LTB 140: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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{{schlecht}} Weil [[Dagobert Duck]] stets die Oberhand gewinnt, will [[Klaas Klever]] für immer Abschied aus Entenhausen nehmen und baut auf dem freien Feld eine Musterstadt. Dagobert geht gegen den Plan an, weil er auf seinen Lieblingsgegner nicht verzichten will…
{{schlecht}} Weil [[Dagobert Duck]] stets die Oberhand gewinnt, will [[Klaas Klever]] für immer Abschied aus Entenhausen nehmen und baut auf dem freien Feld eine Musterstadt. Dagobert geht gegen den Plan an, weil er auf seinen Lieblingsgegner nicht verzichten will…


Das kann man doch nur goutieren, wenn man nicht schon Dutzende Geschichten, in denen Dagobert über Klever obsiegt, gelesen hat. So ist es komplett langweilig. Mir missfällt außerdem, dass Dagobert hier nur mit Klever zu „spielen“ scheint, ihn gar nicht ernstzunehmen braucht. Ein einigermaßen müdes Lächeln vermag einem wenigstens der Computer Klevers, der für ihn die Funktion des Spiegels für die böse Königin in Schneewittchen]] hat, abzuringen. Für eine Titelstory viel zu wenig!
Das kann man doch nur goutieren, wenn man nicht schon Dutzende Geschichten, in denen Dagobert über Klever obsiegt, gelesen hat. So ist es komplett langweilig. Mir missfällt außerdem, dass Dagobert hier nur mit Klever zu „spielen“ scheint, ihn gar nicht ernstzunehmen braucht. Ein einigermaßen müdes Lächeln vermag einem wenigstens der Computer Klevers, der für ihn die Funktion des Spiegels für die böse Königin in [[Schneewittchen]] hat, abzuringen. Für eine Titelstory viel zu wenig!


== Der schurkische Schattendieb ==
== Der schurkische Schattendieb ==
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{{mm}} [[Goofy]] hat günstig einen Gong erstanden. Mit [[Micky]] findet er heraus, dass man, wenn man den Gong schlägt, an den Ort versetzt wird, den man gerade ausspricht. Hinter dem Gong, der früher einmal einem arabischen Feldherrn Erfolge in der Schlacht garantierte, ist auch der Sprachgelehrte Professor Diphtongius mit einem eher einfach gestrickten Komplizen her. Am Ende stellt sich heraus, dass der Zauber nicht im Gong, sondern im Schlägel steckt…
{{mm}} [[Goofy]] hat günstig einen Gong erstanden. Mit [[Micky]] findet er heraus, dass man, wenn man den Gong schlägt, an den Ort versetzt wird, den man gerade ausspricht. Hinter dem Gong, der früher einmal einem arabischen Feldherrn Erfolge in der Schlacht garantierte, ist auch der Sprachgelehrte Professor Diphtongius mit einem eher einfach gestrickten Komplizen her. Am Ende stellt sich heraus, dass der Zauber nicht im Gong, sondern im Schlägel steckt…


Sowohl die Story vom [[Staff di IF]] als auch die Zeichnungen von [[Lino Gorlero]] sind in Ordnung. Während Gorlero die topographischen Settings meist mit ein paar wohlsitzenden Strichen aufs Papier zu bringen weiß, sind vor allem die Nebenfiguren (Diphtongius und Robby) etwas zu naiv-harmlos geraten. Wenn ich in Zukunft eine Micky-und-Goofy-Geschichte lesen will, in dem man sich mittels eines geheimnisvollen Objekts an einen anderen beliebigen Ort wünschen kann, greife ich trotzdem das nächste Mal wieder zu [[Martina]]/[[Scarpa]]s „Der Kompaß des Khan“ ([[LTB 40]]).
Sowohl die Story vom [[Staff di IF]] als auch die Zeichnungen von [[Lino Gorlero]] (die mich ein wenig an Marco Rota erinnern) sind in Ordnung. Während Gorlero die topographischen Settings meist mit ein paar wohlsitzenden Strichen aufs Papier zu bringen weiß, sind vor allem die Nebenfiguren (Diphtongius und Robby) etwas zu naiv-harmlos geraten. Wenn ich in Zukunft eine Micky-und-Goofy-Geschichte lesen will, in dem man sich mittels eines geheimnisvollen Objekts an einen anderen beliebigen Ort wünschen kann, greife ich trotzdem das nächste Mal wieder zu [[Martina]]/[[Scarpa]]s „Der Kompaß des Khan“ ([[LTB 40]]).


== Fazit ==
== Fazit ==

Aktuelle Version vom 28. März 2024, 19:35 Uhr

© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 140 rezensiert. Ob dieser Band tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 140.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 140 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Mittelmaß Dagobert, in roter Spielmannsuniform, haut auf eine Pauke, auf der Klaas Klever abgebildet ist… Unspektakulär, aber in Ordnung. Dagoberts Gesichtsausdruck ist mir zu aggressiv, dafür gefällt mir das nervöse Zwinkern von Klaas Klever.

Concina/Francesc Bargadà Studios "Der ewige Zweite..." (© Egmont Ehapa)

Der ewige Zweite...[Bearbeiten]

Schlecht Weil Dagobert Duck stets die Oberhand gewinnt, will Klaas Klever für immer Abschied aus Entenhausen nehmen und baut auf dem freien Feld eine Musterstadt. Dagobert geht gegen den Plan an, weil er auf seinen Lieblingsgegner nicht verzichten will…

Das kann man doch nur goutieren, wenn man nicht schon Dutzende Geschichten, in denen Dagobert über Klever obsiegt, gelesen hat. So ist es komplett langweilig. Mir missfällt außerdem, dass Dagobert hier nur mit Klever zu „spielen“ scheint, ihn gar nicht ernstzunehmen braucht. Ein einigermaßen müdes Lächeln vermag einem wenigstens der Computer Klevers, der für ihn die Funktion des Spiegels für die böse Königin in Schneewittchen hat, abzuringen. Für eine Titelstory viel zu wenig!

Der schurkische Schattendieb[Bearbeiten]

Schlecht Dr. Maleficus hat einen Apparat erfunden, mit dem er Menschen (& Mäusen & Hunden) den Schatten entziehen und nach seiner Pfeife tanzen lassen kann. Die Schatten von Micky, Goofy, Kommissar Hunter und Inspektor Issel nutzt er für Bankeinbrüche. Micky besiegt die Schatten und den Schattendieb schließlich mithilfe von Minnis Staubsauger.

Payne/Francesc Bargadà Studios "Der Mann mit der eisernen Maske" (© Egmont Ehapa)

Das ist doch… Genau, der Zeichenstil von Giulio Chierchini, schon seit den Fünfziger Jahren für Mondadori aktiv und von Anfang an (genauer gesagt seit Band 2) häufiger Gast in den LTBs. Leider muss man angesichts dieser Geschichte von 1983 sagen, dass er sich zeichnerisch überhaupt nicht weiterentwickelt hat, eher noch schlampiger geworden ist. Hier firmiert er auch als Autor und Erfinder einer neuen Figur. Die zugrundeliegende Idee ist auch nicht gerade neu (siehe LTB 11, Missaglia/Carpis „Rebellion der Schatten“).

Der Mann mit der eisernen Maske[Bearbeiten]

Mittelmaß Die Ducks treffen sich im Eiscafé und Donald erzählt eine etwas eigenwillige Version der Geschichte des „Mannes mit der eisernen Maske“, in der es um eine Verschwörung gegen den König im Frankreich des 17. Jahrhunderts geht. Ein Doppelgänger wird engagiert und der rechtmäßige König im Verlies eingesperrt. Am Ende einigen sich die beiden „Könige“ – Jedenfalls in Donalds Version…

Ich finde an diesem Zeichenstil den feinen Strich bemerkenswert, der mich etwas an die Bände der Reihe Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe, die ich Mitte der 80er Jahre gernhatte, erinnert. Kein Wunder, hatte das Francesc Bargadà-Studio mit seinem Zeichner Urios doch auch in dieser Geschichte ihre Hände im Spiel. Nicht ganz misslungene Umsetzung des Stoffes nach Alexandre Dumas dem Älteren, der aber auch einen größeren Wurf verdient gehabt hätte.

Panaro/Scarpas "Aus Daisys Tagebuch – Fernsehrezepte" (© Egmont Ehapa)

Aus Daisys Tagebuch – Fernsehrezepte[Bearbeiten]

Gut Daisy wird in Dagoberts Sendeanstalt zu einer beliebten Fernsehköchin. Als sie zu einer Sendung ihr aktuelles Rezept zu Hause vergisst, alarmiert sie Donald, dieser solle das Rezept im Sender vorbeibringen. Dabei legt sich Donald mit der Polizei, den Nachbarn und einem LkW-Fahrer an. Dabei wird das Rezept völlig durchnässt und unlesbar. Notgedrungen schreibt er es neu, was, als Daisy auf Sendung geht, zu weiteren Katastrophen in den Küchen des Fernsehpublikums führt…

Die Serie „Aus Daisys Tagebuch“ wurde von Tony Strobl, Bob Gregory und Carl Barks erfunden und auch von europäischen Autoren weiterverwendet. Hier haben wir es mit dem ersten in einem LTB veröffentlichten Skript des später vielbeschäftigten Carlo Panaro zu tun. Vor allem sind es der ansehnliche Bildwitz und das Figuren-Panoptikum des Altmeisters Romano Scarpa, der hier einem besonders „amerikanischen“ Stil folgt, welche die kurze Katastrophengeschichte auf ein sehr ordentliches Niveau heben.

Sciutto/Asteritis "Das Pferd, das aus der Ferne kam…" (© Egmont Ehapa)

Das Pferd, das aus der Ferne kam…[Bearbeiten]

Gut Flick und Flack, zwei anthropomorphe Schweine & wettbegeisterte Verleger, bringen Micky dazu, einen ollen Klepper namens Schneck bei sich aufzunehmen und zu einem Rennpferd auszubilden. Interessen dabei haben auch ein schurkischer Wettanbieter sowie zwei Typen aus dem Morgenland, die in dem Pferd das Lieblingspferd ihres Emirs wiedererkennen. Die Lieblingsspeise Kuchen bringt Schneck beim Rennen um den „Großen Schindmährenpreis“ auf die Siegerstraße…

Sergio Asteriti war mir aus den ersten 100 Bänden der Lustigen Taschenbücher eher als ein bevorzugter Zeichner von Micky-Kriminalgeschichten bekannt. Ganz unkriminell geht es zwar auch in dieser Pferdegeschichte nicht zu, aber doch steht hier das humoristische und gefühlige Element viel eindeutiger im Vordergrund. Gelungen ist der nostalgische Anstrich der Geschichte: Micky erzählt seinen Neffen Mack und Muck einen Schwank aus der Zeit, als er noch keine Oberbekleidung trug. Der Autor Renzo Sciutto ist im Disney leider bis heute ein völlig unbeschriebenes Blatt geblieben. Übrigens: Wer eine Erklärung dafür hat, dass die Titel dieser, der folgenden und der Titelgeschichte mit Pünktchen Pünktchen Pünktchen enden, darf sie behalten…

Die offene Rechnung…[Bearbeiten]

Schlecht Dagobert begibt sich mit seinem Raddampfer „Flussgöttin“ in ein Wettrennen um die neuausgeschriebene Konzession für die Postzustellung auf einem Fluss im ehemaligen Goldrauschgebiet des Nordwestens. Sein Gegner ist Gisbert Grabsch, der ihm früher einmal einen Claim abgeluchst und eine für lange Jahre profitable Mine errichtet hat. Gisbert gewinnt das Rennen, kann die Kaution von 1000 Talern, um die Konzession zu erwerben, aber nur bezahlen, weil er Dagobert die Mine zurückverkauft…

Staff di IF/Gorleros "Der Gong des Bulan Dator" (© Egmont Ehapa)

Eine ziemlich kurze Geschichte von Bob Gregory ohne erinnerliche Gags oder sonstige Höhepunkte. Na ja, Raddampfer sind natürlich irgendwie immer gut. Ein ganz schön genügsamer Dagobert tritt uns hier entgegen: Dass er 1000 Taler für eine wertlose, ausgebeutete Mine zahlt und das als Begleichung seiner „offenen Rechnung“ feiert, das hätte es früher doch nicht gegeben…

Der Gong des Bulan Dator[Bearbeiten]

Mittelmaß Goofy hat günstig einen Gong erstanden. Mit Micky findet er heraus, dass man, wenn man den Gong schlägt, an den Ort versetzt wird, den man gerade ausspricht. Hinter dem Gong, der früher einmal einem arabischen Feldherrn Erfolge in der Schlacht garantierte, ist auch der Sprachgelehrte Professor Diphtongius mit einem eher einfach gestrickten Komplizen her. Am Ende stellt sich heraus, dass der Zauber nicht im Gong, sondern im Schlägel steckt…

Sowohl die Story vom Staff di IF als auch die Zeichnungen von Lino Gorlero (die mich ein wenig an Marco Rota erinnern) sind in Ordnung. Während Gorlero die topographischen Settings meist mit ein paar wohlsitzenden Strichen aufs Papier zu bringen weiß, sind vor allem die Nebenfiguren (Diphtongius und Robby) etwas zu naiv-harmlos geraten. Wenn ich in Zukunft eine Micky-und-Goofy-Geschichte lesen will, in dem man sich mittels eines geheimnisvollen Objekts an einen anderen beliebigen Ort wünschen kann, greife ich trotzdem das nächste Mal wieder zu Martina/Scarpas „Der Kompaß des Khan“ (LTB 40).

Fazit[Bearbeiten]

Dieser Band fängt ziemlich schlimm an – vor allem die Titelgeschichte und der Chierchini enttäuschen auf ganzer Linie. Doch es wird allmählich etwas besser. Für mich ist diese Pferdegeschichte mit dem jungen Micky der Anspieltipp des Bandes, erscheint mir danach doch ihr Zeichner Sergio Asteriti in erstaunlich neuem Licht.