Borstinger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Borstinger''' (engl. ''Angus McSwine'') ist meist ein Gegenspieler von [[Dagobert Duck]], der vom Zeichner und Texter [[Carl Barks]] erfunden wurde. Dabei wollte der große Meister sich aber nicht auf einen bestimmten Namen für die Figur festlegen, es handelt sich trotz quasi identischem Aussehen sogar meist um unterschiedliche Personen. Er wurde auch als Rivale von Donald oder für [[Cameo]]-Szenen verwendet. So verhält es sich mit ihm ein wenig ähnlich wie bei [[Kater Karlo]], den Barks mehrmals unter verschiedenen Namen und in verschiedenen Rollen als Antagonist einsetzte. Durch [[Don Rosa]]s Fortsetzungen ist [[Shandy Schofel]] als eigenständige Figur unterscheidbar, der aber mit Borstinger das Aussehen und die meisten Charaktereigenschaften gemein hat und von Barks auch nicht als wiederkehrender Charakter konzipiert wurde. Barks verwendete im Lauf der Jahre eine ganze Reihe „'''pig villains'''“, also porkoider Schurken. Die Übersetzerin [[Dr. Erika Fuchs]] passte sich dem Original an und gab ihm in den Übersetzungen meistens auch unterschiedliche Namen. Wie bei Donalds Nachbar [[Zorngiebel]] (engl. ''J. Jones'') dauerte es eine ganze Weile, bis sich ein englischer und ein deutscher Name fest einbürgerte.
Bei der im deutschen Sprachraum bisweilen als '''Borstinger''' bekannten Figur handelt es sich um einen porkoiden Gegenspieler von [[Dagobert Duck|Dagobert]] und [[Donald Duck]] mit Schweinegesicht, der vom Zeichner und Texter [[Carl Barks]] erfunden wurde. Dabei wollte sich Barks aber nicht auf einen bestimmten Namen für die Figur festlegen, es handelt sich trotz quasi identischem Aussehen sogar meist um unterschiedliche Personen. Barks verwendete im Lauf der Jahre eine ganze Reihe „'''pig villains'''“, also porkoider Schurken. Eine ähnliche Entwicklung ist bei [[Kater Karlo]] zu beobachten, den Barks mehrmals unter verschiedenen Namen und in verschiedenen Rollen als Antagonist einsetzte. Die Übersetzerin [[Dr. Erika Fuchs]] passte sich dem Original an und gab ihm in den Übersetzungen meistens auch unterschiedliche Namen. Wie bei Donalds Nachbar [[Zorngiebel]] (engl. ''J. Jones'') dauerte es eine ganze Weile, bis sich ein englischer und ein deutscher Name fest einbürgerte. Heutzutage wird die Figur im Deutschen als „Borstinger“ und im Englischen als „'''Angus McSwine'''“ bezeichnet.


Gleichzeitig ist die Figur „Borstinger“ aber auch in einer wiederkehrende Rolle etabliert. Bei seinen bekanntesten Auftritten in Barks' Geschichten ist er ein Geschäftsmann und Mitglied der High Society von [[Entenhausen]]. Er ist vermögend, spielt aber nicht annähernd in der Liga eines Dagobert Duck, [[Mac Moneysac]] oder [[Klaas Klever]]. Als schurkenhafter Gegenspieler greift er zu schmutzigsten Tricks und scheint teilweise absolut gewissenlos zu sein. Um [[Donald|Donald Duck]] als unliebsamen Zeugen auszuschalten, schreckt er in ''[[Eine haarige Geschichte]]'' nicht einmal vor einem vermeintlich tödlichen Anschlag zurück. Dem wirtschaftlichen Wohlergehen seiner Unternehmen ordnet er alles andere unter und ist sich der Auslösung größter Katastrophen nicht zu schade, etwa in ''[[Die Gurkenkrise]]''. Er arbeitet meist alleine, hat aber auch einen Komplizen, einen Handlanger namens „Siebenlist“ (engl. ''Slyviper''), der ihn aber nur in ''[[Die Krone der Mayas]]'' begleitet. In der Geschichte ''[[Die Spitzen der Gesellschaft]]'' heuert er die [[Panzerknacker]] als Piraten-Crew an.
Barks verwendete einen porkoiden Gegenspieler erstmals 1950 in der Geschichte ''[[Im alten Kalifornien]]'', wo er allerdings nur kurz als künftiger ungeliebter Bräutigam von Panchita zu sehen ist und für die Handlung keine Rolle spielt. In dieser Geschichte wird der vermögende „pig villain“ Don Porco de Lardo genannt. Während dieser ein Vorläufer Borstingers ist, ist in ''[[Wettfahrt auf dem Mississippi]]'' (1955) bereits klar die Figur als vermögender Gegenspieler Dagoberts angelegt, auch wenn dem in dieser Geschichte Patrick Pork genannten „pig villain“ noch die Gewissenlosigkeit als hervorstechendste Charaktereigenschaft abgeht. Mit der zwei Jahre später erschienenen Geschichte ''[[Die Gurkenkrise]]'' ist Borstingers Rolle dann komplett und auch sein Äußeres weitestgehend fixiert und definiert. In dieser Geschichte tritt er allerdings gegen Donald an. In den 1960ern verwendete Barks die Figur dann regelmäßig. Einer der bedeutendsten Auftritte des „pig villain“ erfolgte schließlich 1965 in ''[[Alaska-Katastrophe]]''. Durch [[Don Rosa]]s Fortsetzungen ist allerdings [[Shandy Schofel]] als eigenständige Figur unterscheidbar, der aber mit Borstinger das Aussehen und die meisten Charaktereigenschaften gemein hat und von Barks auch nicht als wiederkehrender Charakter konzipiert wurde.
[[Datei:Borstinger.jpg|thumb|300px|Borstinger in [[LTB 283]] (© Egmont Ehapa)]]
[[Datei:Borstinger.jpg|thumb|300px|Borstinger in [[LTB 283]] (© Egmont Ehapa)]]


Gleichzeitig ist die Figur „Borstinger“ aber auch in einer wiederkehrende Rolle etabliert. Bei seinen bekanntesten Auftritten in Barks' Geschichten ist er ein Mitglied der High Society von [[Entenhausen]]. Er ist vermögend, spielt aber nicht annähernd in der Liga eines Dagobert Duck, [[Mac Moneysac]] oder [[Klaas Klever]]. Als schurkenhafter Gegenspieler greift er zu schmutzigsten Tricks und scheint teilweise absolut gewissenlos zu sein. Um [[Donald|Donald Duck]] als unliebsamen Zeugen auszuschalten, schreckt er in ''[[Eine haarige Geschichte]]'' nicht einmal vor einem vermeintlich tödlichen Anschlag zurück. Er arbeitet meist alleine, hat aber auch einen Komplizen, einen Handlanger namens „Siebenlist“ (engl. ''Slyviper''), der ihn aber nur in ''[[Die Krone der Mayas]]'' begleitet. In der Geschichte ''[[Die Spitzen der Gesellschaft]]'' heuert er die [[Panzerknacker]] als Piraten-Crew an.  
Die Figur wurde nach Barks wiederholt von weiteren Zeichnern und Autoren, die für [[Egmont]] oder [[Sanoma]] arbeiten, aufgegriffen. In Italien konnte er sich, trotz einiger Auftritte in den 1980ern, nie durchsetzen. Bei den späteren Auftritten der Figur nach Barks wurde teilweise auf frühere Namen zurückgegriffen, so etwa in ''Das japanische Juwel'' ([[LTB 141]]), wo die Figur auf den Namen „Siggi Mogelmann“ hört. Der Nachname wurde von Erika Fuchs bereits in ''[[Die Krone der Mayas]]'' verwendet. Andererseits wurden weitere Namen für den „pig villain“ kreiert: In der Geschichte ''Die geheimnisvolle Maske'' aus [[LTB 283]] erkennen die Ducks den Schurken unter dem Namen „Fergus Ferglson“.
 
Die Figur gab ihr Debüt im Jahr 1957 in der Geschichte ''[[Die Gurkenkrise]]''. Barks nannte sie beim Erstauftritt '''P. J. McBrine'''. Den Namen „Siggi Mogelmann“ behielt man in ''Das japanische Juwel'' ([[LTB 141]]) bei. In der Geschichte ''Die geheimnisvolle Maske'' aus [[LTB 283]] erkennen die Ducks den Schurken unter dem Namen „Fergus Ferglson“.
 
Die Figur wurde nach Barks wiederholt von weiteren Zeichnern und Autoren, die für [[Egmont]] oder [[Sanoma]] arbeiten, aufgegriffen. In Italien konnte er sich, trotz einiger Auftritte in den 1980ern, nie durchsetzen.


== Geschichten mit Borstinger (Auswahl) ==
== Geschichten mit Borstinger (Auswahl) ==
;Carl Barks
;Carl Barks
* 1955 ''[[Wettfahrt auf dem Mississippi]]'' („Patrick Pork“)
* 1957 ''[[Die Gurkenkrise]]'' („P. J. McBrine“, bei Fuchs erst „Kasimir Keiler“, in der Neu-Übersetzung dann „Herr Köberle“)
* 1957 ''[[Die Gurkenkrise]]'' („P. J. McBrine“, bei Fuchs erst „Kasimir Keiler“, in der Neu-Übersetzung dann „Herr Köberle“)
* 1962 ''[[Die Spitzen der Gesellschaft]]'' („Porkman de Lardo“, bei Fuchs „Erich von Ehrenspeck“, bei [[Peter O. Chotjewitz|Peter]] und [[Renate Chotjewitz]] „Schwein von Speck“)
* 1962 ''[[Die Spitzen der Gesellschaft]]'' („Porkman de Lardo“, bei Fuchs „Erich von Ehrenspeck“, bei [[Peter O. Chotjewitz|Peter]] und [[Renate Chotjewitz]] „Schwein von Speck“)
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* 1998 ''Höllenfahrt nach Santa Quackita'' von [[Jan Kruse]] und [[Ben Verhagen]]
* 1998 ''Höllenfahrt nach Santa Quackita'' von [[Jan Kruse]] und [[Ben Verhagen]]
* 2000 ''Die geheimnisvolle Maske'' von [[Dave Rawson]] und [[José Maria Manrique]]
* 2000 ''Die geheimnisvolle Maske'' von [[Dave Rawson]] und [[José Maria Manrique]]
* 2000 ''Irgendwo in Nirgendwo'' von [[John Lustig]] und [[Pat Block]]
* 2002 ''Der Heiler der Anden'' von [[Frank Jonker]], [[Paul Hoogma]], Remco Polman und [[Mau Heymans]]
* 2002 ''Der Heiler der Anden'' von [[Frank Jonker]], [[Paul Hoogma]], Remco Polman und [[Mau Heymans]]
* 2005 ''Der Diamant aus dem All'' von Gorm Transgaard und [[José Massaroli]]
* 2005 ''Der Diamant aus dem All'' von Gorm Transgaard und [[José Massaroli]]
* 2008 ''Irgendwo hinterm Nirgendwo'' (Remake von ''Irgendwo in Nirgendwo'', gezeichnet von [[Daan Jippes]])


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 23. April 2024, 14:14 Uhr

Die Spitzen der Gesellschaft
Panel aus Ich Onkel Dagobert (Melzer/Bertelsmann) (© Egmont Ehapa)
Das Panel im Original
(© Egmont Ehapa)
Die Krone der Mayas
Panel aus Ich Onkel Dagobert (Melzer/Bertelsmann) (© Egmont Ehapa)

Bei der im deutschen Sprachraum bisweilen als Borstinger bekannten Figur handelt es sich um einen porkoiden Gegenspieler von Dagobert und Donald Duck mit Schweinegesicht, der vom Zeichner und Texter Carl Barks erfunden wurde. Dabei wollte sich Barks aber nicht auf einen bestimmten Namen für die Figur festlegen, es handelt sich trotz quasi identischem Aussehen sogar meist um unterschiedliche Personen. Barks verwendete im Lauf der Jahre eine ganze Reihe „pig villains“, also porkoider Schurken. Eine ähnliche Entwicklung ist bei Kater Karlo zu beobachten, den Barks mehrmals unter verschiedenen Namen und in verschiedenen Rollen als Antagonist einsetzte. Die Übersetzerin Dr. Erika Fuchs passte sich dem Original an und gab ihm in den Übersetzungen meistens auch unterschiedliche Namen. Wie bei Donalds Nachbar Zorngiebel (engl. J. Jones) dauerte es eine ganze Weile, bis sich ein englischer und ein deutscher Name fest einbürgerte. Heutzutage wird die Figur im Deutschen als „Borstinger“ und im Englischen als „Angus McSwine“ bezeichnet.

Gleichzeitig ist die Figur „Borstinger“ aber auch in einer wiederkehrende Rolle etabliert. Bei seinen bekanntesten Auftritten in Barks' Geschichten ist er ein Geschäftsmann und Mitglied der High Society von Entenhausen. Er ist vermögend, spielt aber nicht annähernd in der Liga eines Dagobert Duck, Mac Moneysac oder Klaas Klever. Als schurkenhafter Gegenspieler greift er zu schmutzigsten Tricks und scheint teilweise absolut gewissenlos zu sein. Um Donald Duck als unliebsamen Zeugen auszuschalten, schreckt er in Eine haarige Geschichte nicht einmal vor einem vermeintlich tödlichen Anschlag zurück. Dem wirtschaftlichen Wohlergehen seiner Unternehmen ordnet er alles andere unter und ist sich der Auslösung größter Katastrophen nicht zu schade, etwa in Die Gurkenkrise. Er arbeitet meist alleine, hat aber auch einen Komplizen, einen Handlanger namens „Siebenlist“ (engl. Slyviper), der ihn aber nur in Die Krone der Mayas begleitet. In der Geschichte Die Spitzen der Gesellschaft heuert er die Panzerknacker als Piraten-Crew an.

Barks verwendete einen porkoiden Gegenspieler erstmals 1950 in der Geschichte Im alten Kalifornien, wo er allerdings nur kurz als künftiger ungeliebter Bräutigam von Panchita zu sehen ist und für die Handlung keine Rolle spielt. In dieser Geschichte wird der vermögende „pig villain“ Don Porco de Lardo genannt. Während dieser ein Vorläufer Borstingers ist, ist in Wettfahrt auf dem Mississippi (1955) bereits klar die Figur als vermögender Gegenspieler Dagoberts angelegt, auch wenn dem in dieser Geschichte Patrick Pork genannten „pig villain“ noch die Gewissenlosigkeit als hervorstechendste Charaktereigenschaft abgeht. Mit der zwei Jahre später erschienenen Geschichte Die Gurkenkrise ist Borstingers Rolle dann komplett und auch sein Äußeres weitestgehend fixiert und definiert. In dieser Geschichte tritt er allerdings gegen Donald an. In den 1960ern verwendete Barks die Figur dann regelmäßig. Einer der bedeutendsten Auftritte des „pig villain“ erfolgte schließlich 1965 in Alaska-Katastrophe. Durch Don Rosas Fortsetzungen ist allerdings Shandy Schofel als eigenständige Figur unterscheidbar, der aber mit Borstinger das Aussehen und die meisten Charaktereigenschaften gemein hat und von Barks auch nicht als wiederkehrender Charakter konzipiert wurde.

Borstinger in LTB 283 (© Egmont Ehapa)

Die Figur wurde nach Barks wiederholt von weiteren Zeichnern und Autoren, die für Egmont oder Sanoma arbeiten, aufgegriffen. In Italien konnte er sich, trotz einiger Auftritte in den 1980ern, nie durchsetzen. Bei den späteren Auftritten der Figur nach Barks wurde teilweise auf frühere Namen zurückgegriffen, so etwa in Das japanische Juwel (LTB 141), wo die Figur auf den Namen „Siggi Mogelmann“ hört. Der Nachname wurde von Erika Fuchs bereits in Die Krone der Mayas verwendet. Andererseits wurden weitere Namen für den „pig villain“ kreiert: In der Geschichte Die geheimnisvolle Maske aus LTB 283 erkennen die Ducks den Schurken unter dem Namen „Fergus Ferglson“.

Geschichten mit Borstinger (Auswahl)[Bearbeiten]

Carl Barks
Andere Autoren

Weblinks[Bearbeiten]