Benutzer:DavidB/Schnipsel

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Alice's Picnic[Bearbeiten]

Der Animationszeichner Isadore „Friz“ Freleng erinnerte sich im Gespräch mit Jim Korkis an ein Kompliment, das ihm Walt Disney zu einer animierten Szene gab. Das Drehbuch sah nur eine Katzenmutter vor, die ihre Kätzchen säubert. Freleng hatte einem Kätzchen die Persönlichkeit eines Kleinkinds gegeben, indem es aus der Wanne krabbelt, um den Bad zu entkommen. Es hängt sich an den Wannenrand, bevor es auf den Boden fällt, von der Mutter aufgesammelt und zurück in die Wanne gesetzt wird. Walt Disney lobte die Szene vor den anderen Trickfilmzeichnern: „Genau das will ich sehen, die Figuren sollen Persönlichkeit haben und mehr als nur eine Zeichnung darstellen.“ („That's what I want to see in my pictures. I want the characters to be somebody. I don't want them just to be a drawing.“)[1][2]

Bild und Funk[Bearbeiten]

Disney Die Platin-Edition[Bearbeiten]

Friz Freleng[Bearbeiten]

Disney Story Trust[Bearbeiten]

Der Disney Story Trust wurde 2006 von Ed Catmull und John Lasseter gegründet, als sie Präsident und Chief Creative Officer der Walt Disney Animation Studios wurden.[3]

Die Idee hinter dem Trust ist der offene Austausch von Feedback zwischen Filmemachern, die nicht speziell mit dem besprochenen Projekt verbunden sind.[3] Jennifer Lee fasst es wie folgt zusammen: „Hier geht es nicht darum, an eigenen Ideen festzuhalten. Es ist einfach ein Raum, in dem sich die Leute gegenseitig etwas geben.“[4]

20.000 Meilen unter dem Meer (Film)[Bearbeiten]

Abenteuer mit damals bahnbrechenden Spezialeffekten: „20.000 Meilen unter dem Meer“ (© Disney)





Inhalt[Bearbeiten]

Darsteller[Bearbeiten]

Entstehung[Bearbeiten]

Den Reiz des Romans beschrieb Dick McKay wie folgt: „Disney sah in der Geschichte eine Welt unendlicher Geheimnisse und Bedrohungen - eine Welt beängstigender Abgründe, stiller Dunkelheit und monströser Macht. Verne faszinierten Fakten und er beschrieb Maschinen sehr akribisch. Disney legte viel Wert auf den Faktor Menschlichkeit und ihn faszinierte, wie Menschen in hochdramatischen Momenten reagieren.“[5]

Der Film ist Disney bis dato ambitioniertestes Live-Action-Projekt und zugleich Disneys erster Science-Fiction-Film. Anders als zum Beispiel Fantasyfilme erfordert Science-Fiction trotz aller fantastischen Elemente eine wissenschaftliche Plausibilität, um eine glaubwürdige Welt mit glaubwürdigen Charakteren zu erschaffen.[5]

Für das Design des U-Bootes lehnte Disney viele Entwürfe ab, schließlich wählte er aber eines, welches seiner Meinung nach Vernes Beschreibung so nah wie möglich kam.[5]

Bei den Unterwasserszenen in der Karibik arbeiteten bis zu 42 Darsteller und Crew-Mitglieder gleichzeitig auf dem Meeresgrund, wo sie sich per Handzeichen verständigten. Der Kampf zwischen der Nautilus und dem Oktopus entstand aber im Studio: Eine Tonbühne musste mit Wassertank gebaut werden, in dem der Oktopus von 28 Leuten bedient wurde.[6]

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Soundtrack[Bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Wade Sampson (16.08.2006). „The Friz and the Diz“. mouseplanet.com
  2. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 1: Wo alles begann. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 23). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  3. 3,0 3,1 Eric Goldman (18.02.2016). „How Disney's Story Trust Helped Change Big Hero 6, Frozen, Wreck-It Ralph and More“. ign.com
  4. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 46). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  5. 5,0 5,1 5,2 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 48). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  6. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 80). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH


20.000 Meilen unter dem Meer


Als Comic:

  • 1954: Walt Disney's Treasury Of Classic Tales „20 000 Meilen unter dem Meer“, auf Deutsch im Hamburger Abendblatt (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)[1]
  • 1955: „20000 Meilen unter dem Meer“, auf Deutsch in Mickyvision 7-8/1966 (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)[2]
  • 1963: „Doom Island“, keine deutsche Fassung (Prequel zum Disney-Realfilm)[3]
  • 1972: „The Adventures of Captain Nemo“, keine deutsche Fassung (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)[4]

Als Hörspiel:

Als Parkattraktion:

Dschungel der 1000 Gefahren[Bearbeiten]

Der Disneyfilm von 1960 basiert lose auf Johann David Wyss' Buch „Der Schweizerische Robinson“ von 1812. Zu dem Zeitpunkt war die Entwicklung der Geschichte ein Novum für das britische Studio, da nur die Grundzüge der Originalhandlung übertragen und der Rest mit einer völlig neuen Handlung versehen wurde. Im Buch verbrachte die Familie nur kurze Zeit im Baumhaus, bevor sie in eine Höhle umzogen. Walt Disney sah aber ein großes Unterhaltungspotenzial darin, das Baumhaus aufwändiger zu gestalten und so zum Mittelpunkt des Films zu machen. Das Baumhaus des Films wurde zu einem so großen Erfolg, dass es im Adventureland des Disneyland Resorts als Swiss Family Treehouse umgesetzt wurde.[7]

„Dschungel der 1000 Gefahren“ ist der erste Film des Studios, welcher fast vollständig vor Ort gedreht wurde. Statt in einer Tonbühne zu drehen und Authentizität nur als Spezialeffekt zu erreichen, wurden die Dreharbeiten in einer authentischen karibischen Umgebung durchgeführt. Als Drehort der Insel diente Tobago, doch die Produktion bot ganz eigene Herausforderungen. Crew und Material mussten erst auf die Insel gebracht werden, und das wechselhafte Wetter und Meer erforderte, dass der Drehplan spontan geändert werden kann. Studiopublizist Joe Reddy fasste es zusammen mit: „Johann Wyss selbst hätte sich kein größeres Abenteuer ausdenken können als das, was Walt Disney auf Tobago erwartete.“[8]

Pinocchio (Figur)‏‎[Bearbeiten]

In frühen Animationstests bei Disney versuchte man, Pinocchio als Holzpuppe mechanischer bewegen zu lassen als vorherige Figuren. Doch die unnatürlichen Bewegungen und das steife Gesicht strahlten keine Wärme aus, weshalb Zeichentrick-Zeichner Milt Kahl als Lösung vorschlug, Pinocchio zuerst als Jungen vorzuzeichen: „Man kann hinterher immer noch das Holzgelenk zeichnen und ihn in eine Holzpuppe verwandeln.“ Durch diese Methode behielt Pinocchio sein ausdrucksstarkes Gesicht, nur die Nase und die Gelenke an den Knien und Ellbogen erinnerten an sein Puppen-Dasein.[9]

Während Pinocchio in der Originalgeschichte „Die Abenteuer des Pinocchio“ von Carlo Collodi von Anfang an durch und durch unsympathisch ist, änderte Walt Disney in seiner Adaption die Figur so, dass Pinocchio nur aus Unerfahrenheit und Naivität Fehler macht.[10] Laut Disney-Historiker J.B. Kaufman mache Pinocchio im Film vieles, das er nicht tun sollte, „aber all diese Fehltritte sind irgendwie unschuldig“,[9] während die Welt um Pinocchio im Vergleich zur Erzählung von Collodi noch bösartiger wurde. Die Vergnügungsinsel und der Puppenspieler Mangiafuoco, der im Film zu Stromboli wurde, wurden in der Adaption viel eindeutiger böse. Durch die Kontrastierung eines unschuldigen Pinocchio in einer bösartigen Welt wurde Pinocchio dem Publikum sympathischer.[10] Viele der frühen Disney-Trickfilme nehmen diesen Kontrast als Grundlage des Films, bei der die vorher unschuldige Figur durch die bösartige Welt eine derartige Reife erlebt hat, dass man als Zuschauer glaubt, dass die Figur es auch nach dem Ende in der Welt schaffen könne.[9]

Vaiana (Figur)[Bearbeiten]

Ron Clements beschrieb Vaiana als „mutig, entschlossen, einfühlsam und unglaublich klug“, Osnat Shurer ergänzte die Beschreibung: „Sie ist eine starke Heldin, die aufbricht, um zurückzuholen, was ihr Volk vor langer Zeit verloren hat… Vaiana will die Welt retten - im wahrsten Sinne des Wortes -, obwohl sie so ziemlich als Einzige erkennt, dass diese Welt überhaupt gerettet werden muss.“ Über das Figurendesign sagt Bill Schwab, dass Vaiana eine Action-Heldin sei: „Wir wollten ihr ein athletisches Aussehen verleihen. Wir gaben ihr eine schlanke, aber kräftige, skulpturale Figur, hohe Wangenknochen und eine ausgeprägte Oberlippe. Die Details für ein gelungenes Charakterdesign brachten uns richtig ins Schwitzen.“[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „20 000 Meilen unter dem Meer“. inducks.org
  2. „20000 Meilen unter dem Meer“. inducks.org
  3. „Doom Island“. inducks.org
  4. „The Adventures of Captain Nemo“. inducks.org
  5. Disneyland Records ST-1924
  6. „20,000 Leagues Under the Sea: Submarine Voyage“. wikipedia.org
  7. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 49). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  8. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 81). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  9. 9,0 9,1 9,2 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 61). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  10. 10,0 10,1 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 29f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  11. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 64f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH

Alfred und Elma Milotte[Bearbeiten]

Walt Disney Naturfilm-Klassiker[Bearbeiten]

Walt Disney Abenteuer-Klassiker[Bearbeiten]

analog zu Walt Disney Naturfilm-Klassiker

  • 20.000 Meilen unter dem Meer
  • Das Geheimnis der verwunschenen Höhle
  • Davy Crockett - König der Trapper
  • Der Sieg der Sternenkinder
  • Die Abenteuer des Kapitän Grant
  • Die Abenteuer von Huck Finn
  • Die Flucht zum Hexenberg
  • Die Schatzinsel
  • Insel am Ende der Welt
  • Käpten Blackbeards Spukkaschemme
  • Tom und Huck

Der Drache wider Willen (Film) / Walt Disneys Geheimnisse[Bearbeiten]

S. Barret McCormick und Ned Depinet von RKO betrachtete den Film als ein schwieriges Thema, da es sich beim Film im Grunde um eine Studio-Werbung handelt.[1]

Die Schatzinsel[Bearbeiten]

Die Schatzinsel hat mich schon als kleiner Junge fasziniert“, sagte Walt Disney über das Buch von Robert Louis Stevenson.[2] Den Klassiker hatte Disney bereits seit den 1930ern Jahren im Auge, konnte aber erst 1949 mit der Produktion anfangen.[3]

Viele der Arbeitsweisen von Disneys Zeichentrickfilmen wurden auch beim Live-Action-Film verwendet, darunter auch die Verwendung eines detaillierten Storyboards. Walt Disney verbrachte zusätzlich drei Monate mit dem Produktionsteam, um die Kamerabewegungen und -einstellungen festzulegen, ein Verfahren, welches heute als Pre-Viz weiter verbreitet ist.

Über 40 Matte-Paintings mussten von Peter Ellenshaw angefertigt werden, da der Großteil der Aufnahmen in den Denham-Studios in England gedreht wurden. Diese sorgten für die Illusion tropischer und maritimer Drehorte.[2]

Deep Canvas[Bearbeiten]

Deep Canvas ist eine 3D-Zeichen- und Rendering-Technik, die per Computer CGI-Hintergründe erzeugt, die aussehen wie traditionell analoge Gemälde.[4]

Die Technik bescherte Eric Daniels, George Katanics, Tasso Lappas und Chris Springfield von den Disney-Studios 2003 einen Technical Achievement Award für die Entwicklung.[5]

APT-Verfahren, CAPS System u.a.[Bearbeiten]

APT process https://en.wikipedia.org/wiki/Animation_photo_transfer_process

Disney used Xerox animation for the next 30 years, making The Sword in the Stone (1963), The Jungle Book (1967), The Aristocats (1970) and lastly The Little Mermaid (1989), which was Xeroxed with brown lines to give the animation a softer touch. The next film, Beauty and the Beast (1991), used a computer animation production system, or CAPS, replacing the Xerox method. This digital ink and paint system allowed artists to scan sketches into a computer and easily color in enclosed areas and touch up the overall drawing. This not only saved more money for the animation department but expanded digital tools for animators, making the film-creating process that much more flexible. While the style was eventually phased out early in the 21st century for computer-generated imagery (CGI), many Disney films, such as Hercules (1997) and Mulan (1998), were products of CAPS. - https://www.smithsonianmag.com/innovation/how-one-hundred-and-one-dalmatians-saved-disney-180977869/

https://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_animation

John Baxter[Bearbeiten]

Gattin Gretchen, Tochter Greer

Bruce C Steele[Bearbeiten]

Eltern Bill und Kaye Steele

Promisynchronisation[Bearbeiten]

„Als langjährig etablierte Stimme des Hauptdarstellers argumentierte Völz, die Kosten für eine Synchronisation stünden mit einem Anteil von 0,1 Prozent in keiner Relation zu den Ausgaben für Werbung, Marketing und Premierenfeiern eines solchen Blockbusters.[2] Zudem verwies er auf die vollständige Rechteabtretung der Synchronschauspieler und die gängigen Gagenzahlungen an prominente Sprecher in Animationsfilmen, die seine Forderung deutlich überböten.“ -> https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_V%C3%B6lz

Der königliche Doppelgänger[Bearbeiten]

Der Ländername ist im Englischen ein Wortspiel: Medioka spricht sich wie mediocre, also mittelmäßig. Der Comic ist eine direkte Parodie des historischen Schnulzenfilms „The Prisoner of Zenda“.[6]

Mickys Gast aus Afrika[Bearbeiten]

Zeitungsstrip vom 16. April 1940: Der Richter droht, Micky und Donnerstag in ein Konzentrationslager zu schicken. Die Textstelle wurde für die Wiederveröffentlichung 1942 und 1950 nicht geändert.[7]

Walt Before Mickey[Bearbeiten]

Robert Winkler Productions[Bearbeiten]

Streik in den Disney-Studios 1941[Bearbeiten]

„Disney Artists on strike.“ Foto vom 29. Mai 1941

Beim Streik in den Disney-Studios 1941 handelt es sich um eine Arbeitsniederlegung gewerkschaftlich organisierter Studio-Trickfilmzeichner der Walt-Disney-Studios, welche von 29. Mai fast vier Monate lang bis zum 21. September 1941 andauerte.[8]

Als Grund des Streikes wurde die ungerechte Bezahlung und Behandlung in den Studios genannt, die damals nicht Teil einer Gewerkschaft waren. Walt Disney kündigte nach der fünften Streikwoche viele der streikenden Trickfilmzeichner. Schließlich wurde Walt Disney überzeugt, die Gewerkschaft Screen Cartoonist's Guild (SCG) anzuerkennen und mit ihr einen Vertrag zu unterzeichnen, der neben anderen Zugeständnissen auch die Wiedereinstellung der gekündigten Trickfilmzeichner, sollten diese zurückkehren wollen.[8]

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Seit dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929 (dem „schwarzen Donnerstag“) begann die „Große Depression“ und somit die Weltwirtschaftskrise. Eine Spekulationsblase sorgte für den genannten Börsencrash, welcher dafür sorgte, dass die Banken in den USA weniger Kredite vergaben, die Konsumenten zögerlicher Geld ausgaben und durch den fehlenden Umsatz Unternehmen ihre Produktion drosseln und Arbeiter entlassen mussten. Bankanstürme destabilisierten das Bankensystem, was es noch schwieriger machte, an Kredite zu kommen. Eine Abwärtsspirale entstand. Vor der Wirtschaftskrise waren etwa neun Prozent der US-Amerikaner arbeitslos, durch die Krise stieg die Zahl auf 25 Prozent, also etwa 15 Millionen Menschen.[9] Franklin D. Roosevelt wies am 6. März 1933, zwei Tage nach seiner Amtsübernahme, alle Banken an, für vier Tage zu schließen (Bank Holiday), damit geprüft werden konnte, welche Banken durch staatliche Kreditvergabe gerettet werden konnten und welche für immer schließen mussten.[10] So wurde mit den Banken schließlich auch die Brücke zwischen den Investoren an der Wall Street und den großen Hollywood-Filmstudios gekappt und es kam in vielen Studios zu Gehaltskürzungen und Entlassungen. Es kam zu einer massiven gewerkschaftlichen Organisierung in Hollywood, zu Protesten, Streiken und weiteren Entlassungen.[11]

Screen Cartoonist's Guild[Bearbeiten]

Hollywoods Trickfilmzeichner waren ursprünglich in der 1914 gegründeten Gewerkschaft International Alliance of Theatrical Stage Employees organisiert. Es kam zu vergeblichen Versuchen in Hollywood, eine eigene Gewerkschaft für Trickfilmzeichner zu gründen, unter anderem 1925 mit den Associated Animators von Bill Nolan und eine weitere Gewerkschaft 1932 von Grim Natwick, Shamus Culhane und Al Eugster. In New York sah es für die Gewerkschaften besser aus: Bill Littlejohn gründete zusammen mit Hicks Lokey, John McManus und Jim Tyer die Unemployed Artists Association (UAA), welche unter Roosevelt zur Commercial Artists and Designers Union (CADU) und danach zur Animated Motion Picture Worker's Union (AMPWU) wurde, einer der beiden großen Gewerkschaften für Trickfilmzeichner.[11]

Die zweite wurde 1938 nach dem Streik in den Fleischer-Studios ein Jahr zuvor gegründet, die Screen Cartoonist's Guild (SCG). Bis 1941 konnte Herbert Sorrell, der Präsident der SCG, Verträge mit allen großen Trickfilmstudios bis auf die Walt Disney Studios und Leon Schlesinger Productions abschließen,[8] welche den Trickfilmzeichnern ein höheres und sicheres Gehalt sicherte.[11] 1941 wurde in Leon Schlesingers Studio gestreikt, weshalb er die Gewerkschafter ausschließen wollte. Nach sechs Tagen gab Schlesinger den Bitten der SCG nach und schloss mit ihnen einen Vertrag. Der Vorfall wurde der „Looney Tune Lockout“ genannt.[12] Bei der Unterzeichnung soll Schlesinger angeblich gefragt haben: „Was ist mit Disney?“ („What about Disney“)[13]

Was ist mit Disney?[Bearbeiten]

Die Trickfilmzeichner der Walt Disney Studios konnten ohne Stechuhr arbeiten[14] und hatten mitunter die beste Bezahlung und die besten Arbeitsbedingungen der Branche,[8] doch die gute Bezahlung war ungleichmäßig verteilt und Überstunden sowie Sonntagsarbeit wurden zur Regel statt zur Ausnahme.[15]

20 Prozent des Profits der Cartoons wurden ursprünglich an die Angestellten ausgezahlt, doch diese Prämie wurde mit der Veröffentlichung von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ nur ausgewählten Mitarbeitern zuteil.[8]

Die flache Hierarchie vor dem Erfolg von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ wurde mit dem Umzug in die Burbanker Studios durch ein strenges Hierarchie-System ersetzt, bei dem die Angestellten nur Zugang zum Restaurant, zur Sporthalle und zum Dampfbad hatten, während die Cheftrickfilmzeichner und -autoren größere Büros[8] mit Zugang zu eigenen Parkplätzen, Kinoplätzen und dem Fitnessstudio des Studios namens „Penthouse Club“ bekamen.[15] Die einzelnen Abteilungen waren nun in je eigenen Gebäuden, deren Trennung von der Verwaltung streng überwacht wurde.[8] Walt Disneys Büro war nun auf einem ganz anderen Stockwerk im Produktionsflügel, was die Distanz zu den Mitarbeitern nur verstärkte.[16] Die einzigen Mitarbeiter, die Disney zu Gesicht bekamen, arbeiteten abends oder am Wochenende Überstunden, denn dann ging Disney um die leeren Tische umher, um zu sehen, was seine Mitarbeiter taten.[13]

Die Bezahlung der Studio-Mitarbeiter war unübersichtlich. Hochrangige Trickfilmzeichner wie Disneys Nine Old Men wurden sehr gut bezahlt, doch viele andere Mitarbeiter verdienten weniger, als sie an Arbeitslosengeld bekämen, darunter die ink and paint girls, Techniker und Einstiegs-Trickfilmzeichner.[16] Einige Trickfilmzeichner verdienten bis zu 300 US-Dollar pro Woche, andere nur 12 bis 20 US-Dollar,[8] die ink and paint girls machten je nach Job unterschiedlich wenig Geld: Die Painter bekamen 16 US-Dollar und die Inker 16 US-Dollar die Woche.[15] Bei Paramount bekam man für den Job des Painters 35 US-Dollar die Woche.[17] Ein Zwischenphasenzeichner verdiente bei Disney 22,50 US-Dollar die Woche, während er für dieselbe Arbeit in den Fleischer-Studios 28 US-Dollar bekäme.[18] Trickfilmzeichner Art Babbitt erlebte, wie ein ink and paint girl in Ohnmacht fiel, weil sie auf Mahlzeiten verzichtete, um mehr Geld für ihre Familie zu sparen. Gerüchte gingen herum, dass das Personal in der Story-, Design- und Werbe-Abteilung durch talentierte Frauen ersetzt würden, da reine Frauenabteilungen wie Ink And Paint ein niedrigeres Gehalt bekamen. Walt Disney dementierte diese Gerüchte in einer Rede im Februar 1941.[15] Disney zahlte, nachdem er ein Buch über Psychologie las, an Zeichner mit „außergewöhnlicher Leistung“ eine „Gehaltsanpassung“, zum Beispiel gab es für Gags und Innovationen einen Bonus oder Disney gab Aktien aus, was zusätzlich für Unmut und Neid unter den Mitarbeitern sorgte.[16] Diejenigen, die seiner Meinung nach seine Erwartungen nicht erfüllten, bekamen nichts, aber er sagte, wenn sie sich verbesserten, bekämen sie einen Bonus für den nächsten Cartoon oder Film.[19] Disney-Trickfilmzeichner Willis Pyle fasste es zusammen: „Es gab keine Logik und keinen Grund, warum die Jungs so bezahlt wurden. Es konnte sein, dass man neben einem Mann saß, der das Gleiche machte wie man selbst, und man bekam 20 Dollar mehr oder weniger pro Woche als er.“[8]

Disney sträubte sich davor, die Trickfilmzeichner in den jeweiligen Cartoons namentlich zu nennen, während es bei Filmen der Konkurrenz längst gang und gäbe war, die Verantwortlichen anzugeben. Ohne diese Angaben wurde es auch schwieriger für Trickfilmzeichner, sich anderswo um einen Job umzuschauen.[16] Wenn es öffentliche Preise und Anerkennung gab, wurden diese nur an Walt Disney vergeben. Als zum Beispiel der Cartoon „Die drei kleinen Schweinchen“ 1934 den Oscar für den besten Cartoon bekam, nahm Disney diesen an. Der für den Cartoon verantwortliche Regisseur Burton Gillett verließ noch im selben Jahr die Disney-Studios.[20]

Zudem sorgten die finanziellen Misserfolge von „Pinocchio“ und „Fantasia“ 1940 durch den Wegfall des europäischen Marks zu Entlassungen, welche ebenfalls für Unruhen unter Disneys Mitarbeitern sorgte.[8] Die Studios versuchten die fehlenden Einnahmen der beiden Meisterwerke zu kompensieren, indem sie an Kinobesitzer appellierten, mehr von den Disney-Cartoons zu spielen.[21][22]

Federation of Screen Cartoonists[Bearbeiten]

Willie Bioff war ein Mitglied der Bande des Gangsters Al Capone und der Westküsten-Chef der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE). Die IATSE war 1937 Hollywoods größte und korrupteste Gewerkschaft und laut Branchenblatt Variety war es „ein offenes Geheimnis“, dass IATSE regelmäßig ganze Abteilungen eines Studios unter Vertrag nahm, um ihnen dann mit einem Streik zu drohen, sollten die Studios ihm nicht Schmiergeld zahlen.[23]

Trickfilmzeichner Art Babbitt wurde im Dezember 1937 von Dave Hilberman auf einen Artikel im „Time Magazine“ über Bioffs Methoden und seinen korrupten Einfluss auf die Filmindustrie aufmerksam gemacht. Von Bill Garity erfuhr Babbitt, dass eine IATSE-Gruppe bereits das Studio besuchte, und dass er der Gruppe besser zuvorkomme.[24] Babbitt beriet sich mit Roy O. Disney, der ihn wiederum zu Disneys Disney-Vizepräsidenten und Chefjuristen Gunther Lessing schickte.[23] Zusammen mit Lessing gründete Babbitt eine vom Unternehmen gesponserte Gewerkschaft, die Federation of Screen Cartoonists (FSC),[25] welche laut Lessing genau ihren Zwecken diente. Babbitt lud zum ersten Treffen der Gewerkschaft 35 Kollegen ein, darunter Hal Adelquist, Norm Ferguson, Fred Moore, Woolie Reitherman und Frank Thomas. Zusammen mit Lessing erklärte er den Sinn der Gewerkschaft, die immer mehr an Mitgliedern gewann. Babbitt wurde zum Vorsitzenden gewählt.[24] Um die Gefahr durch IATSE fürs Studio komplett auszuschließen, wandte sich Babbitt an das National Labor Relations Board (NLRB), wo ihm die Bedingungen genannt wurden, welche die FSC erfüllen muss, um vom NLRB als einzige Gewerkschaft der Disney-Studios anerkannt zu werden:

  • eine eigene Satzung
  • ein Präsident
  • ein gewählter Vorstand
  • Forderungskatalog
  • die Mitgliedschaft der Mehrheit der Disney-Mitarbeiter
  • Anerkennung des Unternehmens als alleinige Verhandlungsorganisation der Beschäftigten

Babbitt erfuhr, dass die FSC-Treffen außerhalb der Arbeitszeit und nicht auf dem Firmengrundstück stattfinden dürfen, weshalb er das erste rechtmäßige Treffen bei sich zuhause plante.[23] Mit der Unterstützung des Anwalts Leonard Janofsky entwickelten sie ein Konzept. Beim ersten Treffen war auch Lessing eingeladen, doch als einer der Firmenleiter durfte er laut Janofsky nicht teilnehmen.[24] Die FSC lud zu einer Mitarbeiterversammlung ein, wo er Sinn und Satzung der Gewerkschaft erklärte. Babbitt wurde zum Präsidenten der FSC gewählt,[26] und zusammen erarbeiteten sie ein Programm, ihren Forderungskatalog, der auch im ersten Bulletin der FSC vom 7. März 1938 vorgestellt wurde:[27]

  1. Höhere Löhne für die unteren Gehaltsgruppen.
  2. Eine Vierzig-Stunden-Fünftage-Woche.
  3. Im Falle einer Entlassung eine Kündigungsfrist von zwei Wochen oder eine Vergütung von zwei Wochen für Personen, die länger als ein Jahr im Studio beschäftigt sind. Eine einwöchige Kündigungsfrist oder eine einwöchige Vergütung für Personen, die weniger als ein Jahr beschäftigt sind.
  4. Die Verhinderung einer Untersuchung von außen, sei es durch die Produzentenvereinigung, die IATSE oder andere, die in die Rechte des Arbeitnehmers eingreifen.
  5. Eine festgelegte Ausbildungszeit, die je nach Bedarf der verschiedenen Abteilungen variiert.
  6. Das Check-off-System, abhängig von der Zustimmung unserer Mitglieder. Hierbei handelt es sich um eine Vereinbarung mit dem Studio, wonach die Mitgliedsbeiträge vom Gehalt unserer Mitglieder abgezogen und der Federation of Screen Cartoonists gutgeschrieben würden. Diese Methode würde unser derzeitiges Sammelsystem überflüssig machen.
  7. Das Recht, die Anschlagtafeln der Firma für die Veröffentlichung von Mitteilungen über unsere Federation zu nutzen.
  8. Anerkennung eines Beschwerdeausschusses durch den Arbeitgeber, der Ungerechtigkeiten, die unsere Mitglieder erlitten haben, anhören, beurteilen und korrigieren kann.

Babbitt hoffte, mit der FSC den Versuch des berüchtigten Mafia-Mitglieds Willie Bioff, eine Gewerkschaft zu gründen, zu verhindern. Doch bald bemerkte Babbitt, dass die gelbe Gewerkschaft nur von Disney-Vizepräsidenten Lessing gegründet wurde, um neben einer potentiellen Gewerkschaft von Bioff auch die Gründung einer legitimen Gewerkschaft zu unterbinden.[15] Die FSC hatte keine Verbindungen zu anderen Gewerkschaften[25] und Babbitt war trotz seiner hohen Stellung in der FSC frustriert, dass er die geplanten Veränderungen nicht bewirken konnte.[8] Am 22. Juli 1939 ernannte das National Labor Relations Board die FSC zur einzigen Gewerkschaft für Walt Disney Productions,[23] Tagungen fanden in Babbitts Haus statt. Neue Funktionäre der FSC wurden im Herbst 1939 gewählt, Bill Roberts wurde zum neuen Präsidenten der FSC mit Babbitt als Vizepräsidenten.[26] Ein Treffen des Verhandlungsausschusses der FSC mit Roy O. Disney fand im Oktober statt, bei dem ein Vertrag ausgehandelt werden sollte. Von der FSC geplant war eine kleine Lohnerhöhung für die „Ink And Paint“-Abteilung, welche mit 16 bis 18 US-Dollar pro Woche zu den am schlechtesten bezahlten in der Branche gehörten. Roy Disney hörte sich die Vorschläge an, erwiderte aber kopfschüttelnd, er habe „keine Verwendung für Gewerkschaften“. Die vom National Labor Relations Board als einzige Gewerkschaft der Disney-Studios gewählte FSC war ohne Vertrag machtlos. Der Verhandlungsausschuss stimmte dafür, die FSC zu schließen.[23]



Babbitt wusste nicht, dass es sich bei der von Walt Disney geduldeten FSC um eine gelbe Gewerkschaft handelt, die von einem Firmenmitarbeiter statt einem unabhängigen Dritten geleitet wird, die Firma finanziell und moralisch unterstützt und deshalb nicht alle Möglichkeiten einer Gewerkschaft ausnutzt. Zum Beispiel wird in gelben Gewerkschaft kaum gestreikt, was bei Verhandlungen ein großes Druckmittel nimmt.[28]



Der große weiße Vogel (Arbeitstitel)[Bearbeiten]

Am 11. Dezember 1940 riefen Walt Disney und Gunther Lessing das ehemalige Verhandlungsausschuss der Federation of Screen Cartoonists (FSC) wieder zusammen, bestehend aus Babbitt und vier anderen Mitarbeitern. Disney präsentierte ihnen ein Schreiben der Screen Cartoonist's Guild (SCG) mit der Behauptung, dass die SCG die Mehrheit der Disney-Mitarbeiter vertrete und dass Disney deshalb einen Vertrag mit der SCG unterschreiben solle. Die fünf vom FSC-Verhandlungsausschuss sollen die FSC wiederbeleben und populärer unter den Mitarbeitern machen, um „die Sache zu beenden“. Im darauf folgenden Treffen des Verhandlungsausschusses beschloss Babbitt, nicht mehr auf Disneys Unterschrift unter dem FSC-Vertrag zu warten, sondern aus der FSC auszutreten und der SCG beizutreten.[23]

Die SCG wandte sich mit Flugblättern an Disney-Mitarbeiter und bot ab dem 16. Januar 1941 regelmäßige Informationsveranstaltungen im nahe gelegenen Hollywood Knickerbocker Hotel an,[26] bei der sich SCG-Präsident Sorrell die Beschwerden der Disney-Mitarbeiter anhören konnte.[8] SCG-Anwalt George E. Bodle kontaktierte schon vorher das National Labor Relations Board mit der Petition, die Disney-Zeichner repräsentieren zu können.[29] Carl Barks, der bei einem dieser Informationsveranstaltungen beisaß, zeigte sich verwundert über Melvin Douglas' Aufforderung, dass die USA sich in den Krieg in Europa einmischen sollte, was nichts mit der Arbeit in den Studios zu tun habe.[14] Erst mit dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 mischte sich USA in den zweiten Weltkrieg ein.[30]

Gemeinsam wurde auf den Informationsveranstaltungen eine gewerkschaftliche Organisation geplant.[8] Die Gewerkschaft Moving Pictures Painters Local empfahl den Disney-Zeichnern, einem relativ niedrigen Mindestlohn für eine 40-Stunden-Woche festzulegen, dafür aber bei den Überstunden mehr zu verlangen.[29] Viele unzufriedene Trickfilmzeichner traten der SCG bei, darunter auch FSC-Vizepräsident Art Babbitt,[8] wo er im März den Vorsitz von Local 852, der Disney-Einheit der SCG, übernahm.[23] Sorrell, Babbitt und Bill Littlejohn wandten sich an Walt Disney und forderten ihn auf, sein Studio gewerkschaftlich zu organisieren, was Disney ablehnte.[8] Sorrells Drohung, dass es ohne Unterzeichnung der Gehaltsvereinbarung mit der Gewerkschaft zu einem Streik käme, entgegnete Disney, dass Sorrell darüber erst Mal das National Labor Relations Board abstimmen lassen solle. Damit spielte er auf eine der vorherigen von Sorrell geleiteten Abstimmungen an, die dieser verlor.[19] Laut Sorrell war dies das erste und einzige Treffen mit Walt Disney selbst, alle anderen liefen über Disney-Vizepräsident und Chefjurist Gunther Lessing.[31] Damit sich die hauseigene Gewerkschaft gegen die Bedrohung der SCG behaupten konnte, führte FSC-Anwalt Anthony O'Rourke eine „impartial machine“ ein, also ein garantiertes Unparteilichkeitssystem. Im selben Bulletin, welches die Disney-Mitarbeiter informierte und an die nächste Donnerstagssitzung am 30. Januar 1941 erinnerte, wurde auch daran erinnert, dass die FSC rechtmäßig zur einzigen Gewerkschaft der Disney Company ernannt wurde.[26] Mit Überschriften wie „Leiste deinen Beitrag“ („Do your share“) verschärfte sich der Tonfall der FSC-Mitgliedsanträge, zu denen auch ein neuer Punkt hinzugefügt wurde:

„I hereby revoke the authority given to the Screen Cartoon Guild to represent me as bargaining agent for Walt Disney Productions, Ltd.[26][25]
„Ich widerrufe hiermit die der Screen Cartoon Guild erteilte Vollmacht, mich als Verhandlungsführer für Walt Disney Productions, Ltd. zu vertreten.“

Walt Disney versammelte im Februar 1941 alle seine 1.200 Mitarbeiter im Auditorium zu einer Rede:[32]

„In den 20 Jahren, die ich in diesem Geschäft verbracht habe, habe ich viele Stürme überstanden. Es war alles andere als ein leichter Weg. Es erforderte eine Menge Arbeit, Kampf, Entschlossenheit, Kompetenz, Vertrauen und vor allem Selbstlosigkeit. Manche Leute denken, dass es bei uns einen Klassenunterschied gibt. Sie fragen sich, warum manche Menschen bessere Plätze im Theater bekommen als andere. Sie fragen sich, warum manche Männer einen Parkplatz bekommen und andere nicht. Ich war immer der Meinung und werde immer der Meinung sein, dass die Männer, die am meisten zur Organisation beitragen, allein schon aus Respekt einige Privilegien genießen sollten. Meine erste Empfehlung an Sie alle lautet: Kehrt vor eurer eigenen Haustür, ihr können nichts erreichen, wenn ihr herumsitzt und darauf wartet, dass man euch alles sagt. Wenn ihr nicht so vorankommt, wie ihr solltet, dann tut etwas dagegen, anstatt zu meckern und zu knurren.“[8]

Walt Disneys Rede sorgte für weitere SCG-Mitgliedschaften.[8]

Die SCG reichte Anfang Februar eine Beschwerde wegen unlauteren Arbeitspraktiken der Disney-Studios beim National Labor Relations Board ein, da die dortige Gewerkschaft FSC eine gelbe Gewerkschaft wäre. Sollte diese nicht aufgelöst werden, würden die Filme und Cartoons der Studios auf der unfair list landen, gegen deren Ausstrahlung vor den Kinos protestiert wird.[33] Als Babbitt am 25. Februar Gewerkschaftsführer wurde,[34] erreichten die Spannungen zwischen Walt Disney und Babbitt ihren Höhepunkt.[8] Anfang März wurden nach der Drohung der SCG die Disney-Studios auf die unfair list gesetzt,[35] Ende März folgte ein weiteres Treffen von Sorrell im Namen der American Federation of Labor mit Lessing, um in den Disney-Studios eine legale Gewerkschaft einzusetzen.[36] Seit dem 29. Mai wechselte infolgedessen das Disney-Studio auf 40-Stunden-5-Tage-Wochen, um den Unterschied von Mitarbeitern mit einer 40-Stunden-Woche und denen mit einer 44-Stunden-Woche zu entfernen. Ehemalige 44-Stunden-Mitarbeiter bemerkten dies durch eine Lohnkürzung von zehn bis fünfzehn Prozent. Einer der Ansichten zu dieser Änderung kam von den Gewerkschafts-Leitern, welche vermuteten, dass die Studios die Löhne kürzten, um bei Verhandlungen mit der SCG eine niedrigere Ausgangslage zu haben und so Geld zu sparen.[37] Am 15. April kam es beim National Labor Relations Board zum Verfahren gegen die Disney Studios wegen ihrer Leitung einer gelben Gewerkschaft.[38] Die Verhandlungen von Sorrell im Namen der American Federation of Labor mit Lessing am selben Tag ließen Gewerkschaftsmitglieder mit dem Gefühl zurück, dass Lessing nur auf Zeit spiele.[39] Ende April einigten sich Lessing und Sorrell auf einen vorübergehenden Waffenstillstand, während sich das Studio über die verschiedenen Gewerkschaften informiert. Dazu engagierten sie Walter Spreckels, den ehemaligen NLRB-Regionaldirektor für Los Angeles, als Berater.[40] Die Federation of Screen Cartoonists wurde auf Anordnung des National Labor Relations Boards am 20. Mai 1941 aufgelöst.[25][41]

Disney entließ am 28. Mai 1941 Babbitt mit 16 weiteren Mitarbeitern, welche Mitglieder der SCG waren,[8] eine klare Verletzung des amerikanischen Bundesarbeitsrechts.[13]

Streik[Bearbeiten]

Schon in den ersten Flyern der Screen Cartoonist's Guild wurde auf die Möglichkeit eines Streikes hingewiesen:

„Die Satzung der Guild sieht vor, dass ein Studio nur dann zum Streik aufgerufen werden darf, wenn ‚eine Mehrheit der Mitglieder jeder beteiligten Einheit der Gilde in geheimer Abstimmung dem Streik zugestimmt hat‘.“
„The Constitution of the Guild provides that no studio shall be called on strike unless ‚a majority of the members of each unit of the Guild involved shall have voted approval of said strike by secret ballot.‘“[26]

SCG-Präsident Herbert Sorrell wünschte sich zum Zeitpunkt der Entlassungen mehr Zeit, um die Disney-Mitarbeiter zu organisieren, und empfahl deswegen noch keinen Streik. Dennoch gab es direkt am nächsten Tag nach den Entlassungen einen Streik von mehr als 200 Studio-Mitarbeitern, angeführt von Sorrell.[31] In der Disney-Biografie „Mein Vater Walt Disney“ wird der Streik nur mit sieben Sätzen nebenbei angesprochen: „Im Sommer 1941 brach ein Streik im Disney-Studio aus, der besonders hart geführt wurde, da es in Hollywood zwei miteinander rivalisierende Gewerkschaften gab, die es beide auf die Belegschaft des Studios abgesehen hatten.“[42] Eine der Gewerkschaften war die firmeneigene Federation of Screen Cartoonists, eine andere die Screen Cartoonist's Guild. Vor dem Streik befolgte Walt Disney keiner der Forderungen der beiden Gewerkschaften. Die FSC wurde Mitte Mai durch ein Abkommen mit dem National Labor Relations Board wieder aufgelöst,[41] doch laut einem Artikel in der Juni-Ausgabe von der Gewerkschafts-Zeitung „The Screen Actor Magazine“ wurde die FSC nur durch die American Society of Screen Cartoonists ersetzt, welche dieselben Funktionäre und dieselbe Postadresse habe wie die FSC.[43] Es war auch FSC-Funktionär Gunther Lessing, Disney-Vizepräsident und Chefjurist, der Walt Disney empfahl, hart gegen die Streikenden durchzugreifen, statt zu verhandeln.[31] Zu den letztendlichen Verhandlungen kamen auch Verhandlungen der Disney-Studios mit der Gewerkschaft IATSE ans Licht.

Für ein Meeting zwischen Sorrell und Lessing am 9. Juni wurde von Lessing als Vermittler Harold V. Smith, Vorsitzender von IATSE, eingeladen.[44] Eine Woche später glaubten die Vermittler an eine zeitnahe Einigung, da die Forderungen beider Seiten fast überein stimmten: Die Trickfilmzeichner forderten das volle Gehalt nach Gewerkschaftsnorm und die Wiedereinstellung aller Mitarbeiter, die seit dem 15. Mai gekündigt wurden. Die Disney-Studios boten 80 bis 90 Prozent des Gehalts nach Gewerkschaftsnorm sowie die Wiedereinstellung aller Mitarbeiter bis auf Art Babbitt.[45] Eine Woche später wurde auf der Seite der Studios auch die Möglichkeit, SCG als Gewerkschaft zuzulassen, eingeräumt, sollte diese in einer geheimen Wahl der Mitarbeiter dafür auserkoren werden.[46] Anfang Juli

Nach der fünften Streikwoche kündigte Walt Disney viele der streikenden Trickfilmzeichner.[8]

Da das Studio zu dem Zeitpunkt an „Dumbo“ arbeitete, wurde darin eine Szene eingebaut, in der die streikenden Mitarbeiter als Clowns dargestellt wurden, welche mehr Geld von ihrem Boss bekommen wollen.[8] Im Film singen sie

„Oh, we're gonna hit the big boss for a raise!
Yes, we're gonna hit the big boss for a raise!
Oh, we're gonna get more money
'cause we know that we're funny
We're gonna hit the big boss for a raise!“[47][48][49]

Der Streik war ein Medienereignis. Ihre künstlerischen Schilder zeigten Humor und Disney-Figuren,[8] die Schilder zeigten unter anderem die Sprüche „Disney Unfair!“, „One Genius Vs. 600 Guinea Pigs“ (sinngemäß „Ein Genie gegen 600 Versuchskaninchen“), „We Had No Scabs At Schlesingers“ („Bei [Leon] Schlesinger [Productions] hatten wir keine Streikbrecher“), „Leonardo, Michelangelo And Titian Were Union Men“ („Leonardo [da Vinci], Michelangelo und Tizian waren bei der Gewerkschaft“) und ein Bild von Pluto mit dem Titel „I'd Rather Be A Dog Than A Scab!“ („Ich wäre lieber ein Hund als ein Streikbrecher“)[13] Schilder referierten The Reluctant Dragon („Der Drache wider Willen“) und Happy Valley (später umbenannt in „Micky und die Bohnenranke“ aus „Fröhlich, Frei, Spaß dabei“).[19] Stadtexterne Polizisten versuchten, die Streikenden vom Grundstück der Disney-Studios fern zu halten, doch die Polizei von Burbank unterstützte Herbert Sorrell darin, dass die Mitarbeiter der Disney-Studios während des Streiks auch auf deren Grundstück durften.[31] Das Hauptquartier der streikenden Trickfilmzeichner bestand aus sechs Campingzelten und einer improvisierten Küche, die etwas abseits der Disney-Studios ein Lager abgrenzten. Dort besprachen sich die Streikenden, planten ihr weiteres Vorgehen und betrieben eine Suppenküche mit drei Mahlzeiten am Tag. Durch das Lager war es möglich, den Streikmarsch 24 Stunden am Tag aufrecht zu erhalten, pro Person wurden an abwechselnden Tagen zwei Stunden zugeteilt.[43]

Dank der gemeinsamen Gewerkschaft boten Trickfilmzeichner anderer Studios wie den Leon Schlesinger Productions den Streikenden ihre Unterstützung an,[8] auch Trickfilmzeichner von Warner Bros., darunter Chuck Jones, stellten ihre Autos zur Verfügung, um eine Autokolonne um das Disney-Studio zu bilden.[19] Jones und andere Trickfilmzeichner von Schlesinger marschierten mittwochs mit, im Stil der Französischen Revolution gekleidet und eine Guillotinen-Attrappe tragend, in der Guillotine war eine nach Disneys Anwalt Gunther Lessing gestaltete, geköpfte Puppe.[31] Als das Gerücht aufkam, dass bezahlte Schläger die Streikenden verprügeln sollten, stellte SCG-Präsident Herbert Sorrell eine Gruppe Lockheed-Flugzeugmechaniker auf, die mit Schraubenschlüsseln bewaffnet den Streik bewachten.[31] Auch andere Gewerkschaften standen den Mitarbeitern bei: Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter von Technicolor, Williams und Pathé weigerten sich, Disney-Filme und -Cartoons zu bearbeiten.[43][50] RKO drohte damit, Disney-Veröffentlichungen zu blockieren.[15] Die Verbraucherschutzorganisation League of Women Shoppers organisierte Streiks an Kinos, in denen Disney-Filme und -Cartoons gezeigt wurden. Die Disney-Streikenden erstellten auch Schilder für andere Streiks, unter anderem für den Streik bei North American Aviation in Los Angeles.[43] Die Zeitung Los Angeles Daily News setzte ihren Abdruck der Donald-Duck-Zeitungsstrips aus, nachdem die örtliche Zeitungs-Gewerkschaft die Redaktion darauf hinwies, dass ihre Gewerkschafts-Mitglieder nicht verpflichtet werden dürfen, die Arbeit von bestreikten Betrieben zu übernehmen.[44]

„The Screen Actor Magazine“ berichtete, dass nach den Trickfilmzeichnern auch die Filmeditoren streikten und inzwischen 16 Berufe brach lägen. Trotz Walt Disneys Aussagen, dass die Produktion aufrecht erhalten werde, stünde diese still.[43] Laut Carl Barks streikten nur die Trickfilmzeichner und Zwischenphasenzeichner, das Story-Abteilung hingegen, in dem er arbeitete, habe nicht gestreikt.[14] Bill Melendez war verwundert, dass viele der „Ink And Paint“-Frauen nicht mit streikten.[51]

Laut demselben Artikel im „The Screen Actor Magazine“ wurde Walt Disney fünfmal eine Überprüfung und zweimal eine Betriebswahl angeboten, doch das Studio weiche den Angeboten aus.[43] Am 13. Juni beschimpfte Babbitt während des Streiks Walt Disney, der in seinem Wagen den Streikenden zuwinkte. Disney soll dadurch so wütend geworden sein, dass er mit geballten Fäusten auf Babbitt losging und von der Polizei aufgehalten werden musste.[19][31][52] Einem Zeitungskolumnisten sagte Walt Disney, er sei „davon überzeugt, dass dieser ganze Schlamassel von den Kommunisten inspiriert und geleitet wurde“ und dass „ich zutiefst angewidert bin und gerne aufhören würde und versuchen würde, mich in einem anderen Geschäft zu etablieren, wenn es nicht die loyalen Leute gäbe, die an mich glauben“.[31]

Walt Disney schaltete in der Branchenzeitung Daily Variety eine Anzeige mit dem Text:

„Ich bin der Meinung, dass ihr über die wahren Hintergründe des Streiks im Studio irregeführt und falsch informiert worden seid. Ich bin fest davon überzeugt, dass kommunistische Bewegung, Führung und Aktivität zu diesem Streik geführt und euch dazu gebracht haben, diese faire und gerechte Lösung abzulehnen. Ich wende mich auf diese Weise an euch, weil ich keine andere Möglichkeit habe, euch zu erreichen.“
„I believe that you have been misled an misinformed about the real issues underlying the strike at the studio. I am positively convinced that communistic agitation, leadership and activities have brought about this strike, and has persuaded you to reject this fair and equitable settlement. I adress you in this manner because I have no other means of reaching you.“[53][54]

Die Vorwürfe der kommunistischen Bewegung zielte auf Sorrell ab, der bereits wegen Kommunismus angeklagt wurde.[55]

Als Antwort schaltete die Gegenseite eine Daily Variety-Anzeige:

„Lieber Walt: Willie Bioff ist nicht unser Pächter. Legt unseren gewählten Führern deine Bedingungen vor, damit sie uns vorgelegt werden können und es keine Schwierigkeiten geben sollte, unsere Differenzen schnell beizulegen. Deine streikenden Mitarbeiter.“
„Dear Walt: Willie Bioff is not our leaser. Present your terms to our elected leaders, so that they may be submitted to us and there should be no difficulty in quickly settling our differences. Your Striking Employes.“[21][54]

Die Verbindung zu Bioff kam nicht von ungefähr: IATSE-Demonstrationen fanden vor den Kinos statt, in denen „Fantasia“ und „Drache wider Willen“ vorgeführt wurden. Diese Demonstranten bestritten aber jede Verbindung zu Bioff.[54]

Der Streik trennte Disneys Belegschaft entzwei. Der assistierende Trickfilmzeichner Hank Ketcham streikte, während sein Mitbewohner Dick Kinney durch den hohen Posten seines Bruders, Regisseur Jack Kinney, zu Disney hielt und weiterarbeitete. Kinney setzte bei der Fahrt zur Arbeit Ketcham immer etwas abseits ab. Doch bald wurde der Tonfall der Streikenden gewalttätiger und Ketcham entschloss, sie zu verlassen und zur Arbeit zurück zu kehren. Dafür wurde er als „King of Finks“ verschrien, als König der Nieten.[13] Unter Sorrell wurden während des Streiks Autoreifen aufgeschlitzt und die Löhne von Studioboten als die der Trickfilmzeichner ausgegeben.[15]

Oft wird Gunther Lessing als Grund für die Eskalation genannt. Babbitt und Lessing gründeten die Federation of Screen Cartoonists, bei der Babbitts Programm nie umgesetzt werden konnte. Nach dem ersten Treffen der Screen Cartoonist's Guild mit Walt Disney lief jede Kommunikation nur noch über Lessing, der Disney nach Streikbeginn empfahl, hart durchzugreifen. Schlichtungsversuche der Regierung lehnte er ohne Wissen der Geldgeber der Firma ab.[56] „Walt war ein netter Kerl“, so Ward Kimball. „Er war in seine Zeichentrickfilme und Animationen vertieft, also verließ er sich auf das, was Gunther Lessing ihm [über die Gewerkschaft] erzählte, und Gunther Lessing war ein gewaltiger Lügner.“[15] Lessing war auch Anti-Kommunist und überzeugte laut Maurice Rapf Walt Disney, dass der Streik kommunistisch inspiriert sei.[57]

Good Will Tour[Bearbeiten]

Im Frühjahr 1941 bat der Leiter des "Office of Coordinator of Inter-American Affairs" (OCIAA) Nelson Rockefeller Walt Disney um eine Reise durch Südamerika, um die dortigen Menschen trotz wachsenden Einfluss der Nazis auf der Seite der USA zu wissen.[58] Eine solche Reise, um die Wogen zwischen verschiedenen Ländern und/oder Menschen zu glätten, nennt man im Englischen „Goodwill tour“.[59] Die US-Regierung hatte schon vor Disney aus diesem Grund mehrere US-Botschafter nach Südamerika geschickt, doch nicht mit dem erhofften Ergebnis. Walt Disney lehnte das Angebot erst ab mit der Begründung, er wäre nicht gut darin, nur Hände zu schütteln. Erst der Vorschlag, die Tour stattdessen als Recherche-Reise für seine Filme zu betrachten, sowie die Aussicht, dass die Regierung die Reise bezahlen würde, reizte ihn. Ende Juli plante er bereits sein Gepäck, obwohl der Vertrag erst Anfang August unterschrieben wurde.[58]

„Nun hinderte ihn nur noch der anhaltende Streik an der Abreise“, so heißt es in „Mein Vater Walt Disney“.[58] SCG-Geschäftsvertreter Bill Pomerance erhielt noch vor Disneys Abreise über die National Maritime Union Informationen über Gewerkschaftsführer in den Städten, die auf Disneys Reiseroute lagen. Pomerance kontaktierte daraufhin das Außenministerium, um es über südamerikanische Streikposten gegen Walt Disney und seine Filme zu informieren und forderte, dass die Disney-Studios erst die amerikanischen Standards für eine faire Behandlung der Arbeitnehmer einhalten solle, damit Walt Disney seinem neuen Posten als US-Botschafter gerecht werde.[60]

Daraufhin wurden beide Seiten zum US Conciliation Service nach Washington eingeladen, damit ein Bundesvermittler den Konflikt schlichten konnte.[61][54] Während der Schlichtung war von besonderen Interesse, dass die Disney-Studios Willie Bioff eine geschlossene Betriebsvereinbarung anbot, diese aber nicht vorzeigen wolle. Zur Verweigerung der Disney-Studios sagte Art Babbitt damals:

„Die US-Regierung forderte Walt Disney Productions und die Gewerkschaft auf. Im nationalen Interesse sollten sie ihren Streit einem Bundesschiedsgericht unterbreiten. Wir haben akzeptiert. Nimmt man den Wortlaut heraus, ist die Antwort des Unternehmens eine Ablehnung. Das Interesse des Unternehmens ist in den Augen von Walt Disney offensichtlich höher als das nationale Interesse. Das Unternehmen hat deutlich gemacht, dass es lieber mit Willie Bioff, einem in Verruf geratenen Gewerkschaftsbetrüger, verhandeln würde als mit seiner eigenen Regierung. Wir haben keine Angst vor den Ergebnissen einer unparteiischen Untersuchung unseres Streits. Wenn Walt Disney und Gunther Lessing (sein Anwalt) von der Gerechtigkeit ihrer Sache so überzeugt sind, warum sind sie dann nicht bereit, der Bundesregierung die Fakten vorzulegen?“
„The U. S. Government asked Walt Disney Productions and the union. In the national interest, to submit their dispute to Federal arbitration. We have accepted. Stripped of its verbiage, the company's reply is a refusal. The company's Interest, in the eyes of Walt Disney, is evidently superior to the national interest. The company has made it clear that it would prefer to deal with Willie Bioff, a discredited labor racketeer, than with its own Government. We don't fear the results of an impartial investigation of our dispute. If Walt Disney and Gunther Lessing (his attorney) are so certain of the justice of their cause, why are they unwilling to present the facts to the Federal Government?“[62]

Eine Woche später weigerten die Disney-Studios sich noch, Rückzahlungen zu tätigen.[63] Ende Juli kam es endlich zu einer Einigung und das Ende des Streiks wurde eingeleitet. Am 28. Juli wurde die Arbeit an Disney-Produktionen bei Technicolor wieder aufgenommen und das Unternehmen von der unfair list genommen. Erste Mitarbeiter wurden wieder eingestellt und kehrten zur Arbeit zurück.[64]

Anfang August wurden fast alle Forderungen der SCG erfüllt: Die Disney-Mitarbeiter bekommen bis zu hundert Stunden Lohnnachzahlungen, zwei Wochen bezahlter Urlaub, Abgangsentschädigungen, Krankenstand und Mindestlohntarife für die verschiedenen Arbeitsbereiche. Dieser beträgt 85 US-Dollar pro Woche für die Chefanimatoren und 22,50 US-Dollar pro Woche für assistierende Trickfilmzeichner, die vorher nur 16 bis 18 US-Dollar bekamen.[65] Walt Disney startete während dieser Verhandlungen die Goodwill tour, was die Spannung zwischen den Streikenden und dem Studio abbaute.[61] [8] Über den Streik heißt es in „Mein Vater Walt Disney“ weiterhin: „Ein Regierungsbeamter versicherte ihm [Walt Disney] aber, man würde ihm diese Sorge abnehmen und eine Einigung zwischen den beiden Parteien herbeiführen.“[42] Am 17. August 1941 flog Disney in einer Gruppe mit siebzehn anderen nach Rio de Janeiro.[58][66] Wenige Tage später schloss Lessing die Studios für zwei Wochen, um den Studios Geld zu sparen und die ersten angeordneten Änderungen umzusetzen.[67] Ein weiteres Meeting in Washington wurde Anfang September einberufen.[68]

Ende des Streiks[Bearbeiten]

„Der Streik war während Vaters Abwesenheit tatsächlich beigelegt worden“, so werden die Verhandlungen in „Mein Vater Walt Disney“ zusammengefasst.[42] Der Bundesvermittler gab der SCG in allen Punkten recht, und die Vertreter der Disney-Studios stimmten aus Angst vor dem Verlust von Regierungsaufträgen und der Rückforderung von Bankkrediten zu.[61] Die Wiedereinstellung der vor dem Streik entlassenen Mitarbeiter, eine Angleichung der Löhne, eine klarere Gehaltsstruktur und ein Beschwerdeverfahren waren Teil der Vereinbarung. Das National Labor Relations Board forderte die Vertreter des Studios auf, einen Gewerkschaftsvertrag zu unterzeichnen, und mit ihrem Zustimmen wurde der Streik beendet.[8] 400 Mitarbeiter erschienen bereits am 15. September wieder regulär im Betrieb, eine Woche später wurden durch Wiedereinstellungen zum Streikende 700 Mitarbeiter erwartet.[69] Am 21. September 1941 begann wieder der normale Arbeitsalltag: Die Gehälter für eine 40-Stunden-Woche verdoppelten sich über Nacht, und es wurden Namensnennungen in Filmen und Cartoons eingeführt. Die SCG vertrat nun 90 Prozent der Trickfilmzeichner in Hollywood.[13] Roy O. Disney schrieb seinem Bruder, als dieser in Argentinien war, vom Ende des Streiks, das nicht gerade zu Gunsten der Studios verlief.[58] Als Walt Disney am 10. Oktober wieder in Hollywood ankam,[70] waren die Disney-Studios bereits ein gewerkschaftlicher Betrieb.[61]

Aus der Perspektive von Walt Disneys Tochter Diane wird in „Mein Vater Walt Disney“ abschließend zu dem Thema die Position von Walt Disney verteidigt: „Mit den Gewerkschaften war Vater eigentlich von Anfang an gut ausgekommen. Allerdings hatten sie es auch nie für notwendig gehalten, mit den Disneys einen Tarifvertrag abzuschließen. Sie waren in Hollywood zu ‚kleine Leute‘, als daß es lohnend gewesen wäre, mit ihnen zu paktieren.“[42]

Kurz vor und während des Streiks wurden folgende Disney-Studio-Mitarbeiter gekündigt:[8]

  • Jim Armstrong
  • Art Babbitt
  • George Baker
  • Aurelius Battaglia
  • Preston Blair
  • Stephen Bosustow
  • Jack Bradbury
  • Don Christensen
  • Walt Clinton
  • Sam Cobean
  • Chuck Couch
  • Basil Davidovich
  • Phil Duncan
  • Phil Eastman
  • Jules Engel
  • Otto Englander
  • James Escalante
  • Frank Fullmer
  • Bernard Garbutt
  • Arnold Gillespie
  • Moe Gollub
  • Emery Hawkins
  • Gene Hazelton
  • T. Hee
  • Art Heinemann
  • David Hilberman
  • John Hubley
  • William Hurtz
  • Chris Ishii
  • Volus Jones
  • Lynn Karp
  • Walt Kelly
  • Hank Ketcham
  • Phil Klein
  • Joey Lockwood
  • Hicks Lokey
  • Ed Love
  • Dick Lundy
  • Don Lusk
  • Jesse Marsh
  • Pat Matthews
  • Bill Melendez
  • Kenneth Muse
  • Chic Otterstrom
  • Art Palmer
  • Virgil Partch
  • Ray Patin
  • Ray Patterson
  • Hawley Pratt
  • Willis Pyle
  • Tony Rivera
  • Leo Salkin
  • Milt Schaffer
  • Louie Schmitt
  • Zack Schwartz
  • William Shull
  • Grant Simmons
  • Claude Smith
  • Webb Smith
  • Eddie Strickland
  • Howard Swift
  • Don Tobin
  • Bill Tytla
  • Clair Weeks
  • Bernard Wolf
  • Tyrus Wong
  • Adrian Woolery
  • Cy Young

Es wird aber von erheblich mehr Kündigungen ausgegangen. Viele fanden erst nach der vom Bund vorgegebenen 90-tägigen Schlichtungsdauer statt.[13] Vor dem Streik sollen in den Disney-Studios 1.200 Mitarbeiter gewesen sein, nach dem Streik verblieben nur 694 Mitarbeiter.[19] Beim jedem Personalabbau seit dem Streik wurden die Gewerkschaftsbefürworter als erstes gekündigt, die wenigen verbliebenen wurden mit Schweigen bestraft, wie Art Director Maurice Noble berichtete.[13]

Nach dem 2. Weltkrieg wurden Lusk, Hee, Jones, Weeks, Marsh, Duncan, Schaffer, Hawkins, Salkin, Patin, Davidovich, Lokey, Battaglia und Bradbury wieder zeitweise eingestellt. Die Disney-Studios waren gezwungen, Babbitt wieder einzustellen. 1946 verließ Babbitt die Studios endgültig.[8]

Gerissener Spott über Gleisverkehr-Streik in „Gefährliches Spiel“. (© Egmont Ehapa)

„Zwei Abschnitte im Leben meines Vaters waren sehr, sehr tragisch, der eine war der Tod seiner Mutter, der andere der Streik... der, glaube ich, für ihn unbegreiflich war, in seiner ganzen Heftigkeit.“[71] So beschrieb Walt Disneys Tochter Diane Disney Miller das Ereignis. Walt Disney selbst verzieh den Teilnehmern des Streiks nie. In einem Brief meinte er, dass der Streik „unser Studio gesäubert“ habe und er die „die Jungs, die sich selbst auf die Schulter klopfen, und die Jungs, die mir das Leben schwer machen“ losgeworden wäre.[8]

Ward Kimball, einer von Disneys Nine Old Men, sagte über den Streik: „Ich war ziemlich liberal, aber ich habe nicht gestreikt. Aber ich wusste, dass etwas getan werden musste. Und ich bin bis heute der Meinung, dass es gut war, dass es passiert ist.“[13]

Auch der Comic-Zeichner Carl Barks, damals noch in der Story-Abteilung tätig, äußerte sich über den Streik: „Ich war selbst gegen den Streik. Ich hatte das Gefühl, dass sie dort etwas zerstörten. Die Disney-Studios waren ein Ort, an dem es keine Stechuhren gab - man kam morgens zur Arbeit, wenn man Lust dazu hatte, und wenn man sich um seine Arbeit kümmerte und gut arbeitete und viel leistete, wurde man verdammt gut bezahlt. Wenn man zu den Drückebergern und Nörglern gehörte, bekam man nie eine Lohnerhöhung. Es waren also die Drückeberger und Nörgler, die den Streik organisiert hatten.“[14] Barks zeigte sein negatives Bild über Gewerkschaften auch in seinen Comics, etwa in „Gefährliches Spiel“, „Die Spitzen der Gesellschaft“ oder „Wunder der Tiefsee“.[72]

Als Walt Disney 1947 vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe (House Un-American Activities Committee) seine Aussage tätigte, behauptete er, dass der Kommunismus eine wichtige Rolle beim Streik gespielt habe. Viele der Teilnehmer des Streiks wurden deswegen auf Hollywoods Schwarze Liste (Hollywood blacklist) gesetzt, darunter Art Heinemann, Art Director von „Fantasia“.[8]

Weblinks[Bearbeiten]




  • Buch: The Disney Revolt
  • The Vault of Walt: Volume 5 -> Part 1: Walt Disney Stories -> Walt Battles the Commies: The HUAC Testimony


> On the strike, see Steven Watts, The Magic Kingdom: Walt Disney and the American Way of Life (Boston: Houghton Mifflin, 1997), 203-27. https://www.amazon.com/Magic-Kingdom-Walt-Disney-American/dp/0826213790

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „Disney-RKO Publicists Setting Dragon Campaign“ in: Variety vom 12. März 1941, S. 12. archive.org
  2. 2,0 2,1 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 81). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  3. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 47). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  4. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 86). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  5. „The 75th scientific & technical awards 2002 | 2003“. oscars.org
  6. Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): Hommage an Floyd Gottfredson. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)
  7. Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): Hommage an Floyd Gottfredson. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)
  8. 8,00 8,01 8,02 8,03 8,04 8,05 8,06 8,07 8,08 8,09 8,10 8,11 8,12 8,13 8,14 8,15 8,16 8,17 8,18 8,19 8,20 8,21 8,22 8,23 8,24 8,25 8,26 8,27 8,28 „Disney animators' strike“. wikipedia.org
  9. „Great Depression“. wikipedia.org
  10. „New Deal“. wikipedia.org
  11. 11,0 11,1 11,2 „Screen Cartoonist's Guild“. wikipedia.org
  12. „The Screen Cartoonists Guild & Looney Tune Lockout“. animationguild.org
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 13,4 13,5 13,6 13,7 13,8 Tom Sito (19.07.2005). „The Disney Strike of 1941: How It Changed Animation & Comics“. awn.com
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 (11.07.1992). „Helnwein talks with Carl Barks“. helnwein.com
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 15,4 15,5 15,6 15,7 William Fischer (07.08.2023). „Disney's 1941 Strike Warned Us“. collider.com
  16. 16,0 16,1 16,2 16,3 Stanley McChrystal, Jeff Eggers, Jason Mangone (23.10.2018). „Leaders: Myth and Reality“. Penguin UK. books.google.de
  17. John Canemaker. „Walt Disney's Nine Old Men and the Art of Animation“, S. 212.
    35 US-Dollar die Woche war Ollie Johnstons Gehalt als Painter bei Paramount.
  18. Shamus Culhane. „Talking Animals“, S. 200. Die Angabe des Fleischer-Studio-Gehalts stammt von Nick Tafuri.
  19. 19,0 19,1 19,2 19,3 19,4 19,5 „Disney animators' strike“. disney.fandom.com
  20. „Burt Gillett“. wikipedia.org
  21. 21,0 21,1 Daniel Doperalski, Tim Gray (21.12.2020). „The Best Vintage Disney Ads in Variety Magazine“. variety.com
  22. Anzeige in Variety vom 8. Januar 1941, S. 44. archive.org
  23. 23,0 23,1 23,2 23,3 23,4 23,5 23,6 23,7 Jake S. Friedman (9.3.2017). „1941 Disney Strike: Picket Lines In Paradise“. historynet.com
  24. 24,0 24,1 24,2 Aussage Art Babbitt in: „NLRB v. Disney“
  25. 25,0 25,1 25,2 25,3 „Federation of Screen Cartoonists pledge“. digital-collections.csun.edu
  26. 26,0 26,1 26,2 26,3 26,4 26,5 Art Babbitt (28.02.2016). „The Fake Disney Union“. babbittblog.com
  27. „Our program:
    1. Higher pay for lower salaried brackets.
    2. A forty-hour five-day week.
    3. In case of lay-off, two weeks' notice or two weeks' pay to one who has been employed in the studio more than one year. One week's notice, or pay, to anyone employed less than one year.
    4. The blocking of youtside investigation, be it the Producers Association, the I.A.T.S.E. or anyone else interfering with the employee's rights.
    5. A stipulated period of apprenticeship, varying with the need of different departments.
    6. The check-off system, depending upon the approval of our membership. This is an agreement with the studio, whereby membership dues would be deducted from the salary of our members, and credited to the Federation of Screen Cartoonists. This method would eliminate our present helter-skelter collection system.
    7. The right to use the company's bulletin boards for the posting of notices concerning our Federation.
    8. Recognition by the employer of a Grievance Committee to hear, judge, and correct injustices suffered by any of our members.“
  28. „Company union“. wikipedia.org
  29. 29,0 29,1 (14.01.1941). „Drive in Walt Disney By Cartoonists Guild“ In: Variety vom 15. Januar 1941, S. 16. archive.org
  30. „Angriff auf Pearl Harbor“. wikipedia.org
  31. 31,0 31,1 31,2 31,3 31,4 31,5 31,6 31,7 Jim Korkis (20.12.2019). „In His Own Words: Herb Sorrell and the 1941 Disney Strike“. cartoonresearch.com / jimhillmedia.com
  32. „In the 20 years I've spent in this business I've weathered many storms. It's been far from easy sailing. It required a great deal of work, struggle, determination, competence, faith, and above all unselfishness. Some people think we have a class distinction in the place. They wonder why some people get better seats in the theatre than others. They wonder why some men get spaces in the parking lot and others don't. I have always felt, and always will feel that the men that contribute most to the organization should, out of respect alone, enjoy some privileges. My first recommendation to the lot of you is this; put your own house in order, you can't accomplish a damn thing by sitting around and waiting to be told everything. If you're not progressing as you should, instead of grumbling and growling, do something about it.“
  33. (04.02.1941). „‚Company Union‘ Charge Is Laid To Walt Disney“ in: Variety vom 5. Februar 1941, S. 15. archive.org
  34. (25.02.1941). „H'wood Labor Showdown“ in: Variety vom 26. Februar 1941, S. 1 und S. 20. archive.org
  35. (04.03.1941). „Extras Demand A Voice“ in: Variety vom 5. März 1941, S. 7 und 60. archive.org
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  37. (01.04.1941). „$3,000,000 Pay Back Storm“ in: Variety vom 2. April 1941, S. 7 und 12. archive.org
  38. (15.04.1941). „NLRB Vs. Disney“ in: Variety vom 16. April 1941, S. 21. archive.org
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  40. (22.04.1941). „Truce at Disney Plant“ in: Variety vom 23. April 1941, S. 18. archive.org
  41. 41,0 41,1 (20.05.1941). „Disney-Cartoonists Settlement Imminent; Schlesinger's Lockout“ in: Variety vom 21. Mai 1941, S. 20. archive.org
  42. 42,0 42,1 42,2 42,3 Diane Disney Miller und Pete Martin (1959).„Kapitel 9“ in: „Mein Vater Walt Disney“. C. Bertelsmann Verlag. S. 154-157
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  47. Szabu (26.05.2009). „Dumbo - Hit the Big Boss for a Raise (English + subs)“. youtu.be Yt favicon.png
  48. „Dumbo Script - Dialogue Transcript“. script-o-rama.com
  49. In der zweiten deutschen Synchronfassung wurde das Lied übersetzt zu:
    „Herr Direktor, unsere Gage ist zu klein!
    Geben Sie uns zusätzlich noch einen Schein!
    Greifen Sie in Ihre Kasse,
    denn wir sind Ihre Asse!
    Herr Direktor, unsere Gage ist zu klein!“
  50. (03.06.1941). „U.S. Labor Conciliator Steps Into Disney-Cartoonists Strike Impasse“ in: Variety vom 4. Juni 1941, S. 23. archive.org
  51. FoundationINTERVIEWS (07.12.2016). „Animator Bill Melendez on going on strike at Disney - EMMYTVLEGENDS.ORG“. youtube.com Yt favicon.png
  52. Thomas Brady. „Whimsy on Strike“ in: New York Times vom 29. Juni 1941
  53. hannahjlurie (10.12.2012). „Disney and the 1941 Animators’ Strike“. cronkitehhh.jmc.asu.edu
  54. 54,0 54,1 54,2 54,3 (08.07.1941). „U.S. Labor Conciliator Steps in To Hasten Disney-Cartoon Peace“ in: Variety vom 9. Juli 1941, S. 22. archive.org
  55. Tim Gray (15.03.2019). „Why Labor Strife Was the Elephant in the Room for Disney’s Original ‘Dumbo’“. variety.com
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  67. (19.08.1941). „Disney shuts down for 2 weeks“ in: Variety vom 20. August 1941, S. 7. archive.org
  68. (09.09.1941). „Disney-Guild Peace Up to D.C.“ in: Variety vom 10. September 1941, S. 7. archive.org
  69. (16.09.1941). „400 report back for work at Disney plant“ in: Variety vom 17. September 1941, S. 27. archive.org
  70. „Disney's Tour ending Oct. 20“ in: Variety vom 1. Oktober 1941, S. 25. archive.org
  71. „Two periods in my father's life were very, very tragic, and one was the death of his mother, and then the other was the strike... which, I think – it was incomprehensible to him, the virulence of it.“
    Diane Disney Miller in „Walt and El Grupo“, 2008
  72. Thomas Andrae. „Carl Barks and the Disney Comic Book“ S. 211–212

Die Wut über den verlorenen Groschen[Bearbeiten]

Die Wut über den verlorenen Groschen
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© Disney • Quelle:
Label: Hörspiele für Kinder von acht bis achtzig
Veröffentlichung: SDR/HR
Datenträger: /
Produktionsland: Deutschland

Die Wut über den verlorenen Groschen ist ein Hörspiel, welches für die Radiosender SDR/HR (Süddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk) als Teil der Hörspielreihe „Hörspiele für Kinder von acht bis achtzig“ produziert wurde. Das fast einstündige Hörspiel wurde das erste Mal am 9. Februar 1975 ausgestrahlt,[1] eine weitere Ausstrahlung erfolgte am 7. September 1977.

„Die Wut über den verlorenen Groschen“ wurde von den Eheleuten Renate und Peter O. Chotjewitz geschrieben, die Regie führte Klaus Mehrländer.[1]

Erzähler und Sprecher[Bearbeiten]

Die Autoren, Sprecher und der Regisseur des Hörspiels werden auch im Hörspiel selbst genannt. Es handelt sich um folgende Rollen und Sprecher:[1]

Sprecher/Sprecherin Figur
Hans Hessling Dagobert Duck
Ernst H. Hilbich Donald Duck
Hans Groth Trick
Stefan Hädicke Tick
Andreas Petersen Track
Klaus Miedel Micky Maus
Horst Michael Neutze Kater Karlo, Kater Kalle
Friedrich Schoenfelder Der Erzähler
Ingrid van Bergen
Karin Dieck-Lischek
Maria Wiecke
Harald Baender
Gerd Duwner
Frank Engelhardt
Dieter Eppler
Helmo Kindermann
Robert Rathke
Peter Schmitz
Wolfgang Schwalm
Hans Treichler







Fantasie-Milliardär Dagobert Duck im vergoldeten Straßenkreuzer

Barackenviertel Feuchte Lunge

es wird von den Schuhen von TTT geredet?! Trick, Tick und Track? seltsame Reihenfolge

Donald fährt

Erzähler redet davon, dass es keine Eltern gibt und dass alle nur miteinander verlobt sind

Geldspeicher. Dagobert schwimmt im Geld wegen Bankiersjucken ("Jucken am ganzen Körper" wegen des Gedankens, nicht der reichste Mann zu sein)

Erzähler sagt, dass man ohne reichte Menschen wie Dagobert nicht wüsste, wie angenehm es sei, im Geld zu baden

Dagoberts Kammerdiener Traugott Tüchtig

Dollarscheine und Goldmünzen

3500 Kubikmeter Geld

erzählt kurz vom Goldgraben in Alaska

Dagobert will nochmal persönlich selbst Geld verdienen

Erzähler beschreibt Donalds Schimpfen und Quälen der Drillinge als sinnvolle Erziehungsmaßnahmen

Alte Dinge vom Dachboden werden verkauft

"Man soll Kinder nicht so verwöhnen", Donald gibt alten Radiergummi

Zeichner braucht Radiergummi, gibt Schnur

Horaz Pferdehalfter, will Schnur, gibt Messer

Frau gibt Gürtel nach Lebensrettung

nach einer Stunde haben TTT eine Perle

im Juwelengeschöft Herr Fettsack Kreisch, was habt ihr denn da, Kinder? lästert über seine Gattin, will Perle haben, gobt Segelboot, die "dicke Isolde"

TTT will Donald bescheid geben, aber der ist nicht daheim.

Donald bei Kusine Daisy

Lied: Donald besingt Daisy

Daisy will nach unsinnigen Streit einen Wunsch erfüllt haben

Daisy will ein Äffchen

Erzähler lästert über Frauen, Donald danach auch

Donald trifft Gundel auf Straße

"Suchst du einen Affen, Donald?"

Groschen aus der Vitrine

Donald lästert über Geiz des Onkels, geht dann auf Deal Groschen vs Affen ein

Gundel monologisiert, was sie aus dem Groschen machen will

Erzähler kommentiert sarkastisch, dass es nichts schlimmeres gäbe, als einem reichen Mann einen Groschen zu stehlen

Gundel zaubert Gorilla herbei

Erzähler berichtet, dass Donald durch sein Pech berühmt ist. Wechselt das Thema zu Micky Maus (und lästert über Politiker).

Entenhausener Geheimpolizei

Hauptmann Reinlich

Micky mit Goofy

ein gewisser Lude Gierig, hat Holzbein -> Kater Karlo

Komplizen sind Panzerknacker

Goofy fährt, Micky meckert mit ihm

Treffen im Rathaus von Gaunern und bestechlichen Politikern

Goofy kaut Erdnüsse

Düsentrieb verkaufte Erfindung an Karlo, Bürgermeister will damit wissen, was die Bevölkerung von ihm denkt und so seine Wiederwahl sichern Karlo will aber vorher damit mit Panzerknackern am Geldspeicher bedienen

Panzerknacker inkl dem, der gerne Backpflaumen mag

Professor (!) Düsentrieb

Kuchen

Gedankenlesemaschine vor zwei Stunden verkauft an Lude Gierig

Micky und Goofy wollen Onkel (!) Dagobert warnen vor Panzerknackern mit Gedankenlesemaschine

Erzähler darüber, wie zeitlos die Geschichte ist und wie Stehlen zeitlos ist.

Dagobert in Pizzabäckerei, Autoreparatur-Werkstatt (anno '54),

Dagobert redet mit Erzähler

Herings-Club

feiner Club, nehmen nur Leute auf, die Heringe essen können, ohne für arm gehalten zu werden

Dagobert sei nicht distinguiert genug

Reich kann jeder sein, irgendwo muss das Geld ja schließlich hin

Dagoberts Vater wäre Chauffeur bei der städtischen Pferdebahn gewesen

Dagobert will Zeitung kaufen (!) Micky und Goofy stoppen ihn "Was, streiken meine Arbeiter?" "Ich glaube an Walt Disney und dass man mit Geld alles kaufen kann"





Hintergrund[Bearbeiten]

Peter O. Chotjewitz schrieb schon seit den 1960er Jahren Hörspiele für das Radio.[2] Zusammen mit seiner Ehefrau Renate Chotjewitz übersetzte er wenige Jahre vor der Erstausstrahlung des Hörspiels „Die Wut über den verlorenen Groschen“ zwischen 1973 und 1974 die ersten sechs Ausgaben der Ich-Reihe aus dem Melzer-Verlag: „Ich Micky Maus“ und „Ich Micky Maus – Band 2“ (beide 1973) sowie „Ich Donald Duck“, „Ich Donald Duck – Band 2“, „Ich Onkel Dagobert“ und „Ich Onkel Dagobert – Band 2“ (alle 1974).[3] Im Nachlass von Renate Chotjewitz befindet sich auch ein unvollständiges Hörspiel-Drehbuch von 1983 mit Micky und Minnie in Sprechrollen.[4] Micky hatte bereits in „Die Wut über den verlorenen Groschen“ eine Sprechrolle, Minnie noch nicht.

Die Handlung beinhaltet Aspekte verschiedener Comics, ist aber keine direkte Adaption einer einzelnen Comicgeschichte.

  • Im Hörspiel sprechen Tick, Trick und Track nacheinander Teile eines gemeinsamen Satzes, ähnlich wie in den Comics.
  • Das Barackenviertel Feuchte Lunge entstammt der Chotjewitz-Übersetzung von „Weihnachten für Kummersdorf“ („Donald Duck und der Unglücksgroschen“), wo die Drillinge auch Mitleid mit den Bewohnern des Armenviertels haben.
  • Ohne sein tägliches Bad im Kleingeld bekommt Dagobert ein Jucken am ganzen Körper, was in „Die Schauergeschichte von Schloß Schauerstein“ („Onkel Dagobert und das verrückte Schloß“) zu seinem Verhängnis wird. Im Hörspiel bekommt er es schon, wenn angedeutet wird, dass er nicht mehr der reichste Mann der Welt wäre.
  • Um noch einmal aus eigener Hand Geld zu verdienen statt über seine zahlreichen Industriezweige, versucht Dagobert auf der Straße, Läden aufzukaufen, was er auch schon in „Die sieben Städte von Cibola“ („Donald Duck und der Schatz der sieben Städte“) tat.
  • Donald lässt die Drillinge währenddessen sein Haus entrümpeln und gibt ihnen eine mickrige Belohnung, die sie mit Geduld zu etwas wertvollerem eintauschen können. Im Hörspiel begann es mit einem Radiergummi und endet mit einem Segelboot, in „Maharadscha für einen Tag“ („Donald Duck in Indien“) begann es mit einem Bleistiftstummel und endet mit einem Schiffsticket nach Indien.

etc pp

  • Sowohl in der Ich-Reihe aus dem Melzer-Verlag als auch im Hörspiel bezahlen die Entenhausener mit Dollar und Goldmünzen statt mit Talern und Kreuzern. Besonders prominent ist das im Comictitel „Donald Duck und die Dollar-Schlacht“ zu sehen.

Der Titel des Hörspiels ist eine Anspielung an das gleichnamige Klavierstück von Ludwig van Beethoven, der es selbst im Autograph als „Alla Ingharese quasi un Capriccio“ bezeichnete. Der längere Titel „Wuth über den verlornen Groschen ausgetobt in einer Kaprize“ wurde vermutlich von dem Verleger Anton Diabelli hinzugefügt.[5]

Stil[Bearbeiten]

Im Hörspiel kommt es mehrfach zu Metalepsen: Dagobert diskutiert an einer Stelle mit dem Erzähler. An einer anderen nennt er Walt Disney in einem Kontext, bei dem man eher Gott erwartet hätte: „Ich glaube an Walt Disney und dass man mit Geld alles kaufen kann.“ Auch die Verwendung von Erikativen wie „kreisch“ klingen eher wie mitgelesene Schauspielanweisungen als geschauspielert.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 „Die Wut über den verlorenen Groschen“. hoerspiele.dra.de
  2. „Peter O. Chotjewitz“. wikipedia.org
  3. „Renate Chotjewitz“. inducks.org
  4. „Findbuch zum Bestand NL-P-44 Renate Chotjewitz Häfner“. addf-kassel.de
  5. „Die Wut über den verlorenen Groschen“. wikipedia.org




American Humane Association


Beschreibung des Animationsprozesses bei Disney:

At Disney Studios, directors met with storymen and storyboard artists to outline each cartoon short—and later, each full-length animated feature. Like actors making performance choices, supervising animators planned each character’s actions. These artists’ drawings went to assistants who filled in the frames between main poses with additional drawings. Assistant animators handed their work to in-betweeners who completed necessary drawings.

Once an animation passed a camera test for exposure and smoothness of movement, a stack of pencil drawings went to inkers. The inkers traced the drawings onto sheets of transparent celluloid, giving the “cels” to painters for color. Finally, one frame at a time, the production camera department shot a negative at a rate of 12 to 24 drawings per second.

https://www.historynet.com/1941-disney-strike-picket-lines-paradise/