Micky Maus

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Dieser Artikel behandelt die Disney-Figur Micky Maus.



Micky Maus ist der deutsche Name der von Walt Disney geschaffenen Zeichentrick- und Comic-Figur Mickey Mouse, die nebst Donald Duck wohl die bekannteste Figur in Entenhausen ist und mittlerweile zum Symbol für die Walt Disney Company wurde. Walt Disney selbst sprach dabei den Charakter von 1928 bis 1946, als James G. MacDonald diesen Part übernahm.

Entstehungsgeschichte

Plakat zu einem Film von Mickys Vorreiter Oswald (© Disney)

Die Idee zu einer der später bekanntesten Figuren der Welt kam Walt Disney angeblich auf einer langen Zugfahrt zwischen New York und Hollywood, wobei er zuerst plante, seinen neuen Charakter Mortimer Maus zu nennen. Seine Frau Lillian Disney brachte ihn dann jedoch auf den Namen Mickey. Dennoch tauchte der Name Mortimer im Laufe der Zeit wieder auf, als Rivale Mickys um die Hand von Minnie Maus.

Die Erfindung der kleinen Maus war dabei buchstäblich eine Notlösung für Walt Disney gewesen. Erst kurz zuvor hatte er nach einem Streit mit Charles Mintz, der damals die Disney Produkte vertrieb, die Rechte an der Serie Oswald - The Lucky Rabbit verloren. Mintz wollte Disney das Budget für seine Zeichentrickgeschichten von 2500 auf 1800 Dollar hinunterkürzen. Als dieser sich weigerte, drohte er damit, Disneys Trickzeichner abzuwerben und Oswald selbstständig weiterzuführen, da die gesamten Rechte der Serie bei ihm lagen. Aus diesem Grunde hielt Disney auch seine neue Idee vor den Mitarbeitern geheim, da viele von ihnen nach den letzten Oswald Folgen zu Mintz wechselten. Lediglich seinen Bruder Roy Disney sowie seinen Partner Ub Iwerks weihte er ein.

Micky in den Cartoons

Die ersten Filme

Um seine Figur bekannt zu machen wählte Disney ein Thema für deren ersten Auftritt, welches zu dieser Zeit in aller Munde war; der Transatlantikflug von Charles Lindbergh. Dabei zeigte sich besonders Ub Iwerks als sehr tatkräftig und fertigte zeitweise bis zu 700 einzelnen Bildern pro Tag.

Szene aus Plane Crazy (© Disney)

Das Ergebnis war Mickys erster Cartoon, Plane Crazy, der am 15. Mai 1928 seine Premiere in einem Kino am Sunset Boulevard feiern konnte. Doch obwohl der Kurzfilm bei Kritikern und Publikum nicht schlecht ankam hatte er noch nicht den Effekt, den Disney sich gewünscht hatte.

Nichtsdestotrotz startete kurz darauf die Arbeit am zweiten Film mit Micky, diesmal unter dem Namen The Gallopin' Gaucho, der in der südamerikanischen Pampa spielte. Besonders interessant ist der Film aufgrund der Tatsache, dass er zugleich den ersten Auftritt von Pegleg Pete (Kater Karlo) markierte, der damals noch den Namen Black Pete besaß. Doch der Film scheiterte damals an der Tatsache, dass Disney nicht in der Lage war, einen Verleiher zu finden, da viele eine zu große Ähnlichkeit zwischen Micky und Oswald sahen. Aus diesem Grund konnte der Film erst am 30. Dezember 1928 uraufgeführt werden und ist somit in der Reihe der Veröffentlichungen gesehen der dritte Micky Cartoon.

Steamboat Willie

Um den Vorwürfen über die Ähnlichkeit von Oswald und Micky entgegenzuwirken, beschloss Disney, mit seinem dritten Film etwas Sensationelles zu leisten. Die Anregung dazu holte er sich vom Film The Jazz Singer, der am 6. Oktober 1927 seine Premiere feierte. Dort sprach die Hauptfigur Al Jonson einige Sätze synchron zum Bild, was eine der revolutionärsten Erfindungen in der Filmindustrie darstellte, den Tonfilm.

Micky steuert dem Ruhm entgegen (© Disney)

Somit plante Disney, seinen neusten Kurzfilm komplett zu vertonen und somit völlig neue Dimensionen im Animationsbereich zu erreichen. Dazu veranstaltete Disney in seiner Garage eine Vorführung des fertigen Filmes, während nebenan die Geräusche gemacht wurden. Dieser "Probelauf" verlief völlig zu Zufriedenheit der Anwesenden und schon kurz darauf fand sich in New York ein Orchester, welches sich bereit erklärte, den Film zu vertonen. Doch das bedeutete wiederum einen ungeheuren Aufwand und dementsprechend große Kosten. Das Ergebnis war Mickys dritter Cartoon Steambot Willie.

Doch auch nach dieser Neuheit zeigten sich die Verleiher skeptisch und verzichteten auf die Gelegenheit, den Film zu übernehmen. Erst Harry Reichenbach war vom Film beeindruckt und wollte ihn im Colony Theatre, welches er für Universal Pictures leitete, vor dem Hauptfilm zeigen. Disney war von der Idee nicht sonderlich angetan, da er befürchtete, wenn er Film erst einmal vorgeführt wäre, würde ihn kein Verleiher mehr verkaufen. Dennoch ließ er sich überzeugen, nicht zuletzt deshalb, weil Reichenbach ihm 500 Dollar pro Woche anbot, mehr als je zuvor jemand anders bezahlt hatte, um einen Trickfilm im Kino vorzuführen.

Am 18. November 1928 wurde der Film schließlich erstmals aufgeführt, vor dem Tonfilm Gang War. Sobald sein Film angelaufen war, vergaß Disney all seine Nervosität, als er die Reaktionen des Publikums sah. Tatsächlich sprach der Grossteil der an diesem Abend anwesenden Journalisten hauptsächlich von Steamboat Willie. So schrieb die New York Times unter anderem: "Er ist eine einfallsreiche Arbeit, die viel Spaß bereitet. Er knurrt, jault, quietscht und bietet verschiedene andere Geräusche, die zu seiner erheiternden Wirkung beitragen." Auch die Fachzeitung Film Daily war nicht um Lob verlegen: "Steamboat Willie bietet zum einen eine witzige und amüsante Geschichte, zum anderen Musik und Geräusche, die nach der Cinephone-Methode angefügt wurden. Das Resultat ist ein echter Leckerbissen der Unterhaltung". Und um das Ganze zu krönen, besuchen die Zuschauer scharenweise das Kino, um den Film zu sehen. Damit hatte Micky Maus seinen Durchbruch geschafft.

Der Erfolg Steamboat Willies machte, wie Harry Reichenbach vorhergesagt hatte, die Verleiher auf Micky aufmerksam. Doch wie bereits bei der Oswald Serie wollten sie nicht nur die Filme verleihen, sondern gleichzeitig auch die ganzen Rechte an der Figur haben, was Disney aufgrund seiner schlechten Erfahrungen ablehnte. So vertrieb zuerst Pat Powers, der Disney mit dem Cinephone-Tonsystem ausgesattet hatte, die neuen Cartoons. Als dieser jedoch wie zuvor Mintz seinen Vertrag mithilfe eines Tricks verlängern wollte, führte dies Disney endgültig zu seiner Unabhängigkeit und er unterschrieb einen Vertrag bei einem renommierten Filmverleih, der seine Konditionen akzeptierte.

Die negative Folge der Geschichte mit Powers war, dass Ub Iwerks sich von diesem abwerben ließ, woraufhin Disney nicht mehr bereits war, mit ihm zu arbeiten. Iwerks verkaufte seinen Anteil von 20% der Firma für 2920 Dollar an seinen ehemaligen Partner. Zehn Jahre später versöhnten sich die beiden jedoch wieder und Ub Iwerks kehrte zu den Disney Studios zurück. Er zeichnete allerdings nicht mehr, sondern arbeitete an besonders komplizierten Trickaufnahmeverfahren für spezielle Bildeffekte, wofür er auch mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Vermarktung

Disney hatte schon bei der Vermarktung des glücklichen Hasen erste Erfahrungen damit gemacht, eine Figur als Marke aufzubauen; bei Micky wurde das Merchandising zu einem enormen Geschäft. 1930 erschien das erste Lizenzprodukt: gegen eine Gebühr von 300 Dollar durfte ein Unternehmen Schulmappen mit der Maus bedrucken. Drei Jahre später war die Markenmacht so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte. Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Mickey-Mouse-Uhren. Innerhalb weniger Jahre verdiente Disney mit solchen Geschäften Millionen.

Die amerikanischen Micky-Maus-Comics wurden zum großen Teil von Floyd Gottfredson gezeichnet, der Figuren aus den Filmen übernahm (z.B. Goofy) und neue entwickelte.

Europäische Zeichner

Da ab 1950 in Europa eine hohe Nachfrage nach Disney-Comics entstand, die mit dem Material aus Amerika nicht befriedigt werden konnte, wurden ab den 1950ern viele Comics in Italien gezeichnet. Insbesondere Romano Scarpa, der sich zeichnerisch an Gottfredson anlehnte, entwickelte viele Disney-Figuren zu den heute in Europa bekannten weiter. Von ihm stammt z.B. der Trenchcoat-tragende Privatdetektiv Micky Maus.

Heutige Maus-Geschichten, besonders im Lustigen Taschenbuch, werden von Fans heftig kritisiert. Nachdem Micky sich durch Romano Scarpa und andere Zeichner zum seriösen Detektiv mit scharfem Verstand etabliert hatte, wurden in letzter Zeit immer mehr konfuse Geschichten veröffentlicht, in denen Micky wenig mehr gesunden Menschenverstand bewies, als Donalds trotteliger Vetter Dussel. Symbolisch dazu steht die Abkehr von seriöser Kleidung wie Polohemd, Fliege und langer Hose zurück zur kurzen, roten Hose mit den zwei gelben Knöpfen. Sinnbildlich für diese Entwicklung steht die Maus-Geschichte Im Strudel der Zeit aus dem Lustigen Taschenbuch Nr.267. Hier versucht Micky zusammen mit Kater Karlo die in einer seiner ersten Geschichten versunkene Steamboat Willie zu bergen. Während dieser Story wechselt Micky von seiner Alltagskleidung zurück zur kurzen Hose und auch inhaltlich stellt sich die Story nostalgisch dar. Bekannte Zeichner neuerer, unbeliebter Maus-Geschichten sind z.B. die Ehapa-Zeichner Joaquin und Miguel. Im Interview mit LTB-Online äußerte Miguel, dass die Rückkehr zur "alten" Maus quasi eine Verordnung "von oben" sei.

Zu den verschiedenen Namen der Maus in den unterschiedlichen Ländern siehe Liste von Disney-Figuren in verschiedenen Sprachen.

Nach den ursprünglichen gesetzlichen Regelungen der USA wäre Mickey Mouse heute kein markenrechtlich geschütztes Produkt mehr. Die Verlängerung des Schutzes wurde jedoch durch eine Gesetzesänderung ermöglicht, den so genannten "Sonny Bono Copyright Term Extension Act".

Micky und Entenhausen

Micky Maus lebt in Entenhausen. Sein Haus sieht in verschiedenen Geschichten jedoch oft anders aus, da Micky oft umzieht. Hier eine Liste von Mickys verschiedenen Adressen, übernommen von Donald-Club

Verwandtschaft von Micky Maus

Liste mit freundlicher Genehmigung von Boemund von Hunoltstein übernommen

Schwester

Onkel

Tanten

Vettern

Sonstige Verwandte/Vorfahren

Mausepierre (© Disney)
  • Amanda Springmaus (MMM 14/1965, S.3ff) - entfernte Verwandte
  • D'Artanmaus (DD 446, S.31ff) - frankonischer Vorfahre
  • Edgar Allan Maus (LTB 207, S.107f) - Vorfahre / Schriftsteller
  • Kid-Micky (LTB 11, S.187ff) - Großvater
  • Mandy (LTB 284, S.111ff) - Nichte
  • Manislaus Maus (MMM 07/1998, S.18ff) - Vorfahre
  • Manni (MMM 07/1998, S.18ff) - Großonkel
  • Matje Maus (MMM 07/1998, S.18ff) - Vorfahre
  • Mausepierre (LTB 333, Die Spur des purpurnen Rächers) - Vorfahre aus der Zeit der franz. Revolution
  • Maximilian Maus (MMM 07/1998, S.18ff) - Vorfahre
  • Dr. Melchior Maus (ATT 8, S.36ff) - Urgroßonkel
  • Sir Michael Mauser (LTB 268, S.92ff) - Vorfahre
  • Möbius (MMM 51/1978, S.14) - Großonkel
  • Mona Maus (MMM 20/2003, S.63) - Mutter von Mack & Muck
  • Mortel Maus (MMM 2/2003, S.44ff) - Großonkel
  • Mortimer (MMM 18/1981, S.12) - Großonkel / keine Mausfigur!
  • Mortimer (LTB 221, S.38) - Ururgroßvater
  • Muriel (DD 482, S.40) - Großtante
  • Wilma (DD 502, S.50) - Tante von Mack & Muck

Weblinks