Micky Maus: Unterschied zwischen den Versionen

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Disney hatte schon bei der Vermarktung des glücklichen Hasen erste Erfahrungen damit gemacht, eine Figur als Marke aufzubauen; bei Micky wurde das Merchandising zu einem enormen Geschäft. 1930 erschien das erste Lizenzprodukt: gegen eine Gebühr von 300 Dollar durfte ein Unternehmen Schulmappen mit der Maus bedrucken. Drei Jahre später war die Markenmacht so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte. Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Mickey-Mouse-Uhren. Innerhalb weniger Jahre verdiente Disney mit solchen Geschäften Millionen.  
Disney hatte schon bei der Vermarktung des glücklichen Hasen erste Erfahrungen damit gemacht, eine Figur als Marke aufzubauen; bei Micky wurde das Merchandising zu einem enormen Geschäft. 1930 erschien das erste Lizenzprodukt: gegen eine Gebühr von 300 Dollar durfte ein Unternehmen Schulmappen mit der Maus bedrucken. Drei Jahre später war die Markenmacht so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte. Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Mickey-Mouse-Uhren. Innerhalb weniger Jahre verdiente Disney mit solchen Geschäften Millionen.  


==Europäische Zeichner==
Da ab 1950 in Europa eine hohe Nachfrage nach Disney-Comics entstand, die mit dem Material aus Amerika nicht befriedigt werden konnte, wurden ab den 1950ern viele Comics in Italien gezeichnet.
Insbesondere [[Romano Scarpa]], der sich zeichnerisch an Gottfredson anlehnte, entwickelte viele Disney-Figuren zu den heute in Europa bekannten weiter. Von ihm stammt z.B. der Trenchcoat-tragende Privatdetektiv Micky Maus.


Heutige Maus-Geschichten, besonders im Lustigen Taschenbuch, werden von Fans heftig kritisiert. Nachdem Micky sich durch [[Romano Scarpa]] und andere Zeichner zum seriösen Detektiv mit scharfem Verstand etabliert hatte, wurden in letzter Zeit immer mehr konfuse Geschichten veröffentlicht, in denen Micky wenig mehr gesunden Menschenverstand bewies, als [[Donald Duck|Donalds]] trotteliger Vetter [[Dussel Duck|Dussel]]. Symbolisch dazu steht die Abkehr von seriöser Kleidung wie Polohemd, Fliege und langer Hose zurück zur kurzen, roten Hose mit den zwei gelben Knöpfen.
Sinnbildlich für diese Entwicklung steht die Maus-Geschichte ''Im Strudel der Zeit'' aus dem Lustigen Taschenbuch Nr.267. Hier versucht Micky zusammen mit [[Kater Karlo]] die in einer seiner ersten Geschichten versunkene Steamboat Willie zu bergen. Während dieser Story wechselt Micky von seiner Alltagskleidung zurück zur kurzen Hose und auch inhaltlich stellt sich die Story nostalgisch dar.
Bekannte Zeichner neuerer, unbeliebter Maus-Geschichten sind z.B. die Ehapa-Zeichner [[Joaquin]] und [[Miguel]]. Im Interview mit LTB-Online äußerte [[Miguel]], dass die Rückkehr zur "alten" Maus quasi eine Verordnung "von oben" sei.   
Zu den verschiedenen Namen der Maus in den unterschiedlichen Ländern siehe [[Liste von Disney-Figuren in verschiedenen Sprachen]].
Nach den ursprünglichen gesetzlichen Regelungen der USA wäre Mickey Mouse heute kein markenrechtlich geschütztes Produkt mehr. Die Verlängerung des Schutzes wurde jedoch durch eine Gesetzesänderung ermöglicht, den so genannten "Sonny Bono Copyright Term Extension Act".


== Micky und Entenhausen ==
== Micky und Entenhausen ==

Version vom 28. Juni 2006, 10:58 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Disney-Figur Micky Maus.



Micky Maus ist der deutsche Name der von Walt Disney geschaffenen Zeichentrick- und Comic-Figur Mickey Mouse, die nebst Donald Duck wohl die bekannteste Figur in Entenhausen ist und mittlerweile zum Symbol für die Walt Disney Company wurde. Walt Disney selbst sprach dabei den Charakter von 1928 bis 1946, von wo an James G. MacDonald diesen Part übernahm. Seit 1983 wird er neu von Wayne Allwine vertont.

Entstehungsgeschichte

Plakat zu einem Film von Mickys Vorreiter Oswald (© Disney)

Die Idee zu einer der später bekanntesten Figuren der Welt kam Walt Disney angeblich auf einer langen Zugfahrt zwischen New York und Hollywood, wobei er zuerst plante, seinen neuen Charakter Mortimer Maus zu nennen. Seine Frau Lillian Disney brachte ihn dann jedoch auf den Namen Mickey. Dennoch tauchte der Name Mortimer im Laufe der Zeit wieder auf, als Rivale Mickys um die Hand von Minnie Maus.

Die Erfindung der kleinen Maus war dabei buchstäblich eine Notlösung für Walt Disney gewesen. Erst kurz zuvor hatte er nach einem Streit mit Charles Mintz, der damals die Disney Produkte vertrieb, die Rechte an der Serie Oswald - The Lucky Rabbit verloren. Mintz wollte Disney das Budget für seine Zeichentrickgeschichten von 2500 auf 1800 Dollar hinunterkürzen. Als dieser sich weigerte, drohte er damit, Disneys Trickzeichner abzuwerben und Oswald selbstständig weiterzuführen, da die gesamten Rechte der Serie bei ihm lagen. Aus diesem Grunde hielt Disney auch seine neue Idee vor den Mitarbeitern geheim, da viele von ihnen nach den letzten Oswald Folgen zu Mintz wechselten. Lediglich seinen Bruder Roy Disney sowie seinen Partner Ub Iwerks weihte er ein.

Micky in den Cartoons

Die ersten Filme

Um seine Figur bekannt zu machen wählte Disney ein Thema für deren ersten Auftritt, welches zu dieser Zeit in aller Munde war; der Transatlantikflug von Charles Lindbergh. Dabei zeigte sich besonders Ub Iwerks als sehr tatkräftig und fertigte zeitweise bis zu 700 einzelnen Bildern pro Tag an.

Szene aus Plane Crazy (© Disney)

Das Ergebnis war Mickys erster Cartoon, Plane Crazy, der am 15. Mai 1928 seine Premiere in einem Kino am Sunset Boulevard feiern konnte. Doch obwohl der Kurzfilm bei Kritikern und Publikum nicht schlecht ankam hatte er noch nicht den Effekt, den Disney sich gewünscht hatte.

Nichtsdestotrotz startete kurz darauf die Arbeit am zweiten Film mit Micky, diesmal unter dem Namen The Gallopin' Gaucho, der in der südamerikanischen Pampa spielte. Besonders interessant ist der Film aufgrund der Tatsache, dass er zugleich den ersten Auftritt von Pegleg Pete (Kater Karlo) als Gegenspieler von Micky markierte, der damals noch den Namen Black Pete besaß. Doch der Film scheiterte daran, dass Disney nicht in der Lage war, einen Verleiher zu finden, da viele eine zu große Ähnlichkeit zwischen Micky und Oswald sahen. Aus diesem Grund konnte der Film erst am 30. Dezember 1928 uraufgeführt werden und ist somit in der Reihe der Veröffentlichungen gesehen der dritte Micky Cartoon.

Steamboat Willie

Um den Vorwürfen über die Ähnlichkeit von Oswald und Micky entgegenzuwirken, beschloss Disney, mit seinem dritten Film etwas Sensationelles zu leisten. Die Anregung dazu holte er sich vom Film The Jazz Singer, der am 6. Oktober 1927 seine Premiere feierte. Dort sprach die Hauptfigur Al Jonson einige Sätze synchron zum Bild, was eine der revolutionärsten Erfindungen in der Filmindustrie darstellte, den Tonfilm.

Micky steuert dem Ruhm entgegen (© Disney)

Somit plante Disney, seinen neusten Kurzfilm komplett zu vertonen und somit völlig neue Dimensionen im Animationsbereich zu erreichen. Dazu veranstaltete Disney in seiner Garage eine Vorführung des fertigen Filmes, während nebenan die Geräusche gemacht wurden. Dieser "Probelauf" verlief völlig zu Zufriedenheit der Anwesenden und schon kurz darauf fand sich in New York ein Orchester, welches sich bereit erklärte, den Film zu vertonen. Doch das bedeutete wiederum einen ungeheuren Aufwand und dementsprechend große Kosten. Das Ergebnis war Mickys dritter Cartoon Steamboat Willie.

Doch auch nach dieser Neuheit zeigten sich die Verleiher skeptisch und verzichteten auf die Gelegenheit, den Film zu übernehmen. Erst Harry Reichenbach war vom Film beeindruckt und wollte ihn im Colony Theatre, welches er für Universal Pictures leitete, vor dem Hauptfilm zeigen. Disney war von der Idee nicht sonderlich angetan, da er befürchtete, wenn er Film erst einmal vorgeführt wäre, würde ihn kein Verleiher mehr verkaufen. Dennoch ließ er sich überzeugen, nicht zuletzt deshalb, weil Reichenbach ihm 500 Dollar pro Woche anbot, mehr als je zuvor jemand anders bezahlt hatte, um einen Trickfilm im Kino vorzuführen.

Am 18. November 1928 wurde der Film schließlich erstmals aufgeführt, vor dem Tonfilm Gang War. Sobald sein Film angelaufen war, vergaß Disney all seine Nervosität, als er die Reaktionen des Publikums sah. Tatsächlich sprach der Grossteil der an diesem Abend anwesenden Journalisten hauptsächlich von Steamboat Willie. So schrieb die New York Times unter anderem: "Er ist eine einfallsreiche Arbeit, die viel Spaß bereitet. Er knurrt, jault, quietscht und bietet verschiedene andere Geräusche, die zu seiner erheiternden Wirkung beitragen." Auch die Fachzeitung Film Daily war nicht um Lob verlegen: "Steamboat Willie bietet zum einen eine witzige und amüsante Geschichte, zum anderen Musik und Geräusche, die nach der Cinephone-Methode angefügt wurden. Das Resultat ist ein echter Leckerbissen der Unterhaltung". Und um das Ganze zu krönen, besuchen die Zuschauer scharenweise das Kino, um den Film zu sehen. Damit hatte Micky Maus seinen Durchbruch geschafft.

Der Erfolg Steamboat Willies machte, wie Harry Reichenbach vorhergesagt hatte, die Verleiher auf Micky aufmerksam. Doch wie bereits bei der Oswald Serie wollten sie nicht nur die Filme verleihen, sondern gleichzeitig auch die ganzen Rechte an der Figur haben, was Disney aufgrund seiner schlechten Erfahrungen ablehnte. So vertrieb zuerst Pat Powers, der Disney mit dem Cinephone-Tonsystem ausgesattet hatte, die neuen Cartoons. Als dieser jedoch wie zuvor Mintz seinen Vertrag mithilfe eines Tricks verlängern wollte, führte dies Disney endgültig zu seiner Unabhängigkeit und er unterschrieb einen Vertrag bei einem renommierten Filmverleih, der seine Konditionen akzeptierte.

Die negative Folge der Geschichte mit Powers war, dass Ub Iwerks sich von diesem abwerben ließ, woraufhin Disney nicht mehr bereits war, mit ihm zu arbeiten. Iwerks verkaufte seinen Anteil von 20% der Firma für 2920 Dollar an seinen ehemaligen Partner. Zehn Jahre später versöhnten sich die beiden jedoch wieder und Ub Iwerks kehrte zu den Disney Studios zurück. Er zeichnete allerdings nicht mehr, sondern arbeitete an besonders komplizierten Trickaufnahmeverfahren für spezielle Bildeffekte, wofür er auch mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Spätere Cartoons

In der folgenden Zeit wurden teilweise bis zu jedem Monat neue Cartoons mit Micky in der Hauptrolle gedreht, in den späteren Jahren wurden diese jedoch eingestellt, einerseits da sie zu teuer wurden andererseits da Disneys Aufmerksamkeit bereits bei anderen Dingen lagen (die abendfüllenden Spielfilme sowie die Planung seines ersten Themenparks). Mit The Simple Things wurde 1953 für eine lange Zeit der letzte Kurzfilm gedreht. Erst 1995 griff man mit Runawy Brain diese Thematik wieder auf. Der Film erschien bei und jedoch lediglich als Vorfilm zu Der Goofy Film und ist bis heute der letzte Cartoon.

Auch diese Szene half mit, Mickys Weltruhm zu begründen (© Disney)

Erwähnenswert ist auch der Kurzfilm The Opry House, in dem Micky nicht nur ein Musical inszeniert, sondern gleichzeitig auch zum ersten Mal die später zum Markenzeichen gewordenen Handschuhe trägt. Der Hauptgrund für diese Neuerung war der Umstand, dass die schwarzen Handflächen sich nicht gut vom Hintergrund abheben, da Mickys Filme bis zu The Band Concert schwarzweiß blieben. Die schwarzen Knopfaugen wiederum behielt er allerdings noch bis 1937. Seine neue Augenform erschien auch nicht zuerst in einem Cartoon, sondern in einem Programmheft, das Ward Kimball anlässlich der Fertigstellung Schneewittchens anfertigte. Von diesem Zeitpunkt an wurde die neue Augenform auch in den Kurzfilmen verwendet.

Micky mit Handschuhen und neuen Augen in Mickys Weihnachtserzählung (© Disney)

Obwohl Walt Disney Micky bereits seit Steamboat Willie vertonte, war die Figur längere Zeit lediglich auf verschiedene Ausdrücke wie lachen, schreien oder pfeifen beschränkt. Seine erste Sprechrolle bekam er erst im Film The Karnival Kid. Seine ersten Worte waren dabei Hot Dog!, als er bei einem Verkäufer ebendiesen verlangte. Der Cartoon ist zeitgleich der erste Auftritt der Figur Klarabella Kuh, die später insbesondere bei den Comics zu einem Stammgast wurde.

Doch nicht nur sein äußeres Wesen, auch Mickys Persönlichkeit änderte sich mit der Zeit. War er zu Beginn seines Lebens noch ein eher rüde und zu Streichen aufgelegt, so wurde er mit dem wachsenden Erfolg immer ernster. Dies ist allerdings nicht allein auf Disney zurückzuführen, sondern auch auf zahlreiche Mütter, die in einer unsittlichen Maus kein Vorbild für ihre Kinder sahen. Aus diesem Grund erfand Disney auch Donald Duck, der mit seinem emotionalen Auftreten und seinem starken Temperament einen Gegensatz zum bereits seriös gewordenen Micky bilden sollte.

Anders als beispielsweise Donald Duck war Micky während des Zweiten Weltkrieges nie als Soldat in einem Kurzfilm zu sehen, was wohl auch damit zusammenhängen mag, dass seine Popularität gegenüber der Ente gegen Ende der 30er immer mehr schwand. Zu sagen, er wäre nie Soldat gewesen, ist allerdings falsch. Bereits 1929 kämpfte er im Film The Barnyard Battle mit anderen Mäusen gegen eine Armee von Katzen unter der Führung Kater Karlos. Dabei trugen diese allesamt Helme, die auch von der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg getragen worden waren. Die Mäuse wiederum ziehen in die Schlacht mit einem Song namens Dixie, der im Zusammenhang mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg bekannt wurde. Auch in den Comics blieb Micky von den Kriegsgeschehnissen nicht unberührt, so betätigte er sich beispielsweise zusammen mit Goofy als Erntehelfer, um seinem Land zu dienen (siehe Ich Goofy, Band 2).

Nebst den gewöhnlichen Kurzfilmen gab es auch einige spezielle Auftritte der Maus. Zum einen wäre da die Zauberlehrling Sequenz aus dem Walt Disney Meisterwerk Fantasia, welche die doppelte Länge der normalen Geschichten aufweist und einer der aufwändigsten beziehungsweise teuersten solcher Filme darstellt. Ebenfalls wesentlich länger als die normalen Cartoons war Mickys Weihnachtserzählung, in der allerdings nicht er, sondern Dagobert Duck die Hauptrolle spielte. Im Rahmen der Oscarverleihung 1988 (der Oscar wurde damals wie Micky 60) war der Mäuserich sogar als Figur anwesend um den Gewinner in der Kategorie Bester Kurztrickfilm zu verkünden und Tom Selleck auf die Bühne zu zaubern.

Micky im Fernsehen

Micky begrüsst die Gäste in seinem Clubhaus (© Disney)

Mitte der 50er Jahre wurden zwar die Cartoons mit Micky weitgehend eingestellt, doch das bedeutete keineswegs, dass er sich lediglich auf die Comics zurückzog. War er früher einer der Vorreiter gewesen was den Tonfilm anbelangt, so plante Walt Disney nun das neu aufkommende Fernsehen zu erforschen, das nach einer guten Einnahmequelle aussah. Als einer der ersten kam er so auf die Idee, spezielle Sendungen anzufertigen. Das Ergebnis war die Show The Mickey Mouse Club, die hierzulande unter dem Namen Micky Maus Magazin bekannt wurde und in Amerika beim Sender ABC lief. Insgesamt wurden 390 Episoden zu je 25 Minuten erstellt, die vom 3. Oktober 1955 bis zum 25. September 1959 über den Bildschirm liefen.

Die Senderreihe war jeweils montags bis freitags zu sehen, wobei jedem Tag ein anderes Motto zugrunde lag. Am Montag wurden verschiedene musikalische Auftritte gezeigt, am Dienstag gab es Gaststars zu sehen, der Mittwoch war ein zusammengewürfelter Tag, am Donnerstag wurde ein Zirkus aufgeführt und am Freitag schlussendlich konnten sich einige Jungtalente vorstellen. Zudem gab es noch Zeichentrickfilme und dokumentarische Beiträge über die Disney Studios. Als besonders populär erwiesen sich auch die so genannten Mausketiere. Damit bezeichnete man spezielle Kinder und Jugendliche, die unter anderem auch Lieder sangen und den Zuschauer zum mitmachen motivierten. Von vielen ebenfalls sehr geschätzt wurde das von Jimmie Dodd komponierte Titellied, bei welchem auch Donald einen Auftritt hatte, was seine hohe Popularität unterstreichen sollte.

Bei ABC liefen auch einige weitere Serien, beispielsweise die ab 1954 im Hauptabendprogramm laufende Fernsehreihe Disneyland, aus der später die Sendungen Walt Disney Presents und Walt Disney's Adventure Time hervorgingen und ab 1959 unter der Bezeichnung Walt Disney World weitergeführt wurde. Es kam jedoch kurz darauf zu einem Streit zwischen Disney und ABC, da Walt seine Serien allesamt in Farbe ausstrahlen wollte, was von den Produzenten bei ABC nicht gestattet wurde. Daraufhin wechselte Disney zu NBC, wo er 1961 Walt Disney's Wonderful Word of Disney produzieren ließ, ehe 1983 Disneys eigener Fernsehsender, der Disney Channel, eingeführt wurde.

Das heutige Logo des Disney Channel (© Disney)

Doch bereits früher, in den 70er Jahren wurde das Interesse vieler ehemaliger Fans des Micky Maus Magazins wieder geweckt. Deshalb plante man bei Disney zuerst, die alten Folgen wieder im Fernsehen zu zeigen, was jedoch nicht viel Anklang fand. Stattdessen beschloss man, eine auf dem ursprünglichen Konzept basierende neue Show zu kreieren, die man auf den Namen New Mickey Mouse Club taufte. Unter dieser Bezeichnung startete das Format im Januar 1977 und stieß, wie bereits sein Vorgänger, auf viel Gegenliebe. Einige der Folgen wurden auch später noch auf dem Disney Channel gezeigt und teilweise sogar auf Video veröffentlicht.

Bis zum Beginn der 80er war dabei vom Studio festgehalten worden, dass die Tirckfilme nur im Rahmen einzelner Sendungen, der Grossteil davon aber gar nicht im Fernsehen veröffentlicht werden durften, damit man sie mit regelmäßigen Abständen wieder in die Kinos bringen könnte, was mehr Gewinn versprach. Zu dieser Zeit aber zeigte sich zunehmend das Interesse an diesen Cartoons, besonders im deutschen Fernsehen. So ließ sich die Walt Disney Company breitschlagen, einen Testlauf durchzuführen. In einer eigens dafür produzierten Sendung mit dem Namen Mickey and Donald wurden verschiedene Kurzfilme wieder aufgeführt und somit der Öffentlichkeit auch außerhalb der Kinos zugänglich gemacht. Die Produktion erwies sich als voller Erfolg und wurde dementsprechend auch weitergeführt.

Der Mickey Mouse Club (© Disney)

Auch heutzutage sind Sendungen von Micky Maus noch anzutreffen, besonders auf dem Sender Super RTL. Dort wird die in den USA zwischen 2001 und 2003 speziell für den Disney Channel produzierte Serie Disney's House of Mouse (auf Deutsch: Mickys Clubhaus) aufgeführt, in der nebst Micky, Donald, Goofy, Minnie und Daisy in den Hauptrollen auch zahlreiche Charaktere aus den verschiedensten Walt Disney Meisterwerk auftreten. Insgesamt brachte es die Sendung auf 53 Episoden. Speziell für die jüngsten Zuschauer wurde 2006 auch die Serie Mickey Mouse Clubhouse (Micky Maus Wunderhaus) ins Leben gerufen, in der die Zuschauer verschiedene Rätsel lösen müssen. Sie wurde komplett in CGI gedreht und brachte es bisher auf 13 Folgen.

Micky in den Comics

Die Comicstrips

Datei:Gottfredson gemälde.jpg
Gemälde von Gottfredson nach der 1936 erschienen Geschichte Mickey Mouse and the Seven Ghosts

Nebst diversen Filmverleihern und Kinobesitzern gab es in New York auch verschiedene Pressedienste, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Comic Strips an möglichst viele Tages- und Sonntagszeitungen zu verkaufen. Einer der grössten solcher Anbieter war damals King Features Syndicate, die in Micky Maus die Möglichkeit sahen, einen neuen, erfolgreichen Strip zu kreieren. Auch früher schon gabe es diverse Comics mit Kinodarstellern, beispielsweise mit Charlie Chaplin. So rief der Vorstand von King Features Disney an und unterbreitete ihm diesen Vorschlag.

Dieser zögerte nicht lange. Comic Strips bedeuteten eine zusätzliche Einnahmequelle und die Studios konnten das Geld gut für die neuen Filme brauchen. So erschienen ab Januar 1930 täglich (ausser Sonntags) verschiedene Abenteuer um die Maus. Die ersten Fortsetzungsgeschichten waren dabei eine um viele Episoden erweiterte Fassung des ersten Filmes, Plane Crazy. Disney schrieb die Texte und Ub Iwerks setzte das Ganze grafisch um, wobei die Tuschereinzeichnungen von Win Smith angefertigt wurden. Als Iwerks später das Studio verliess, blieb die gesamte zeichnerische Arbeit an Smith hängen, was diesem jedoch alles andere als recht war. Zudem hatte auch Walt Disney keine Zeit, die ganzen Texte zu verfassen, da er zusätzlich noch an den Filmen arbeiten musste.

Aus diesem Grund wurde Ersatz gesucht, der im seit 1929 in den Studios beschäfrigten Floyd Gottfredson gefunden wurde. Dieser wollte bei seinem Eintritt ursprünglich bereits an den Comic Strips arbeiten, doch Disney setzte ihn stattdessen für die Trickfilme ein. Dock als nun Smith seine Arbeit beendete, machte Walt Gottfredson das Angebot, nun doch an den Comics zu arbeiten, was dieser allerdings ablehnte, da er sich mittlerweile bei der Arbeit an den Cartoons wohl fühlte. So einigte man sich darauf, dass er zwei Wochen lang bei den Strips aushelfen solle. Gottfredson fertigte ersten Strip im März 1930 an, der im Mai veröffentlicht wurde. Dabei gefiel ihm die Arbeit so gut, dass er insgesamt über 45 Jahre lang "Aushilfe" war, bis er im Oktober 1975 in den Ruhestand ging. Dabei verzichtete er bei seiner Arbeit darauf, einfach Abenteuer aus den Filmen zu übernehmen, sondern dachte sich selbständig Geschichten aus.

Das Interesse an den Comics um Micky Maus wuchs so rasch an, dass nebst den schwarzweiss gehaltenen Strips auch fabrig angelegte Comicseiten angefertigt wurden, die für die Sonntagsbeilagen der amerikanischen Zeitungen produziert wurden. Die erste Seite wurde von Earl Duvall am 17. Januar 1932 erstellt. Noch in der darauffolgenden Woche übernahm allerdings Floyd Gottfredson auch die Arbeit an den Sonntagsfolgen, die im Unterschied zu den täglichen Geschichten keine Fortsetzungen waren. Mitte 1938 trat er diese Beschäftigung jedoch an Manuel Gonzales ab, dessen Einseiter auch heute noch immer wieder in dem Micky Maus Magazin zu sehen sind.

Lange Zeit textete Gottfredson seine Geschichten allesamt selbst und sein einziger Assisten war Charles Alfred Taliaferro, der sich später selbst unter dem Namen Al Taliaferro in der Riege der Disneyzeichner einen Namen machte, da er zusammen mit Bob Karp für die Zeitungsstrips um Donald Duck verantwortlich war. Ab Mitte der 40er Jahre kümmerte sich Gottfredson jedoch ausschliesslich um die Zeichenarbeit, während Bill Walsh - der auch mit Gonzales zusammenarbeitete - die Texte schrieb. Der aber wohl grösste Einschnitt in die Welt der Zeitungsstrips um Micky war die Tatsache, dass King Features Syndicate ab 1955 beschloss, keine weiteren Fortsetzungsgeschichten als Comics zu führen, woraufhin die Maus auf kurze Gagsstrips beschränkt war. Gleichzeitig ebnete das allerdings auch den Weg für das neu aufkommendes Gebiet der Comichefte.

Vermarktung

Disney hatte schon bei der Vermarktung des glücklichen Hasen erste Erfahrungen damit gemacht, eine Figur als Marke aufzubauen; bei Micky wurde das Merchandising zu einem enormen Geschäft. 1930 erschien das erste Lizenzprodukt: gegen eine Gebühr von 300 Dollar durfte ein Unternehmen Schulmappen mit der Maus bedrucken. Drei Jahre später war die Markenmacht so gewachsen, dass sie ein ganzes Unternehmen retten konnte. Die Uhrenfabrik Ingersoll-Waterbury widerstand der sicher drohenden Pleite dank der Lizenz zur Produktion von Mickey-Mouse-Uhren. Innerhalb weniger Jahre verdiente Disney mit solchen Geschäften Millionen.


Micky und Entenhausen

Micky Maus lebt in Entenhausen. Sein Haus sieht in verschiedenen Geschichten jedoch oft anders aus, da Micky oft umzieht. Hier eine Liste von Mickys verschiedenen Adressen, übernommen von Donald-Club

Verwandtschaft von Micky Maus

Liste mit freundlicher Genehmigung von Boemund von Hunoltstein übernommen

Schwester

Onkel

Tanten

Vettern

Sonstige Verwandte/Vorfahren

Mausepierre (© Disney)
  • Amanda Springmaus (MMM 14/1965, S.3ff) - entfernte Verwandte
  • D'Artanmaus (DD 446, S.31ff) - frankonischer Vorfahre
  • Edgar Allan Maus (LTB 207, S.107f) - Vorfahre / Schriftsteller
  • Kid-Micky (LTB 11, S.187ff) - Großvater
  • Mandy (LTB 284, S.111ff) - Nichte
  • Manislaus Maus (MMM 07/1998, S.18ff) - Vorfahre
  • Manni (MMM 07/1998, S.18ff) - Großonkel
  • Matje Maus (MMM 07/1998, S.18ff) - Vorfahre
  • Mausepierre (LTB 333, Die Spur des purpurnen Rächers) - Vorfahre aus der Zeit der franz. Revolution
  • Maximilian Maus (MMM 07/1998, S.18ff) - Vorfahre
  • Dr. Melchior Maus (ATT 8, S.36ff) - Urgroßonkel
  • Sir Michael Mauser (LTB 268, S.92ff) - Vorfahre
  • Möbius (MMM 51/1978, S.14) - Großonkel
  • Mona Maus (MMM 20/2003, S.63) - Mutter von Mack & Muck
  • Mortel Maus (MMM 2/2003, S.44ff) - Großonkel
  • Mortimer (MMM 18/1981, S.12) - Großonkel / keine Mausfigur!
  • Mortimer (LTB 221, S.38) - Ururgroßvater
  • Muriel (DD 482, S.40) - Großtante
  • Wilma (DD 502, S.50) - Tante von Mack & Muck

Weblinks