eine erfrischende Brise sorgt. Eine Wohltat im Sommer. Dagobert erfährt davon und bringt, wie könnte es anders sein, das tolle Korn an sich. Man erfährt, dass der leichte Wind aus einem Zauber stammt, der dereinst auf die Körner gelegt wurde – aus irgendwelchen Gründen wird dieser Zauber aber auch aktiviert, wenn man zu viele dieser Körner nahe beieinander lagert. Das ist natürlich nicht gut für Dagoberts Geschäfte, denn dieser baut die Körner auf einer Plantage an – und schwupps, ist die Plantage Geschichte. Die Story hat einige ganz nette Ideen, ist mittelmäßig gezeichnet und ist im Vergleich zum Schnitt des Bandes auch durchaus eine positive Erscheinung, aber auch hier sind wieder zu viele Unstimmigkeiten und herbeikonstruierte Zufälle enthalten, als dass man sich wirklich voller Lesefreude entspannen könnte.Note:4 --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Ein hartnäckiger Quälgeist[Bearbeiten]
Diese Story ist wohl, zusammen mit der Vierfrucht-Story, die beste des Bandes – ohne wirklich restlos überzeugen zu können. Donald glaubt sich von einem Gangster verfolgt und flieht an die obskursten Orte, hoffend, dort nicht erwischt zu werden. Auch mit dabei: Dussel, der damit also immerhin seinen zweiten Auftritt verbuchen konnte. Inhaltlich ist auch das wieder recht flach und wenig atmosphärisch, aber die Zeichnungen von Freccero passen sehr gut zum Plot und bringen den bei einigen der von Donald kreierten Szenarien durchaus vorhandenen Witz gut heraus. Am Ende springt hier immerhin etwas Solides heraus. Note:4+ --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Die Ducksche Dauerkau GmbH[Bearbeiten]
Nun kommen wir (auch das ist ja fast schon obligatorisch) zur inhaltlich und logisch einfach nur erbärmlichen Story des Bandes. Durch Dagobert Ducks Kaugummifabrik geschieht, dass ihr gesamtes Umland rosa und mit Kaugummi überzogen ist. Seien es Berge, Täler, Wiesen, Bäume: Alles ist rosa und klebrig. Der Hagel hier besteht aus rosa Hartgummi und die Fabrik selbst wird von irgendwelchen Unbekannten ständig überfallen. Diese Unbekannten sind die Wolken, die nämlich durch die Kaugummi-Abgase eine klebrig-rosige feste Gestalt erhalten haben, was ihnen ganz gut gefällt, weshalb sie die Schlote zu erweitern suchen, auf dass mehr des köstlichen Smogs ihr Reich erfülle. Rosa Kaugummiwolkenmonster also sind es, die Dagobert Duck zu schaffen machen. Bis sie dadurch so schwer werden, dass sie zu Boden stürzen. Ein heiterer und komplett sinnvoller und durchdachter Storyaufbau sieht deutlich anders aus. Man fragt sich hier wieder einmal, wie tief das Niveau inhaltlich konstant bleiben kann. Die durchaus annehmbaren Zeichnungen retten hier gar nichts mehr.Note:6 --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)
Fazit[Bearbeiten]
- zeichnerisches Mittelmaß der Storys
- fast jede Geschichte überzeugt negativ
- 28 Seiten Durchschnitt pro Geschichte
- in einigen Storys skurrile (und darum bescheuerte) Einfälle
- verheerende Storys mit desaströsen Inhaltsfehlern
Gesamtnote:6 und damit schlechtestes LTB aller Zeiten. Das Lesen dieses LTB's ist wie das Rauchen: Fangen Sie gar nicht erst an. --Goofy 16:32, 30. Apr 2008 (CEST)