Der arme reiche Mann

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der arme reiche Mann
Only A Poor Old Man
Erstveröffentlichung: März 1952
Entstehungsdatum: 27.09.1951
Storycode: W OS 386-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 32
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs, Peter O. Chotjewitz (Melzer-Bände)
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Sonderheft 10
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Der arme reiche Mann

beim I.N.D.U.C.K.S.
Von Barks gezeichnetes Cover des Four-Color-Hefts (© Disney)

Der arme reiche Mann (auch Der arme, alte Mann, einmal als Donald Duck und die Dollar-Schlacht, engl. Only A Poor Old Man) ist eine für das Barks'sche Gesamtwerk recht wichtige Onkel-Dagobert-Story. Diese Geschichte ist einerseits die erste, in der die Panzerknacker einen richtigen Auftritt bekommen, vor allem aber eine der wichtigsten Dagobert-Geschichten überhaupt, da sie einen riesigen Meilenstein in dessen Entwicklung darstellt.

Figuren


Handlung

In seinem Geldspeicher versucht Onkel Dagobert, seinen Neffen Donald zum Sparen zu animieren – Reichtum sorgt für Ruhe und Erholung, denkt er. Allerdings wollen die Panzerknacker legal sein Vermögen untergraben, was ihn merklich schlaucht. Als die Neffen ihn fragen, warum er eigentlich so sehr an seinem Geld hängt, erzählt er, dass jede Münze für ihn eine eigene Geschichte hat. Sie erinnern ihn an seine glorreiche Jugend, als er Goldgräber am Klondike war oder Kupferschürfer… Und deshalb ist ihm das Geld so wichtig und er muss es um jeden Preis vor den Panzerknackern in Sicherheit bringen! Schließlich kommt er auf die Idee, denselben Trick anzuwenden, mit dem er schon die Straßenräuber in der Mongolei ausgetrickst hatte: Er schmuggelt sein Geld – unter Bauschutt getarnt – in Sicherheit. Das Geld wird in einen Stausee geschüttet und die Ganoven finden einen leeren Speicher vor. Schließlich kann Dagobert jedoch seinem gewohnten Geldbad nicht widerstehen und das Versteck fliegt auf. Mit Brennglas, Bomben in Fischen und dressierten Kormoranen versuchen die Gauner nun alles, um an das Vermögen zu gelangen. Am Ende überlisten sie Dagobert, indem sie ihm Holzwürmer andrehen; der Damm bricht und das Geld ist ihres. Doch Dagobert – schlau wie eh und je – verführt die Panzerknacker zu einem Sprung in die Goldmünzen, was ihre Köpfe (Zitat Dagobert: „weiche Birnen“) nicht vertragen. Wie Dagobert selbst das Kunststück hinkriegt, bleibt sein Geheimnis.

Panel der letzten Seite

Am Ende entlohnt er störrisch seine Verwandten. Doch als er wieder mit seinem Vortrag beginnen will, was für ein ruhiges Leben man als reicher Mann doch habe, hat Donald genug, denn er hat ja gerade gesehen, dass Dagobert ganz und gar keine Ruhe hat. „Du bist für mich nur ein armer reicher Mann.“ Doch Dagobert weiß, dass das nicht stimmt, denn wer ist schon arm, wenn er ab und zu das tun kann, was er ihm Spaß macht? Und ihm macht es eben Spaß, wie ein Seehund in sein Geld zu springen und wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu schmeißen, dass es ihm auf die Glatze prasselt!


Bedeutung

Diese Geschichte ist eine der bedeutendsten, wenn nicht sogar die bedeutendste Dagobert-Geschichte überhaupt. Sie trug in vielerlei Hinsicht zur Entwicklung der Figur bei.

Bedeutung für Dagobert als Comicfigur

Der arme reiche Mann ist die erste Geschichte, in der Dagobert als Hauptfigur und als Titelheld auftritt. Da Dagobert immer beliebter wurde, beschloss der Verlag Western Publishing, eine eigene Albenreihe mit Dagobert zu starten. Diese Geschichte ist die erste, die für eine Testausgabe dieser Reihe entstand und somit die „Urmutter“ aller Dagobert-Geschichten.

Bedeutung für Dagoberts Charakter

Da Dagobert nun zur Hauptfigur wurde, konnte Carl Barks ihn nicht so lassen, wie er war. Denn in Vorgängergeschichten war Dagobert ein gemeiner, skrupelloser Magnat, der nicht selten gar den Antagonisten darstellte. So eine Figur eignet sich selbstverständlich nicht als Hauptfigur. So gab Barks ihm eine schrullige, liebenswürdige Seite. Er zeigt, warum er sein Geld dermaßen liebt und gibt erstmals genauere Hinweise darauf, wie Dagobert es verdient hat. Außerdem widerlegt er Donalds These, dass Dagobert nur ein armer alter Mann sei: Als der meint, Dagoberts Geld sei ein Albtraum für jeden normalen Menschen und man sieht, dass Dagobert tatsächlich ein gehetztes Leben führt und gar keine Zeit hat, um sein Geld zu genießen und glücklich zu sein, denkt man erst einmal, Dagobert sei tatsächlich ein unglücklicher alter Mensch. Aber nein, denn: „Pah! Narrengeschwätz! Kein Mensch ist arm zu nennen, der ab und zu tun kann, was ihm Spaß macht. Und mir macht es eben Spaß, wie ein Seehund in mein Geld zu springen und wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu schmeißen, dass es mir auf die Glatze prasselt!“

Bedeutung für Dagoberts Lebensgeschichte

Hier gibt Dagobert erstmals genauere Hinweise auf seine Vergangenheit und seinen Weg zum Erfolg. Und während er in vorherigen Geschichten in seiner Jugend als Räuberbaron dargestellt wird (Wudu-Hudu-Zauber), der sein Vermögen nur durch Glück und Gewalt verdient hat (Die magische Sanduhr), verpasst Barks ihm hier eine viel glorreichere Vergangenheit. Dagobert erzählt: „Ich bin reich geworden, weil ich zäher war als die Zähesten und schlauer als die Schlauesten. Und ich bin ein ehrlicher Mann dabei geblieben!“ Auch wird hier erstmals erwähnt, dass Dagobert sein erstes Vermögen als Goldsucher am Klondike gewonnen hat. Diese Idee wurde von Barks bereits weniger als ein Jahr später in Wiedersehn mit Klondike wieder aufgegriffen und näher behandelt, später wurde sie von zahlreichen Autoren verwendet. Auch die restlichen Hinweise wurden nicht vergessen. Beispielsweise verwendete Don Rosa sie alle in seinem Werk Sein Leben, seine Milliarden:

Insgesamt orientiert sich Don Rosas Werk und vor allem die charakterliche Entwicklung Dagoberts fast vollständig an dieser Geschichte.


Deutsche Veröffentlichungen


Weblinks