Der Sohn der Sonne: Unterschied zwischen den Versionen

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== Figuren ==
== Figuren ==
*[[Donald Duck]]
* [[Donald Duck]]
*[[Tick, Trick und Track]]
* [[Tick, Trick und Track]]
*[[Dagobert Duck]]
* [[Dagobert Duck]]
*[[Mac Moneysac]]
* [[Mac Moneysac]]
*Museumsdirektor
* Museumsdirektor
*Peruaner
* Peruaner


== Handlung ==
== Handlung ==
[[Datei:Der Sohn der Sonne 3.jpg|thumb|250px|links|© Egmont Ehapa]]
[[Datei:Der Sohn der Sonne 3.jpg|thumb|250px|links|© Egmont Ehapa]]
Dagobert stellt seinem Neffen und seinen Großneffen seine Schmuckstücke vor, die im [[Entenhausen|Entenhausener]] Museum ausgestellt werden. Auch [[Mac Moneysac]] ist anwesend und bricht einen Streit mit Dagobert Duck vom Zaun. Moneysac ist der Auffassung, dass er sein Geld hart verdient hat und Dagobert einfach Schätze finden würde und deshalb Moneysac der Reichere von beiden sei. Dagobert fühlt sich von der Aussage Moneysacs so provoziert, dass er einen Wettstreit auslöst. Wer den größeren Inkaschatz von beiden findet, der ist der bessere Schatzsucher. Beim Verlassen des Raumes stößt Moneysac Donald zur Seite, der dabei einen alten Inka-Tonkrug zerstört. Im Boden des Kruges befindet sich eine Goldplatte mit Hieroglyphen. Der Museumsdirektor übersetzt die Inschrift auch gleich und erzählt vom legendären Tempel zu Ehren des Gottes Manco Capac, dem Sohn der Sonne. Ergänzende Informationen finden dann die Großneffen im [[Das Schlaue Buch|Schlauen Buch]]. Dort steht geschrieben, dass die Inka sich auf der Flucht vor den Konquistadoren ins Hochgebirge zurückgezogen haben und dort ihr Gold in einem Tempel versteckt haben. Moneysac belauscht die Ducks und den Museumsdirektor und ist so über alles im Bilde.
Dagobert prahlt mal wieder mit seinen zahlreichen Trophäen aus seinen unzähligen [[Schatzsuche]]n. Diesmal macht er sogar eine Ausstellung im [[Entenhausen]]er [[Völkerkundemuseum|Museum]], um sie der ganzen Stadt zur Schau zu stellen! Doch er ist leider nicht der einzige, der so Eigenwerbung machen will: Auch Mac Moneysac ist da und auch er hat einige sagenhafte Schätze dabei. Und natürlich dauert es nicht lange, da liegen sich die beiden schon in den Haaren. Moneysac meint nämlich, dass er sich sein Geld hart verdient habe, während Dagobert einfach irgendwo Schätze finden würde und sein Geld daher gar nicht verdient habe, denn Schätze zu finden sei schließlich ein Kinderspiel. Das lässt Dagobert sich natürlich nicht bieten und bietet Moneysac eine Wette: Er soll einen Schatz vorschlagen und dann wollen sie ja mal sehen, wer besser im Schätze suchen ist und ob das wirklich so einfach ist. Moneysac geht darauf ein und schlägt auch gleich einen Schatz vor: Den legendären Goldschatz der Inkas. Dagobert meint, den bereits in einem früheren Abenteuer gefunden zu haben (siehe ''[[Das Gold der Inkas]]''), doch tatsächlich handelte es sich damals nur um die Minen – nicht aber um die ganzen Schätze, die die Inka bereits geborgen hatten! Und die sollen ungleich wertvoller sein… Das Rennen ist eröffnet!


[[Datei:Der Sohn der Sonne 2.jpg|thumb|250px|rechts|Der Tempel von Manco Capac (© Egmont Ehapa)]]
Beim Verlassen des Raumes stößt Moneysac Donald zur Seite, der dabei einen alten Inka-Tonkrug aus Dagoberts Sammlung zerstört. Und, welch Zufall: Im Boden des Kruges befindet sich eine Goldplatte mit Hieroglyphen! Der Museumsdirektor übersetzt die Inschrift auch gleich. Sie erzählt vom legendären Tempel zu Ehren des Gottes Manco Capac, dem Sohn der Sonne. Ergänzende Informationen finden dann die Großneffen im [[Das Schlaue Buch|Schlauen Buch]]. Dort steht geschrieben, dass die Inka sich auf der Flucht vor den Konquistadoren ins Hochgebirge zurückgezogen haben und dort ihr Gold in einem Tempel versteckt haben. Also haben die Ducks bereits eine Spur! Doch auch Moneysac weiß bescheid, denn selbstverständlich hat er gelauscht und ist so über alles im Bilde. Also fliegt er schon am selben Tag nach Peru. Die Ducks, die nicht wissen, dass er weiß, folgen am nächsten Morgen.  
[[Datei:Der Sohn der Sonne-3.jpeg|thumb|250px|links|Das Gold der Inka (© Disney Hachette Presse)]]
Am nächsten Morgen fliegen die Ducks nach Peru und fragen Einheimische nach dem Gold. Ein Einheimischer antwortet, dass es sich im See befinden solle. Andere berichten über die Rückkehr des Gottes und wie er das Volk aus seiner dunkelsten Stunde erretten soll. Dann bietet sich ein Pilot an, der die Ducks auf das Dach der Anden fliegen will und das sehr preiswert. Dagobert beißt gleich an und so fliegen die Ducks los. Im Flugzeug offenbart der Pilot seine wahre Identität: Es ist Mac Moneysac. Nun entwendet er die Goldscheibe und springt über den Anden mit einem Fallschirm ab. Dagobert versucht, das Flugzeug weiterzufliegen, dabei verliert er aber seinen Rumpf mitsamt seinen Neffen und erleidet an einem anderen Ort eine Bruchlandung. Die Neffen werden von Mac Moneysac aufgelesen, der sie mit auf seine Erkundung nimmt. Nachdem sie eine alte Hängebrücke passiert haben, stürzt diese ein und der Rückweg ist dauerhaft blockiert. Der Weg führt sie weiter, bis sie den Tempel von Manco Capac finden. Außer sich vor Freude, endlich mal als Sieger hervorgegangen zu sein, läuft Moneysac direkt in den Tempel. Die Neffen inspizieren inzwischen einen alten Altar, der um eine Grube gebaut wurde. Aus dieser Grube strömen ionisierte Gase aus dem Erdinneren: Der Tempel befindet sich genau auf einem Vulkan. Moneysac schwelgt noch immer im Glück, weil er so viel Gold gefunden hat. Jedoch wird er rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als Dagobert auftaucht und erzählt, dass er schon seit einer Woche hier sei, da die Bruchlandung mit dem Flugzeug genau beim Tempel erfolgte. In dem Moment will Moneysac sofort nach Lima zurückkehren und den Fund anmelden, um so den Wettstreit noch zu gewinnen. Doch als Dagobert erzählt, er habe das schon per Funk erledigt und das Gold angemeldet, fällt Moneysac verärgert auf den Boden.  


[[Datei:Der Sohn der Sonne-4.jpeg|thumb|250px|rechts|Die Diamantenscheibe (© Egmont Ehapa)]]
[[Datei:Der Sohn der Sonne 2.jpg|thumb|300px|rechts|Der Tempel von Manco Capac (© Egmont Ehapa)]]
Siegessicher ignorieren die Ducks nun Moneysac, der sich inzwischen heimlich das Schlaue Buch und die Inkascheibe unter die Nägel reißt. Dort erkennt er die wahre Bedeutung hinter der Geschichte und findet eine große Scheibe, die mit Edelsteinen übersät ist. Sie ist das ursprüngliche Erbe des Sohns der Sonne, auch genannt das „Auge des Manco Capac“. So sieht sich Moneysac doch noch als Sieger des Wettstreites, da Dagobert nur das Gold angemeldet hat, jedoch nicht die Edelsteine, die viel wertvoller sind. Als Moneysac nun sein Eigentum auch in Besitz nehmen will, rollt die große Scheibe direkt auf den Altar und die Grube zu und verstopft sie. Der sich aufstauende Druck ist so enorm, dass der Berggipfel mitsamt dem Tempel vom Berg gesprengt wird und nach einiger Zeit in der Luft im Titicacasee landet.  
Als sie ankommen, sie sind in den Anden in der Nähe des Titicucusees, fangen sie sofort mit der Suche an und fragen erst einmal Einheimische, ob die etwas von dem Gold wissen. Doch die Antworten sind nicht gerade zufriedenstellend: Der eine meint, dass es sich im See befinde, andere berichten über die Rückkehr des Sonnengottes und wie er das Volk aus der aktuellen Dürre, die ein Katastrophe für das Dorf ist, befreien werde. Also beschließt Dagobert, sich auf eigene Faust auf die Suche zu machen. Da bietet sich ein Pilot an, der die Ducks auf das Dach der Anden fliegen will – und das sehr preiswert. Dagobert beißt gleich an und so fliegen die Ducks los. Doch im Flugzeug offenbart der Pilot seine wahre Identität: Es ist, wer hätte es gedacht, Mac Moneysac. Er entwendet die Goldscheibe und springt über den Anden mit einem Fallschirm ab. Dagobert versucht, das Flugzeug weiterzufliegen, doch er baut einen Unfall und so bleibt der Rumpf mitsamt seinen Neffen bei Mac Moneysac auf dem Boden, während er nichtswissend weiterfliegt! Moneysac zwingt die Neffen, mit ihm zu kommen. So machen sie sich auf den beschwerlichen und vor allem äußerst gefährlichen Weg durch die unwirtlichen Anden. Nach einigen Hindernissen kommen sie an die Spitze eines Berges. Und dort erwartet sie, in Nebel gehüllt… der Tempel von Marco Capac! Mac Moneysac hat gewonnen!
[[Datei:Der Sohn der Sonne-3.jpeg|thumb|500px|links|Das Gold der Inka (© Disney Hachette Presse)]]
Außer sich vor Freude, endlich mal als Sieger hervorgegangen zu sein, läuft Moneysac direkt in den Tempel. Die Neffen inspizieren inzwischen einen alten Altar, der um eine Grube gebaut wurde. Aus dieser Grube strömen ionisierte Gase aus dem Erdinneren: Der Tempel befindet sich genau auf einem Vulkan. Deshalb is er auch so gut versteckt - von oben sieht man nur die Rauchwolke! Mittlerweile ist Moneysac im Inneren des Tempels. Und dort befinden sich Berge von Gold, kunstvoll geformt und von unschätzbarem Wert! Doch da bewegt sich plötzlich eine der Goldstatuen. „Was wagt ihr, die Ruhe meines Schatzes zu stören?“ Marco Capac, der über sein Gold wacht…
[[Datei:Der Sohn der Sonne-4.jpeg|thumb|300px|rechts|Die Diamantenscheibe (© Egmont Ehapa)]]
Oder auch nicht! Zum Glück (oder weniger Glück für Moneysac) handelt es sich nicht um Manco Capac, sondern um – Dagobert Duck! Er erzählt, dass er schon seit einer Woche hier sei, denn durch einen riesigen Zufall sei er mit seinem Flugzeugwrack genau hier auf dem Tempelberg bruchgelandet. Und den Schatz als seinen Besitz angemeldet hat er auch schon, denn im Flugzeug war noch ein Funkgerät! Sieg für Dagobert! Das gibt es doch nicht! Nein, das gibt es wirklich nicht. Denn Moneysac hat noch nicht aufgegeben und hat noch einen zusätzlich Hinweis auf der alten Goldscheibe gefunden, den die Ducks bisher ignoriert hatten. Mit dem Schlauen Buch begibt er sich auf die Spitze des Tempels. Dort gibt es eine kleine Kammer. Mithilfe des Schlauen Buches entschlüsselt er die letzten Hinweise auf der Platte und nach einigem Kniffeln schiebt sich die Wand zur Seite und entblößt den wahren Schatz des Tempels, das „Auge des Manco Capac“: Eine riesige Scheibe, übersät mit Edelsteinen in unglaublicher Größe und Menge. Deutlich wertvoller, als das Gold!


Durch die Wasserverdrängung und die Überflutung kann das verdorrte Land wieder bewirtschaftet werden. Die Bevölkerung feiert die Rückkehr des Gottes und der Einheimische, der meinte der Schatz befände sich im See, hat Recht behalten. Dagobert triumphiert am Ende, da er den See für einen Peso gekauft hat und somit Eigentümer des Goldes und des Sonnenrades ist.  
So sieht sich Moneysac doch noch als Sieger des Wettstreites, da Dagobert nur das Gold angemeldet hat, jedoch nicht die Edelsteine, die so viel wertvoller sind. Doc als Moneysac sein Eigentum auch in Besitz nehmen will, rollt die große Scheibe ihm davon, von der Spitze des Tempels hinunter direkt auf den Altar und die Grube, die die Öffnung des Vulkans ist, zu und verstopft sie. Nun können die vulkanischen Gase nicht mehr entweichen! Der sich aufstauende Druck ist so enorm, dass der Berggipfel mitsamt dem Tempel vom Berg gesprengt wird und nach einiger Zeit in der Luft im Titicucusee landet. Dabei wird soviel Wasser hochgeschleudert, dass die Umgebung komplett überflutet wird und das verdorrte Land wieder bewirtschaftet werden kann. Die Bevölkerung feiert die Rückkehr des Gottes und der Einheimische, der meinte der Schatz befände sich im See, hat Recht behalten. Dagobert hingegen triumphiert am Ende, da er den See für einen Peso gekauft hat und somit Eigentümer des Goldes und des Sonnenrades ist.
 
== Bedeutung ==
Diese Geschichte ist die erste richtige Duck-Geschichte von Don Rosa, daher handelt es sich bei ihr um einen seiner wichtigsten Comics. In diesem Comic wandte Don Rosa bereits so gut wie alles an, was heute als seine Markenzeichen betrachtet wird: Eine spannende Suche nach einem legendären Schatz, das alles vor sorgfältig recherchierten historischen Hintergründen und mit einer Menge an offensichtlichen und weniger offensichtlichen Bezügen zu [[Carl Barks]]. Daher wurde diese Geschichte in der Fanszene begeistert aufgenommen und sogar für den [[Harvey-Award]] nominiert. Diese Geschichte ist, wenngleich sie nicht Rosas bekannteste ist, einer der Grundsteine für seine Beliebtheit und der Auftakt eine Reihe von epischen Schatzsuchen.  


== Hintergrund und Entstehungsgeschichte ==
== Hintergrund und Entstehungsgeschichte ==
Im Jahre 1984 erscheint der vorerst letzte amerikanische Disney-Comic. Diese Ära scheint vorbei zu sein. Doch ein Jahr später steigt der Verlag [[Another Rainbow]] ein und gründet den Label [[Gladstone]]. Dieser veröffentlicht alte Carl Barks Geschichten, mit [[Cover|Covers]] von [[Daan Jippes]]. Der imitiert den Barks-Stil so genau, dass Don Rosa glaubt, es mit einem unveröffentlichten Original zu tun zu haben. Elektrisiert von diesem Vorgehen und als er dann auch noch erfährt, dass dieser tolle Verlag neue Zeichner sucht, ist er sofort Feuer und Flamme und ruft bei Gladstone an. Dessen Redakteur, [[Byron Erickson]], ist von seinem Enthusiasmus überzeugt und gibt ihm eine Chance. Und so entsteht diese Geschichte, Ende 1986. Don Rosa braucht für die Fertigstellung nur wenige Wochen. Wie ist das möglich? Tatsächlich greift er hier auf ein altes Szenario aus den Episoden 66-127 seiner ''Pertwillaby Papers'' zurück, einem Studentencomic aus dem 70gern. Einige Sequenzen malt er sogar eins zu eins ab, wie zum Beispiel die Szene, in der der Vulkan explodiert. Doch eines unterscheidet seine Duck-Geschichte definitiv von der alten: Sie hat einen riesigen Erfolg. <ref>[[Gerd Syllwasschy|Syllwasschy, G.]] (2013). [[Länder, Enten, Abenteuer – Familie Duck auf Schatzsuche]]. S. 9, Köln: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.</ref> <ref>[[Les trésors de Picsou]] 44, S. 8-10 (auf Französisch)</ref>
Bereits in seiner Jugend war Don Rosa ein großer Fan der Disney-Comics, insbesondere natürlich der des Altmeisters [[Carl Barks]]. Sie sind genaugenommen sogar seine absoluten Lieblingscomics und so sammelt er sie und zeichnet auch viele eigene Comics, vor allem jedoch mit eigenen Figuren wie „Käpt'n Kentucky“ oder „Lance Pertwillaby“ aus den ''Pertwillaby Papers''. Sein Traum: Comiczeichner werden! Doch daraus wird vorerst nichts, denn die Familientradition will, dass er ins Bauingenieursgeschäft einsteigt. Er folgt der Tradition und der Traum muss warten… Im Jahre 1984 erscheint der vorerst letzte amerikanische Disney-Comic. Die Ära des amerikanischen Disney-Comics scheint endgültig vorbei zu sein.<ref>[[Don Rosa]]. ''Mein Leben, meine Comics Teil 1''. [[Don Rosa Library 1]], S. 198–208 (2020).</ref>


== Bedeutung ==
Doch ein Jahr später ändert sich die Lage schlagartig. [[Bruce Hamilton]] gründet den Verlag [[Another Rainbow]], der sich mit der Veröffentlichung von Barks' Werken beschäftigt. Außerdem gründet er das Label [[Gladstone]], unter dem wieder die klassischen Titel wie ''Uncle Scrooge'' oder ''Donald Duck'' veröffentlicht werden. Die Covers stammen unter anderem von [[Daan Jippes]], der es versteht, Barks' Stil nahezu perfekt nachzuahmen. Als Don Rosa eines dieser Hefte sieht, ist er so begeistert, dass er sofort wieder beginnt, Disney-Comics zu sammeln. Und als er dann einige Ausgaben später einen Comics von [[Marty Greim]] sieht, der genauso wie er eigentlich nur ein Fan ist, steht die Entscheidung fest: Don Rosa wollte zumindest einen einzigen Disney-Comic zeichnen! So rief er bei [[Byron Erickson]], dem damaligen Chefredakteur von Gladstone, an und erzählte, ihm, dass es seine Bestimmung sei, Disney-Comics zu zeichnen. Hamilton nahm an und so nahm Don Rosa die Arbeit unverzüglich auf, seinen Kindheitstraum doch noch zu erfüllen.<ref>[[Don Rosa]]. ''Vorwort''. [[Don Rosa Library 1]], S. 6–9 (2020).</ref>
Diese Geschichte ist die erste richtige Duck-Geschichte von Don Rosa, daher handelt es sich bei ihr um einen seiner wichtigsten Comics. In diesem Comic wandte Don Rosa bereits so gut wie alles am, was heute als seine Markenzeichen betrachtet wird: Eine spannende Suche nach einem legendären Schatz, das alles vor sorgfältig recherchierten historischen Hintergründen und mit einer Menge an offensichtlichen und weniger offensichtlichen Berufen zu Barks-Geschichten. Daher wurde diese Geschichte in der Fanszene begeistert aufgenommen und sogar für den [[Harvey-Award]] nominiert. Diese Geschichte ist, wenngleich sie nicht Rosas bekannteste ist, einer der Grundsteine für seine Beliebtheit.
 
Doch wo sollte er nur anfangen? Nun, das ist nicht besonders schwer. Denn Don Rosa kannte bereits die gesamte Handlung seiner Geschichte: Er würde einfach eines seiner alten ''Pertwillaby-Papers''-Abenteuer in eine Duck-Geschichte mit seiner Lieblingsfigur Onkel Dagobert umwandeln! So greift er auf die Episoden 66-127 seiner ''Pertwillaby Papers'' zurück, indem er die Handlung eübernimmt und einfach nur die Figuren ändert. Einige Sequenzen malt er sogar eins zu eins ab, wie zum Beispiel die Szene, in der der Vulkan explodiert. Einige Wochen später ist sie dann fertig: ''The Son of the Sun'', ''Der Sohn der Sonne''. Und wieder Erwarten wird die Geschichtetatsächlich ein gewaltiger Erfolg, denn Don Rosas Mix aus spannender und authentischer Schatzsuche, witzigen Details und Reminiszenzen zu Carl Barks kommt bei der Leserschaft super an. Und so kam Don Rosa zum Disney-Comics, wo er sich mittlerweile zu einem der bedeutendsten Autoren/Zeichner überhaupt entwickelt hat…<ref>[[Gerd Syllwasschy|Syllwasschy, G.]] (2013). [[Länder, Enten, Abenteuer – Familie Duck auf Schatzsuche]]. S. 9, Köln: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.</ref><ref>[[Les trésors de Picsou]] 44, S. 8-10 (auf Französisch)</ref><ref>[[Don Rosa]]. ''Hinter den Kulissen von „Der Sohn der Sonne“''. [[Don Rosa Library 1]], S. 40–43 (2020).</ref>


== Bezüge zu Barks ==
== Bezüge zu Barks ==
Viele der dargestellten Kunstobjekte nehmen Bezug auf Geschichten von [[Carl Barks]].
Bereits in seiner ersten Geschichte gibt es viele mehr oder weniger versteckte Bezüge zu Don Rosas Vorbild [[Carl Barks]]:
*Rosa gestreifter Rubin – ''[[Die Spitzen der Gesellschaft]]''
*Viele der im Museum dargestellten Kunstobjekte nehmen Bezug auf Geschichten von Carl Barks:
*Fliegender Holländer – ''[[Der Fliegende Holländer]]''
:*Rosa gestreifter Rubin – ''[[Die Spitzen der Gesellschaft]]''
*Jasons goldenes Vlies – ''[[Das goldene Vlies]]''
:*Fliegender Holländer – ''[[Der Fliegende Holländer]]''
*Die Krone des Dschingis Khan – ''[[Die Krone des Dschingis-Khan]]''
:*Jasons goldenes Vlies – ''[[Das goldene Vlies]]''
*Schatz von Sir Donnerbold Duck – ''[[Das Gespenst von Duckenburgh]]''
:*Die Krone des Dschingis Khan – ''[[Die Krone des Dschingis-Khan]]''
*Schatz des König Midas
:*Schatz von Sir Donnerbold Duck – ''[[Das Gespenst von Duckenburgh]]''
*Aladdins Schatz – ''[[Der fliegende Teppich]]''
:*Schatz des König Midas
*Der Stein der Weisen – ''[[Der Stein der Weisen]]'', der aber nur eine Leihgabe der [[Internationale Währungsbehörde|Internationalen Währungsbehörde]] ist
:*Aladdins Schatz – ''[[Der fliegende Teppich]]''
*Straußenei-Nugget – ''[[Das Goldschiff]]''
:*Der Stein der Weisen – ''[[Der Stein der Weisen]]'', der aber nur eine Leihgabe der [[Internationale Währungsbehörde|Internationalen Währungsbehörde]] ist
*Perlen der Kuku Maru – ''[[Die Perlen der Kuku Maru]]''
:*Straußenei-Nugget – ''[[Das Goldschiff]]''
*1916er Quarter – ''[[Der verlorene Zehner]]''
:*Perlen der Kuku Maru – ''[[Die Perlen der Kuku Maru]]''
*Relikte aus den Inkaminen – ''[[Das Gold der Inkas]]''
:*1916er Quarter – ''[[Der verlorene Zehner]]''
*König Krösus Schatz
:*Relikte aus den Inkaminen – ''[[Das Gold der Inkas]]''
 
*Als Dagobert meint, das Gold der Inkas bereits gefunden zu haben, bezieht er sich auf Barks' ''[[Das Gold der Inkas]]''.
Als der Einheimische fragt, ob die Ducks auf der Suche nach viereckigen Eiern seien, ist das natürlich eine Anspielung auf das legendäre ''[[Im Land der viereckigen Eier]]''.
*Einer der Einheimischen fragt, ob die Ducks nach viereckigen Eiern suchen würden. Das ist natürlich eine Anspielung auf das legendäre ''[[Im Land der viereckigen Eier]]''.
*Besagter Einheimischer kommt aus besagter Geschichte von Barks.  


[[Datei:Don Rosa zeichnet von Carl Barks ab.jpg|thumb|300px|rechts|Diese Figuren zum Beispiel wurden von „[[Der zweitreichste Mann der Welt]]“ abgezeichnet. Im oberen Vergleich ist die linke von Barks und die Rechte von Rosa, im unteren ist die kleine von Rosa und die große von Barks (© Disney Hachette Presse)]]
[[Datei:Don Rosa zeichnet von Carl Barks ab.jpg|thumb|300px|rechts|Diese Figuren zum Beispiel wurden von „[[Der zweitreichste Mann der Welt]]“ abgezeichnet. Im oberen Vergleich ist die linke von Barks und die Rechte von Rosa, im unteren ist die kleine von Rosa und die große von Barks (© Disney Hachette Presse)]]
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== Trivia ==
== Trivia ==
*Das bekannte Obelix-Zitat „Die spinnen, die Römer“ wird wie auch in ''[[Zurück ins Land der viereckigen Eier]]'' (Carl Barks) in abgewandelter Form vom einheimischen Jäger als „Die spinnen, die Amerikaner“ wiedergegeben. Der einheimische Jäger kommt übrigens aus besagter Geschichte von Carl Barks.
*Das bekannte Obelix-Zitat „Die spinnen, die Römer“ wird wie auch in ''[[Zurück ins Land der viereckigen Eier]]'' in abgewandelter Form vom einheimischen Jäger als „Die spinnen, die Amerikaner“ wiedergegeben.  
*Don Rosa zeigte im Museum auch König Krösus' Schatz. Den fand Dagobert zwar nie in einer Geschichte von Carl Barks, jedoch ging Rosa davon aus, dass Dagobert diesen legendären Schatz einfach gefunden haben ''muss''. Mit ''[[Die Botschaft der Säulen]]'' zeichnete er diese Geschichte einige Jahre später.  
*Die [[D.U.C.K.-Widmung]] befindet sich im letzten Panel. In einigen Ausgaben wurde sie jedoch entfernt.  
*Die [[D.U.C.K.-Widmung]] befindet sich im letzten Panel. In einigen Ausgaben wurde sie jedoch entfernt.  
*Es ist kein [[Hidden Mickey]] enthalten.
*Es ist kein [[Hidden Mickey]] enthalten.

Version vom 14. Oktober 2020, 19:29 Uhr

Der Sohn der Sonne
Das Gold der Inkas
The Son of the Sun
Erstveröffentlichung: 7. April 1987
Entstehungsdatum: 1986-1987
Storycode: AR 102
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 26
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, seit der Don Rosa Collection 2011 Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus 21 bis 22/1995
Weiterführendes

Ind.PNG Infos zu Der Sohn der Sonne

beim I.N.D.U.C.K.S.
© Egmont Ehapa

Der Sohn der Sonne, ursprüngliche Übersetzung: Das Gold der Inkas (Original: The Son of the Sun ), ist die erste Disney-Comicgeschichte von Don Rosa. In ihr begeben sich die Ducks auf eine Schatzsuche in den Anden.

Figuren

Handlung

© Egmont Ehapa

Dagobert prahlt mal wieder mit seinen zahlreichen Trophäen aus seinen unzähligen Schatzsuchen. Diesmal macht er sogar eine Ausstellung im Entenhausener Museum, um sie der ganzen Stadt zur Schau zu stellen! Doch er ist leider nicht der einzige, der so Eigenwerbung machen will: Auch Mac Moneysac ist da und auch er hat einige sagenhafte Schätze dabei. Und natürlich dauert es nicht lange, da liegen sich die beiden schon in den Haaren. Moneysac meint nämlich, dass er sich sein Geld hart verdient habe, während Dagobert einfach irgendwo Schätze finden würde und sein Geld daher gar nicht verdient habe, denn Schätze zu finden sei schließlich ein Kinderspiel. Das lässt Dagobert sich natürlich nicht bieten und bietet Moneysac eine Wette: Er soll einen Schatz vorschlagen und dann wollen sie ja mal sehen, wer besser im Schätze suchen ist und ob das wirklich so einfach ist. Moneysac geht darauf ein und schlägt auch gleich einen Schatz vor: Den legendären Goldschatz der Inkas. Dagobert meint, den bereits in einem früheren Abenteuer gefunden zu haben (siehe Das Gold der Inkas), doch tatsächlich handelte es sich damals nur um die Minen – nicht aber um die ganzen Schätze, die die Inka bereits geborgen hatten! Und die sollen ungleich wertvoller sein… Das Rennen ist eröffnet!

Beim Verlassen des Raumes stößt Moneysac Donald zur Seite, der dabei einen alten Inka-Tonkrug aus Dagoberts Sammlung zerstört. Und, welch Zufall: Im Boden des Kruges befindet sich eine Goldplatte mit Hieroglyphen! Der Museumsdirektor übersetzt die Inschrift auch gleich. Sie erzählt vom legendären Tempel zu Ehren des Gottes Manco Capac, dem Sohn der Sonne. Ergänzende Informationen finden dann die Großneffen im Schlauen Buch. Dort steht geschrieben, dass die Inka sich auf der Flucht vor den Konquistadoren ins Hochgebirge zurückgezogen haben und dort ihr Gold in einem Tempel versteckt haben. Also haben die Ducks bereits eine Spur! Doch auch Moneysac weiß bescheid, denn selbstverständlich hat er gelauscht und ist so über alles im Bilde. Also fliegt er schon am selben Tag nach Peru. Die Ducks, die nicht wissen, dass er weiß, folgen am nächsten Morgen.

Der Tempel von Manco Capac (© Egmont Ehapa)

Als sie ankommen, sie sind in den Anden in der Nähe des Titicucusees, fangen sie sofort mit der Suche an und fragen erst einmal Einheimische, ob die etwas von dem Gold wissen. Doch die Antworten sind nicht gerade zufriedenstellend: Der eine meint, dass es sich im See befinde, andere berichten über die Rückkehr des Sonnengottes und wie er das Volk aus der aktuellen Dürre, die ein Katastrophe für das Dorf ist, befreien werde. Also beschließt Dagobert, sich auf eigene Faust auf die Suche zu machen. Da bietet sich ein Pilot an, der die Ducks auf das Dach der Anden fliegen will – und das sehr preiswert. Dagobert beißt gleich an und so fliegen die Ducks los. Doch im Flugzeug offenbart der Pilot seine wahre Identität: Es ist, wer hätte es gedacht, Mac Moneysac. Er entwendet die Goldscheibe und springt über den Anden mit einem Fallschirm ab. Dagobert versucht, das Flugzeug weiterzufliegen, doch er baut einen Unfall und so bleibt der Rumpf mitsamt seinen Neffen bei Mac Moneysac auf dem Boden, während er nichtswissend weiterfliegt! Moneysac zwingt die Neffen, mit ihm zu kommen. So machen sie sich auf den beschwerlichen und vor allem äußerst gefährlichen Weg durch die unwirtlichen Anden. Nach einigen Hindernissen kommen sie an die Spitze eines Berges. Und dort erwartet sie, in Nebel gehüllt… der Tempel von Marco Capac! Mac Moneysac hat gewonnen!

Das Gold der Inka (© Disney Hachette Presse)

Außer sich vor Freude, endlich mal als Sieger hervorgegangen zu sein, läuft Moneysac direkt in den Tempel. Die Neffen inspizieren inzwischen einen alten Altar, der um eine Grube gebaut wurde. Aus dieser Grube strömen ionisierte Gase aus dem Erdinneren: Der Tempel befindet sich genau auf einem Vulkan. Deshalb is er auch so gut versteckt - von oben sieht man nur die Rauchwolke! Mittlerweile ist Moneysac im Inneren des Tempels. Und dort befinden sich Berge von Gold, kunstvoll geformt und von unschätzbarem Wert! Doch da bewegt sich plötzlich eine der Goldstatuen. „Was wagt ihr, die Ruhe meines Schatzes zu stören?“ Marco Capac, der über sein Gold wacht…

Die Diamantenscheibe (© Egmont Ehapa)

Oder auch nicht! Zum Glück (oder weniger Glück für Moneysac) handelt es sich nicht um Manco Capac, sondern um – Dagobert Duck! Er erzählt, dass er schon seit einer Woche hier sei, denn durch einen riesigen Zufall sei er mit seinem Flugzeugwrack genau hier auf dem Tempelberg bruchgelandet. Und den Schatz als seinen Besitz angemeldet hat er auch schon, denn im Flugzeug war noch ein Funkgerät! Sieg für Dagobert! Das gibt es doch nicht! Nein, das gibt es wirklich nicht. Denn Moneysac hat noch nicht aufgegeben und hat noch einen zusätzlich Hinweis auf der alten Goldscheibe gefunden, den die Ducks bisher ignoriert hatten. Mit dem Schlauen Buch begibt er sich auf die Spitze des Tempels. Dort gibt es eine kleine Kammer. Mithilfe des Schlauen Buches entschlüsselt er die letzten Hinweise auf der Platte und nach einigem Kniffeln schiebt sich die Wand zur Seite und entblößt den wahren Schatz des Tempels, das „Auge des Manco Capac“: Eine riesige Scheibe, übersät mit Edelsteinen in unglaublicher Größe und Menge. Deutlich wertvoller, als das Gold!

So sieht sich Moneysac doch noch als Sieger des Wettstreites, da Dagobert nur das Gold angemeldet hat, jedoch nicht die Edelsteine, die so viel wertvoller sind. Doc als Moneysac sein Eigentum auch in Besitz nehmen will, rollt die große Scheibe ihm davon, von der Spitze des Tempels hinunter direkt auf den Altar und die Grube, die die Öffnung des Vulkans ist, zu und verstopft sie. Nun können die vulkanischen Gase nicht mehr entweichen! Der sich aufstauende Druck ist so enorm, dass der Berggipfel mitsamt dem Tempel vom Berg gesprengt wird und nach einiger Zeit in der Luft im Titicucusee landet. Dabei wird soviel Wasser hochgeschleudert, dass die Umgebung komplett überflutet wird und das verdorrte Land wieder bewirtschaftet werden kann. Die Bevölkerung feiert die Rückkehr des Gottes und der Einheimische, der meinte der Schatz befände sich im See, hat Recht behalten. Dagobert hingegen triumphiert am Ende, da er den See für einen Peso gekauft hat und somit Eigentümer des Goldes und des Sonnenrades ist.

Bedeutung

Diese Geschichte ist die erste richtige Duck-Geschichte von Don Rosa, daher handelt es sich bei ihr um einen seiner wichtigsten Comics. In diesem Comic wandte Don Rosa bereits so gut wie alles an, was heute als seine Markenzeichen betrachtet wird: Eine spannende Suche nach einem legendären Schatz, das alles vor sorgfältig recherchierten historischen Hintergründen und mit einer Menge an offensichtlichen und weniger offensichtlichen Bezügen zu Carl Barks. Daher wurde diese Geschichte in der Fanszene begeistert aufgenommen und sogar für den Harvey-Award nominiert. Diese Geschichte ist, wenngleich sie nicht Rosas bekannteste ist, einer der Grundsteine für seine Beliebtheit und der Auftakt eine Reihe von epischen Schatzsuchen.

Hintergrund und Entstehungsgeschichte

Bereits in seiner Jugend war Don Rosa ein großer Fan der Disney-Comics, insbesondere natürlich der des Altmeisters Carl Barks. Sie sind genaugenommen sogar seine absoluten Lieblingscomics und so sammelt er sie und zeichnet auch viele eigene Comics, vor allem jedoch mit eigenen Figuren wie „Käpt'n Kentucky“ oder „Lance Pertwillaby“ aus den Pertwillaby Papers. Sein Traum: Comiczeichner werden! Doch daraus wird vorerst nichts, denn die Familientradition will, dass er ins Bauingenieursgeschäft einsteigt. Er folgt der Tradition und der Traum muss warten… Im Jahre 1984 erscheint der vorerst letzte amerikanische Disney-Comic. Die Ära des amerikanischen Disney-Comics scheint endgültig vorbei zu sein.[1]

Doch ein Jahr später ändert sich die Lage schlagartig. Bruce Hamilton gründet den Verlag Another Rainbow, der sich mit der Veröffentlichung von Barks' Werken beschäftigt. Außerdem gründet er das Label Gladstone, unter dem wieder die klassischen Titel wie Uncle Scrooge oder Donald Duck veröffentlicht werden. Die Covers stammen unter anderem von Daan Jippes, der es versteht, Barks' Stil nahezu perfekt nachzuahmen. Als Don Rosa eines dieser Hefte sieht, ist er so begeistert, dass er sofort wieder beginnt, Disney-Comics zu sammeln. Und als er dann einige Ausgaben später einen Comics von Marty Greim sieht, der genauso wie er eigentlich nur ein Fan ist, steht die Entscheidung fest: Don Rosa wollte zumindest einen einzigen Disney-Comic zeichnen! So rief er bei Byron Erickson, dem damaligen Chefredakteur von Gladstone, an und erzählte, ihm, dass es seine Bestimmung sei, Disney-Comics zu zeichnen. Hamilton nahm an und so nahm Don Rosa die Arbeit unverzüglich auf, seinen Kindheitstraum doch noch zu erfüllen.[2]

Doch wo sollte er nur anfangen? Nun, das ist nicht besonders schwer. Denn Don Rosa kannte bereits die gesamte Handlung seiner Geschichte: Er würde einfach eines seiner alten Pertwillaby-Papers-Abenteuer in eine Duck-Geschichte mit seiner Lieblingsfigur Onkel Dagobert umwandeln! So greift er auf die Episoden 66-127 seiner Pertwillaby Papers zurück, indem er die Handlung eübernimmt und einfach nur die Figuren ändert. Einige Sequenzen malt er sogar eins zu eins ab, wie zum Beispiel die Szene, in der der Vulkan explodiert. Einige Wochen später ist sie dann fertig: The Son of the Sun, Der Sohn der Sonne. Und wieder Erwarten wird die Geschichtetatsächlich ein gewaltiger Erfolg, denn Don Rosas Mix aus spannender und authentischer Schatzsuche, witzigen Details und Reminiszenzen zu Carl Barks kommt bei der Leserschaft super an. Und so kam Don Rosa zum Disney-Comics, wo er sich mittlerweile zu einem der bedeutendsten Autoren/Zeichner überhaupt entwickelt hat…[3][4][5]

Bezüge zu Barks

Bereits in seiner ersten Geschichte gibt es viele mehr oder weniger versteckte Bezüge zu Don Rosas Vorbild Carl Barks:

  • Viele der im Museum dargestellten Kunstobjekte nehmen Bezug auf Geschichten von Carl Barks:
  • Als Dagobert meint, das Gold der Inkas bereits gefunden zu haben, bezieht er sich auf Barks' Das Gold der Inkas.
  • Einer der Einheimischen fragt, ob die Ducks nach viereckigen Eiern suchen würden. Das ist natürlich eine Anspielung auf das legendäre Im Land der viereckigen Eier.
  • Besagter Einheimischer kommt aus besagter Geschichte von Barks.
Diese Figuren zum Beispiel wurden von „Der zweitreichste Mann der Welt“ abgezeichnet. Im oberen Vergleich ist die linke von Barks und die Rechte von Rosa, im unteren ist die kleine von Rosa und die große von Barks (© Disney Hachette Presse)

Da es sich um Rosas erste richtige Duck-Geschichte handelt, war dieser bei seinen Zeichnungen noch etwas unsicher, daher ist ein Teil seiner Figuren in dieser Geschichte aus Barks-Geschichten abgezeichnet. So kommen zum Beispiel einige der Zeichnungen mit Mac Moneysac aus Der zweitreichste Mann der Welt. Auch zum Beispiel die furchterregenden Steilhänge mit dem schmalen Weg (S. 11, Panel 5) sind abgezeichnet, diesmal jedoch von Das Gold der Inkas. Nach und nach gewinnt Rosa natürlich an Selbstvertrauen, und in späteren Geschichten zeichnet er nicht mehr ab. Doch er schafft es nie wirklich, den Disney-Stil vollständig zu beherrschen.

Trivia

  • Das bekannte Obelix-Zitat „Die spinnen, die Römer“ wird wie auch in Zurück ins Land der viereckigen Eier in abgewandelter Form vom einheimischen Jäger als „Die spinnen, die Amerikaner“ wiedergegeben.
  • Don Rosa zeigte im Museum auch König Krösus' Schatz. Den fand Dagobert zwar nie in einer Geschichte von Carl Barks, jedoch ging Rosa davon aus, dass Dagobert diesen legendären Schatz einfach gefunden haben muss. Mit Die Botschaft der Säulen zeichnete er diese Geschichte einige Jahre später.
  • Die D.U.C.K.-Widmung befindet sich im letzten Panel. In einigen Ausgaben wurde sie jedoch entfernt.
  • Es ist kein Hidden Mickey enthalten.

Deutsche Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Don Rosa. Mein Leben, meine Comics Teil 1. Don Rosa Library 1, S. 198–208 (2020).
  2. Don Rosa. Vorwort. Don Rosa Library 1, S. 6–9 (2020).
  3. Syllwasschy, G. (2013). Länder, Enten, Abenteuer – Familie Duck auf Schatzsuche. S. 9, Köln: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  4. Les trésors de Picsou 44, S. 8-10 (auf Französisch)
  5. Don Rosa. Hinter den Kulissen von „Der Sohn der Sonne“. Don Rosa Library 1, S. 40–43 (2020).