LTB 78: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 78 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 78.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 78 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Mittelmaß Vor rotem Hintergrund ist Onkel Dagobert sitzend auf und vor aufgetürmten Büchern – es handelt sich durchweg um Großformate, so genannte Folianten – abgebildet. Einen der Bände hat er aufgeschlagen und „liest“ darin – abgebildet sind nur Talerscheine und -münzen…

Zeichnerisch nicht schlecht, aber es ist eben auch ein ziemlicher Nicht-Gag. Wenn hier wenigstens eine Bibliothek angedeutet worden wäre. So sieht es aus wie im Geldspeicher (vorne liegen auch noch einige Münzen), bloß dass das Geld weg ist und die Bücher da sind. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Rahmengeschichte[Bearbeiten]

Schlecht LTB 78 war schon kein Nachdruck eines Bandes aus der italienischen Reihe I Classici di Walt Disney mehr. Das merkt man an der eigentlich komplett fehlenden Rahmengeschichte. Übernommen werden nur acht Seiten aus einer ursprünglich 30-seitigen Rahmengeschichte von Dalmasso/Giancarlo Gatti aus dem I Classici-Band 50 (Zweite Serie), aus dem auch das Cover, das „Numismatische Duell“ und der „Reklamegag“ stammen. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Das numismatische Duell[Bearbeiten]

„Umsicht, Vorsicht und Voraussicht! Die drei Haupttugenden für einen Mann in meiner Position!“ (Onkel Dagobert)

Schlecht Gundel Gaukeley verwandelt sich in Gitta Gans und raubt in deren Gestalt Dagoberts Glückstaler. Währenddessen treffen Donald und die Kinder die echte Gitta auf den Bananas am Strand. Aus der Presse erfahren sie, dass Dagobert in Entenhausen angeblich „auf Freiersfüßen“ hinter Gitta – der verwandelten Gundel – her sei. Da diese die Zauberformel vergessen hat, kann sie sich nicht zurückverwandeln. Bei der Begegnung auf den heimatlichen Flughafen tragen beide Gänse einen Talisman um den Hals. Der eine ist Dagoberts Glückstaler, der andere ein Amulett, das die echte Gitta auf den Bananas einem Medizinmann abgekauft hatte. Dieser löst die Situation auf, indem er Gundels Zauberformel spricht. Zurück bleibt der Glückstaler im weißen Sand…

… Ach du dickes Ei – Das ist ja gar nix zum Start dieses Bandes. Doch diesmal kann der zeichnerisch ja durchaus limitierte Giorgio Bordini nichts dafür – das Skript von Bruno Mandelli (eines von nur zwei in der LTB-Hauptreihe) taugt nichts. Dass Dagobert seinen eigenen Glückstaler nicht von einem touristischen Souvenir unterscheiden können soll, ist ja schon weit hergeholt. Schlimmer noch ist die Handlung mit diesem „Flipperhaus“ von Klaas Klever am Anfang und Ende der Geschichte, die mit dem Rest in keiner erkennbaren erzählerischen Verzahnung steht. Das heißt, im Grunde hätte man lieber eine Geschichte über Glücksspiel oder Klevers Münzsammlung gelesen, als von dieser „doppelten Gitta“ (so der Titel in der Neuauflage) genervt zu werden. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Kein guter Comic, aber eine klasse Panelfolge: Mandelli/Bordinis "Das numismatische Duell" (© Egmont Ehapa)
Chirurgische Alpträume Dagoberts in Martina/Carpis "Gefährliche Versteckspiele" (© Egmont Ehapa)

Gefährliche Versteckspiele[Bearbeiten]

„Ich seh‘ schon, auf der ganzen Erde gibt’s keinen sicheren Ort!“ (Onkel Dagobert)

Mittelmaß Dagobert hat geträumt, dass er sein Gold zu einer riesigen Pyramide aufgeschichtet hat, von ihr hinuntergefallen ist und sich das Bein gebrochen hat. Daraufhin hat ihm ein Arzt ihm sein Bein gegen eines aus Gold ausgetauscht, dem nunmehr alle Gauner der Stadt und auch Klaas Klever und die Panzerknacker nachgestellt haben. Wir erfahren von dem Traum, als Dagobert ihn dem Traumdeuter Professor Morpheus erzählt. Der deutet, der Traum weise darauf hin, dass Dagobert sein Geld in Sicherheit bringen solle, doch nicht an einem hohen, sondern an einem besonders tiefen Ort. Dagobert, Donald und Tick, Trick und Track beschließen, das Geld am tiefsten Ort der Erde zu versenken, dem Marianengraben. Mit Daniel Düsentrieb und dessen Bathyskaph, einer Art Tiefsee-U-Boot, machen sie sich auf den Weg. Doch dort ist Klaas Klever mit den Panzerknackern hinter ihm her – der saubere Traumdeuter hatte Dagoberts Konkurrenten die wertvolle Information verkauft. Die Expedition wird erfolglos abgebrochen. Ebenso scheitern Versuche, das Gold mithilfe einer solargetriebenen Zugmaschine auf dem Mount Everest oder mit einer Rakete – Düsentrieb hat alle diese Fahr- und Flugzeuge zufällig vorrätig – an einem geeigneten Ort im All zu deponieren. Zuletzt betätigt Dagobert aus Versehen einen Hebel in der Rakete und die Ducks und Düsentrieb werden mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit, in die Zeit des Goldrauschs am Yukon vor 50 Jahren, versetzt. Hier beginnt Dagobert wie damals nach Gold zu schürfen. Donald, die Kinder und Düsentrieb verweigern die Hilfe: Sie habe es damals doch noch gar nicht gegeben bzw. Düsentrieb habe noch in den Windeln gelegen…

Wie schade – der schöne Beginn mit den gut ausgedachten und gezeichneten Traumbildern (v.a. S. 43) hätte eine angemessenere und interessantere Fortsetzung verdient gehabt. So zieht sich die Handlung halbwegs spannungs- und gaglos von einem geplanten Versteck, von einem Angstzustand, von einem Streit Dagoberts mit seinem Neffen zum nächsten. Wach wird man noch einmal bei einer weiteren Reprise der Traumszenen (S. 90/91) und bei der farbexplosiven Ingangsetzung der Zeitmaschine (S. 100). Doch ein paar schöne Panels machen noch keine Story. Doch schon deutliche Zeichen der Erschlaffung beim Maestro des italienischen Disney-Skripts, Guido Martina. Die italienische Erstfassung im Topolino (der italienischen „Micky Maus“) war noch nicht so alt, als die deutsche Version 1982 im LTB 78 erschien: Im Jahr 1980 war der Zeichner Giovan Battista Carpi in Sachen Disney nicht mehr ganz so vielbeschäftigt und näherte sich bereits den Stilmerkmalen seines Alterswerks. Insgesamt erscheinen mir seine Figuren jetzt noch einen Tic dynamischer und lebendiger, vor allem aber entwickelte er ein Faible für grafische Experimente. Aufgefallen ist mir auch, wie eigentümlich Carpi Daniel Düsentrieb zeichnet, nämlich unten in der Schnabelregion breiterem Gesicht als oben. Von vorne und bei geschlossenem Hühnerschnabel hat Düsentriebs Kopf eine beinahe perfekte Eiform. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Onkel Dagobert und der Reklamegag[Bearbeiten]

„Neue Ideen sind eben eine echte Rarität!“ (Onkel Dagobert)

Mittelmaß Onkel Dagobert hat ein Restaurant im aztekischen Stil eröffnet. Nach dem Essen bekommt jeder Gast eine kleine aztekische Statuette geschenkt, Kopien eines Originals, das er bei sich auf dem Dachboden gefunden hat. Ein Gast ist Archäologe und erkennt in den Schriftzeichen auf der Statuette die detaillierte Beschreibung der Fundstelle eines Aztekenschatzes. Sofort hat halb Entenhausen das Schatzfieber ergriffen und ist auf dem Weg in den Dschungel. Neben Dagobert (mit Donald und den Kindern) ist auch Klaas Klever dabei. Gegenseitig versuchen sie sich und ihre Helikopter zu sabotieren. Auch die Panzerknacker haben sich versteckt gehalten und treten besser spät als nie auf den Plan. Da ist aber die gesamte Tempelanlage, zu welcher die Schatzkarte führt, bereits mit Schatzsuchern aus Entenhausen überlaufen. Schließlich wird der Eingang zur Pyramide gefunden, doch die vermeintliche Schatzkammer entpuppt sich als Vorratsraum eines prä-kolumbianischen Restaurants. Es stellt sich heraus, dass schon ein aztekisches Speiselokal mit Statuetten beworben wurde, wodurch ihm neue Gäste zugeführt werden sollten…

Massiv gestörter Naturfrieden der Rocky Mountains in Scarpas "Das Rhodiumfieber" (© Egmont Ehapa)

Das Schmankerl dieser Geschichte ist die gelungene Schlusspointe: Auf die auf der vierten Seite von seinen Neffen über den grünen Klee gelobte Marketing-Idee Dagoberts war schon vor über 500 Jahren ein alt-amerikanisches Volk gekommen. Der schöne Einfall stammt von Giorgio Pezzin, im Ersterscheinungsjahr 1974 ein noch sehr junger, aufstrebender italienischer Disney-Autor der zweiten Generation. Die Binnenhandlung dieser Geschichte erschöpft sich aber darüber hinaus in einigen Routinen: der mit allerhärtesten Bandagen geführte Konkurrenzkampf zwischen Dagobert und Klever, die Kinder Tick, Trick und Track als die einzig Klugen und Handlungsfähigen, und natürlich die unvermeidlichen Panzerknacker, die es hierbei nun gar nicht auch noch gebraucht hätte. Leider versprühen auch die Zeichnungen von Luciano Gatto nur sehr wenig Dschungel-Atmosphäre. Die potenziell ja recht reizvollen Szenen in der Tempelanlage sind ebenfalls im Grunde etwas leichtfertigt dahingeschenkt. Da versprüht ja Dagoberts Fake-Restaurant noch mehr prä-kolumbianischen Charme. Gefreut habe ich mich über das versöhnliche Ende: Alle Hauptfiguren (nur die Panzerknacker fehlen zum Glück) erwecken das alte Speiselokal zu neuem Leben und lassen es sich schmecken. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Das Rhodiumfieber[Bearbeiten]

„Gegen gemeinsame Feinde müssen wir Kapitalisten zusammenhalten! … Ich kann’s einfach nicht zulassen, daß man sich an fremdem Eigentum vergreift!“ (Klaas Klever beweist Klassenbewusstsein)

Highlight Dagobert schwärmt den Kindern gerade von seinen Erlebnissen während des Goldrauschs vor, da dringt ein unterirdischer Kran der „Panzerknacker Hoch- und Tiefbau AG“ in den Geldspeicher ein. Unerwartet tätige Unterstützung erscheint in der Gestalt von Klaas Klever. Doch als der von seinen großen Mengen Rhodium vorschwärmt, die er besitzt, dem angeblich weit vor Gold wertvollsten Edelmetall der Welt, kriegen sich die Rivalen doch wieder in die Haare. Als alle Gefahren im Geldspeicher ausgestanden sind – neben den Panzerknackern spielt dabei auch „Maurerboy“ Donald, dessen Rüsselmaurer Dagobert versehentlich einmauert, eine unrühmliche Rolle – brechen die Ducks nach Oregon auf, dem Hauptschürfgebiet für Rhodium. Dagobert trifft dabei seinen Blutsbruder Bleiche Feder vom Stamm der Plattfußindianer wieder, der jetzt einen Supermarkt betreibt. Der stellt einen motorisierten Amphibiengoldschürfer zur Verfügung, rät aber dringend davon ab, Rhodium zu suchen, um den Großen Geist der Plattfußindianer nicht zu verärgern. Klaas Klever ist den Ducks heimlich gefolgt und nimmt in einem Gefährt gleichen Typs die Verfolgung auf. Beide Konkurrenten sammeln nun kräftig Rhodium, doch nach einem dramatischen Zwischenfall an Stromschnellen brechen Walzen und die Fahrzeuge bleiben liegen. Klever entwendet eine Walze, während die Ducks schlafen, wird aber von indianischen Stammesangehörigen, die sich als Großer Geist verkleiden, in die Flucht geschlagen. Weil keine andere Möglichkeit mehr besteht, beginnen die Ducks tags darauf mit Pfanne und Sieb wie in den seligen Goldrausch-Zeiten zu schürfen. Donald beim Angeln, bald auch seine Verwandten, geraten in eine Höhle, für die Indianer ein heiliger Ort, in der sich nicht nur Lachsgräten, sondern auch Rhodium in rauen Mengen stapelt. Beim Entfernen eines Totems aus purem Rhodium wird der Eingang verschüttet. Bleiche Feder ist gefolgt und befreit seinen Blutsbruder mit dessen Gefolge aus der Zwangslage. Dagobert darf gerade so viel Rhodium mit nach Hause nehmen, dass er Klaas Klever gerade so im Besitz von Rhodium übertrumpft…

Wie Carpi mit den „Gefährlichen Versteckspielen“ ist auch Romano Scarpa in diesem Band mit einer damals fast noch brandneuen Geschichte von 1980 vertreten. Wie in seiner „Reifen Phase“ wieder häufiger, schrieb Scarpa die Geschichte auch selbst. Und dieses Skript ist wieder mal außerordentlich gelungen. Bereits die Grundidee ist überzeugend: der nostalgische Hintergrund des Goldrausches, dem Dagobert sein Vermögen verdankt, einerseits, die innovative Modernisierung dieses Motivs durch das schillernde, geheimnisvolle neue Edelmetall Rhodium andererseits. Der Konkurrenzkampf mit Klaas Klever ist rasant und dynamisch in Szene gesetzt, während das Wiedersehen mit seinem Blutsbruder Bleiche Feder eher für die emotionalen Momente sorgt. Die Vorzüge der Erzählkunst Scarpas kann man im Vergleich mit der vorangehenden Geschichte verdeutlichen. In beiden gibt es eine ganz ähnliche Sequenz, als Dagobert und Klever mit ihrem schweren Gerät (hie Amphibiengoldschürfer, dort Hubschrauber) liegenbleiben und sich mit der weißen Verhandlungsflagge gegenübertreten. Nur ist das bei Pezzin/Gatto sehr schematisch angelegt: Dagobert und Klever bauen im Schutze der Dunkelheit jeweils den Motor aus dem gegnerischen Helikopter aus. Das bleibt rein episodisch: Beide handeln und schaden dem anderen gleich, und damit hat es auch sein Bewenden. Warum sollte dann eigentlich Dagobert unsere Sympathie verdienen und Klever nicht? Scarpa hingegen treibt die Handlung voran, indem er diese Konstellation in kleine Narrative von Vergehen und Strafe integriert: Dagobert rettet Klever aus der Gefahr an den Stromschnellen, weil dieser ihm im Geldspeicher gegen die Panzerknacker beigestanden hatte. Aber Klever erweist sich dessen nicht würdig und stiehlt bei Nacht und Nebel die intakt gebliebene Walze aus dem Fahrzeug der währenddessen friedlich schlafenden Ducks. Doch die Strafe für Klever folgt auf dem Fuße, erzählerisch geschickt nicht durch Dagobert exekutiert, sondern durch die drei, den heiligen Boden der Vorfahren bewahrenden Plattfußindianer. Die Geschichte hätte mir sogar noch besser gefallen, wenn Scarpa nicht so derart viel „großes Gerät“ in Bewegung gesetzt hätte, das einer Doku bei DMAX alle Ehre gemacht hätte: Letztlich ja nicht nur den „Amphibiengoldschürfer“, sondern auch den Tiefbau-Kran der Panzerknacker, Donalds Rüsselmaurer und der einen „Minihubschrauber“ spuckenden „Luftbus“. Das ist irgendwie zu viel der Moderne, die sich gelegentlich mit der atmosphärisch gestalteten Rocky-Mountain-Landschaft beißt. Gut, dass Scarpa irgendwann die Ducks in einer Hommage an die „Good ol‘ times“ zu Pfanne und Sieb greifen lässt. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

So war der Wilde Westen – oder die Caracho-Brüder[Bearbeiten]

„1000 Taler dem, der’s mir wiederbringt“ – „Oje, er phantasiert!“ (der bestohlene Dagobert spricht im Fieberwahn zu seinem Neffen Donald)

Don Monetas (noch) mit der Räuberbande unter einer Decke in "So war der Wilde Westen – oder die Caracho-Brüder" (© Egmont Ehapa)

Schlecht Der Fluss, der die nahegelegene Westernstadt normalerweise mit Wasser versorgt, ist fast ausgetrocknet. Der örtliche Krämer Don Dagoberto hortet das restliche Gemüse, um es bald besonders teuer zu verkaufen. Doch dann wird es geraubt, und zwar von Bingo, Bango und Bongo, die sich die „Caracho-Brüder“ nennen. Sie stecken unter einer Decke mit Don Monetas, dem Bankier, und hinter der Aufstauung des Flusses, die zu der Trockenheit geführt hat. Don Monetas will Don Dagoberto dadurch in den Bankrott treiben. Doch Donald und Tick, Trick und Track auf ihrem Esel kommen dem Komplott auf die Schliche, verbünden sich mit dem ansässigen Indianerstamm, besiegen die Gauner, die sodann schuften müssen, um den Fluss wieder ins Fließen zu bringen. Im kommenden Jahr bieten die jungen Ducks das vom Indianerstamm angebaute Gemüse auf dem Markt an und verdrängen den Hamsterer Don Dagoberto, dessen Tränen mit denen Don Monetas‘ zusammenfließen…

Dies ist die erste in Deutschland erschienene Geschichte aus der von Guido Martina und Guido Scala geschaffenen Reihe „C’era una volta il west“, deren Titel auf den berühmten Italo-Western von Sergio Leone verweist (in Deutschland als „Spiel mir das Lied vom Tod“ bekannt). In Deutschland wurde die deutsche Übersetzung dieses Titels – Es war einmal im Wilden Westen – erst mit LTB 109 kultiviert, in dem die ersten drei Comics der Reihe aus dem Jahr 1977 nacheinander abgedruckt wurden. Auch wenn man die Handlung der „Caracho-Brüder“ ohne weiteres so versteht, ist man schon überrascht, Dagobert, Klever, Donald, Tick. Trick und Track und Dussel so umstandslos in eine Wildwest-Szenerie versetzt zu sehen. Den Kontext liefert die erste Geschichte der Reihe, „Fliegende Nuggets“: Donald und Tick, Trick und Track im Planwagen auf dem Weg in den „Wilden Westen“, um ihren Onkel Dago zu besuchen, der dort reich geworden sei und die Stadt Duck-Town gegründet habe. Auch der Esel Till wird dort bereits eingeführt. Die italienische Version ist übrigens insofern konsequenter, als sie die Ducks tatsächlich wie selbstverständlich in den Wilden Westen verfrachtet: In der deutschen Übersetzung handelt es sich mal wieder um einen Traum Donalds (vgl. LTB 109). Die „Caracho-Brüder“ aus dem Jahr 1979 waren bereits der siebte Comic Martina/Scalas in diesem Western-Setting und noch deutlich mauer als die ersten Versuche, die wenigstens den Reiz den Neuen für sich hatten. Die Story wirkt nicht durchdacht (es soll weder Indianern noch Städtern auffallen, dass ein Fluss aufgestaut worden ist und daraufhin sein Wasser verliert?), und ich bin auch überhaupt kein Fan der Zeichnungen Scalas. Emotionen bilden sich in den Gesichtern nie besonders gut ab, und den Bewegungen der Figuren fehlt völlig die Dynamik. Man beachte die reduzierten Bewegungslinien, die häufig eher ein sachtes Kopfwackeln andeuten als eine klare Bewegung im Raum. Eine überaus statische „Verfolgungsjagd“ findet sich z.B. im dritten Panel auf S. 228. Hier hängt auch notdürftig eine Wolke als symbolisches Zeichen des Ärgers über dem Haupt Klaas Klevers (der hier Don Monetas ist) – und noch einmal auf S. 243, als dieser mal wieder seinen Hut verspeisen muss. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Der Wunderbrunnen[Bearbeiten]

Mittelmaß Onkel Dagobert legt seine Neffen mit einer Geschichte vom Wunschbrunnen herein… Zumindest eine ganz manierliche Pointe – viel mehr sollte man von einem Zweiseiter auch nicht erwarten. Hobrowili (Diskussion) 15:30, 28. Mär. 2024 (CET)

Das Bratenrezept[Bearbeiten]

Schlecht Onkel Dagobert will, dass sein Neffe Donald ihm einen Rinderbraten a la Oma Duck serviert. Doch bei der Zubereitung bringt Donald das Rezept komplett durcheinander… Wie in der vorherigen Gagstory ist als Zeichner auch hier wieder Tony Strobl am Werk, die Pointe ist allerdings diesmal ziemlich verhuddelt. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)

Fazit[Bearbeiten]

Scarpa und danach lange Zeit nichts – das ist das Motto dieses Bandes. Darüber hinaus machen nämlich fast nur die Story von Pezzin/Gatto (jedenfalls teilweise) sowie einige Zeichnungen von Carpi Freude. In allen Geschichten des Bandes – bis auf die beiden Gagstorys – tritt Klaas Klever auf, allerdings in sehr unterschiedlich großen Rollen. Hobrowili (Diskussion) 18:35, 27. Mär. 2024 (CET)