LTB 314: Rezension

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
© Egmont Ehapa
← Vorherige Ausgabe | | Folgende Ausgabe →

In diesem Artikel wird das LTB 314 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 314.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 314 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

Dieses LTB rezensieren | Hilfe | Hauptartikel | Ausgabenliste


Cover[Bearbeiten]

Gut Donald, der auf einer Sommerinsel in der Hängematte lümmelt und seine Lektüre (ein LTB?) genießt. Solche Cover gibt es in den letzten Jahren zuhauf, damals 2003 war die Idee eines Sommer-LTBs noch ziemlich frisch. Natürlich eine nette Idee, Käufer mit vermeintlicher Urlaubslektüre zu locken, das Cover ist - trotz des seltsamen Gesichtsausdrucks von Donald - recht hübsch geworden. Ob das LTB auch inhaltlich was taugt, wird sich zeigen. Gut. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Der mürrische Donulk[Bearbeiten]

D 2002-081

Parodie auf den Charakter Hulk von Marvel Comics: Donald möchte seinen legendären Zorn unter Kontrolle bekommen. Das gestaltet sich allerdings als schwierig, gerade da er bei einem Job bei einem verstreuten Wissenschaftler eine seltsame Mixtur trinkt. Bei Wutanfällen verwandelt er sich nun in einen muskelbepackten Monstermenschen. Chaos bricht aus, als er in einen Juwelenraub verwickelt wird.

Mittelmaß Parodien auf Literatur und Film gibt es im LTB schon länger, diese hier wurde wohl von Egmont zu Ehren des 2003 erschienenen "Hulk"-Kinofilms von Ang Lee produziert. Abgesehen von Titel und dem Aufhänger mit dem Wutmonster hat die Geschichte aber nicht viel mit Film oder der Comicvorlage am Hut. Schade eigentlich, Donald als Wutmonster ist natürlich eine naheliegende Idee. Paul Halas benutzt sie aber nur für eine Reihe gewalttätiger Gags, die ich eher mäßig lustig finde. Donald stolpert ahnungslos durchs Geschehen. Den "Donulk" hätte man auch visuell durchaus schöner darstellen können. Der von mir sonst so geschätzte Fecchi hatte wohl einen schlechten Tag. Weder als Pardodie noch als unterhaltsame Eröffnungsgeschichte taugt diese Story viel. Mittelmäßig. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Ein lautloses Wunder[Bearbeiten]

I TL 2396-1

Um mit der Konkurrenz in Gestalt von Klaas Klever mithalten zu können, braucht Dagobert dringend ein neues technisches Wunderwerk. Ein Hausmeister berichtet ihm die Legende eines uralten Volkes, das angeblich einen lautlosen Motor erfunden hat. Kurzentschlossen bricht Dagobert samt Donald und Neffen in den Urwald auf.

Mittelmaß Giorgio Figus wandelt hier merklich auf den Spuren von Rodolfo Cimino, viele der Handlungselemente wirken wie aus typischen Werken des Altmeisters. Der Anfang, in dem Dagobert sich verkleidet auf einer Pressekonferenz in Klaas Klevers Forschungszentrum einschleicht, ist noch recht originell, danach driftet der Plot aber in eine altbekannte 0815-Schatzsuche ab. Dagobert hört eine Legende, lässt sie sich von einem exzentrischen Gelehrten bestätigen und macht sich dann mitsamt Familie auf, wobei man ein merkwürdiges Volk trifft. Figus müht sich gar nicht erst, das alles interessant zu gestalten, sondern arbeitet das Ganze routiniert ab. Da bleiben einige Gags liegen. Auch das obligatorische Ende, bei dem Donald mal wieder der Leidtragende ist, haut wohl keinem vom Hocker und erscheint auch leicht unlogisch: Ein antikes Gefährt mit Motor und allem dürfte auch ohne Lautlosigkeit eine wissenschaftliche Sensation sein, die sich für Dagobert auch finanziell lohnen sollte. Roberto Vians wirklich schöne Zeichnungen können da auch nichts retten. Mittelmäßig. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Käpt’n Irrbarts Schatz[Bearbeiten]

D 2000-159

Micky besucht mal wieder seinen alten Freund, Käpt'n Kirchmaus. In dessen Schrank hat sich scheinbar ein herrenloser Papagei mitsamt Schatzkarte verirrt. Micky, Kirchmaus und dessen Gorilla Bobo beschließen, der Sache auf dem Grund zu gehen und sowohl den Besitzer des Papageien als auch den Schatz ausfindig zu machen. Als sie in einen Sturm geraten, finden sie sich plötzlich auf einem Piratenschiff wieder - im Jahr 1703! Ob die Freunde aus dem Schlamassel wieder herauskommen?

Mittelmaß Die ursprüngliche Idee hinter dem heute als Kaschperl-Micky verschrienen Projekt mit dem Kurzhosen-Micky war es, Micky wieder zu seinen Wurzeln als frecher Abenteurer wie in den alten Zeitungsstrips von Floyd Gottfredson zurückzuführen. Leider artete das in einer Reihe abgedrehter Stories mit einem arg irrational handelnden Micky aus. Tatsächlich kaschperlt Micky hier weniger rum und mit Käpt'n Kirchmaus taucht auch ein alter Weggefährte aus genannten Zeitungsstrips, der heute sonst kaum noch auftritt, auf. Leider ist die Geschichte dennoch nicht gelungen: Dave Rawson handelt die ganze Geschichte auf 36 Seiten sehr hastig und ohne wirklichen Witz ab. Begegnungen mit Piraten gab es für Herrn Maus schon einige, die hier läuft sehr routiniert ab. Dazu kommt, dass die Zeitreise-Elemente der Geschichte nicht sehr sinnig konstruiert erscheint. So wirklich wird nicht geklärt, warum das Zeitportal bei Kirchmaus im Schrank liegt und wie das Trio Micky, Kirchmaus und Bobo (eher Nervensäge denn lustiger Sidekick, gleiches gilt für Papagei Korax) genau in der Vergangenheit gelandet ist. Nett gedacht, schlecht umgesetzt. Joaquins Zeichnungen sind solide, sein Kirchmaus sieht aber doch anders aus als im Original. Mittelmäßig. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Die Ruhe selbst![Bearbeiten]

I TL 2140-3

Donald verhält sich für seine Verhältnisse erstaunlich gelassen - scheinbar kann ihn nichts aus der Ruhe bringen. Tick, Trick und Track machen sich große Sorgen um ihren Onkel. Hat er womöglich eine seltene Krankheit, wie Familiengenie Primus von Quack vermutet?

Schlecht Eine sehr merkwürdige Gagstory liegt hier vor: Man hat das Gefühl, sie endet genau dann, als die Handlung eigentlich losgehen sollte. Die Neffen und anderen Familienmitglieder bereiten ihre groß angelegten Schocktherapie für Donald vor - allerdings erleben wir nicht, wie sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzten. Nur darüber sprechen ist leider unwitzig. Auch die Auflösung samt Rückblende, warum Donald - entgegen der Annahme seines oberschlauen Onkel Primus - wirklich so ruhig bleibt, wirkt erschreckend fehl am Platz. Da die Zeichnungen auch nicht wirklich schön geraten sind, nur ein Schlecht. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Rache eines „Roboters“[Bearbeiten]

I TL 2438-6

Gitta will Dagobert mal wieder zu einer romantischen Kreuzfahrt nötigen, verliert aber bei einem Unfall das Gedächtnis. Dagobert beschließt diesen Umstand schamlos auszunutzen und redet Gitta ein, sie sei seine Angestellte. Fräulein Rührig erzählt er dagegen, es handle sich um eine von Ingenieur Düsentrieb geschaffene Roboter-Kopie. Leider geht der Schuss nach hinten los, denn Gitta rebelliert schnell gegen ihren vermeintlichen Arbeitgeber und bringt schnell auch Baptist und Rührig gegen ihn auf.

Highlight Wer die Inhaltsangabe gelesen hat, ahnt schon: Das Ganze Szenario ist komplett albern und strotzt nur so vor Abstrusitäten. In diesem Fall ist es aber schlichtweg positiv. Nur wenige LTB-Paarungen hinter den Kulissen passen so perfekt wie Arrighini und Ziche. Nicht selten setzen die beiden die Figur Gitta Gans ein, hier eben in besonders gelungener Form. Ja, allein die Grundidee ist abgedroschen und würde vielleicht unter anderen Künstlern eine klischeehafte 0815-Gagstory werden, aber Arrighini zieht die Grundstory gnadenlos durch und verzichtet zugunsten des Humors auf jegliche Rationalität oder Geerdetheit. Unterstrichen wird das Ganze eben noch von Silvia Ziches gewohnt cartoonhaft übersteigerten Zeichenstil, sodass die Geschichte einfach nur Spaß macht, vom ersten bis letzten Panel. Tatsächlich sogar eine der besten Geschichten des Duos, uneingeschränkte Leseempfehlung. Top. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Rudis rasende Reparaturen[Bearbeiten]

I TL 2198-1

Rudi bekommt es mit einem besonders schwierigen Auftrag zu tun, bei dem er ein altes, verahrlostes Haus auf Vordermann bringen soll. Doch irgendwas scheint mit dem Auftraggeber nicht zu stimmen.

Mittelmaß 0815-Geschichte um einen grundsympathischen Rudi, deren Auflösung man als Leser sofort durchschaut. Eigentlich nett, mal einen Nebencharakter in einer Hauptrolle zu erleben, dann aber das Ganze bitte kreativ und unvorhersehbarer umsetzen! Dass niemand Geringeres als Disney-Comiclegende Romano Scarpa persönlich diese Geschichte (erkennbar in der Spätphase seines Schaffens) umsetzten durfte, rettet sie leider auch nicht vorm Mittelmäßig, schön anzusehen ist sie immerhin. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Das verborgene Verlies[Bearbeiten]

I TL 2440-5

Der Klub der Spaßvögel steht kurz vor dem Bankrott. Der Schatz eines gewissen Bodo Bullich soll das ändern. Um an diesen heranzukommen, bringen sie zwei Möchtegernabenteurer auf die Suche. Als ahnungslose Trottel wählen sie dafür ausgerechnet Donald und Dussel aus. Als Dagobert Wind von dem Schatz bekommt, beschließt er, die Finanzierung der Reise zu übernehmen und so machen sich die drei Ducks auf die Suche.

Schlecht Nach der Pseudo-Cimino-Geschichte weiter vorne im Band durfte hier der Altmeister selbst rein. Aber selbst für Ciminos Verhältnisse ist diese Geschichte konfus und strotzt vor Unlogik. Warum genau schickt der Klub der Spaßvogel jetzt Donald und Dussel (die in dieser Geschichte ohnehin erstaunlich passiv agieren, Dussel verzichtet gar ganz auf sein übliches Chaos) los, statt den Schatz selbst zu suchen? Warum wird das als "Streich" bezeichnet, obwohl die Mitglieder den Schatz ja wirklich haben wollen? Seit wann gibt Dagobert so schnell auf, wenn es um Schätze geht, und wieso ändert er dann plötzlich doch wieder seine Meinung nach einer rätselhaften Begegnung? Normalerweise macht es wenigstens Spaß, die Cimino-typischen Versatzstücke wiederzuentdecken, hier ergeben aber nicht mal diese Sinn. Da können auch Panaros gewohnt soliden Zeichnungen nichts retten. Schlecht. Professor von Quack (Diskussion) 00:03, 26. Nov. 2023 (CET)

Ein Superurlaub[Bearbeiten]

I TL 2434-01

Supergoof fliegt samt Vorrat an Supererdnüssen in den Urlaub, doch leider verliert er den Inhalt seines Koffers.

Mittelmaß Die einzige Geschichte im Ferienband, die wirklich mit Ferien zu tun hat (allerdings ohne Donald Duck) ist dieser Einseiter. Der Gag ist nicht schlecht, aber auch kein Brüller. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Der Energie-Kristall[Bearbeiten]

D 99093

Durch eine Reihe von Fehlschlägen bringt Donald seine gesamte Familie gegen sich auf. Er beschließt, erst einmal die Heimat zu verlassen. Eine weitere Reihe von Missgeschicken folgt, an deren Ende Donald in das Geheimprojekt eines gewissen Dr. Zwielicht stolpert, der einen Energie-Kristall im Inneren eines Vulkans sucht. Doch nicht nur, dass Zwielicht insgeheim Böses im Sinn hat, auch Aliens wollen sich den Kristall holen, um mit ihm die Erde zu vernichten.

Schlecht Die Egmont-Abschlussgeschichte ist nicht nur die mit Abstand längste, sondern auch mit Abstand schlechteste Geschichte des Bandes. Donald agiert hier komplett ohne Sinn und Verstand und richtet nur Chaos an. Als Leser wundert es einen da nicht, dass seine Familie (und andere) wütend reagieren. Wie so oft bei Spectrum Associates scheint die einzig logische Konsequenz für Donalds sinnbefreites und rücksichtsloses Verhalten zu sein, dass er... am Ende für seine Dämlichkeit und Ignoranz belohnt wird. Naja, nicht gerade zufriedenstellend. Dazu kommt, dass Dr. Zwielicht so dermaßen jedes noch so abgedroschene Klitschee vom verrückten Wissenschaftler und Oberschurken erfüllt, dass es nur noch wehtut. Auch die Geschichte um die Aliens ist kein besonders origineller Einfall. So richtig bedrohlich wirkt das eh nie. Bancells ist auch nicht gerade Egmonts bestes Zeichentalent, somit ist das Ganze nicht mal besonders schön anzusehen. Wirklich Murks. Schlecht-. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)

Fazit[Bearbeiten]

Mittelmaß Das Cover verspricht tolle Ferienlektüre, dahinter verbirgt sich allerdings ein wahrlich enttäuschender Band. Das ist insofern schade, dass mit "Rache eines Roboters" eigentlich sogar eine der besten Geschichten der 300er-Bände enthalten ist. Allerdings ist die Frage, ob so ein absolutes Highlight den Kauf eines Bandes rechtfertigt, der neben dieser nicht eine in Ansätzen gute Geschichte enthält, sondern aus drögen Mittelmaß und absolutem Murks zusammengestellt ist. Allein der hohe, aber qualitativ wenig überzeugende Egmont-Anteil (mitsamt 50-seitigen Totalausfall!) schreckt merklich ab. Mit Ferien hat dieser Band eh wenig am Hut, für die Strandlektüre empfehlen sich bessere Bände mehr. Mittelmäßig. Professor von Quack (Diskussion) 00:02, 26. Nov. 2023 (CET)