Erika Fuchs

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Erika Fuchs, die Grande Dame des Deutschen Comics (© Ehapa)

Dr. Erika Fuchs (* 7. Dezember 1906 in Rostock; † 22. April 2005 in München) war die wichtigste deutsche Comic-Übersetzerin und 1951 erste Chefredakteurin des Egmont Ehapa Verlages. Durch ihre über vierzigjährige Tätigkeit zählen die von Fuchs verfassten Texte zu den meistgelesenen im deutschsprachigen Raum. In ihrem langen Leben wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter 2001 mit dem Roswitha-Preis und dem Heimito-von-Doderer-Preis – ersterer für ihren „Sprachstil, der Genre-prägend wurde und sich auch fest in der deutschen Umgangssprache etabliert hat“, der andere „für ihren Beitrag zur Entwicklung der deutschen Sprache“. Ihr Tod im April 2005 bedeutete den Verlust der „Grande Dame des Comics“, so ihr ehemaliger Verlag in einem Nachruf.[1]

Erika Fuchs ist u.a. die Etablierung des Inflektivs (scherzhaft „Erikativ“ genannt) in der deutschen Umgangssprache zu verdanken, der Verkürzung von Verben auf ihre Stammform (Ächz!, Seufz!). Sie war eine der Ersten, die diese Wortform in ihren Übersetzungen für die Micky Maus in der Schriftsprache verwendete. Neben dem Inflektiv gingen auch einige ihrer Formulierungen in den allgemeinen Sprachgebrauch über wie z.B. der Spruch „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“, den sie erstmals 1954 in ihrer Übersetzung der Barks-Geschichte The Talking Dog (Die Quiz-Sendung) verwendete.

Besondere Bekanntheit erreichten Erika Fuchs' Übersetzungen der Comic-Erzählungen von Carl Barks, an denen sie teilweise bis in die 1990er Jahre feilte.

Biographie[Bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten]

Erika Fuchs im Alter von 26 Jahren (Aufnahme 1933)

Erika Fuchs wurde am 7. Dezember 1906 als Johanne Theodolinde Erika Petri in Rostock geboren. Sie war das zweitälteste Kind des Ehepaars Auguste Petri geb. Horn (1878–1964) und August Petri (1873–1954). Die beiden lernten sich 1896 in München kennen, wo Auguste eine Ausbildung zur Volksschullehrerin machte und August an der Technischen Hochschule Maschinenbau studierte. Beide stammten aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und lebten in finanziell bescheidenen Verhältnissen. Auguste Horn unterrichtete nach bestandenem Lehrerinnenexamen Musik und Singen an einer evangelischen Volksschule in Augsburg, August Petri arbeitete nach seinem Studienabschluss 1899 bei verschiedenen Eletrofirmen. Durch Fleiß und harte Arbeit erlangte er schließlich eine gut bezahlte Stelle bei den Siemens-Schuckertwerken in Rostock, so dass 1904 Heirat und Familiengründung möglich wurden. Das Ehepaar Petri bekam sechs Kinder, davon wurden die ersten fünf innerhalb von acht Jahren geboren. 1905 kam der älteste Sohn Friedrich in Rostock zur Welt, 1906 die älteste Tochter Erika.

1908 zog die Familie nach Reichenbach in Niederschlesien, wo August Petri den Bau eines Kraftwerks zur Elektrifizierung des Eulengebirges leitete. 1910 wechselte er wieder zu Siemens und wurde mit der Leitung eines Großprojekts zur Elektrifizierung von Hinterpommern beauftragt. In Belgard an der Persante (heute Białogard, Polen) entstand unter Leitung von August Petri eine sogenannte Überlandzentrale, ein Kohlekraftwerk, das eine halbe Million Menschen im ländlichen Raum mit elektrischer Energie versorgte. 1911 ging die Zentrale in Betrieb, und die Familie zog nach Belgard um, wo sie in der großen Direktorenvilla direkt neben dem Kraftwerk lebte. Es war ein ausgesprochen großbürgerlicher Haushalt mit Dienstboten wie Gärtner, Kindermädchen, Küchen- und Stubenmädchen. Wie es damals im Bürgertum üblich war, wurde trotzdem sehr gespart. Die Eltern legten Wert auf die moralische und schulische Erziehung ihrer Kinder; materielle Wünsche wurden nur selten erfüllt. Da die Geschwister aber im Alter eng beieinanderlagen, waren sie untereinander solidarisch und genossen ihre Kindheit in der Gruppe. Eine große Rolle im Haus Petri spielte die Musik. Die Mutter, die am liebsten Opernsängerin geworden wäre, pflegte ihre musikalische Neigung durch Hausmusik- und Liederabende. Auch in der Familie und in der Küche wurde viel gesungen. Die zeittypisch sehr strenge, patriarchalisch-autoritäre Haltung ihres konservativen Vaters empfand Erika Fuchs als distanzierend und einschränkend. Später erzählte sie: „Bei uns daheim wurde nicht argumentiert und nicht ausdiskutiert. Da wurde befohlen und gehorcht“.[2]

Schul- und Studienzeit[Bearbeiten]

Zu Ostern 1913 wurde Erika Fuchs in Belgard eingeschult. Nach drei Jahren Elementarschule kam sie auf die Belgarder Höhere Töchterschule, wo auch Englisch und Französisch unterrichtet wurde, das fachliche Niveau aber deutlich unter dem eines Gymnasiums lag. Diese damals für Mädchen übliche Schulform führte nicht zu einem regulären Abschluss. Als Schülerin fühlte Erika Fuchs sich völlig unterfordert. Später sagte sie: „Wir trieben viel Unsinn und lernten wenig[3]. Erst nachdem die Lehrerschaft durch eine ausgebildete Studienrätin bereichert wurde, änderte sich das („Vom geistigen Reichtum in der Welt erfuhren wir erst, als wir eine richtige Studienrätin für Deutsch und Geschichte bekamen[3]). Die neue Lehrkraft eröffnete interessierten Mädchen die Welt des Lernens und des Wissens. Gemeinsam mit ihrer Schulfreundin Asta Hampe beschloss Erika Fuchs, alles zu versuchen, um auf das Gymnasium zu kommen, Abitur zu machen und später zu studieren. Belgard hatte zwar ein humanistisches Gymnasium, das war aber eine reine Knabenschule. Der Wunsch nach Lernen und Bildung traf bei Erika Fuchs' Vater auf offene Ohren, wahrscheinlich, weil er als Sohn eines Schlachters seine eigene berufliche Karriere seinem Lernwillen verdankte. 1921 erwirkte August Petri, der für die national-konservative DNVP im Belgarder Stadtrat saß, mit Hilfe seiner politischen Gegner, der Sozialdemokraten, einen Beschluss, dass seine Tochter Erika und Asta Hampe das Belgarder Knabengymnasium besuchen durften, was einem kleinen Skandal gleichkam. „Und die ganzen Konservativen... also die Freunde meines Vaters waren natürlich entsetzt und fanden das also ganz unmöglich und sahen da entsetzliche Zustände ausbrechen“.[4] Die beiden Mädchen wurden für ein Jahr vom Schulunterricht freigestellt, um bei Privatlehrern ihre fehlenden Kenntnisse in Latein, Altgriechisch und Mathematik aufzuarbeiten. 1922 bestand Erika Fuchs die Aufnahmeprüfung zur Untersekunda. Bis zu ihrem Abitur 1926 besuchte sie als einziges Mädchen das Belgarder humanistische Gymnasium. (Asta Hampe, die später Karriere als Ingenieurin und Volkswirtin machte, war zuvor mit ihrer Familie nach Hamburg gezogen.)

Autogramm von Erika Fuchs (von Jano Rohleder)

Gleich nach dem Abitur begann Erika Fuchs ein Studium der Kunstgeschichte mit den Nebenfächern Ärchäologie und Mittelalterliche Geschichte. Das erste Semester 1926 studierte sie in Lausanne, dann wechselte sie nach München. 1927 verbrachte sie ein knappes Studienjahr (März bis Dezember) in London, wo sie am University College in erster Linie ihre englischen Sprachkenntnisse erweiterte. Von 1928 bis zum Abschluss 1931 studierte sie wieder an der Universität München. In dieser Zeit lernte sie den Maschinenbau-Studenten Günter Fuchs kennen, ihren späteren Ehemann. 1931 schloss Erika Fuchs ihr Studium mit der Promotion bei dem Kunsthistoriker Prof. Wilhelm Pinder ab. Ihre Dissertation mit dem Titel „Johann Michael Feichtmayr: ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Rokoko“ erschien erst 1935 im Druck, und zwar ohne den umfangreichen Bildteil mit eigenen Fotografien des bildhauerischen Werks von Feichtmayr, für die Erika Fuchs zahlreiche bayerische und schwäbische Kirchen aufgesucht hatte – meist per Fahrrad, mit der schweren Fotoausrüstung auf dem Rücken. Die Arbeit erschien noch unter dem Geburtsnamen der Autorin, die inzwischen den Ehenamen Fuchs trug. Der Vermerk „vorgelegt von Erika Petri aus Stettin“ ist dadurch zu erklären, dass ihre Eltern 1926 nach Stettin gezogen waren, wo August Petri Direktor der Überlandzentrale Pommern geworden war, und bei Studentinnen der Wohnort des Vaters als Heimatadresse galt. Auf eine weitere akademische Karriere verzichtete Erika Fuchs, stattdessen heiratete sie und wurde Ehefrau und Mutter.

Vor, im und nach dem Dritten Reich[Bearbeiten]

Die Hochzeit von Erika und Günter Fuchs fand 1932 in Stettin statt. 1933 zog das Ehepaar nach Schwarzenbach an der Saale (Oberfranken), dem Geburtsort von Günter Fuchs. Dieser hatte sein Maschinenbau-Studium mit Schwerpunkt Technische Thermodynamik an der Technischen Hochschule München 1930 abgeschlossen. Schon während des Studiums hatte er im Bereich Heizungstechnik experimentiert, und 1931 gründete er gemeinsam mit seinem Vetter Hans Summa in seinem Heimatort Schwarzenbach eine Fabrik für Wohngebäudeheizungen, die „Summa Feuerungen GmbH“. Nach Hans Summas Tod im Jahr 1935 führte Günter Fuchs als alleiniger Geschäftsführer die Firma weiter[5], die zeitweilig bis zu 50 Mitarbeiter beschäftigte. Daneben arbeitete Günter Fuchs an diversen Erfindungen meist energietechnischer Art, engagierte sich in der Ausbildung von Ofenbauern und wandte sich zunehmend dem Industriedesign zu. Gestaltung hatte ihn schon immer interessiert, so entwarf und baute er auch die Möbel für das Familienhaus in Schwarzenbach selbst; sie stehen mittlerweile im Münchner Stadtmuseum. Als Erfinder und technischer Tüftler erinnerte er seine Frau an den genialen Entenhausener Erfinder Daniel Düsentrieb, und da sie selbst technisch ahnungslos war, befragte sie ihn gern, wenn es in den Duck-Übersetzungen um technische Dinge ging. „Was er real und vernünftig macht, verwurschtle ich wieder, damit es ein bißchen verrückt wird.“.[6]

In Schwarzenbach wurden in den Jahren 1934 und 1938 die beiden Söhne Thomas und Nikolaus geboren. Das Leben in der oberfränkischen Kleinstadt gefiel Erika Fuchs nur bedingt, aber sie hatte mit ihrem Mann ausgehandelt, dass sie jederzeit dem provinziellen Dasein entfliehen konnte. Da ihre Eltern mittlerweile in Berlin lebten, wo ihr Vater 1934 als Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Märkischen Elektrizitätswerks den Gipfel seiner Karriere erreicht hatte, verbrachte sie jedes Jahr viele Wochen in der Hauptstadt.

Die NS-Zeit und der Zweite Weltkrieg gingen an der Familie Fuchs nicht spurlos vorüber. Günter Fuchs wurde 1941 als Truppeningenieur für den Russland-Feldzug eingezogen. Sehr bald erfand er technische Verbesserungen für Panzer, so dass er schon Ende 1941 als Ingenieur für Rüstungstechnik ans Heereswaffenamt nach Berlin versetzt wurde. Von 1943 bis Kriegsende arbeitete er für das NS-Raketenbauprogramm. Er gehörte zum Leitungsstab der geheimen unterirdischen Rüstungsanlage „Vorwerk Mitte“ bei Lehesten (Thüringen), wo Triebwerke für die neue Langstreckenrakete „Aggregat 4“ (ab 1944 „Vergeltungswaffe 2“ oder „V2“ genannt) getestet wurden. Obwohl Erika und Günter Fuchs prinzipiell Gegner des Systems waren, arrangierten sie sich, wie die meisten ihrer Landsleute, mit den Gegebenheiten. Als 1945 Süd-Thüringen und Bayern von der US Army befreit wurden, kam Günter Fuchs in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Als Fachmann für Raketentechnologie war er für die Alliierten sehr interessant. Er kooperierte mit den amerikanischen Behörden, lehnte eine ihm im Rahmen der Operation Paperclip angebotene Übersiedlung in die USA aber ab und kehrte nach Schwarzenbach zurück.

In der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte Günter Fuchs sich im Schwarzenbacher Stadtrat, während Erika Fuchs 1947 gemeinsam mit anderen Frauen eine Elternvereinigung gründete, die sich für die Einrichtung einer weiterführenden Schule in der Kleinstadt einsetzte. Damit und mit reiner Familienarbeit war sie aber nicht ausgelastet. Sie bewarb sich als Übersetzerin bei der im Rowohlt-Verlag Stuttgart erscheinenden Literaturzeitschrift Story und etwas später bei Das Beste, der in Stuttgart erscheinenden deutschen Ausgabe von Reader’s Digest und bekam auch ein paar Aufträge. Richtig los mit ihrer Arbeit als Übersetzerin ging es aber erst 1951, als sie Chefredakteurin und (vor allem) Übersetzerin des neuen Comic-Magazins Micky Maus wurde, mit dem der Ehapa Verlag, eine Tochter des dänischen Verlags Gutenberghus und Lizenznehmer von Disney, erfolgreich auf den deutschen Markt ging.

Tätigkeit bei Ehapa[Bearbeiten]

Dr. Erika Fuchs und Carl Barks 1994 (© Ehapa)

Der Ehapa Verlag als deutscher Ableger des dänischen Mutterkonzerns hatte 1951 lediglich vier Mitarbeiter. Deren Aufgabe bestand darin, allmonatlich eine Ausgabe des Micky Maus Hefts zu veröffentlichen und zu bewerben. Einer von ihnen war der Verlagskaufmann Adolf Kabatek, der den Ehapa-Verlag bis 1988 als Geschäftsführer leiten sollte. Am 29. August 1951 erschien das erste Heft von „Walt Disney’s Micky Maus – Das bunte Monatsheft“. Der Erfolg war so groß, dass schon 1956 auf zweiwöchige Erscheinungsweise umgestellt wurde und 1957 auf wöchentliche Erscheinungsweise.

Obwohl Erika Fuchs dem ihr bislang unbekannten Medium Comic anfangs sehr skeptisch gegenüberstand und Comics generell als anspruchslose Unterhaltungslektüre für Kinder galten (ganz zu schweigen von ihrem Ruf als „Schmutz und Schund“), nahm sie ihre Aufgabe sehr ernst und erkannte bald die sprachlichen Möglichkeiten des Genres, zumal sie als Übersetzerin große gestalterische Freiheit hatte. Viel später, als sie eine gesuchte Interview-Partnerin geworden war, erzählte sie oft, dass sie sich am Anfang gar nicht vorstellen konnte, dass jemand so etwas kaufen würde.

In den frühen 1950er Jahren hatte die Ehapa-Redaktion mit Erika Fuchs und Adolf Kabatek noch Einfluss auf die inhaltliche Gestaltung der Hefte. Manche vom dänischen Mutterhaus gelieferten, qualitativ unzureichenden Comics wurden in der Micky Maus nicht abgedruckt. Aber schon wenig später wurde der Inhalt der Hefte von Gutenberghus in Kopenhagen vorgegeben. Bis Anfang der 1970er Jahre übersetzte Erika Fuchs alle Texte alleine. 1974 kam Dorit Kinkel zur Redaktion der Micky Maus, und Erika Fuchs beschränkte ihre übersetzerische Tätigkeit auf die Duck-Geschichten, noch später auf die Geschichten von Carl Barks, der inzwischen als herausragender Zeichner und Erzähler breite Anerkennung gefunden hatte. Viele Geschichten von Barks überarbeitete sie in den 1960er und 1970er Jahren für die Serie Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sonderheft, so dass es heute zahlreiche Barks-Geschichten in zwei verschiedenen Textfassungen gibt (unter Kennern „Fuchs I“ und „Fuchs II“ genannt). Aufgrund ihrer seit den 1970er Jahren stetig nachlassenden Sehkraft fiel ihr die Arbeit immer schwerer. 1988 trat Erika Fuchs offiziell in den Ruhestand, übernahm aber noch in den 1990er Jahren Übersetzungen für die Barks Library. Leider hat sie weder den Umfang ihrer eigenen Arbeiten dokumentiert noch Kopien ihrer Typoskripte aufbewahrt. Auch im Verlag ist dies nicht geschehen. Daher, und auch weil Erika Fuchs seit Beginn an innerhalb eines Redaktionsteams arbeitete, ist es fast unmöglich, genau zu sagen, welche Übersetzung zu 100 % von ihr stammt. 2022 wurde erstmals der Versuch unternommen, den Umfang ihrer Übersetzungsarbeit für den Ehapa Verlag zu rekonstruieren.[7]

Letzte Jahre[Bearbeiten]

Gedenkplakette der D.O.N.A.L.D. am ehemaligen Wohnhaus der Familie Fuchs

Das Jahr 1984 brachte noch einmal ein Wende im Leben von Erika Fuchs. Am 11. Juli 1984 starb ihr Mann Günter nach mehr als 50-jähriger Ehe. Noch im gleichen Jahr verließ sie Schwarzenbach und zog nach München, wo das Ehepaar ein Reihenhaus im Stadtteil Gern erworben hatte. Erika Fuchs blieb weiterhin für den Ehapa Verlag als Übersetzerin und Chefredakteurin tätig, aufgrund ihrer Augenprobleme aber immer zurückhaltender. Erst 1988, mit fast 82 Jahren, übergab sie ihren Posten als Chefredakteurin des Micky Maus Magazins an Dorit Kinkel. Mit ihr schied auch Adolf Kabatek, ihr Wegbegleiter beim Ehapa Verlag, als Geschäftsführer aus. Beide übernahmen aber weiter kleinere Arbeiten im Verlag. So übersetzte Erika Fuchs noch Mitte der 1990er Jahre einige Geschichten von Carl Barks, die noch nicht oder nur teilweise auf Deutsch erschienen waren. Zudem verlieh sie einigen wenigen Geschichten, die von anderen Übersetzern verdeutscht worden waren, ihre eigene Diktion. Der letzte Eintrag „Text: Dr. Erika Fuchs“ im Impressum des Donald Duck Sonderhefts findet sich in Ausgabe 153 von 1998.

Ein für Barks- und Fuchs-Fans großer Moment war das erste und einzige Zusammentreffen der beiden Comic-Legenden im Rahmen von Barks' Europa-Tournee 1994. Vom 24. bis 30. Juni hielt Carl Barks sich in München auf, und der Ehapa Verlag, Gastgeber der Deutschland-Tour, arrangierte pressewirksam einen Besuch bei Erika Fuchs in ihrem Münchener Haus.

Am 22. April 2005 starb Erika Fuchs im hohen Alter von 98 Jahren in München. Sie wurde an der Seite ihres Mannes auf dem Friedhof von Schwarzenbach an der Saale beigesetzt. Die große Anteilnahme der Öffentlichkeit zeigte sich in zahlreichen Nachrufen in prominenten Presseorganen. Ihr ehemaliger Verlag verlautbarte, er trauere um „die grande dame des Comics, die sprachliche Wegbegleiterin ganzer Generationen, die in Entenhausen gleichermaßen beheimatet war wie in internationaler Literatur und im deutschen Kulturgut“.[8]

Inflektiv („Erikativ“)[Bearbeiten]

Neben Fuchs'schen Zitaten (siehe diesen Abschnitt) ist vor allem eine weitere Übersetzungsspezialität von ihr in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen: der grammatische Inflektiv, der auch unter dem Spitznamen „Erikativ“ bekannt ist und sich besonders in der Jugendsprache, in der Internet-Kommunikation und in anderen digitalen Medien verbreitet hat. Erfunden wurde diese Wortform nicht von Erika Fuchs, sie war auch in den amerikanischen Comics vorgegeben (groan!, sigh!), zum Comic-Stilmittel wurde der Inflektiv aber erst durch die – anfangs noch sparsame – Verwendung in den Fuchs'schen Übersetzungen. Formal ist der Inflektiv nichts anderes als die Reduzierung eines Verbs auf den Verbstamm: also stöhn statt stöhnen, klirr statt klirren, kicher statt kichern. Damit wurden anfangs vor allem lautmalerische (onomatopoetische) Effekte erzielt. Später wurden Inflektive, auch bei Erika Fuchs, auf nicht-lautmalerische Aspekte wie psychische oder körperliche Zustände ausgeweitet (grübel, grummel, schudder, zitter). Wurden Comics in den 1950er Jahren noch von besorgten Sittenwächtern wegen dieser angeblich primitiven „Stammelsprache“ als „Lektüre für Analphabeten“ gebrandmarkt, sind Floskeln wie Ächz! oder Gähn! mittlerweile in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen. Sehr viel später kamen komplexere Inflektivkonstruktionen dazu, vor allem in der digitalen Kommunikation, wie z.B. die Steigerung „lächel“ – „liebanlächel“ – „ganzliebanlächel“ oder das expressive „indietischkantebeiß“ statt des comic-klassischen „arrrgh!“

Ehrungen[Bearbeiten]

© Gottfried Helnwein

Im Laufe ihrer aktiven Zeit beim Ehapa Verlag erlangte Erika Fuchs keine Auszeichnungen, erst als alte Frau in den 1990er Jahren wurde sie als bedeutende Persönlichkeit der deutschen Sprach- und Comic-Kultur wahrgenommen. 1994 erhielt sie ihren ersten Preis, die letzten 2001. Insgesamt brachte sie es auf vier Ehrungen, die hier in der Folge ihrer Verleihung wiedergegeben werden.

Darüber hinaus wurde sie 1991 von dem bekennenden Disney- und insbesondere Carl Barks-Liebhaber Gottfried Helnwein für einen Portrait-Zyklus fotografiert und gemalt, der unter dem Motto „Die 48 wichtigsten Frauen des Jahrhunderts“ ausgestellt wurde. Der Kunstsammler und Museumsgründer Peter Ludwig erwarb die „48 Portraits“, die heute Bestandteil des Museum Ludwig in Köln sind.

  • Morenhovener Lupe, 1994. Den wichtigsten Preis der 1700-Seelengemeinde in Nordrhein-Westfalen erhielten vor und nach ihr auch andere bedeutende Künstler, wie Janosch, der „Vater“ der Tigerente.
  • Deutscher Fantasypreis, 1998. Dieser wird seit den 1970ern vergeben, unter anderem an Michael Ende. Erika Fuchs ist die bis heute einzige Preisträgerin, deren Auszeichnung nur auf Übersetzungen beruht. Nahezu alle neben ihr arbeiten, bzw. arbeiteten im Kinderbuch- oder Science-Fiction-Bereich. Der Grund, Fuchs zu ehren, lautete: „Für ihre kongeniale Übersetzung der Werke von Carl Barks, mit denen sie Generationen von Kindern und Erwachsenen erfreut hat.“
  • Roswitha-Preis, 2001. Zum fünfzigsten Jubiläum des Micky Maus Magazins fiel die Aufmerksamkeit erneut auf Erika Fuchs, so dass ihr in diesem Jahr gleich zwei Ehrungen zuteil wurden. Der Roswitha-Preis ist neben ihrer „Heimito von Doderer'“-Auszeichnung der sicherlich Wichtigste, den sie erhielt. Als Grund wird nicht nur ihr wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der deutschen Sprache durch mehrere Generationen hinweg angegeben, sondern auch ihre Gabe, den wichtigsten Entenhausenern einen eigenen Sprachstil in den Mund zu legen.
  • Heimito-von-Doderer-Preis, 2001. Der Preis zur Ehrung des gleichnamigen österreichischen Schriftstellers wurde Erika Fuchs für „ihren Beitrag zur Entwicklung der deutschen Sprache“ übergeben. Sie ist eine von lediglich zwei Preisträgern, die den Sonderpreis erhalten haben.
  • 2004 veröffentlichte Reinhard Mey auf seinem Album Nanga Parbat den Song Sven, in welchem er die Übersetzungsarbeit von Erika Fuchs in Disney-Comics ehrt.
  • 2015 wurde in Schwarzenbach an der Saale als Ehrung für Erika Fuchs das Erika-Fuchs-Haus, ein Museum für Comic und Sprachkunst, eröffnet.[9][10][11][12] Das Erika-Fuchs-Haus ist das erste Comic-Museum in Deutschland.[10] Das Museum stellt unter anderem das realistisch nachgebildete Entenhausen mit Pappgebäuden aus.
  • Am 4. Februar 2021 beschloss der Kommunalausschuss des Stadtrats München eine Straße im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl nach Erika Fuchs zu benennen. Dort soll in einem Neubaugebiet der Erika-Fuchs-Weg entstehen.[13]

Übersetzungsarbeit[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Die Übersetzungsarbeit von Dr. Erika Fuchs brachte Zitate hervor, die teilweise ins Allgemeingut übergegangen sind und damit einen Status erreicht haben wie nur wenige literarische Sätze der Neuzeit. Der mit Sicherheit bekannteste Spruch lautet „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ (siehe Bild). Sie verwandte ihn beispielsweise in der Barks-Geschichte Inventor Of Anything, die in Deutschland meist unter dem Titel Dem Ingeniör ist nichts zu schwör erschienen ist. Bekannt ist Erika Fuchs auch für den literarischen Hintergrund ihrer Übersetzungen mit zahlreichen Anspielungen auf Shakespeare, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Wilhelm Busch und andere bekannte Schriftsteller. Auch „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ ist eine literarische Übernahme, der Satz stammt ursprünglich aus dem „Ingenieurlied“ von Heinrich Seidel (1842–1906): „Dem Ingenieur ist nichts zu schwere / [...] er überbrückt die Flüsse und die Meere [...]“. Ihr Mann Günter half ihr nicht nur bei technischen Übersetzungspassagen, er war auch eine ihrer Quellen für klassische literarische Zitate. Im Originaltext von Barks gibt es kaum literarische Anspielungen, sieht man von sehr direkten ab, wie beispielsweise die Geschichte Der wackere Dorfschmied (1960), die sich auf das gleichnamige Gedicht von Henry Wadsworth-Longfellow bezieht. Erika Fuchs hielt zwar privat wenig von Comics, war aber der Meinung, dass es einiges an Literaturkenntnis brauche, um für Kinder (und ehemalige Kinder) akzeptable Disney-Geschichten-Übersetzungen anzufertigen. Wie ernst sie ihrer Übersetzungsarbeit nahm, zeigt sich auch darin, dass sie viele spezifisch amerikanische Details entweder unbeachtet ließ oder in einen deutschen Kontext umwandelte, um die Geschichten für eine vorwiegend kindliche Leserschaft verständlich zu machen. So wurde zum Beispiel aus „Scrooge McDuck“ Dagobert Duck, dazu vereinheitlichte sie die Vor- und Nachnamen der Ducks so, dass fast alle die Initialen „DD“ innehaben. Einige deutsche Namen stammen allerdings nicht von ihr, da diese seitens Disney bereits vorgegeben waren. So erklärte sie in einem Interview der Zeitschrift Der Donaldist, dass Tick, Trick und Track nicht von ihr stamme und sie Goofy am liebsten Doofy genannt hätte.[14]

Noch heute bilden ihre Texte daher die Spitze der Übersetzerkunst beim Egmont Ehapa Verlag. So äußerte sich der ehemalige Chefredakteur des Micky Maus Magazins, Joachim Stahl zu diesem Thema (bezieht sich auf das Übersetzer-Team von Egmont Ehapa und der Chance für neue Übersetzer auf Anstellung): „Berechtigte Hoffnungen auf eine dauerhafte Übernahme ins Team darf sich nur jemand machen, dessen Texte wenigstens einen Tick besser sind als die [von] Jano [Rohleder], Arne [Voigtmann] & Co. – im Idealfall so gut wie die von Daibi [gemeint ist Peter Daibenzeiher] oder – träum, träum – gar von Erika Fuchs.“[15]

Vergleich zwischen „Fuchs I“ (links) und „Fuchs II“ (rechts)

Erika Fuchs überarbeitete für spätere Abdrucke mehrfach frühere Übersetzungen. Teilweise betraf dies Kleinigkeiten, aber manch gelungene Passage der Erstversion haben in Neuauflagen für viele nicht mehr den gleichen Reiz. Manche Texte wurden im Laufe der Zeit auch redaktionell bearbeitet. In der etwa in der Barks Library veröffentlichten Erstübersetzung („Fuchs I“) von Jagd nach der roten Magenta heißt es noch poetisch: Wie das rinnt und rieselt! Dahin, dahin! So zerfließen die Träume, so verrauscht das Glück!, während die in neueren Ausgaben benutzte redaktionell bearbeitete Übersetzung den in der Szene verklausulierten Suizidgedanken Donalds in den Vordergrund rückt: Fluß ohne Wiederkehr! Wie das rauscht und rauscht! Ach, ich bin des Lebens müde! (S. 30).

Bereits kurz nach Ende ihrer Übersetzungstätigkeit wurden viele Texte von Fuchs redaktionell bearbeitet. Davon betroffen waren unter anderem Nachdrucke im Goofy Magazin, im DDSH oder in den Klassik Alben. Diese Fremdeingriffe dienten meist der Ästhetik, oftmals sollten die Sprechblasen voller erscheinen. Manche Änderungen wirken hingegen sinnbefreit, wie die Umbenennung einiger Nebenfiguren in Eine dunkle Story aus dem dunklen Erdteil (aus Professor Schratt-Schierling wird Professor Popenpingel).

In neuester Zeit (deutlich zu beobachten etwa seit 2020) werden die Fuchs'schen Texte zum Teil kritisch gesehen, weil sie modernen Kriterien einer nicht-diskriminierenden Sprache nicht mehr entsprechen. Ausgehend von Weisungen des Disney-Konzerns werden die Fuchs-Texte redaktionell bearbeitet, um als problematisch empfundene Passagen zu entschärfen.[16] So strich die Redaktion Wörter wie „Untermensch“ oder „Muselmann“ und ersetzte sie durch scheinbar harmlose Worte. Heraus kommen „Ich werde nicht dulden, daß ein mickriger Möchtegern mich in den Schatten stellt“ (statt dem „mulmigen Muselmann“ der Fuchs-Übersetzung) oder „Menschen im Untergrund pflege ich unterirdisch zu erledigen“ (statt den erwähnten „Untermenschen“ im Originalwortlaut). Ebenfalls entschärft wurde eine Aussage Donalds, der seinen Vetter in Gute Nachbarschaftshilfe ebenfalls als „Untermensch“ bezeichnet. Seit 2021 werden auch Wörter wie „Indianer“ oder Begriffe mit Bezug auf Religion vermieden. Diese Änderungen haben allerdings auch massive Kritik hervorgerufen. Die Umbenennung von „Fridolin Freudenfett“ in „Fridolin Freundlich“ in der Barks-Geschichte Glück im Unglück löste eine negative Resonanz in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) von Seiten des Literaturwissenschaftlers Prof. Achim Hölter aus[17] und zog ein breites Medienecho nach sich sowie eine Petition Hände weg von Donald Duck!, die mehr als 10.000 Unterstützer fand. Einige dieser Textverfälschungen finden sich auch in Gesamtausgaben, obwohl diese mit der Aussage werben, der Originaltext von Erika Fuchs sei abgedruckt. Besonders betroffen ist die LTB Classic Edition, in der allein in Band 12 109 redaktionelle Bearbeitungen gefunden wurden.[18]

Davon zu unterscheiden sind Textänderungen, die Erika Fuchs selbst durchgeführt hat. So entschärfte sie den (wahrscheinlich wagnerisch gemeinten) Gruß „Heil!“, den Tick, Trick und Track in Die Insel im All verwenden und der aufgrund der Nähe zum nationalsozialistischen Regime nicht mehr tragbar erschien, in ein „Seid gegrüßt!“, als sie ihre Übersetzung überarbeitete. Bei Nachdrucken der Erstübersetzung wie in der Barks Library wurde der Gruß seitens der Redaktion in „Hallo“ abgeändert. Auch in Eingefrorenes Geld schwächte Fuchs ihren Text ab. So hegt Dagobert in der Erstübersetzung noch Mordabsichten gegenüber den Panzerknackern ( „[...] sind sie ersoffen... vertilgt... vernichtet... ausradiert!“), während er in der überarbeiteten Fassung die Eindringlinge lediglich abschrecken will.

Einige wenige Geschichten übersetzte Erika Fuchs zweimal. Im Gegensatz zu den oben genannten Überarbeitungen unterscheiden sich die Texte dabei komplett. Diese Neuübersetzungen erfolgten entweder in Unkenntnis der Erstübersetzung oder weil der Originaltext nicht mehr auffindbar war.

→ Für eine Liste aller Neuübersetzungen von Erika Fuchs, siehe Liste aller Neuübersetzungen von Erika Fuchs

Zitate[Bearbeiten]

Zitate von Erika Fuchs[Bearbeiten]

  • „Ich lese freiwillig keine Comics. Wenn ich lese, will ich keine Bilder sehen. Trotzdem: Die Zeichnungen von Carl Barks sind Kunstwerke.“ (Aus einem Interview von 1996)
  • „Donald Duck. Er ist ein negativer Held, der viel anfängt, dem aber nichts gelingt, weil er einfach zu phantasievoll ist und nach anfänglichem Erfolg scheitert.“ (Auf die Frage nach ihrem Lieblings-Disney-Charakter, Quelle siehe oben)
  • „Was er real und vernünftig macht, verwurschtle ich wieder, damit es ein bißchen verrückt wird.“[6] (Bezieht sich auf die technische Fachkenntnis ihres Mannes Günter Fuchs, den sie bei technischen Dingen um Rat fragte.)

Stimmen zu Fuchs[Bearbeiten]

  • Carl Barks: „O ja, ich habe sie getroffen, und war sehr beeindruckt, sie ist eine so distinguierte Person. Sie wird zwar alt jetzt, aber sie ist sehr hell hier oben (deutet zum Kopf). Sie ist eine Zierde dieses Geschäfts.“[19]
  • Peter Höpfner: „Frau Fuchs hat selbst gesagt, sie wolle diese Leute und ihre Ideologie verhohnepiepeln“, bezüglich Fuchs'scher Anspielungen auf den Nationalsozialismus in Comics.

Zitate ihrer Übersetzungsarbeit[Bearbeiten]

  • „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns waschen und Gefahr.“ (Tick, Trick und Track)
  • „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.“ (Daniel Düsentrieb)
  • „Was starrst du mich an, o Ungeheuer? Zuckt schon der Mörderdolch in deiner Hand?“ (Donald Duck)
  • „Vielleicht, wenn ich mich hier hinsetze und auf die Sumpfhühner starre, die im Sumpf rumsumpfen, vermeide ich allen Ärger.“ (Donald Duck)
  • „Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort und bar jeden Sinnes für geschäftliche Dinge!“ (Dagobert Duck)
  • „Nichts als Wirtschaftswunder und Wirtschaftswundermänner, wohin man schaut!“ (Donald Duck)
  • „Und lieg' ich dereinst auf der Bahre – So denkt an meine Guitahre – Und gebt sie mir mit in mein Grab.“ (Donald Duck)
  • „Ach, Geld! Es ist mir ein Hochgenuss, wie ein Seehund hinein zu springen und wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen und es in die Luft zu schmeißen, dass es mir auf die Glatze prasselt!“ (Dagobert Duck)
  • „Mir kreist der Hut! Mein Gehirn käst! Meins ist völlig verdunstet!“ (Tick, Trick und Track)

Weitere Zitate, zusammengestellt, mit Bildern und Quellen findet man hier.

Literatur über Erika Fuchs[Bearbeiten]

Das Erika Fuchs Buch (Bild von buecher-nach-isbn.info)

1996 wurde Das Erika Fuchs Buch veröffentlicht (vollständiger Titel: Das Erika Fuchs Buch. Disneys deutsche Übersetzerin von Donald Duck und Micky Maus: Ein modernes Mosaik., ISBN 3929746107, ab dem 1. Januar 2007 978-3-929746-10-5). Der Autor ist Klaus Bohn, der das umfassend illustrierte Buch mit Hilfe seiner Schwester Monika verfasste. Die zahlreichen Bilder stammen vornehmlich aus dem Privatbesitz der Familie Fuchs. Das Buch hat 189 Seiten und ist bei Dreidreizehn erschienen, mittlerweile aber vergriffen.

Leider enthält das Buch nicht wenige sachliche Fehler insbesondere zur Biographie von Erika Fuchs, was wohl daran liegt, dass Bohn die mündlichen Äußerungen von Erika Fuchs ungeprüft übernommen hat. Dadurch haben sich etliche Irrtürmer eingeschlichen, die seitdem immer weiter kolportiert werden. Eine überarbeitete Neuauflage erscheint sinnvoll, ist jedoch fraglich, da Disney nach Aussage von Dreidreizehn unverhältnismäßig hohe Lizenzgebühren verlangte. Zudem war die Familie Fuchs, auch Erika Fuchs selber, im Nachhinein nicht glücklich über die inhaltliche Ausgestaltung.[20] Ihnen war damit zu viel Privates an die Öffentlichkeit gedrungen, was sich auch nach dem Tod von Erika Fuchs, nicht geändert hat. Auch signierte Erika Fuchs das Buch ungern.[20]

Aus den genannten Gründen gilt das Buch als Rarität und wird antiquarisch zu entsprechend hohen Preisen gehandelt.

Zudem wurde auch ein von Wolfgang Koczian geführtes Interview mit Erika Fuchs in dem von Klaus Strzyz und Andreas C. Knigge zusammengestellten Buch Disney von innen. Gespräche über das Imperium der Maus (Ullstein, 1988) veröffentlicht (S. 300–309).

Der Donaldist Ernst Horst schreibt in seinem 2010 erschienenen Buch Nur keine Sentimentalitäten! Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte über Besonderheiten, Eigenheiten, aber auch Fehler der Fuchs’schen Übersetzung (Blessing, München 2010, ISBN 978-3-89667-406-7).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Presseaussendung mit Nachruf
  2. Klaus Bohn: Das Erika Fuchs Buch – Disneys deutsche Übersetzerin von Donald Duck und Micky Maus: Ein modernes Mosaik., Dreidreizehn, Lüneburg 1996: S. 13.
  3. 3,0 3,1 Allein unter Jungen, in: Die Zeit vom 26. Juli 2001, S. 67
  4. Klaus Bohn: Das Erika Fuchs Buch – Disneys deutsche Übersetzerin von Donald Duck und Micky Maus: Ein modernes Mosaik., Dreidreizehn, Lüneburg 1996: S. 19 f.
  5. Günter Fuchs: Ingenieur und Designtheoretiker, auf yvesvincentgrossmann.info, vom 10. Juli 2018
  6. 6,0 6,1 Klaus Bohn: Das Erika Fuchs Buch – Disneys deutsche Übersetzerin von Donald Duck und Micky Maus: Ein modernes Mosaik., Dreidreizehn, Lüneburg 1996: S. 30.
  7. Jörg Ungerer: Erika Fuchs-Werkverzeichnis (Fuchs-Index) bei Ehapa. In: Der Donaldist Nr. 164, 2022, S. 49–59.
  8. Richard Schneider: „Man kann gar nicht gebildet genug sein, um Comics zu übersetzen.“ – Micky-Maus-Übersetzerin Dr. Erika Fuchs gestorben., auf UEPO.de (Übersetzerportal), vom 25. April 2005.
  9. Jürgen Overkott: Klatsch! Klatsch! Museum würdigt Duck-Übersetzerin Erika Fuchs, DerWesten, 31. Juli 2015, abgerufen am 16. Oktober 2024
  10. 10,0 10,1 Homepage des Erika-Fuchs-Hauses
  11. Comic-Museum in den Nachrichten – Das Erika Fuchs-Haus zeigt Entenhausen auf YouTube Yt favicon.png
  12. Erika-Fuchs-Haus – Museum für Comic und Sprachkunst, Video auf YouTube Yt favicon.png
  13. Die Füchsin auf dem Hasenbergl: München ehrt Comic-Übersetzerin mit Erika-Fuchs-Weg, auf UEPO.de, abgerufen am 16. Oktober 2024
  14. Peter Schwindt: Von der Kunst des Übersetzens, Der Donaldist Nr. 58, Dezember 1986
  15. Aussage Joachim Stahls aus dem Jahr 2006 im Comicforum.
  16. Stefan Pannor: Disney-Comics, Rassismus und Zensur. In: COMIC! Jahrbuch 2024, S. 8–57.
  17. FAZ: Fridolin Freudenfett wurde geschlachtet, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  18. Political Correctness: Darf man Donald Duck zensieren?, Der Standard, abgerufen am 16. Oktober 2024
  19. Das Zitat stammt aus einem Interview mit Carl Barks vom 29.6.1994, geführt durch Harald Havas für die Fachzeitschrift Comic Forum. Eine englische Original-Version des Barks-Zitats liegt nicht vor.
  20. 20,0 20,1 Thread Erika Fuchs ist verstorben., auf comicforum.de vom 25. April 2005