DDSH 430: Rezension

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
© Egmont Ehapa
← Vorherige Ausgabe | | Folgende Ausgabe →

In diesem Artikel wird das DDSH 430 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter DDSH 430.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in DDSH 430 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!


Cover[Bearbeiten]

Österliches verspricht das neue DDSH. Das Cover der erneut sehr seitenstarken Oster-Ausgabe bietet eher einen kalten Einstieg und geht einher mit der Kreativlosigkeit bei den Titeln einiger vergangener Ausgaben – nicht umsonst ähnelt dieses Titelbild dem des DDSH 395 erschreckend stark. Aber: Vielmehr geht es ja um den Inhalt! Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Ostern ohne Hase[Bearbeiten]

Wer schleicht denn hier umher? (© Egmont Ehapa)

D 2014-182

Donald sowie Tick, Trick und Track sind zu Oma aufs Land gefahren und verbringen dort ihr Wochenende. Nach dem Abendessen zeigt Franz Gans den Drillingen etwas, was er heute im Wald gefunden hat: Ein weißes Prachtkaninchen. Getauft wurde es auf den Namen „Knabbi“. Franz möchte, dass sein neues Haustier auch im Haus bleiben darf. Doch Dorette ist dagegen, und so kommt das Tier wie all die anderen Hofbewohner draußen in einen Stall. In der Nacht schleicht sich aber auch noch ein weiteres Tier umher, das jedes Jahr eine große Aufgabe hat: Eier verstecken und jedem frohe Ostern bereiten – der Osterhase ist bei Oma Duck! Und als er auf dem Hof die zahllosen Versteckmöglichkeiten durchgeht, entdeckt er dabei Knabbi – und ist sofort verliebt in die schöne Kaninchendame. Knabbi wird kurzerhand vom prominenten Hasen entführt. Das fällt auch Oma, Franz, Donald und den Neffen auf. Franz ist fest davon entschlossen, dass sein Kaninchen ihm gehört. Noch in der Nacht macht er sich mit den Kindern auf die Suche nach Knabbi. Aber auch Dorette und Donald können nicht schlafen – wenn herauskommt, dass der Osterhase neuerdings Techtelmechtel dem Eierverstecken bevorzugt, würde es heißen, dass Ostern ins Wasser fällt! Genau das versucht man also in einer Nacht zu verhindern…

Mittelmaß Es bietet sich für einen jeden Autoren das Problem, eine ausgelutschte Idee oder ein hinreichend bekanntes Ereignis so zu verpacken, dass die Leser trotzdem ein gelungenes Abenteuer erwartet. Relativ früh, Anfang März, hält diesmal schon der Oster-Comic seinen Einzug ins DDSH. Doch im Gegensatz dazu ist es niemand anders als Franz Gans, der mit seiner Unbekümmertheit ganz Ostern auszulöschen droht. Dramatisch für Goofys Image, schlecht aber für die Entenhausener, die in wenigen Stunden erwarten, dass Eier vorgefunden werden. Eine Spaltung der Handlung findet statt – fortan geht es in zwei Teams weiter. Der Nebeneinsatz von Donald und Oma wirkt aber selbst für Donalds Verhältnisse zu unbeholfen. Mit Franz und den Neffen läuft es ähnlich, die Story schlängelt sich durch den Sand und möchte sich nicht so richtig für ein Setting – bei den ständigen Cliffhängern – oder eine gescheite Handlung entscheiden. Richtige Spannung kommt erst auf, als die Lage fast zu eskalieren droht, doch bereits wenige Sekunden später wird erklärt, dass Dunkle Magie beim Osterhasen natürlich keinen Platz habe. So schnell, wie ein echtes Abenteuer begann, ist es auch schon wieder abgeklungen. Der eigentliche Höhepunkt löst sich zum Ende hin viel zu schnell auf. Genug Substanz ist summa summarum nicht vorhanden, als dass der Zehnseiter überaus positiv im Gedächtnis hängen bleibt. Miquel Pujols Zeichnungen holen auch nichts mehr heraus, wenngleich sie besser sind als der Plot. Insgesamt leider nicht der Typus von Ostergeschichte, den man möchte und eine Bestätigung dessen, was man vermuten konnte: Das Thema ist zu abgedroschen und wird von den McGreals nicht hinreichend aufpoliert. Note: 3-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Das richtige Kostüm[Bearbeiten]

D 2021-120

Probleme wie in der Weihnachtszeit... (© Egmont Ehapa)
  • Seitenanzahl: 3

Wie einfach es letztendlich sein kann, Gutes zu tun, muss in dieser Geschichte Oma Duck erfahren. Denn ihr Enkel Donni braucht ein neues Superhelden-Kostüm, nachdem es einem Bügeleisen-Massaker zum Opfer gefallen ist. Das Ausgraben von solch begehrten Stücken ist in einer Wuschelkiste wie der Großstadt Entenhausen nicht leicht. Ausverkauft, Lieferengpässe, und so weiter und so fort. Hoffentlich schafft es Oma noch, ein Kostüm zu ergattern, oder sie muss Donni die Wahrheit beichten…

Highlight Man muss sie zumindest gut finden, die Art von Geschichte, die Moral vermittelt. Comics sind bekannterweise Relikte des Alltags, und genau so können sie auch prägend für ihn sein – was man bereits vermutet, wenn ein Waldbrand ganze Wälder heimsucht und ein tief bedrückter Donald nach dem Feuer das begutachtet, was übrig ist: Umweltschutz, die Beachtung der Natur und ihre Pflege, sind wichtig. Und auch von lebensnotwendiger Bedeutung – siehe Familie Duck auf Ferienfahrt. Anders hingegen, aber immer noch wunderbar, liest sich die Gattung von Geschichte, in der man Dinge aufs Wesentliche reduziert, aber immer noch liebt. Genau das macht Korhonen auf diesen drei Seiten. Unterfüttert wird das Genre von zahlreichen Gags, gelungenen Gesichtsausdrücken und auch expressionistischen Zeichnungen der Stadt, die in der nächsten Story noch mehr in den Vordergrund treten werden. Auf simplen 3 Seiten so etwas Ausdrucksstarkes zu kreieren, verdient eine 2+ und damit noch ein knappes Highlight! Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Sicherheit soll man ja großschreiben. (© Egmont Ehapa)

Hoher Einsatz[Bearbeiten]

D 2013-149

  • Skript & Zeichnungen: Kari Korhonen
  • Seitenanzahl: 10

Donalds neuer Job scheint endlich zu ihm zu passen: Er ist jetzt Fensterputzer und kann dabei sein Talent unter Beweis stellen, das er von den zahlreichen Abenteuern mit seinem Onkel erworben hat, nämlich ein Eins-A Gleichgewichts-Gefühl. Das macht ihm so gut keiner nach. Das eigentliche Fensterputzen ist auch keine Herkulesaufgabe. Nach einer finalen letzten Probestunde ist Donald nun bereit, vereidigt zu werden. Er leistet vor seinem Chef feierlich den Schwur, beim Ausüben seiner Berufstätigkeit niemals in das Innere der Gebäude zu gucken. Und schon kann es losgehen mit der richtigen Arbeit! Auf Donald wartet die Fassade des Hotel Himmelsleiter, die er in der kommenden Zeit auf Hochglanz bringen soll. Im Inneren braut sich aber bereits jetzt etwas zusammen, das es Donald schwer machen wird: Der bekannte Komiker Michel Mückeneier hat einen Werbevertrag mit einer Firma, dessen Produkte er eigentlich gar nicht leiden kann und deswegen viel lieber zur Konkurrenz überlauft. Das wäre eine Top-Schlagzeile, sollte es jemand herausfinden. Jedoch ist Donald auf bestem Wege, genau das zu tun, auch wenn er es nicht möchte…

Highlight Nicht nur die Geschichte ist hier top, sondern auch und gerade die Zeichnungen von Kari Korhonen, auf die ich diesmal zuerst zu sprechen komme. Denn die Art, wie der Finne Donalds Meister seines Fachs-Tätigkeiten auf 10 Seiten schildert, ist optisch grandios gemacht und will sich zu dem aufschwingen, was Carl Barks beispielsweise in Die Jagd nach der Brosche gemacht hat. Korhonen kommt in Hoher Einsatz fast an die Panelgestaltung des Entenvaters heran, indem er die Häuser der Stadt willkürlich, aber angemessen zu den Figuren, verzerrt, und auch die einzelnen Bildbegrenzungen unregelmäßig verschiebt, um Platz für Aussparungen zu schaffen – oder ganz gezielt Handlungselemente hervorzuheben. Neben diesem Schmaus für die Augen ist auch das, als was Donald neuerdings arbeitet, einige Gags wert, die ebenfalls zünden. Die Details kommen nicht zu kurz, Korhonens Stil passt wie angegossen. Der Schluss ist einfach gehalten, beendet die Story aber gut. Das erste wirkliche Highlight im Heft! Note: 1-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Doppelspiel[Bearbeiten]

D 2014-109

Donald ist im Auftrag von Onkel Dagobert dabei, undercover in einer von dessen Firmen nach einem Instrumentendieb zu suchen. „Duck-Trompeten“ wurde und wird in letzter Zeit von Leuten heimgesucht, die hier keine Arbeit verrichten, sondern hinterm Rücken Diebstahl begehen. Donald findet zwar einige verdächtige Personen, kann aber keine einzige davon überführen. Bei seinen Ermittlungen schleift er zudem sein allseits bekanntes Pech mit sich mit, das dazu neigt, Chaos zu begünstigen. Sein Vorgesetzter hat ihn bereits auf dem Kieker. Wie wird sich die Lage entwickeln?

Kapolter! (© Egmont Ehapa)

Gut William Van Horn soll dafür bekannt sein, sich durchaus mal die eine oder andere richtig epische Geschichte auszudenken oder zu zeichnen. Man kann ihn eigentlich als einen von Carl Barks’ Erben betrachten, wenn man sich seine Zeichnungen ansieht. Aber bis heute habe ich von ihm noch keine Story gesehen, die komplett überzeugt. Alles, was mir von ihm vorliegt, war meistens gut oder Mittelmaß. Leider ändert diese Kurzgeschichte meinen Eindruck über Van Horns Schaffen auch nicht. Entweder ist es die zu komplexe Handlung, die man irgendwie auf 7 Seiten komprimieren musste, oder der Übersetzer Gerd Syllwasschy steckte hier in einer schwächeren Phase. Sätze von Dagobert wie „Die Gauner sind ja so raffgierig, dass sie sich auf alles draufsetzen müssen, was ihnen in die Finger fällt.“, die nur zum Zwecke verbogen werden, eine andere Aussage schlüssig aufzulösen – und dann teilweise noch sinnbefreit sind, denn wer setzt sich zum Spaß auf ein Furzkissen, wenn er von dessen Bedeutung weiß? –, verdrehen das ganze Konstrukt nur noch mehr. Und das ist sowieso schon komisch, denn auf den wenigen Seiten gibt es noch ein Doppelspiel mit entfernten Verwandten der Panzerknacker, den Knackern selbst und einen Schmuggel und Diebstahl. Zu viel des Guten, finde ich. Van Horns Zeichnungen ähneln stellenweise der etwas schlechteren und ungenaueren Darstellung der Figuren in Barks’ Dreireihern, an anderen sind sie etwas besser, an anderen etwas schlechter. Insgesamt bleiben vor allem die Gags vom Anfang in Erinnerung. Note: 3. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Ein Pott aus Pottland[Bearbeiten]

H 2020-433

  • Skript: Herman Roozen
  • Zeichnungen: Paco Rodriguez
  • Seitenanzahl: 6

Ein normaler Werktag im Geldspeicher: Dagobert Duck schließt Geschäfte ab, dabei assistiert Rita Rührig. Doch als ein Händler aus Pottland per Video-Gespräch etwas verkaufen möchte, funktioniert das Verhandeln nicht. Dagobert kann kein Pottisch, das sehr nette, aber ein wenig verwirrte Gegenüber keine weiteren Sprachen. Ganz plötzlich mischt sich Fräulein Rührig ein und verhandelt. Das Geschäft kann noch abgeschlossen werden. Nach dem digitalen Verkauf ist Dagobert neugierig, warum seine Sekretärin diese Sprache so gut kann. Die Antwort: Fräulein Rührigs Oma hat in Pottland gelebt. Aus diesem Anlass beruft Dagobert sie nun dazu, auch nach Pottland mitzukommen, um das Objekt, das der Milliardär eben gekauft hat, abzuholen. Doch die Reise in das fremde Land hält einige Überraschungen offen…

Gut für Dagobert, dass er jemanden hat, der Pottisch kann! (© Egmont Ehapa)

Gut Es folgt eine von vielen anderen Kurzgeschichten, die es in dieses Heft geschafft haben. Diese hier konzentriert sich darauf, im typisch niederländischen Stil ein Reiseabenteuer, wie es die Italiener üblicherweise auf 30 Seiten ziehen würden, mit einem kleinen Kick zu würzen und damit keinen Lückenfüller, sondern etwas Kleines, aber Feines, zu fertigen. Die gewisse Würze geht hier aus durch Fräulein Rührig, die mit ihrem Beisein, aber auch Handeln, die ganze Geschichte mehr oder weniger am Laufen hält. Lustig sind Dagoberts Fragen zu Beginn, wie „Boschur? Du ju spick Inglisch? Abblas Essbahnjohl?“, die bewusst Abwandlungen von Deutschen Wörtern sind. Pottland ist darüber hinaus eine interessante Anspielung auf Schottland; aus letzterem stammt Dagobert ja ab. Den hier sehr guten Zeichnungen von Paco Rodriguez macht der Plot weniger Konkurrenz, dafür ist es ein friedliches Zusammenarbeiten, das schließlich für eine 2- sorgt. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Küchenglück[Bearbeiten]

D 2015-141

Zeit fürs Abendessen! Tick, Trick und Track würden gerne etwas bestellen – vom Italiener oder der Fast-Food-Fritten-Farm an der Ecke. Aber Donald hält dagegen: Eine gesunde Ernährung ist essenziell und extrem wichtig. Bei ihm kommt nur das auf den Tisch, was auch gut ist für den Körper.

Gut Auf viele Gags und das kurze, spritzige Moment scheint es Ruud Straatman abgesehen zu haben. Gegensätze wie gesundes vs. ungesundes Essen, Jung gegen Alt oder, dass am Ende das Fertigessen, entgegen zum Anfang, besser wegkommt, befeuern das Handlungskonstrukt. Zeichnerisch gut umsetzen konnte Pérez das Skript. Im Gesamten ist diese Geschichte zwar gut, nimmt aber im Heft eine eher niedrigere Stellung als Lückenfüller ein. Note: 3. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Kampf um eine Insel[Bearbeiten]

D 2014-174

Kommt nach dem Pauken auch das Entdecken? (© Egmont Ehapa)

Von Zeit zu Zeit stellen sich in Tick, Trick und Tracks Klasse Eltern mitsamt ihren Berufen vor. So auch heute. Derjenige, der vor allen anderen den Tag bestimmt, ist der Vater von Golo, Geologe Gregor Großmann. Neben seiner Größe, die er wirklich hat, hält er sich jedoch nicht davon ab, seine Person in den höchsten Tönen zu loben. Ein weltberühmter Geologe, klug, schlau und gutaussehend. Golo findet als stetige Nervensäge sofort Gefallen an der Schau seines Vaters. Das Schlimme daran ist, dass Donald weniger bieten kann und seine Neffen vor der Klasse ein wenig blamiert sind. Aber auch Donalds Stolz hat gelitten. Man beschließt, das zu erreichen, was Großmann auch geschafft hat: Eine Insel nach seinem Namen zu benennen. Nur: Wo fängt man da an? Die allermeisten Insel sind heutzutage schon entdeckt. Die Welt ist praktisch eine bunte Karte. Es benötigt einige Zeit, bis die Ducks das Ziel ihrer Begierde ausmachen können. Nun kann die Expedition aber losgehen!

Gut Bei Jan Gulbransson habe ich ein ähnliches Phänomen, wie ich es in Doppelspiel von William Van Horn bereits angesprochen habe: Von beiden Künstlern bekommt man relativ wenig zu Gesicht. Und liegt einmal eine Story vor, so ist sie meistens eher nicht so toll, wie man vom Image her eigentlich erwartet hätte. Gulbransson ist vor allem für seine älteren Geschichten bekannt und dafür, ein deutscher Exot unter den Disney-Comic-Zeichnern zu sein. Nachdem Agentenfieber aus dem DDSH 419 ziemlich genau ein Jahr zuvor bei mir Kopfzerbrechen ausgelöst hatte, muss ich aber doch sagen, dass Kampf um eine Insel um Einiges besser ist. Bei der genau gleichen Autoren- und Zeichner-Besetzung gelingt hier das Aufkommen von echter Spannung und weiteren Merkmalen, die eine gute Geschichte ausmachen. Der Vater etwa, in seiner Person ein kleiner Angeber, doch eigentlich freundlich, wird von seinem Sohn zu Dingen aufgereizt, die er im Nachhinein doch nie getan hätte. Die beiden liefern die perfekte Kombination, um Donalds Angeberei ebenfalls zu wecken; dabei kommen Tick, Trick und Track gleich mit, um Schlimmeres zu verhindern. Später steht Action im Vordergrund, die als Nervenkitzel einen weiteren Punkt gibt. Gulbranssons Zeichnungen runden alles ab. Am Ende sehe ich einen gelungenen Zehnseiter. Note: 2-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Geburtstagsgeschenke[Bearbeiten]

H 24038

Als Donald mit seinem kaputten Wägelchen durch Entenhausen kurvt, das notdürftigerweise von Tick, Trick und Track geschoben wird, tritt plötzlich Onkel Dagobert an die vier heran. Es geht um eine Gelegenheit, die sich der Milliardär nicht entgehen lassen will. Ein wohlhabender Scheich verlost eines seiner Ölfelder, wenn man dessen simplen Wunsch errät. Nur welcher Wunsch soll es denn sein? Ebenfalls mit von der Partie ist Mac Moneysac. Schnell machen sich die Ducks auf, um als erste den richtigen Wunsch zu nennen...

Mittelmaß Wie schafft man es, eine gute vierseitige Geschichte zu schreiben? Sicherlich hilfreich wären da schon mal genug Figuren. Donald, die Neffen, Dagobert, Mac Moneysac, ein Scheich und der 313 (Letzterer ist ja wegen seines Karmas schon eine Sache für sich). Für vier Seiten ergibt das durchschnittlich ⅔ Figuren pro Seite. Wenn man bedenkt, dass es Carl Barks genügt hat, Daniel Düsentrieb, Helferlein und eventuell noch einen Widersacher oder Nebenfiguren eines Wettbewerbs zu verwenden, und er damit sogar erfolgreicher war, ist das ein erster Schlag für diese niederländische Gagstory. Doch auch das, was Frank Jonker aus den zahlreichen Charakteren macht, befriedigt nicht. Donald erfährt am Ende kein Pech, sondern er wird als dumm stehengelassen. Eine völlige Fehlcharakterisierung, ganz wie in den Micky-Geschichten der 1960er! Schrei! Und auch die weitere Idee, dass sich eine wohlhabende Person, oder eine Person, die was auch immer verspricht, einen total lächerlichen Wunsch hat, dem man unbedingt nachkommen muss, kommt zumindest aus der 08/15-Kiste. Ein richtiger Fan von den Zeichnungen der Brüder Heymans war ich noch nie; Mau Heymans hat hier optisch keine Meisterwerke vollbracht, aber auch nicht versagt. Alles in allem eine typische Kurzgeschichte, wie sie leider viel zu oft im DDSH vorkommt. Note: 3-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Donald und Gustav sind verbunden durch ihre Streitigkeiten. (© Egmont Ehapa)

Meine Comic-Sternstunde[Bearbeiten]

Auf einer Seite kommt diesmal Donaldist Horst Ernst zu Wort. Dazu gibt es wieder einen Fall des chronisch überforderten Detektiv Donald Duck.


Ungeheuer aus der Urzeit[Bearbeiten]

D 2020-192

Donald befindet sich mitten in einem Testlauf. Das neue Dimensionsportal von Herrn Düsentrieb benötigte noch eine Generalabnahme. Donald ist ganz angetan von der Tierwelt, die vor 150 Millionen Jahren existierte. Und das Beste ist: Während der Ingenieur auf einer Erfindermesse ist, darf Donald das Portal weiterhin benutzen. Ihm kommt auch schon eine Idee, wozu. In der Stadt findet nämlich bald ein Fest statt, das sich um die Urzeit drehen soll. Donald könnte mit seiner Recherche „vor Ort“ wertvolle Informationen beisteuern. Aber der Schock vom letzten großen Desaster sitzt noch tief beim Bürgermeister. So schnell scheint es mit der Aufnahme in das Planerteam nichts zu werden...

Gut Eine weitere von insgesamt 8 deutschsprachigen Erstveröffentlichungen im Heft. Wie es für dänische Geschichten gewohnt ist, geht es mit einer Düsentrieb’schen Erfindung weit zurück in der Zeit – nicht in die der Höhlenmenschen, dafür aber in die der Dinosaurier. Im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten aus dem Hause Egmont verhält sich diese hier aber auffällig unauffällig. Donald wird überzeugend, aber nicht zu durchgedreht dargestellt, und die Mission an sich ist zwar relativ unspektakulär gehalten, aber trotzdem einen Blick wert. Für optisch gute Enten sorgt Wanda Gattino, der den Charme von Barks und Branca inne hat. Insgesamt eine 2-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Fingerfutter[Bearbeiten]

S 64025

Tick, Trick und Track sind bei Ingenieur Düsentrieb im Erfinderlabor zu Gast. Der betagte Wissenschaftler präsentiert den Kindern eine der neuesten Erfindungen: Nahrungspillen für Raumfahrer. Doch die sind alles andere als lecker. Und auch überhaupt nicht von Düsentrieb! Stattdessen hat dieser ganz einfach seine eigenen Nahrungspillen erfunden, die gleichfalls Energie komprimieren, aber viel besser munden. Man muss dafür nur echtes Essen komprimieren. Dann genügt ein bisschen Reibungswärme, um eine Reaktion in Gang zu bringen, die für das rasche Großwerden der Nahrung sorgt. Bereit zum Verzehr! Und das hat auch ein gewisser Milliardär durchs Fenster mitbekommen, der auf dem Glatzenkogel haust...

Schmackhaftes bei Düsentrieb! (© Egmont Ehapa)

Highlight Weil die Italiener in dieser Ausgabe besonders seitenstark vertreten sind, muss es diesmal wohl für einen kürzeren Strobl reichen. Don Christensen hat sich daran versucht, eine etwas längere, aber dennoch angereicherte Story zu Papier zu bringen. Angereichert war sie tatsächlich, nur nicht mit Vitaminen, sondern mit einer gewohnt eigenartigen Erfindung von Daniel Düsentrieb. Das Thema, um das es hier geht, nämlich Astronautennahrung, ist eine kleine Exkursion – oder eher Abschweifung? – in andere Gefilde wert. Der Verlauf nach dem großen Heureka lässt sich wie immer leicht vorhersagen, wird aber schnell vergessen durch das, was einem an Spannung und Erlebnis auf simplen 8 Seiten geboten wird. Tony Strobls Zeichnungen gefallen mir hier sehr gut, auch die Gebäude sind optisch gut umgesetzt. Parat liegen auch ein paar fesche Gesichtsausdrücke. Für einen Strobl aus der Mitte seiner Laufbahn definitiv zu empfehlen – Note: 2+. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Unheil bringt der Düsterstein[Bearbeiten]

D 2014-014

Donald Duck hat Post bekommen! Von seiner verstorbenen Tante Mechthild, die er persönlich kaum kannte. Sie hinterlässt ihm den sogenannten „Düsterstein“ als Erbe, der sie zeitlebens geplagt hat. Bei dem Edelstein handelt es sich um verfluchten Schmuck, der dessen Besitzer in das größte Unheil auf der ganzen Welt tapsen lässt. Doch Donald steht dem ganzen Hokuspokus kritisch gegenüber. Eine mehr als gesunde Portion Pech hat er ja auch schon. Also ab mit dem Stein in die Kommode! Wäre da nur nicht das Pech, denn Donald klemmt sich die Finger. Beim Hinauslassen seiner Wut tritt er auch noch gegen das Möbelstück und holt sich einen rot angeschwollenen Fuß. Und als wäre das noch nicht genug, fällt der Kronleuchter von der Decke auf den Erpel. Zufall? Oder Donalds ganz persönliches Pech? Zumindest die schwarze Magie ist es nicht, findet Donald. Aber eine herabstürzende Badewanne aus dem Obergeschoss ändert so manche Ansicht. Den ganzen Tag über geht es mit den Fettnäpfen weiter. Als die Kinder von der Schule kommen, steht fest, dass der Düsterstein weg muss. Ganz weit weg! Aber wohin weg?

Tag der Gegensätze. (© Egmont Ehapa)

Highlight Marco Rota gehört auch trotz seines mittlerweile enorm hohen Alters noch zu den aktiven Zeichnern, dessen neue Geschichten öfters zuerst im DDSH landen. Auch im letzten Jahr, 2022, hat der Italiener viel und gut abgeliefert. In dieser Geschichte, die die Eheleute Shaw im Duo umgesetzt haben, sind vor allem verschiedene Mimiken gefragt. Eine Hürde, die Rota problemlos überhüpft. Die Handlung verhält sich sehr auf Donalds Pech konzentriert, wenn zu der normalen Portion Unglück auch noch ein verfluchter Stein und schließlich Gustav hinzukommen. Die eigentliche Thematik (der Düsterstein und seine Folgen) gehen aber nicht unter. Zuletzt einen Lacher wert ist das Ende. Fulminanter Comic-Spaß auf 10 runden Seiten! Super! Note: 1-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Sichtschutz[Bearbeiten]

H 2017-209

Donald frönt seinem freien Nachmittag im Garten auf der Liege. Doch er ist nicht allein…

Highlight Carl Gentina weiß einfach, wie man es macht. Ein lustiger Gag, bei dem man lachen muss. Nicht so etwas wie in den Einseitern, die man von Egmont gewohnt ist. Note: 1-. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)


Fragwürdige Hilfe[Bearbeiten]

S 70049

Onkel Dagobert macht sich Sorgen wegen seiner Fabriken, denn sie sind ineffizient. Doch bevor er sich über eine Umstrukturierung Gedanken machen kann, ist Zeit für die Post. Neben zahlreichen Briefen mit Schecks findet er plötzlich auch Tick, Trick und Track vor. Seine Großneffen wären für jede Unterstützung dankbar, die ihnen für das Pfadfinder-Sommerlager entgegenkommt. Als Dagobert während des Vortrags weiter Briefe öffnet und den Kindern rät, doch besser selbst Geld zu verdienen, fährt er auf einmal hoch: Neben den vielen Geschäftsmitteilungen ist auch ein persönliches Manuskript von Oma Duck dabei. Sie will Dagobert besuchen kommen – heute um 14:00 Uhr. Das ist in weniger als 10 Minuten! Schnell springen die Neffen ein, denn wenn sie Oma vom Bahnhof abholen, können sie sich ihr erstes Geld erwirtschaften. Dagobert händigt den Dreien 5 Taler aus. Und sofort geht es ab zum Bahnhof Entenhausen...

Besuch kündigt sich an! (© Egmont Ehapa)

Mittelmaß Zuerst einmal sei gesagt, und diesen Schritt begrüße ich, dass es mit dieser Geschichte ein langes vierreihiges Abenteuer ins DDSH geschafft hat. Genau dafür soll der Extraplatz an Seiten genutzt werden. Doch nachdem man sich einige Zeit mit Fragwürdige Hilfe beschäftigt, fällt schnell auf, dass es sich um eine weniger gut geschriebene Story von Carlo Chendi handelt, bei der mehrere Ungereimtheiten dem Lesespaß Abbruch tun. Angefangen bei dem gesamten Plot bis hin zu der zeichnerischen Umsetzung von Scala finde ich mehrere Aspekte, die mir beim Lesen auf den Bauch schlugen. Zwar ist es schön, mit Oma Duck eine hauptsächliche Nebenfigur mal in der Hauptrolle zu sehen (oder zumindest unter den „Großen Playern“), aber ihre Charakterisierung und die Reaktionen, die Dagobert auf ihr Ankommen hegt, passen schlecht in das mir bekannte Bild. Warum kommt Oma einfach so zu Besuch? Für ihre Anreise wird kein Grund genannt, ihre Verwendung ergibt erst im späteren Verlauf Sinn, als sie – Achtung, Spoiler – das Rechnungsheft von Tick, Trick und Track fälschlicherweise auf Dagobert bezieht. Bis dahin vermochte sich die Handlung weder auf Dagobert noch auf die Kinder zu konzentrieren. Auf Donald als Produzent für Gags wurde schlichtweg verzichtet, dafür musste stattdessen Dorette herhalten sowie ein paar Tratschtanten – übrigens wieder mal ein Klischee. Über die Länge hat sich eine sehr seichte Komödie ergeben, deswegen treten am Ende wohl die Panzerknacker auf. Deren Einsatz schweißt alles mehr oder weniger zusammen, vereinigt die Figuren und löst das Missverständnis über Dagobert auf, das vorher produziert worden war. Guido Scala kann aus dem schlechten Handlungsgerüst nicht mehr viel herausholen. Anzusprechen und zu kritisieren sei noch die Darstellung des Geldspeichers, der im Verhältnis zu den Ducks zumindest von außen viel zu klein wirkt und auch keine richtige Terrasse auf dem Dach hat. Leider nicht der erhoffte Kick am Ende. Ich komme nur auf ein Mittelmaß – Note: 4+. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)

(© Egmont Ehapa)


Fazit[Bearbeiten]

Das 430. DDSH kommt ohne Komplettausfall aus. Einige Geschichten haben gezündet, einige waren gut, dazu kommt wie immer ein bisschen Mittelmaß. Schade ist, dass ausgerechnet das, was auf dem Cover zu erkennen war, nicht gut ankommt: Die Oster-Geschichte und das lange Abenteuer am Ende des Hefts gehen unter. Trotz einiger nicht so guter Inhalte komme ich zu einer Kaufempfehlung, auch wegen der Erstveröffentlichungen. Bei einem Preis von saftigen 4,99 € war die Entscheidung aber knapp. Der Flow geht weiter, wenn auch nicht so stark ausgeprägt. Glückstaler (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)

Auf das DDSH 431 kann man sich durchaus freuen: Vicar, Branca, Heymans und Bottaro sollen vertreten sein. Ab dem 11. April geht es dann endlich los mit „Frühlingsgefühlen“!