Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

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US-amerikanisches Poster (© Disney/Bruckheimer)

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 (Originaltitel: Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest) ist eine Koproduktion zwischen Walt Disney Pictures und Jerry Bruckheimer Films.

Dieses Action-Abenteuer mit Fantasy-Elementen und viel Humor ist der zweite Teil des Franchises, das mit dem Erfolgsfilm Fluch der Karibik aus dem Jahr 2003 begann. Ein Großteil des Stabs von Teil Eins konnte auch für diese und für die nächste Fortsetzung gewonnen werden. Die Dreharbeiten an Teil 3 haben parallel zu denen von Fluch der Karibik 2 begonnen.

Die Hauptrollen sind erneut mit Johnny Depp, Keira Knightley und Orlando Bloom besetzt, neu hinzugekommen sind Bill Nighy als der Bösewicht Davy Jones und Naomi Harris als Tia Dalma. Als Regisseur ist wieder Gore Verbinski tätig. Wie bereits der erste Teil erhielt auch Fluch der Karibik 2 eine PG-13 Freigabe, womit er der erst zweite Disney-Film mit solch einer Einstufung ist. Allerdings geht Fluch der Karibik 2 noch weiter als Teil Eins und geht bis an die Grenzen dessen, was man mit einer PG-13 Freigabe machen kann.

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 startete am 7. Juli 2006 in den USA. Aufgrund der Fußball WM entschied sich Buena Vista Deutschland, den deutschen Starttermin auf den 27. Juli 2006 zu legen, einige Tage nach dem Ende der WM.

Der Film brach zahlreiche Rekorde, darunter den für den besten Starttag und das beste Startwochenende in den USA. Während seiner Laufzeit wurde Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 zum erfolgreichsten Film in der Geschichte der Walt Disney Company.

Inhaltsangabe

Will und Elizabeth wollen nach dem anstrengenden Abenteuer mit Captain Jack Sparrow endlich heiraten. Doch noch bevor die Trauung beginnt, werden die Beiden festgenommen und der Fluchthilfe angeklagt, ihnen droht der Strick. Will hat nur eine Möglichkeit Elizabeth und sich zu retten - er muss Jacks geheimnisvollen Kompass auftreiben, und damit ihre Freiheit erkaufen. Jack hat jedoch andere Probleme. Er hat zwar seine Black Pearl wieder, aber nun holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Vor langer Zeit hat er Davy Jones seine Seele und 100 Jahre Knechtschaft auf seinem Schiff - der Flying Dutchman - versprochen, um 13 Jahre der Captain der Black Pearl zu sein. Von Stiefelriemen Bill, Wills Vater, der auch ein Mitglied von Jones Crew geworden ist, wird er an dieses Versprechen erinnert. Stiefelriemen sagt ihm weiterhin, dass Jones "Ungeheuerlein" hinter ihm her ist - und dabei handelt es sich um nichts geringeres als einen gigantischen Riesenkraken. Jack verfält in Panik und hat nur noch ein Ziel - möglichst schnell das Meer zu verlassen. Doch bei seiner überstürzten Flucht landet er ausgerechnet auf einer Insel voller Kannibalen, die ihn zu ihrem Gott ernennen - um ihn dann aus seinem "körperlichen Gefängnis" zu befreien. Und das heißt nichts anderes, als das er als Hauptgang auf den Tellern der Kannibalen enden soll. Nach vielen turbulenten Ereignissen - mitunter mit Jack als lebender Früchtespieß - gelingt ihm, seiner Crew und Will Turner - der Jack bis zur Kannibaleninsel nachgereist ist und ihn nun endlich gefunden hat - die Flucht. Will verlangt nun von ihm den Kompass, um Elizabeth zu retten. Jack erklärt sich schließlich dazu bereit, jedoch nur wenn Will auf die Flying Dutchman geht und einen Schlüssel beschafft, den Davy Jones immer bei sich trägt. Denn nur mit diesem kann die legendäre Truhe des Todes geöffnet werden, mit deren Inhalt man die Macht über Davy Jones und die Flying Dutchman besitzt. Jedoch - er ist nicht der Einzige, der die Truhe gerne in die Finger kriegen würde...

Vorausdeutungen

Im Laufe des Filmes gibt es mehrere Szenen, während denen Jack Sparrows Tod und Barbossas Wiederauferstehung vorhersagt werden. Diese Vorausdeutungen sind im Falle Jack Sparrows Tod unübersehbar, doch da sie als Pointe dargestellt werden, nimmt man sie nicht als Vorahnung war. Die Andeutungen auf Barbossas Rückkehr dagegen sind unauffällig in Szene gesetzt, so dass sie beim ersten Sehen nur von wenigen Zuschauern bemerkt werden.

  • Vorgegriffene Hinweise auf Jack Sparrows Tod
  • Jack Sparrows erster Auftritt in Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 zeigt ihn in einer düsteren Umgebung als Insasse eines Sargs auf hoher See.
  • Während sich Will Turner auf der Suche nach Captain Jack Sparrow befindet, trifft er auf einen Fischer, der behauptet gehört zu haben, dass Sparrow Tod sei.
  • Nachdem Sparrow von der Kirchenruine geflohen ist, auf der sich Norrington und Will weiterhin bekämpfen, fällt er in ein offenes Grab.
  • Vorausdeutungen auf Barbossas Wiederauferstehung
  • Nachdem Jack Sparrow die Leistungen von Tia Dalma mit dem untoten Affen Jack bezahlt hat, entlässt diese ihn aus seinem Käfig. Er rennt in ein anderes Zimmer von Tia Dalmas Hütte und man sieht in zweikurzen Zwischenschnitten, wie er sich an die Füße von jemanden mit schwarzen, piratenähnlichen Stiefeln klammert. Sein Blick suggeriert, dass der Affe diese Person außerhalb des Bildes kennt.
  • Jack stiehlt vom Tisch in Tia Dalmas Behausung einen Ring. Es ist der selbe Ring, den Barbossa in Fluch der Karibik getragen hat. Man sieht ihn besonders deutlich in der Szene, in der er auf dem Bord der Black Pearl seine Hand nach Elizabeth ausstreckt und sich dabei langsam in einen Zombie verwandelt, da er sich währenddessen in das Mondlicht streckt.
  • Man sieht ganz kurz, wie Jack einen Hut begutachtet, der Barbossas Kopfbedeckung zum Verwechseln ähnlich sieht.
  • In den Szenen, in denen die Crew der Pearl durch den Sumpf rudert, der zu Tia Dalma führt, kann man klar eines der Musikthemen von Barbossa und seinen Mannen aus Fluch der Karibik hören.

Hommagen, Referenzen und Anspielungen

Die Autoren Ted Elliot und Terry Rossio haben eine große Vorliebe für mehr oder weniger versteckte Referenzen, Hommagen und Anspielungen auf andere Werke in ihren Drehbüchern. In Fluch der Karibik fanden sich zahlreiche Anspielungen auf die Disneyland-Themenparkattraktion Pirates of the Caribbean, auf welcher der Film basierte.

In Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 finden sich erneut vereinzelte Hommagen auf diese berühmte Wildwasserbahn sowie andere Themenparkattraktionen. Außerdem befinden sich in Fluch der Karibik 2 zahlreiche Anspielungen an den Vorgängerfilm, die einerseits Fans des Filmes zum Lachen bringen sollen, zum anderen die zwei Filme stärker miteinander verbinden.

Hinzu kommen noch Hommagen und Anspielungen an einige Abenteuerfilme, in deren Tradition Fluch der Karibik 2 steht.

Anspielungen und Referenzen auf Fluch der Karibik

  • Beide Filme beginnen mit der Darstellung eines Schlüsselmoments in der Beziehung zwischen Will und Elizabeth.
  • Die Flagge der East India Trading Company wird genauso in Szene gesetzt, wie die der Black Pearl im ersten Teil.
  • Die Kameraeinstellungen auf das Geschehen und die Bewegungen der Bewohner Port Royals als die East India Trading Company, Lord Beckett und seine Soldaten auftauchen sind nahezu identisch mit denen in Fluch der Karibik, kurz bevor die "Black Pearl" die Hafenstadt angreift.
  • Als Lord Cutler Beckett "Jack Sparrow" erwähnt korrigieren Elizabeth und Will ihn, indem sie ihm entnervt "CAPTAIN Jack Sparrow" entgegen schreien. In Fluch der Karibik ist es Jack selber, der stets auf die Anrede "Captain"besteht.
  • In der ersten Szene von Fluch der Karibik unterbricht Gibbs Elizabeth beim Singen von "Yo ho, yo ho, a pirate's life for me", da es Unglück bringt, wenn man von Piraten singt. In der ersten Szene nach dem Prolog mit Elizabeth und Will ist es Gibbs selber, der ein Piratenlied singt.
  • Captain Jack Sparrow hat in beiden Filmen einen sehr eigenwilligen ersten Auftritt. In Fluch der Karibik steht er auf dem Mast eines sinkenden Kutters, in Fluch der Karibik 2 liegt er innerhalb eines Sargs und padelt mit dem Fuß einer Leiche in Richtung seiner Black Pearl.
  • Das Auftauchen des Affen Jacks als Zombie im Laufe des Films erklärt sich nur denjenigen, die Fluch der Karibik komplett, also mitsamt Abspann, gesehen haben. Denn nach diesem gibt es eine weitere Szene, in der zu sehen ist, wie der Affe eine verfluchte Münze stiehlt und wieder zum Zombie wird.
  • Gouverneur Swann bricht aus Versehen einen Teil der Lampe im Gefängnis ab, ähnlich wie es Will zu Beginn von Fluch der Karibik in der Empfangshalle von Swanns Residenz tat.
  • Im Gefängnis pfeift Gouverneur Swann und fragt, wo denn nun der Hund mit den Schlüsseln sei. Dies ist eine Referenz an den Hund mit den Schlüsseln im Maul, der in Fluch der Karibik von mehreren Gefangenen vergeblich angelockt und schließlich von Jack Sparrow verscheucht wurde.
  • Die anderen Gefangenen von Port Royal pfeifen und strecken ihre Arme zu Beginn einer Szene so aus, wie die Gefangenen in Teil 1, als sie versuchten den Hund anzulocken. Doch wie eine Kamerabewegung enthüllt versuchen die Gefangenen in diesem Film an Elizabeth heran zu kommen.
  • Lord Cutler Beckett deutet in diesem Film an, er habe das "P" auf Jack Sparrows Arm gebrannt, das ihn in Fluch der Karibik als Piraten enttarnt hat.
  • Jack fragt sich selbst in seiner Kapitänskajüte, "Wieso ist der Rum dauernd alle?", bevor er aufsteht, schwankt und still antwortet, "Ahso... deshalb." Jacks Affinität zum Rum ist eine Referenz an die Szene mit ihm und Elizabeth auf der einsamen Insel in Fluch der Karibik, wo Elizabeth den gesamten Rumvorrat verbrennt.
  • Eine andere Anspielung an diese Szene befindet sich später im Film, als Elizabeth und Jack sich in Tortuga treffen. Sparrow begrüßt sie zunächst noch freundlich, doch dann flüstert er heimlich zu seinen Männern, sie sollten den Rum verstecken.
  • Während seiner Suche nach Jack trifft Will Turner einen Fischer, der behauptet, Jack Sparrow würde mit Sicherheit in Singapur auftauchen. Bereits in dem Vorgängerfilm konnte man erfahren, dass er dort bereits gewesen ist: Nachdem Jack Sparrow Elizabeth Swann vor dem Ertrinken gerettet hat, befreit er sie von ihrem Korsett, was bei den Soldaten der Royal Navy für Staunen sorgt. Sparrow fragte darauf nur "Wohl noch nie in Singapur gewesen?".
  • Während seiner Suche nach Jack Sparrow trifft Will Turner außerdem auf Giselle und Scarlett, zwei leichte Mädchen aus Tortuga, die man schon in Fluch der Karibik getroffen hat. Auch die Ohrfeige, die sie Will geben, ist eine Referenz an Teil Eins der Kinoreihe.
  • Genauso wie noch in Fluch der Karibik bezeichnet Jack Sparrow seinen Kumpanen Will Turner auch in Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 als Eunuchen.
  • Nach der erfolgreichen Flucht vor den Kannibalen möchtet Jack Sparrow in stolzem Tone "Ihr werdet den tag nie vergessen, an dem ihr Captain Jack Sparrow beinahe geschnappt hättet!", bevor er von einer Welle unterbrochen wird. Schon im Originalfilm versucht er mehrmals vergebens diesen Satz zu Ende zu bringen.
  • Sowohl in Fluch der Karibik als auch in Fluch der Karibik 2 werden bei Ragettis verzweifelter Hatz nach seinem herausgekullerten holzauge exakt die selben Kameraeinstellungen und -bewegungen verwendet.
  • Als Jack mit einem Fernrohr seinen Kontrahenten Davy Jones beobachtet, und dieser daraufhin direkt vor ihm erscheint werden die selben Kameraeinstellungen verwendet wie in Teil Eins, als Barbossa durch ein Fernglas sieht und Jack Sparrow auftaucht.
  • Norrington liegt in einer Szene auf Tortuga genauso wie Gibbs in Fluch der Karibik in Mitten von Schweinen im Schlamm.
  • Will erklärt sein plötzliches Auftauchen auf der Isla Cruces, auf welcher die Truhe des Todes vergraben ist, damit, dass er sich Schildkröten an die Füße gebunden habe. Dies ist eine Anspielung auf die Erzählung in Fluch der Karibik, mit der Jack und Gibbs Sparrows Flucht von einer einsamen Insel erklärt haben.
  • Kurz bevor die Crew der Black Pearl die Isla Cruces verlassen möchte, trifft Jack Will mit einem Paddel auf dem Kopf. In Fluch der Karibik war es Will, der so auf Jack einschlug. Als Will wieder zu Bewusstsein kommt, sieht er Elizabeth über sich, ähnlich wie bei ihrem ersten Treffen.
  • Während dem Drei-Personen-Schwertkampf täuscht Elizabeth Ohnmacht vor. Dies tat sie bereits um Norrington von Wills Rettungsversuch bei Sparrows Hinrichtung in Fluch der Karibik.
  • Jack ruft Norrington zu, dass er ihn immer unterstützt habe. Dies tat Jack bereits in Teil Eins, kurz nachdem er fliehen gelassen wurde.
  • Pintel begrüßt Elizabeth mit "Hallo Püppchen", ganz genauso wie bei ihrem ersten Aufeinandertreffen.
  • Während dem Kampf der Black Pearl mit dem Kraken ruft der Vorschlag, den Rum zu opfern pures Entsetzen aus. Dies ist eine weitere Anspielung auf die Rum-Szene in Fluch der Karibik.
  • Als Pintel und Ragetti perplex auf den Kraken blicken, der seine Tentakel gegen die Pearl presst werden die selben Kameraeinstellungen verwendet wie beim Kampf der Black Pearl mit der Interceptor, als eine Gabel in Ragettis Holzauge geschossen wird.
  • Barbossa isst am Ende des Films genüsslich einen grünen Apfel, so wie er es sich im ersten Film die ganze Zeit gewünscht hatte.

Außerdem wurden sämtliche Bösewichte in Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 mehr oder weniger direkt in Fluch der Karibik erwähnt. Will Turner spricht in der Originalsprachfassung am Deck der Black Pearl davon, sich zu erschießen und zu Davy Jones zu sinken, Jack Sparrow spricht von einem Stamm, der ihn zu seinem Oberhaupt macht und Norrington spricht von der East India Trading Company.

Auch das Auftreten von Stiefelriemen Bill wird in Teil Eins angedeutet. Zwischen Norringtons und Gibbs' Schicksal kann man ebenfalls Parallelen ziehen. In Teil Eins wandelte sich Gibbs zum Piraten, in Teil Zwei Norrington. Dieser sagt zu Gibbs, dass er eine ähnliche Geschichte habe wie er, nur dass Norrington noch nicht ganz so weit sei.

Anspielungen auf 20.000 Meilen unter dem Meer

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 weist einige Hommagen an 20.000 Meilen unter dem Meer auf. Diese Tatsache erscheint auch nicht sonerlich verwunderlich, wenn man die Hintergründe kennt. Die Fluch der Karibik-Kinoreihe steht nämlich in der Tradition alter Disney-Abenteuerfilme, zu denen auch diese Jule Vernes-Verfilmung gehört. Hinzu kommt, dass die Studioleitung von Walt Disney Pictures die PG-13 Freigabe von Fluch der Karibik unter anderem auch damit legitimierte, dass 20.000 Meilen unter dem Meer schon alleine wegen des Krakenangriffes eine solch hohe Freigabe erhalten würde, wenn der Film den heutigen Maßstäben der Technik gerecht wäre.

Diese Aspekte haben vermutlich mit dazu beigetragen, dass Elliot und Rossio einige Hommagen an diesen Klassiker eingebaut haben. Zu diesen Referenzen gehören folgende Szenen:

  • Davy Jones' emotionales, depressives Orgelspiel ist eine offensichtliche Anspielung auf die berühmte Sequenz, in der Captain Nemo auf der Nautilus seinem Unmut durch Orgelmusik Luft lässt.
  • Die wohl eindeutigste Referenz sind die Angriffe des Kraken, die in beiden Filmen vorkommen. Die Aussage der Studioleitung, ein Film mit einem Krakenangriff, der durch moderne Tricktechnik in Szene gesetzt wird bekäme ein PG-13, hat sich hier bewahrheitet. Neben der schlichten Parallele, dass in beiden Filme eine Krake Schiffe angreift, gibt es aber noch direktere Hommagen in Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 an den Krakenangriff in 20.000 Meilen unter dem Meer: Einige Kameraeinstellungen und Reaktionen der jeweiligen Crewmitglieder spiegeln den Spielfilmklassiker genau wieder.
  • Einige Kameraeinstellungen sowie Darstellungen der Inselbewohner während der Flucht Jack Sparrows, Will Turners und der Crew der Black Pearl von der Insel der Pelegostos sind der Fluchtszene der Nautilus Crew in 20.000 Meilen unter dem Meer vor Kannibalen auf Neuguinea nachempfunden.

Referenzen an die Themenparkattraktion

Nachdem in Fluch der Karibik bereits ein Großteil der populären Szenen aus der Wildwasserbahn Pirates of the Caribbean auf die Leinwand gebannt wurden, werden in Fluch der Karibik 2 vier weiteren Szenen aus der Attraktion nachgestellt. Ausserdem sind alle Szenen vom Hund mit den Gefängnisschlüsseln, der bereits in Teil 1 vorkam, weitere Hommagen an die Attraktion, da dieser Hund ebenfalls aus dem Fahrgeschäft entlehnt wurde.

  • Die zwei Akkordeonspieler, die den Titel "2 Hornpipes (Tortuga)" anspielen, der während Jacks und Gibbs' Versuch, Crewmitglieder für die Pearl anzuheuern und auch während der Kneipenschlägerei zu hören ist, stammen aus der Attraktion. Dort sind sie im Hintergrund anzutreffen.
  • Die sehr kurze Szene ausserhalb der Kneipe auf Tortuga, in der einige Piraten Frauen hinterherjagen und ein Mann aus einem brunnen gezogen wird und Wasser ausspuckt ist eine sehr originalgetreue (die Figuren bewegen sich in den selben Kreisbahnen wie die Audio Animatronics in den Parks) Nachbildung einer berühmten Sequenz aus der Attraktion, die während des Piratenüberfalls zu finden ist. Diese Szene wurde bereits für Fluch der Karibik gedreht, wurde aber wieder rausgeschnitten.
  • Der Sumpf vor und rund um Tia Dalmas Hütte sowie die Behausung selber reproduzieren die "Eröffnungssequenz" der Themenparkattraktion. Sogar das Grillenzirpen und das Leuchten der Glühwürmchen wurden mit Blick auf das Original eingesetzt.
  • Die Szene, in der Captain Jack Sparrow auf ein Fischernetz voller Schwarzpulver- und Rumfässer schießt um den Kraken abzuschrecken ist ebenfalls eine Anspielung auf die Attraktion. Dort beschießen sich verschiedene Piraten und einer zielt auf ein Netz mit Pulverfässern. Der Aufbau beider Szenen und die Inszenierung der Fässer wurde für den Film von der Attraktion übernommen.

Referenzen, Hommagen und Anspielungen auf weitere Werke

  • Das Lied, das Gibbs zu Beginn des Filmes singt heißt "15 Mann auf des toten Manns Kiste" (oder, wie in neueren Übersetzungen und auch im Film: "15 Mann auf des Toten Truh'"), heißt im Original "Fifteen men on a dead man's chest" (oder auch nur: "Dead Man's Chest") und stammt aus Robert Louis Stevensons Die Schatzinsel.
  • Jack Sparrow bekommt im Film mehrmals "das schwarze Mal" bzw. "den schwarzen Fleck" auf die Hand gebrannt. Dieses Zeichen stammt ebenfalls aus Die Schatzinsel. Wenn ein Pirat von anderen Seeräubern aufgrund einer von ihm verschuldeten tat verurteilt wird, gibt man ihm dort ein Stück Papier mit schwarzem Fleck in die Hand. Daraufhin folgt oftmals die Bestrafung.
  • Im Original behauptet Pintel gegen Ende des Films über den toten Jack, er sei ein "gentleman of fortune" gewesen. Auch dieser Ausdruck entstammt dem Abenteuerroman von Stevenson und ist dort eine förmliche, euphemische Bezeichnung, mit der sich die Piraten selber betitelt haben.
  • Elizabeth Swann sagt in einer Szene zu Jack Sparrow, dass sie von Will gelernt habe, wie man mit einem Schwert zu kämpfen habe. Als sie auf der Isla Cruces von der Crew der Flying Dutchman verfolgt wird, spießt sie zwei der Piraten mit jeweils einem Schwert auf, während sie ihnen den Rücken zugedreht hat. Kameraeinstellung und Kampfbewegung Elizabeths sind einer Szene aus "Herr der Ringe" nachempfunden, in der Orlando Blooms' Figur gegen die Orks kämpft. So findet der Insidergag seine Pointe, da Elizabeth auch wirklich wie Will (bzw. sein Darsteller) kämpft.
  • Eine der Hütten, an denen die Crew der Black Pearl vorbeifährt, während sie sich auf dem Weg zu Tia Dalma befindet, ist eine identische Nachbildung der Holzhütte auf der anderen Seite des Flusses in Walt Disney World, an dem die Ladestation für die Attraktion Jungle Cruise vorzufinden ist.
  • Einer der Seemänner auf dem Handelsschiff, an dessen Bord sich Elizabeth Swann geschlichen hat, vermutet beim Anblick von Elizabeths Hochzeitskleid, dass es das Kleid einer Witwe sein könnte, die ihren Mann kurz vor ihrer Hochzeit verloren hat und nun für immer und ewig ihren Ehemann sucht, den sie an die See verloren hat. Dies spiegelt die Hintergrundgeschichte wieder, die in einer anderen, ebenfalls verfilmten, Disneyattraktion erzählt wird: The Haunted Mansion.
  • Auch Davy Jones' Hintergrundgeschichte lehnt sich zum Teil an die Geschichte hinter The Haunted Mansion an. Davy Jones' aus Liebeskummer rausgerissenes Herz, das noch immer schlägt kommt nämlich auch in der Hintergrundgeschichte dieser Attraktion und des Films vor.

Produktionsgeschichte

Allgemeine Informationen

  • Der Film wurde gemeinsam mit einigen Szenen zu Teil 3 der Fluch der Karibik-Kinoreihe gedreht.
  • Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 ist mit 225 Millionen Dollar Produktionskosten der teuerste Film aller Zeiten und rangiert damit vor Superman Returns (Warner Bros.). Da Teil 3 nach Drehschluss von Teil 2 gleich viel Budget verschlang, aber noch nicht fertig gestellt ist, wird dieser den Rekord bald brechen.
  • Zu Beginn des Films feiert das neue Disney Logo seine Premiere.
  • Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 ist nach einer Umfrage der meisterwartete Film 2006
  • Während dem Dreh zu Fluch der Karibik musste Keira Knightley eine künstliche Haarverlängerung tragen, da sie in Kick it like Beckham (den sie zuvor drehte) kurze Haare hatte. Beim Dreh zu Fluch der Karibik 2 musste sie erneut ihre Haare verlängern, dieses Mal aufgrund ihrer Rolle in Domino.
  • Jerry Bruckheimer nannte diesen Film den größten und besten seiner Karriere.
  • Die Autoren Elliot und Rossio erfüllten viele von Keira Knightleys Wünschen, die die Story betrafen. So hat sie unter anderem mehr Actionszenen im Film bekommen.

Der Soundtrack

Die Vorgeschichte

Hans Zimmer schrieb den Score für Der letzte Samurai und versprach Tom Cruise sowie Ed Zwick, dass er kein anderes Projekt annehmen würde, während er an diesem Score arbeitete. Als dann die musikalische Gestaltung von Fluch der Karibik in Probleme geriet, konnte Zimmer den Auftrag nicht annehmen und gab ihn deshalb an Klaus Badelt weiter. Da Zimmer aber schon vorher mehrfach sowohl für Gore Verbinski als auch Jerry Bruckheimer gearbeitet hat, hat er dennoch einige Demos geschrieben sowie ein paar der musikalischen Themen stark beeinflusst. Außerdem hat er die Musik produziert.

Als erstmals eine Fortsetzung im Gespräch war, zeigte Hans Zimmer sofort Interesse daran, dieses Mal selber den Score zu schreiben. Mögliche Bedenken, dass man vielleicht lieber weiterhin bei Klaus Badelt bleiben sollte, der den Soundtrack zu Fluch der Karibik zum Bestsellerstatus brachte, um wirklich jeden von Teil Eins wieder an Bord zu haben zerstreuten sich jedoch im Winde, noch bevor sie konkrete Formen nehmen konnten: Badelt verließ Zimmers Studio Remote Control Productions noch vor der Produktion des Films, so dass Zimmer ohne Widerstand den Auftrag selber in die Hand nehmen konnte.

Das Schreiben des Soundtracks

Nachdem feststand, das Hans Zimmer für den Soundtrack verantwortlich sein soll, überlegte er sich erst ein grobes Konzept. Zimmer entschied sich, dass er den ersten teil nicht in Vergessenheit geraten lassen möchte und deshalb einige der Themen wiederholen sollte. Vor allem die für die Charaktere typischen Musikthemen sollten auch in Teil 2 vorkommen, da sich diese mit den Figuren verbunden haben. Bestärkung fand Zimmer in der Vergangenheit: Figuren wie James Bond, Darth Vader und Indiana Jones haben auch nicht in jedem Film andere Erkennungsmelodien.

Viele der endgültigen Stücke schrieb Zimmer jedoch erst in letzter Minute, obwohl er für die Arbeit an Fluch der Karibik 2 viel Zeit hatte. Grund dafür war, dass Gore Verbinski und Jerry Bruckheimer beim Sichten des fast fertigen Films noch zahlreiche Ideen bekamen. So musste Zimmer innerhalb einer Nacht und einem Tag neue Themen für gewisse Szenen und auch für manche Figuren überlegen. Trotz dieses Stresses am Ende der Produktion verlief die Arbeit am Soundtrack in Zimmers Augen sehr reibungsfrei, was an seinem guten Verhältnis zu Verbinski und Bruckheimer lag.

Das entscheidende an der Arbeit war, so Zimmer, nicht, dass man sich über den Stil der Musik einig wurde, sondern darüber, was die Szenen bedeuten, wo ihre Energie, ihre Essenz liegt.

Insgesamt dauerte die Arbeit an der Musik ungefähr drei Monate, zuzüglich der Arbeit am Jack Sparrow Thema, mit der Zimmer noch vor seinem Engagement für The Da Vinci Code angefangen hat und welches einen ganzen Monat für sich beanspruchte.

Hilfreich waren für Zimmer auch die zahlreichen Sichtungen des neuen Bildmaterials, dass man ihm kurz nach dem Dreh geliefert hat und die zahlreichen Gespräche mit den Schauspielern über ihre Charaktere. Vor allem mit Johnny Depp hat er sich oft unterhalten.

Ungewöhnlich war auch, dass Hans Zimmer mehrfach die Set und die Dreharbeiten besichtigt hat, etwas, dass Hollywood seinen Komponisten nur selten anbietet. Dies ist bereits das zweite Mal, dass für die Arbeit am Fluch der Karibik-Franchise Crewmitglieder ans Set gebeten wurden, die normalerweise nicht bei den Dreharbeiten zugegen sind: Bei der Arbeit an Teil Eins waren die Autoren Ted Elliot und Terry Rossio bei den Dreharbeiten mit dabei.

Ein anderer Ton: Düsterer und epischer

Vor allem die Themen für Jack Sparrow wurden von hans Zimmer erneuert, darunter auch Sparrows Fluchtthema. (© Disney/Bruckheimer)

Wie bereits erwähnt, setzte sich Hans Zimmer das Ziel, einige der besten und populärsten Themen aus Fluch der Karibik auch in Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 zu verwenden. Dieses Vorhaben deckte sich auch mit dem der Verantwortlichen für die Handlung des Films, die einige Anspielungen und Hommagen an Teil Eins eingebaut haben und dem zweiten Film ein ähnliches Feeling gegeben haben.

Dies gab Hans Zimmer die Gelegenheit die Musikstücke neu zu bearbeiten. Er sagte selbst, dass er sich an manchen Stellen des Original Soundtracks gewünscht hatte, mehr Zeit zur Verfügung gehabt zu haben. Vor allem die Musikstücke für Jack Sparrow wollte er neu arrangieren, was er bei der Arbeit an dem Stück mit dem Namen Jack Sparrow auch gemacht hat.

Großen Einfluss auf die Richtung, in welche die Musik ging hatte natürlich auch der Stil des Films, welcher seinen Vorgänger in allen Belangen übertreffen sollte. So sollte auch die Musik romantischer, aber auch bedrohlicher, actionreicher und aufwändiger sein. Dies wurde schon allein damit garantiert, dass der Soundtrack zu Fluch der Karibik 2 mit einem voll besetzten Orchester eingespielt wurde, wozu bei Fluch der Karibik nicht genug Zeit war.

Bedingt durch die Stimmung des Films ist auch die Musik größtenteils düsterer als die des ersten Teils. Motive, die Angst und Verfolgung vermitteln sollten, ziehen sich durch fast alle Stellen des Soundtracks.

Die meisten der Stücke beginnen deshalb auch sehr sanft und ruhig, nur mit wenigen Instrumenten besetzt, bevor das komplette Orchester zum Einsatz kommt.

Das Jack Sparrow Stück zum Beispiel orientiert sich an dem Cello-Stück aus Teil Eins, wird jedoch schon zu Beginn durch Blasinstrumente und Violinen unterstützt, was ihm eine dunklere Note verleiht.

Das Zombie Thema Swords Crossed aus Teil Eins kommt ebenfalls in einer düsteren, wenn auch wesentlich kürzeren, Version vor, dieses Mal durch eine harte E-Gitarre unterstützt. Die E-Gitarre ist nur eines der in aktuellen Soundtracks nur selten genutzten Instrumenten, die die Zimmer für Fluch der Karibik 2 verwendete. Zimmer verwendete auch elektrische Beats und bediente sich intensiv der Orgel, die sowohl für die Themen von Davy Jones als auch des Krakens von wichtiger Bedeutung ist.

Zuletzt ist noch zu betonen, dass Hans Zimmer eine Abfolge von den selben drei Noten als Anfang jedes Musikthemas verwendet hat. Diese drei Noten stammen aus den in Fluch der Karibik eingeführten Melodien für Jack Sparrow (dies wären: sein heroisches Thema bei seinem ersten Auftritt; die Cello-Melodie, die seinen betrunkenen Zustand untermalt und das flottere Musikstück, das verwendet wird, wenn er flieht). Sie markieren in Fluch der Karibik 2 mal mehr, mal weniger stark abgewandelt auch den Anfang der Stücke für Cutler Beckett, Davy Jones und dem Kraken sowie des neuen, panischen Stücks für Jack Sparrow.

Titelliste

Der im Handel erhältliche Soundtrack enthält rund 58 Minuten der Musik, die man im Film hören kann. Eingangs hagelte aufgrund dessen Kritik, da das Soundtrackalbum somit fast 100 Minuten kürzer ist als der eigentliche Film, womit den Käufern und Fans viel des Scores von Hans Zimmer entgeht.

In den 58 Minuten sind folgende Tracks zu hören:

  1. Jack Sparrow 6:06
  2. The Kraken Der Kraken 6:55
  3. Davy Jones 3:15
  4. I've Got My Eye On You Ich hab dich im Visier 2:25
  5. Dinner is Served Das Essen ist fertig 1:30
  6. Tia Dalma 3:57
  7. Two Hornpipes (Tortuga) 2 Hornpipes (Tortuga) 1:14
  8. A Family Affair Familienbande 3:34
  9. Wheel of Fortune Das Rad des Schicksals 6:45
  10. You Look Good Jack Du siehst gut aus, Jack 5:34
  11. Hello Beastie Hallo Ungeheuerlein 10:15
  12. He's a Pirate (Tiësto Remix) (Bonustrack) Er ist ein Pirat - Tiësto Remix 7:02
  • Gesamte Laufzeit: 58:32

In kursiver Schrift sind die deutschen Titel der Tracks geführt, die ihnen auf der deutschen Veröffentlichung gegeben wurden.

Interesse an weiteren Filmen der Reihe

Noch während der Produktion von Fluch der Karibik 2 zeigte sich bei einigen der Beteiligten das Interesse, nach Drehschluss von Fluch der Karibik 3 noch weitere Filme der Abenteuerreihe zu produzieren, was sich nach dem Kinostart des zweiten Abenteuers aus der Karibik nur noch weiter verstärkte.

Zu diesen Schlüsselpersonen gehören der Hauptdarsteller Johnny Depp, dessen Darstellung des Piratenkapitäns Jack Sparrow zu den am meisten gelobten und angesehensten Elementen der Fluch der Karibik-Filme gehört, der Produzent und Disney-Erfolgsgarant Jerry Bruckheimer, die Autoren Ted Elliot und Terry Rossio sowie eine überragende Mehrheit in der Führungsetage von Walt Disney Pictures und dem Mutterkonzern The Walt Disney Company.

Ein sehr interessanter und zugleich kurioser Fakt ist, dass sich diese Personen bis zum Kinostart von Fluch der Karibik 2 unabhängig über weitere Fortsetzungen äußerten und dabei, aufgrund ihres Unwissens bezüglich der Meinung der anderen Betroffenen, dass sie nur weitermachen würden, wenn die wichtigsten Schlüsselpersonen des Franchises ebenfalls dafür wären.

Besonders weit reichend waren die Pläne für weitere Fluch der Karibik Filme in der Chefetage Disneys. Diese sucht seit vielen Jahren nach einem profitablen Spielfilmfranchise, das für die Disney-Studios das selbe tun sollte, was Star Wars für 20th Century Fox getan hat, James Bond MGM und Star Trek für Paramount Pictures. Allerdings sind sämtliche vorherigen Versuche, ein Franchise zu starten misslungen: Rocketeer, Dick Tracy, V.I. Warshawski oder Judge Dredd litten an den schlechten Einnahmen des ersten, und letzten, Film der Reihe, während es aufgrund rechtlicher Probleme nie zu einer Fortsetzung von Falsches Spiel mit Roger Rabbit kam.

Mit Fluch der Karibik hatte Disney 2003 schließlich den perfekten Film für ein erfolgreiches Franchise auf der Hand: Der Film war beliebt und erfolgreich, die Verantwortlichen am Film liebten das Ergebnis und hatten Interesse an weiteren Filmen, die Fanbase wuchs stetig und war sehr loyal und die Grundlage, auf welcher der Film basiert, gehörte bereits seit langem zur Disney Company, ging in die Popkultur Amerikas ein und hatte eine treue Fangemeinde.

Als sich Fluch der Karibik 2 der Fertigstellung näherte und zur größten Hoffnung des Kinosommers wurde, begann man bei Disney weiter zu planen. Sofern sich Fluch der Karibik 2 und 3 als Erfolg beweisen können - so wäre ein vierter Film der Kinoreihe ein wichtiges Projekt für Disney.

Allerdings wollte man in diesem Bereich vorsichtig vorgehen und Franchise schädigende Entscheidungen, wie sie zum Beispiel bei Matrix beschlossen wurden, vermeiden. Deshalb sehen die Pläne bei Disney einen vierten Film der Reihe frühestens für 2010 oder 2011 vor, so dass es nicht zu einer Übersättigung kommen könnte. Voraussetzung für Disney sind bei diesen Plänen jedoch zwei Dinge gewesen: Die Beteilung von Johnny Depp und von Jerry Bruckheimer an diesem Film. Für den Fall, dass dies zutrifft möchte Disney das Franchise mit Merchandising und der überarbeiteten Themenparkattraktion frisch halten, so dass das Publikum 4 bis 5 Jahre nach Teil 3 noch an weiteren Filmen interessiert bleibt.

Jerry Bruckheimer entschied sich indes dazu, die Requisiten und Sets von Fluch der Karibik 2 & 3 aufzubewahren. Seine Begründung dazu war, dass er die Filme zu sehr liebt, als dass er die Sets zerstören könnte. Zudem hoffte er, dass, falls die Filme fortgesetzt werden, er mit den aufbewahrten Sets und Requisiten Gore Verbinski und Johnny Depp vertrautes Material zum wieder eingewöhnen geben könnte.

Generell zeigte sich Jerry Bruckheimer in Gesprächen über die Fluch der Karibik-Reihe mehr als nur begeistert. Er lobte regelmäßig die Leistungen der Darsteller, allen voran Johnny Depp, in dessen Figur sich Bruckheimer ebenso verliebte wie es Depp selbst tat. Die Arbeit an diesen Abenteuerfilmen gehöre zu seinen besten Erfahrungen im Showbiz und in Anspielung an seine Karriere als TV-Produzent scherzte Bruckheimer schließlich darüber, am liebsten jede Woche neue Folgen einer Fluch der Karibik-Serie zu drehen.

Die Frage nach weiteren Filmen hinge für Bruckheimer vor allem davon ab, ob die Autoren und Depp wieder mitmachen würden, da er sich die Filme ohne sie nicht vorstellen könne - zudem wäre er froh, wenn Gore Verbinski auch bei Teil 4 mit an Bord wäre. Entscheidens sei aber auch, ob man ihm den Spaß ließe, weitere Fluch der Karibik-Filme zu drehen - solange Disney ihn beschäftigt, wird er sich stets für Fluch der Karibik einsetzen.

Ted Elliot und Terry Rossio zeigten sich ebenfalls an weiteren Filmen der Reihe interessiert - das Schreiben der ersten drei Filme habe ihnen sehr viel Spaß bereitet und da sie ein Faible für solche Abenteuerstoffe haben, würden sie nicht lange zögern auch ein viertes Drehbuch zu schreiben.

Somit hinge ein vierter Film der Reihe von Johnny Depp ab, der jedoch einer der ersten war, der sich für weitere Fortsetzungen offen zeigte: "Ich liebe es in diesen Charakter (Jack Sparrow) zu schlüpfen, ich bekomme nie genug von ihm.", sagte Depp noch vor dem Drehstart des zweiten Films. Im Laufe der Dreharbeiten hat sich seine Meinung nicht geändert - er betonte sehr früh, dass er Angst davor habe, sich am letzten Drehtag des dritten Films für immer von der Figur verabschieden zu müssen, da noch so viel in ihr stecke, was es zu spielen gäbe. Auf die Frage, was nötig sei, um ihn für einen vierten Teil anzuwerben antwortete Depp schließlich: "Solange das Skript gut ist, werde ich weiter machen.", wenn es nötig sei, würde er dann auch für Fluch der Karibik 7 unterschreiben.

Trotz Depps Begeisterung für die Rolle ging man bei Disney auf Nummer sicher und bot Depp für jeden weiteren Fluch der Karibik-Film, an dem er nach Teil 3 mitwirkt das Recht an, sich zwei weitere Filmprojekte nach eigenem Gutdünken auszusuchen.

Marketing, Promotion und Merchandising

Als 2003 Fluch der Karibik in die US-amerikanischen Kinos kam, setzte man vorher auf eine starke, aber nicht intensive Promotion. Es gab ein großes Set aus Postern, die an die Kinos verteilt und verkauft wurden, TV Spots, einen Teaser und zwei Kinotrailer. Als der Film dann zu einem überragenden Erfolg wurde, zogen die internationalen Tochterfirmen Disneys nach. In Ländern, in denen Fluch der Karibik erst einige Zeit später in die Kinos kommen sollte, startete man eine besonders große, intensive und breite Promotion, um zu garantieren, dass der Erfolg aus den USA in ähnliche Art und Weise wiederholt wird. Da in diesen Ländern die Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean nicht so populär ist wie in den USA, vermutete man, dass es nötig sei, den Film über diesen Weg bekannt zu machen. Vor allem in Deutschland gab man sich (erfolgreich) sehr viel Mühe. Man zog den Kinostart um zwei Tage auf einen Dienstag vor, gestaltete zahlreiche Plakate, buchte massenhaft Werbezeit und sorgte für viel Publicity.

Um für Fluch der Karibik 2 zu werben, lernte man aus den Erfolgen und den Fehlern, die man bei dem Marketing von Fluch der Karibik gemacht hat und auch die Erfahrungen, die man bei anderen Filmen gemacht hat flossen mit in die PR Aktionen ein.

So vermied man es, zuviel Material aus dem Film vorab zu zeigen. Es ist ein oftmals vom Publikum bemängelter Umstand, dass die Zuschauer nach dem Trailer oder spätestens nach der Sichtung aller zum Film erhältlicher Trailer alles entscheidende aus dem Film gesehen haben und ihn deshalb gar nicht mehr sehen müssten.

Aus diesem Grund erschien es nur logisch, dass man bei einem Film, der nicht nur zu den wichtigsten Filmen der Walt Disney Company gehört, die je produziert wurden, sondern zudem einen Plot aufweist, der die Zuschauer oft überraschen möchte, lieber wenig Material zeigt, dafür aber viel Arbeit in die Trailer und Spots legt.

Zu Fluch der Karibik 2 wurden deshalb lediglich ein Teaser und ein Trailer fürs Kino erstellt, was ungewöhnlich wenig ist. Die meisten potentiellen Blockbuster weisen mehr Trailer auf.

Interessanter Fakt am Rande ist, dass der Teaser eine Woche vor der offiziellen Veröffentlichung im Internet aufgetaucht ist. Dabei handelte es sich um eine Raubkopie mit einer anderen Tonspur. In der Woche darauf veröffentlichte Disney den offiziellen Teaser - früher als ursprünglich geplant.

Mit dem eigentlichen Trailer ging man schließlich eine neue Taktik ein: Bei myspace.com veranstaltete Disney ein Gewinnspiel, dessen Sieger vorerst exklusiv den Trailer geschickt bekam. Zudem bekam er die Erlaubnis, den Trailer überall im Internet zu veröffentlichen, wo er wollte. Am 2. Mai 2006 endete schließlich das Gewinnspiel und die zunächst wenigen Seiten mit Link zum Trailer, die man im Internet finden konnte waren regelmäßig überlastet.

Einige Tage später veröffentlichte Disney den Trailer auf offiziellen Internetseiten und ließ in, genau wie vorher den Teaser, in den für den Markt wichtigsten Ländern auf einem Fernsehsender zur besten Sendezeit als Trailerpremiere ausstrahlen.

Das Gewinnspiel für den Trailer und der späte Veröffentlichungstermin des Trailers sind erste Anzeichen der außergewöhnlichen Kampagne, die Disney für Fluch der Karibik 2 entwickelte. Durch das lange Hinauszögern der Trailerveröffentlichung wurde die Anspannung aufgebaut und daraufhin setzte man mehr auf andere Werbemaßnahmen. Zwar gab es Poster, Pappaufsteller und TV Spots, doch man zog vor allem auch durch Werbepartner die Aufmerksamkeit auf sich.

So enthüllte man fast zeitgleich mit dem Trailer die Kooperation zwischen Disney und M&Ms, der amerikanischen Schokolinsenmarke. Während dem Crown Royal 400 Wochenende auf dem Richmond International Racewy in der ersten Maiwoche 2006 fuhr der Rennfahrer Elliot Sadler in einem von M&Ms gesponserten Rennwagen. Allerdings war dieser Wagen nicht bloß mit den M&Ms Figuren und Logos beklebt, sondern auch mit Variationen des Fluch der Karibik 2 Logos. Außerdem wurden an diesem Wochenende Modellautos und T-Shirts verkauft, auf denen entweder das Fluch der Karibik 2 Emblem und das M&Ms Logo zu sehen waren oder die M&Ms Figuren, die sich als Piraten verkleidet hatten.

In den Monaten darauf verkaufte M&Ms eine neue Sorte mit dem Namen "White Chocolate Pirate Pearls". Diese und auch die normalen M&Ms Sorten (die neue Piratennamen erhielten) enthielten M&Ms, auf denen Piratensymbole aufgedruckt waren und wurden in zum Film passenden Verpackungen verkauft. Außerdem startete ein großes Gewinnspiel.

Auch zahlreiche andere Lebensmittelhersteller zogen (auch international) mit und verkauften ihre Produkte in Fluch der Karibik 2 Verpackungen und mitunter auch in passenden Formen.

Der Autohersteller Volvo wurde ein noch größerer Werbepartner für Fluch der Karibik 2. So durfte beim alljährlichen Volvo Ocean Race ein von Fluch der Karibik 2 gesponsertes Team antreten (es wurde zweiter). Kurioser war die "Volvo Treasure Hunt" (= Volvo Schatzjagd). Volvo ließ einen Wagen des brandneuen Modells XC90 SUV passend zum Film umlackieren und gab ihm eine Sonderausstattung, bevor er irgendwo vergraben wurde. Nun konnte jeder an der Schatzsuche teilnehmen und mit Hilfe von verschiedenen Onlinehinweisen herausfinden, wo sich der Wagen befindet. Derjenige, der das Auto als erster ausgräbt, darf ihn behalten - so die Regel des Wettbewerbes, der in verschiedenen Ländern in Kinos heftig betrailert wurde.

Als eine der letzten Werbemaßnahmen entschloss man sich zudem, in Google Earth eine totenkopfförmige Insel einzubauen, auf der die User Trailer, Musikstücke und weiteres von und über Fluch der Karibik 2 entdecken konnten.

Doch auch zum DVD-Start gab es eine originelle Marketingidee: Auf dem Parkplatz des Grauman Chinese Theatre wurde die Black Pearl nachgebaut. Jeder, der sich als Pirat verkleidete und im Kostüm über die Planke, hinein in ein Becken kaltes Wasser, ging beam umsonst die 2 Disc DVD des Films.

Neben all diesen Maßnahmen verließ man sich bei Disney letztlich noch auf das Merchandising zum Film.

Das Marketing und die Promotion eines Films geht immer öfter Hand in Hand mit dem Merchandising zu eben diesem Film - wenn man mehrere Leute mit Fanshirts zu Fluch der Karibik herumlaufen sieht wirkt das auf einen ähnlich wie ein Fernsehspot. Man wird aufmerksam und eventuelle interessiert man sich für den Film.

Vor allem Disney nutzt Merchandising zu Filmen nicht nur als Möglichkeit, die Fans zufrieden zu stellen und (was dem Konzern wohl noch wichtiger ist) um viel Geld damit zu verdienen, sondern auch um auf seine Filme aufmerksam zu machen. Außerdem kann durch Merchandising die Haltwertzeit eines Films oder Franchises verlängert werden. Die Figuren und Schauplätze bleiben durch präsente Fanartikel länger im Gedächtnis des Publikums. Bestes Beispiel sind wohl die Figuren um Micky Maus, Donald Duck und Co..

In Erwartung auf Fluch der Karibik 2 zog Disney alle Register in Sachen Merchandising. Man wollte garantieren, dass der teuerste und aufwändigste Film in der Geschichte des Konzerns auch wirklich zu einem Erfolg wird - und um dies zu fördern wollte man neben den klassischen Werbemaßnahmen wie Trailern und Plakaten auch auf die Werbemöglichkeit "Merchandising" setzen. Zudem erhoffte man sich, wie jedes Studio bei jedem Film, zu dem es Merchandisingartikel gibt, große Einnahmen aus diesen Artikeln.

Einen gewissen Einfluss auf die Masse von Merchandisingartikeln zu Fluch der Karibik 2 hatte auch die Fehlentscheidung, die man damals bei Fluch der Karibik getroffen hatte. Als Anfang 2002 die Verantwortlichen von Disney Consumer Products das Drehbuch von Fluch der Karibik vorgelegt bekamen, empfanden sie den Film als nicht toyetic genug. Toyetic heißt, dass ein fiktionaler Charakter oder ein Film einfach in Spielzeug oder andere Artikel umgewandelt werden kann - und im Falle von Fluch der Karibik dachte Disney Consumer Products, dass es keine Möglichkeit gibt, dass die Walt Disney Company jemals dazu in der Lage wäre einen großen Spielzeughersteller überzeugen könne eine Spielzeugserie zum Film herzustellen (".. there's no way that the Walt Disney Company will ever be able to convince a major manufacturer to produce a line of toys based on Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl.")

Die Begründung war, dass der Film dafür zu düster und brutal sei, und dass der Film zu kompliziert sei, da die Figuren stetig die Seite wechseln, auf der sie stehen.

Nachdem Fluch der Karibik dann im Sommer 2003 zu einem großen Erfolg wurde und sich viele, vor allem erwachsene, Fans nach Merchandising sehnten konnte man die Nachfrage nicht befriedigen, da kein einziger Merchandisingartikel in Auftrag gegeben wurde.

Erst als Fluch der Karibik auf DVD erschien kamen die ersten vereinzelten Artikel auf den Markt - hauptsächlich Pins, die exklusiv in den Disney-Themenparks verkauft wurden, T-Shirts und Kappen. Ein besonders erfolgreicher Artikel war jedoch das Aztekenmedaillon von Elizabeth Swan, das sowohl als kostengünstiges Metallmedaillon sowie als aufwendig hergestelltes und edles Originalreplikat verkauft wurde - bereits kurz nach dem Kinostart wurden die Nachfragen nach diesem Requisit laut und nachdem die letzten Stücke, die am Filmset eingesetzt wurden bei ebay verkauft wurden, die Nachfrage aber immer noch nicht gestillt war, wurde klar, dass dies ein Artikel ist, mit dem man die Fans des Films befriedigen kann.

Zum Kinostart von Fluch der Karibik 2 bereitete Disney Consumer Products eine sehr breite Palette von Merchandising vor, die sämtliche Alters- und Zielgruppen ansprechen sollte.

Disney Press veröffentlichte zum Beispiel die größte Auswahl an Büchern, die man je zu einem Spielfilm vorbereitet hatte. Darunter befanden sich folgende Titel:

  • eine Novelle für Kinder, die auf dem Skript von Fluch der Karibik 2 basiert
  • eine Romanversion von Fluch der Karibik und Fluch der Karibik 2 aus der Feder von Wolfgang und Rebecca Hohlbein für Jugendliche und Erwachsene
  • das Fluch der Karibik 2 Movie Storybook
  • mehrere Kinder Spin-off Bücher
  • Malbücher sowie
  • Spiel-, Tattoo- und Puzzlebücher für Kinder
  • Stickeralben
  • einen Spin-off Manga für alle Altersgruppen
  • eine Comicversion des Films aus den italienischen Disneycomictudios
  • ein Making-of Buch für Erwachsene Fans
  • eine Storybook-/Making of Kombination mitsamt Fernrohr für Kinder
  • Fluch der Karibik-Sonderhefte von nationalen Disney-Magazinen
  • und Pirates of the Caribbean: From the Magic Kingdom to the Movies, ein Disneyana-Fan Buch über die Attraktion und die Filme

Doch auch außerhalb dieses Mediums brachte man zahlreiche Fanartikel heraus. So erschienen für die Zielgruppe der Kinder zahlreiche Stickersets, Spielfiguren zum Film (genauer gesagt gab es sogar Spielfiguren von verschiedenen Herstellern), passende Spiel-, Bastel- und Konstruktionssets die auf den Schauplätzen des Films basieren und sogar auf Fluch der Karibik 2 basierende Spielzeugautos und dazu gehörende Rennbahnen.

Spiele für sämtliche Altersgruppen umfassten unter anderem Pirate's Dice (eine Version des Würfelspiels aus dem Film), zahlreiche Puzzlespiele, das in den USA populäre Mad Libs, Versionen von populären Spielen wie Monopoly, Das Spiel des Lebens oder Mau Mau sowie zwei neue Brettspiele, exklusiv für den Film entwickelt.

Für die jugendliche Zielgruppe sowie junge Erwachsene wurden unter anderem mehrere Video- und Computerspiele auf den Markt gebracht. Zudem programmierte man ein Onlinerollenspiel namens Pirates of the Caribbean: Online, welches aber nicht rechtzeitig fertig gestellt werden konnte und deshalb pünktlich zum Kinostart von Fluch der Karibik 3 online gehen soll.

Außerdem ging Disney auf den berühmten niederländischen DJ Tiësto zu und bat ihn um einen Technoremix von He's a Pirate, der populären Schlussmelodie von Fluch der Karibik. Tiësto war von dem Angebot begeistert und lieferte sogleich mehrere Remixe ab, auch von anderen Stücken, und bat auch einige Kollegen um Kollaboration. Die Ergebnisse wurden auf verschiedenen CDs und Alben veröffentlicht, darunter als EP Pirates Remixed, als 6 Track Album He's A Pirate Remixes, als 4 Track Album Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest (DJ Tiësto Remixed) sowie als eine streng limitierte Doppel-CD.

Der ursprünglich in Auftrag gegebene Track befindet sich zudem als Bonustitel auf dem offiziellen Soundtrackalbum zum Film.

Sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene hat sich Disney außerdem um eine große Modekollektion bemüht, die sich als eine der ergiebigsten Kollektionen Disneys und als besonders beliebtes Merchandising von Fluch der Karibik 2 herausstellen sollte, während vor allem die Spielwaren und Actionfiguren zunächst eher langsam verkauft wurden, bsi auch sie Erfolge feiern konnten.

Man entwarf zahlreiche Kleidungsstücke und Accessoires sowohl für Männer als auch für Frauen. Einige der Artikel werden exklusiv in Disney Stores und den Parks verkauft, andere sind Lizenzprodukte die von oder für Modelabel, -versandhäuser und -geschäfte wie den Internetversand Hot Topic hergestellt wurden. Die Palette reicht dabei von klassischeren Artikeln wie T-Shirts und Kappen mit dem Emblem des Films (den Totenkopf vom Teaserplakat) bis hin zu Lederjacken, Kostümen, Ringen, Geldbörsen, (Männer-)Handtaschen und Uhren.

Wie sich nach dem Kinostart zeigte, war dies eine besonders gute Entscheidung von seitens Disney: Die Nachfrage nach Kleidungsstücken und Accessoires war riesig und man löste tatsächlich neue Trends aus. Piratenkleidung wurde in und Totenköpfe stellten sich nicht nur als der Bringer der Saison heraus, sondern kamen generell in Mode und wurden gesellschaftsfähig. Dasselbe gilt auch für Männerschmuck, der seit der Sommersaison 2006 extrem an Bedeutung gewinnt, was Experten vor allem Johnny Depps Look und Darstellung in Fluch der Karibik 2 zuschreiben - angefangen von Ketten, Manschettenknöpfen und Ringen bis hin zu abnehmbaren Goldzähnen, selten waren Schmuckstücke für Männer so gefragt. Ähnliches gilt auch für Bandanas, also Kopftücher, die durch den Charakter Jack Sparrow einen ordentlichen Popularitätsschub erlebten.

Neben den hoch gefragten Disneyartikeln wurden auch Piraten- und Totenkopfprodukte anderer Hersteller sehr gut verkauft und der Trend scheint vorerst nicht abzuebnen.

Mittlerweile weitet sich der Trend mit Totenköpfen, Zombies und finsteren Piraten auch auf Möbel, Heimartikel und Gebrauchsgegenstände aus. Neben dem Pirates of the Caribbean i-Pod gibt es auch Kugelschreiber, Bürosets, Lampen, Flaschenöffner und weiteres in zum Film passendem Piraten Look.

Vor allem für die erwachsenen Fans des Films erweiterte man die Pirates of the Caribbean Collection innerhalb der Walt Disney Showcase Collection: Mit originalgetreuen Skulpturen der Darsteller und vor allem mit Nachbildungen einiger Requisiten aus dem Film befriedigte man so auch den Sammlermarkt.

Vor allem Dank der beiden letzten Arten von Merchandising - Nachbildungen und Modeartikeln, wurden die Piraten der Karibik in den Disneyparks zu einem der Hauptgeschäft, vielleicht sogar zu dem Hauptgeschäft schlechthin neben den Artikeln der Fab Five (Micky, Donald & Co.). Ganze Unterabteilungen von Boutiquen sind voll mit Piratenartikeln, die sich sehr gut verkaufen.

Diese Artikel waren es auch, die am Abend des 6. auf den 7. Juli 2006 im New Yorker World of Disney in großen Massen verkauft wurden. An diesem Abend fand das Pirates in the Big Apple Event statt. Nachdem das Geschäft offiziell geschlossen wurde begann dieses Event für Fluch der Karibik-Fans. Die hoch gefragten Tickets für die Veranstaltung waren auf 250 Stück limitiert und kosteten 120 Dollar pro Person. Die 250 Fans, die am Event teilnehmen durften, hatten die Möglichkeit sich an diesem Abend in dem Geschäft Autogramme von Mark "Crash" McCreery, dem Designer von Davy Jones und vielen seiner Crewmitglieder und von Jason Surrell, dem Autor von Pirates of the Caribbean: From the Magic Kingdom to the Movies zu holen. Außerdem wurden streng limitierte Artikel wie Konzeptzeichnungen, exklusive Pins oder Uhren verkauft. Später am Abend sprachen McCreery und Surrel über die Geschichte der Attraktion und der Filme und verrieten dabei einige Anekdoten über Probleme und Herausforderungen, die sich während der Produktion von Fluch der Karibik 2 angesammelt haben. Schließlich durften alle 250 Teilnehmer eine exklusive Vorführung des Films sehen, womit sie zu den ersten Menschen gehörten, die den Film gesehen haben.

Rezeption und Erfolg

Rekorde

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 brach bereits während der Produktion mehrere Rekorde. So wurde das epische Piratenspektakel nicht nur zum längsten, sondern auch zum teuersten Walt Disney Pictures Film aller Zeiten. In den Wochen vor dem Kinostart wurden schließlich die ersten Spekulationen abgehalten - Branchenspezialisten und Wall Street Markler prognostizierten, dass der Film den erfolgreichsten Start aller Zeiten hinlegen würde. Die beiden Chefs der produzierenden Studios, Dick Cook und Jerry Bruckheimer vermuteten zunächst Ironie in den Aussagen der Spekulanten, doch wie sich schon Tage vor dem Start abzeichnete sollten die Spekulanten Recht behalten.

Online Ticketshops waren am Tag vor dem Kinostart von Fluch der Karibik 2 zeitweise überlastet (der größte Onlinetickethandel der USA Fandango stürzte mehrmals ab und verkaufte mehrere Stunden lang sieben Tickets für Fluch der Karibik 2 - in der Sekunde) und Kinobesitzer bestellten in Erwartung auf die zahlreichen Kinogänger neue Ladungen Popcorn - und am ersten Tag brach Fluch der Karibik 2 den Startrekord von Spiderman.

Hier nun eine Liste von Rekorden, die Fluch der Karibik 2 aufgestellt und gebrochen hat:

  • Teuerster Film aller Zeiten (225 Millionen Dollar)
  • Längster Walt Disney Pictures-Film aller Zeiten (150 Minuten)
  • Breitester Start eines Buena Vista Films in den USA (4.133 Kopien)
  • Erfolgreichster Starttag eines Disney Filmes in UK (2,3 Millionen Pfund)
  • Erfolgreichster Starttag in den USA (55.549.000 Dollar)
  • Erfolgreichster Tag in den USA (55.549.000 Dollar)
  • Erfolgreichstes Startwochenende in den USA (135.634.554 Dollar)
  • In kürzester Zeit in den USA mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt (2 Tage)
  • Größtes Freitagseinspielergebnis in den USA (55.830.600 Dollar)
  • Erfolgreichster zweiter Tag in den USA (44.659.000 Dollar)
  • Größtes Sonntagseinspielergebnis in den USA (35.360.729 Dollar)
  • Höchste Einnahmen pro Leinwand eines breiten Starts in den USA (32.8167 Dollar pro Screen)
  • Bestes 3-Tage-Einspielergebnis in den USA (135.634.554 Dollar)
  • Bester dritter Tag in den USA
  • Bester Nichtfeiertagsmontag in den USA (18,2 Mio. Dollar)
  • Bester Dienstag in den USA (15,6 Mio. Dollar)
  • Bester Mittwoch (nicht Starttag) in den USA (14,2 Mio.)
  • Bestes 6-Tage Ergebnis in den USA (183.661.469 Dollar)
  • Beste Startwoche in den USA (196.019.502 Dollar
  • Bestes 8-Tage Ergebnis in den USA (214.975.000 Dollar)
  • Bestes 9 Tage Ergebnis in den USA (239.320.000 Dollar)
  • Bestes 10-Tage Ergebnis in den USA (258.205.000 Dollar)
  • Am schnellsten auf mehr als 200 Millionen Dollar in den USA (8 Tage)
  • Am schnellsten auf 250 Millionen Dollar (10 Tage)
  • Bestes Startwochenende aller Zeiten in Russland
  • Schnellster Film auf 300 Mio Dollar in den USA (16 Tage)
  • Am schnellsten auf 1 Mio. Besucher in Deutschland (2 Tage)
  • Schnellster Film auf mehr als 350 Mio. Dollar in den USA
  • Bester Buena Vista Starttag in Deutschland
  • größte Kopienanzahl in Deutschland (1.389 Kopien)
  • Erfolgreichster Film aller Zeiten der Walt Disney Company in den USA (423.032.628 Dollar)
  • Bestes weltweites Einspielergebnis zum Start
  • Beste Startwoche in Spanien
  • Erfolgreichster Film der Walt Disney Company weltweit (1.064.087.628 Dollar)
  • Bester Griechenland Start aller Zeiten
  • Erfolgreichster Spielfilm vom Buena Vista-Verleih in Deutschland
  • Schnellster Film auf 1 Milliarde Dollar weltweit (9 Wochen)
  • Breitester Start aller Zeiten in Italien
  • Bester Start aller Zeiten in Italien
  • Erfolgreichster Film 2006 in den USA (423.032.628 Dollar)
  • Erfolgreichster Film 2006 weltweit (1.064.087.628 Dollar)
  • Die meisten Wochen auf Platz 1 der Weltweiten Kinocharts in den 00er Jahren (11 Wochen)

Außerdem wurden einige andere sehr gute Ergebnisse erzielt, die nur knapp an dem jeweiligen Rekord vorbeigeschrammt sind:

  • Drittbreitester US Start (4.133 Kopien)
  • Drittbester Starttag aller Zeiten in UK (2,3 Millionen Pfund)
  • Zweitschnellster Film, der in den USA auf 150 Mio. Dollar kommt
  • Drittbester Japan-Start aller Zeiten
  • zweitgrößte Kopienanzahl zum Start in Deutschland (1.330 Kopien)
  • zweitbester Starttag in Frankreich
  • Drittgrößtes Startwochenende in Frankreich
  • Zweitbestes Wochenende in Spanien
  • Dritterfolgreichster Film aller Zeiten weltweit (1.064.087.628 Dollar)

Zudem hat Fluch der Karibik 2 die Walt Disney Company zu zwei weiteren Bestmarken verholfen: Fluch der Karibik 2 war der 51. Film des Studios, der mehr als 100 Millionen Dollar in den USA einspielte und zudem der 13., der mehr als 200 Millionen einspielte - mehr als alle anderen Studios zu diesem Zeitpunkt hatten.

Shipper

Die klassische Version "Sauberer Held bekommt das Mädchen"... (© Disney/Bruckheimer)

Ein besonderes Phänomen in Fankreisen sind so genannte Shipper, was bedeutet, dass diese Fans gerne sehen würden, dass zwei bestimmte Figuren zusammenkommen. Solche Shipper sind vor allem in den Fankreisen von Fernsehserien zu finden, da in solchen laufenden Serien mit jeder neuer Episode die Hoffnung bestehen bleibt, dass die zwei auserwählten Figuren ihre Liebe füreinander entdecken. Bei Filmen ist dieses Phänomen eher seltener vorzufinden, was hauptsächlich an der Natur des Mediums liegt: Die Handlung eines Films ist oftmals in sich geschlossen und sie steuert oft einerecht eindeutige Liebeskonstellation an.

Fluch der Karibik 2 ist einer der Spielfilme, die sich ebenfalls einen Fankreis von Shippern aufbauen konnten und zudem der erste Disneyfilm, bei dem dieses Phänomen in großem Stile auftauchte.

Das größte Aufkommen solcher leidenschaftlicher "Verkuppler" befindet sich im Internet. Auf Fluch der Karibik-Fanseiten gibt es oftmals seitenlange Diskussionen darüber, wer denn nun mit wem im dritten Teil zusammenkommen soll. Grund für das verstärkte Aufkommen von Shippern ist unter anderem der Umstand, dass die Fluch der Karibik-Reihe eine große Fanbase hat, was über kurz oder lang über "Was ist am Film denn so gut?" Diskussionen hinausführt, hin zu solchen Debatten. Verstärkt wird dieser Fakt von der Struktur von Fluch der Karibik 2: Im Film wird die Liebesgeschichte nicht klar aufgelöst. Zwar hatte zum Beispiel auch Matrix Reloaded ein offenes Ende, doch die Liebesgeschichte Neo/Trinity wurde nie in Frage gestellt, während in Fluch der Karibik 2 das weitere Schicksal der Liebesbeziehung zwischen Will und Elizabeth in Frage gestellt wird.

...oder doch diese etwas ungewöhnlichere Kombination? Welche sich durchsetzen wird zeigt sich in Teil 3. (© Disney/Bruckheimer)

Die wohl größten Gruppen von Shippern in der Fancommunity von Fluch der Karibik sind Shipper von Jack Sparrow und Elizabeth, Will Turner und Elizabeth sowie Jack Sparrow und die Black Pearl (was bedeuten soll, dass Jack und die Pearl in Teil Drei zurückkehren sollen und das Schicksal dieser Paarung das wohl wichtigste im Film sein sollte).

Alternativ gibt es noch viele kleinere Gruppen, darunter auch Shipper von Elizabeth und Beckett, Will Turner und Tia Dalma und Vertreter der "Alle Beziehungen enden"-Theorie.

Im Laufe der Zeit sammelten sich für jede dieser Theorien verschiedene Belege und Argumentationen an, die auf (mögliche) Andeutungen in den Filmen basieren. Außerdem häufen sich auf Videobörsen immer mehr Shipper-Zusammenschnitte an, in denen Fans (teilweise zu Musik aus den Filmen, teilweise zu anderer Musik) bestimmte Filmausschnitte zusammen schneiden um auszudrücken, wie sehr zwei Figuren aus dem Film zusammenpassen.

Natürlich ist das Phänomen der Shipper ein eher kleines Randdetail, das aber dennoch zeigt, wie groß der Erfolg des Films ist. Die große Anzahl von Shippern und ihre intensive Auseinandersetzungen mit dem Thema "Beziehungen in Fluch der Karibik" gehört genauso zu den Beweisen für den Erfolg in (fan-)kulturellen Kreisen wie es Rollenspiele oder elaborierte Fanvideos über Herr der Ringe und Star Wars für die jeweilige Kinoreihe tun.

Das deutsche Titel-Wirrwarr

Der zweite Teil von Fluch der Karibik durchging in Deutschland zahlreiche Titeländerungen. Nachdem mit Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest der Originaltitel feststand, veröffentlichte man auf der deutschen Internetseite von Buena Vista den vorläufigen deutschen Titel: Schatz der Karibik, eine Information, die auch von der "Internet Movie Database" übernommen wurde.

Die deutsche Version dieses Posters stiftete weitere Verwirrung (© Disney/Bruckheimer)

Nach einiger Zeit ersetzte jedoch der Originaltitel den Namen Schatz der Karibik auf der Inernetpräsenz von Buena Vista Deutschland. Später startete, branchenintern, eine neue Kampagne, in der die Fortsetzung von Fluch der Karibik mit Fluch der Karibik - Des Totenmanns Kiste betitelt wurde. Diese Namenswahl begründete man damit, dass es eine adäquate Übersetzung des englischen Untertitel wäre und sich zudem der Seemannssprache bediene, was bei "Die Kiste des toten Mannes" nicht der Fall gewesen wäre.

Jedoch stieß das, in den Augen mancher holprige, Seemannsdeutsch nicht ausschließlich auf Gegenliebe, weshalb man auf den Untertitel "Die Truhe des Todes" umschwenkte, der weiterhin nah am Original ist, aber eine "gewöhnlichere" Sprache nutzt. Einige frühe Kinoposter, die Ende 2005 an die Kinos verkauft wurden, benutzten eben diesen Untertitel. Aufgrund der großen "2" im Hintergrund des Posters wurde vielen jedoch nicht klar, ob der Film nun "Fluch der Karibik - Die Truhe des Todes" (wie im Original ohne eine Ziffer im Titel) oder Fluch der Karibik 2 - Die Truhe des Todes heißt. Auch die ersten Artikel und Meldungen bezüglich des Films nutzten beide Versionen ungefähr gleich oft. Für zusätzliche Verwirrung sorgten einige Artikel, die den Film weiterhin bloß Fluch der Karibik 2 nannten.

Das Titelwirrwarr wurde mit der Veröffentlichung des ersten "Teaser Trailers" gelöst: Am Ende des kurzen Werbefilmchens wird groß "Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2" eingeblendet. Als Gründe für den englisch-deutschen Mischtitel nannte man die Vermutung, dass der dritte Fluch der Karibik Film möglicherweise nichts mit einem Fluch zu tun hat, weshalb man ihn nicht mehr "Fluch der Karibik - ..." oder "Fluch der Karibik 3" nennen könne. Mit dem zweiten Teil soll deshalb die Marke "Pirates of the Caribbean" in Deutschland populär gemacht, und zugleich der Titel "Fluch der Karibik" als Wiedererkennungswert genutzt werden.

Stab und weitere Filmangaben

  • Budget: 225 Millionen Dollar
  • Länge: 150 Minuten
  • FSK: ab 12 Jahren