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== [[Alice's Picnic]] ==
== [[Alice's Picnic]] ==
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*https://d23.com/a-to-z/alices-picnic-film/
*https://d23.com/a-to-z/alices-picnic-film/
*https://www.filmaffinity.com/en/film894446.html
*https://www.filmaffinity.com/en/film894446.html
== [[Bild und Funk]] ==
*https://inducks.org/publication.php?c=de%2FBUF
== [[Disney Die Platin-Edition]] ==
*https://www.hachette.de/nachbestellen/disney-platin
*https://www.youtube.com/watch?v=ioLF2WIeNMA


== [[Friz Freleng]] ==
== [[Friz Freleng]] ==
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== [[20.000 Meilen unter dem Meer (Film)]] ==
== [[20.000 Meilen unter dem Meer (Film)]] ==
Der Film ist Disney bis dato ambitioniertestes Live-Action-Projekt und zugleich Disneys erster Science-Fiction-Film. Anders als zum Beispiel Fantasyfilme erfordert Science-Fiction trotz aller fantastischen Elemente eine wissenschaftliche Plausibilität, um eine glaubwürdige Welt mit glaubwürdigen Charakteren zu erschaffen.  
[[Bild:20000 1954 FPVI.jpg|thumb|right|Abenteuer mit damals bahnbrechenden Spezialeffekten: „20.000 Meilen unter dem Meer“ (© [[TWDC|Disney]])]]
 
 


Den Reiz des Romans beschrieb [[Dick McKay]] wie folgt: „Disney sah in der Geschichte eine Welt unendlicher Geheimnisse und Bedrohungen - eine Welt beängstigender Abgründe, stiller Dunkelheit und monströser Macht. Verne faszinierten Fakten und er beschrieb Maschinen sehr akribisch. Disney legte viel Wert auf den Faktor Menschlichkeit und ihn faszinierte, wie Menschen in hochdramatischen Momenten reagieren.“


Für das Design des U-Bootes lehnte Disney viele Entwürfe ab, schließlich wählte er aber eines, welches seiner Meinung nach Vernes Beschreibung so nah wie möglich kam.<ref>[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 48). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>
 
 
 
 
 
=== Inhalt ===
=== Darsteller ===
=== Entstehung ===
Den Reiz des Romans beschrieb [[Dick McKay]] wie folgt: „Disney sah in der Geschichte eine Welt unendlicher Geheimnisse und Bedrohungen - eine Welt beängstigender Abgründe, stiller Dunkelheit und monströser Macht. Verne faszinierten Fakten und er beschrieb Maschinen sehr akribisch. Disney legte viel Wert auf den Faktor Menschlichkeit und ihn faszinierte, wie Menschen in hochdramatischen Momenten reagieren.“<ref name="ddg-48" />
 
Der Film ist Disney bis dato ambitioniertestes Live-Action-Projekt und zugleich Disneys erster Science-Fiction-Film. Anders als zum Beispiel Fantasyfilme erfordert Science-Fiction trotz aller fantastischen Elemente eine wissenschaftliche Plausibilität, um eine glaubwürdige Welt mit glaubwürdigen Charakteren zu erschaffen.<ref name="ddg-48" />
 
Für das Design des U-Bootes lehnte Disney viele Entwürfe ab, schließlich wählte er aber eines, welches seiner Meinung nach Vernes Beschreibung so nah wie möglich kam.<ref name="ddg-48">[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 48). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>


Bei den Unterwasserszenen in der Karibik arbeiteten bis zu 42 Darsteller und Crew-Mitglieder gleichzeitig auf dem Meeresgrund, wo sie sich per Handzeichen verständigten. Der Kampf zwischen der Nautilus und dem Oktopus entstand aber im Studio: Eine Tonbühne musste mit Wassertank gebaut werden, in dem der Oktopus von 28 Leuten bedient wurde.<ref>[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 80). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>
Bei den Unterwasserszenen in der Karibik arbeiteten bis zu 42 Darsteller und Crew-Mitglieder gleichzeitig auf dem Meeresgrund, wo sie sich per Handzeichen verständigten. Der Kampf zwischen der Nautilus und dem Oktopus entstand aber im Studio: Eine Tonbühne musste mit Wassertank gebaut werden, in dem der Oktopus von 28 Leuten bedient wurde.<ref>[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 80). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>
=== Veröffentlichung ===
=== Soundtrack ===
=== Kritiken ===
=== Weblinks ===
=== Einzelnachweise ===
<references/>
*https://disney.fandom.com/wiki/20,000_Leagues_Under_the_Sea
*https://en.wikipedia.org/wiki/20,000_Leagues_Under_the_Sea_(1954_film)
*https://de.wikipedia.org/wiki/20.000_Meilen_unter_dem_Meer_(1954)
*https://www.j-verne.de/verne9_f1.html
*https://www.imdb.com/title/tt0046672/
*https://www.synchronkartei.de/film/31
*http://215072.homepagemodules.de/t506859f11775326-Meilen-unter-dem-Meer.html
*https://en.wikipedia.org/wiki/A_Whale_of_a_Tale
*https://disney.fandom.com/wiki/20,000_Leagues_Under_the_Sea_(soundtrack)
*https://www.discogs.com/release/8848967-Unknown-Artist-The-Story-Of-20000-Leagues-Under-The-Sea
*https://www.schnittberichte.com/svds.php?Page=Titel&ID=13374 überall ungekürzt, aber unterschiedliche Altersfreigaben in BRD und DDR
*https://www.bpb.de/lernen/filmbildung/307194/20-000-meilen-unter-dem-meer-usa-1954-hinweise-fuer-lehrende/
*https://www.bpb.de/lernen/filmbildung/307195/20-000-meilen-unter-dem-meer-arbeitsblatt/
*https://scifi.fandom.com/de/wiki/20.000_Meilen_unter_dem_Meer_(1954)
*https://www.j-verne.de/verne9_f1.html
*https://christophhartung.de/index.php?page=richard-fleischer-20000-meilen-unter-dem-meer-kirk-douglas-james-mason
*https://www.elkes-literaturwolke.de/2017/12/17/20-000-meilen-unter-dem-meer-1954/
*https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=2487
[[20.000 Meilen unter dem Meer]]
'''Als Comic:'''
*1954: [[Walt Disney's Treasury Of Classic Tales]] „20 000 Meilen unter dem Meer“, auf Deutsch im [[Hamburger Abendblatt]] (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)<ref>„20 000 Meilen unter dem Meer“. [https://inducks.org/story.php?c=ZT+007 inducks.org]</ref>
*1955: „20000 Meilen unter dem Meer“, auf Deutsch in [[Mickyvision]] 7-8/1966 (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)<ref>„20000 Meilen unter dem Meer“. [https://inducks.org/story.php?c=W+OS++614-02 inducks.org]</ref>
*1963: „Doom Island“, keine deutsche Fassung (Prequel zum Disney-Realfilm)<ref>„Doom Island“. [https://inducks.org/story.php?c=W+WOADV+1-04 inducks.org]</ref>
*1972: „The Adventures of Captain Nemo“, keine deutsche Fassung (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)<ref>„The Adventures of Captain Nemo“. [https://inducks.org/story.php?c=U+DAM+++1B inducks.org]</ref>
'''Als Hörspiel:'''
*1963: [[Little Long-Playing Records]] „The Story of 20,000 Leagues Under The Sea“ (Hörspiel-Adaption des Films)<ref>[[Disneyland Records]] ST-1924</ref>
'''Als Parkattraktion:'''
*1971: [[20.000 Leagues Under the Sea: Submarine Voyage|Submarine Voyage]] in [[Walt Disney World]]<ref>„20,000 Leagues Under the Sea: Submarine Voyage“. [https://en.wikipedia.org/wiki/20,000_Leagues_Under_the_Sea:_Submarine_Voyage wikipedia.org]</ref>


== [[Dschungel der 1000 Gefahren]] ==
== [[Dschungel der 1000 Gefahren]] ==
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[[Ron Clements]] beschrieb Vaiana als „mutig, entschlossen, einfühlsam und unglaublich klug“, [[Osnat Shurer]] ergänzte die Beschreibung: „Sie ist eine starke Heldin, die aufbricht, um zurückzuholen, was ihr Volk vor langer Zeit verloren hat… Vaiana will die Welt retten - im wahrsten Sinne des Wortes -, obwohl sie so ziemlich als Einzige erkennt, dass diese Welt überhaupt gerettet werden muss.“ Über das Figurendesign sagt [[Bill Schwab]], dass Vaiana eine Action-Heldin sei: „Wir wollten ihr ein athletisches Aussehen verleihen. Wir gaben ihr eine schlanke, aber kräftige, skulpturale Figur, hohe Wangenknochen und eine ausgeprägte Oberlippe. Die Details für ein gelungenes Charakterdesign brachten uns richtig ins Schwitzen.“<ref>[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 64f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>
[[Ron Clements]] beschrieb Vaiana als „mutig, entschlossen, einfühlsam und unglaublich klug“, [[Osnat Shurer]] ergänzte die Beschreibung: „Sie ist eine starke Heldin, die aufbricht, um zurückzuholen, was ihr Volk vor langer Zeit verloren hat… Vaiana will die Welt retten - im wahrsten Sinne des Wortes -, obwohl sie so ziemlich als Einzige erkennt, dass diese Welt überhaupt gerettet werden muss.“ Über das Figurendesign sagt [[Bill Schwab]], dass Vaiana eine Action-Heldin sei: „Wir wollten ihr ein athletisches Aussehen verleihen. Wir gaben ihr eine schlanke, aber kräftige, skulpturale Figur, hohe Wangenknochen und eine ausgeprägte Oberlippe. Die Details für ein gelungenes Charakterdesign brachten uns richtig ins Schwitzen.“<ref>[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 64f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>


== [[True-Life Adventures]] ==
== Einzelnachweise ==
In gewisser Weise geht die Entstehung der Filmreihe auf die Fotoaufnahmen zurück, welche der Künstler Maurice Day im Auftrag von Walt Disney in den späten 1930er Jahren von der Landschaft und Tierwelt in Maine machte. Diese dienten im Studio als Inspiration für Konzeptzeichnungen für den Film „[[Bambi]]“ (1942), für den auch zwei verwaiste Rehkitze als lebende Modelle ins Studio gebracht wurden.
<references/>
 
== [[Alfred Milotte|Alfred]] und [[Elma Milotte]] ==
*https://mouseplanet.com/the-story-behind-seal-island/5483/
*https://www.imdb.com/name/nm0590549/
*https://d23.com/walt-disney-legend/al-and-elma-milotte/
*https://www.nytimes.com/1989/04/27/obituaries/alfred-g-milotte-84-and-elma-milotte-81.html
*https://www.latimes.com/archives/la-xpm-1989-04-28-mn-1904-story.html
*https://fr.wikipedia.org/wiki/Alfred_Milotte
*https://mouseplanet.com/in-their-own-words-the-people-who-worked-on-the-true-life-adventures/7595/


1945 engagierte Walt Disney die beiden Naturfotografen Alfred und Elma Milotte, um in der Wildnis Alaskas zu drehen. Aus den Aufnahmen der Robben auf den Pribilof-Inseln entstand „[[Die Robbeninsel]]“ (''Seal Island'', 1948), welches die insgesamt 13teilige ''True-Life Adventures''-Reihe einleitete, die zwischen 1948 und 1960 erschienen und die erste Kinoreihe von Naturdokumentationen überhaupt wurde.<ref>[[John Baxter|Baxter, J.]]/[[Bruce Steele|Steele, B.]] (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 79f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH</ref>
== [[Walt Disney Naturfilm-Klassiker]] ==
*https://de.wikipedia.org/wiki/Entdeckungsreisen_im_Reiche_der_Natur
*https://www.duckipedia.de/True-Life_Adventures#Heimkino-Ver%C3%B6ffentlichung_und_Merchandise


*[[Liste aller Disney-Dokumentarfilme]]
== [[Walt Disney Abenteuer-Klassiker]] ==


Zeitungscartoon-Reihe [[Walt Disneys Wunder des Lebens]]
analog zu Walt Disney Naturfilm-Klassiker
*https://en.wikipedia.org/wiki/True-Life_Adventures
 
*https://de.wikipedia.org/wiki/Entdeckungsreisen_im_Reiche_der_Natur
*20.000 Meilen unter dem Meer
''Entdeckungsreisen im Reiche der Natur'' / ''Abenteuer der Natur''
*Das Geheimnis der verwunschenen Höhle
*https://www.mouseplanet.com/8171/The_True_Story_of_True_Life_Adventures
*Davy Crockett - König der Trapper
*https://www.mouseplanet.com/11503/The_Story_Behind_Seal_Island
*Der Sieg der Sternenkinder
*https://www.mouseplanet.com/12740/In_Their_Own_Words_The_People_Who_Worked_on_the_TrueLife_Adventures
*Die Abenteuer des Kapitän Grant
*https://www.waltdisney.org/blog/walt-and-true-life-adventures
*Die Abenteuer von Huck Finn
*https://disney.fandom.com/wiki/True-Life_Adventures
*Die Flucht zum Hexenberg
*https://www.youtube.com/watch?v=MvbEfTcDiSQ
*Die Schatzinsel
*https://www.youtube.com/watch?v=VMAJ_eSdEIw
*Insel am Ende der Welt
*https://d23.com/walts-first-true-life-adventure-began-with-an-unlikely-question/
*Käpten Blackbeards Spukkaschemme
*https://d23.com/d23-video/true-life-adventures-panel/
*Tom und Huck
*https://d23.com/revisiting-walt-disneys-true-life-adventures-the-vanishing-prairie/
 
*https://d23.com/a-to-z/new-true-life-adventures-television/
== [[Der Drache wider Willen (Film)]] / [[Walt Disneys Geheimnisse]] ==
*https://d23.com/a-to-z/true-life-adventure-festival-film/
*https://d23.com/7-decisive-facts-about-the-reluctant-dragon/
*https://d23.com/a-to-z/true-life-adventures-film/
*https://disney.fandom.com/wiki/The_Reluctant_Dragon
*https://d23.com/a-to-z/best-of-walt-disneys-true-life-adventures-the-film/
 
*https://d23.com/a-to-z/living-desert-the-film/
S. Barret McCormick und Ned Depinet von RKO betrachtete den Film als ein schwieriges Thema, da es sich beim Film im Grunde um eine Studio-Werbung handelt.<ref>„Disney-RKO Publicists Setting Dragon Campaign“ in: ''Variety'' vom 12. März 1941, S. 12. [https://archive.org/details/variety142-1941-03 archive.org]</ref>
*https://d23.com/a-to-z/yellowstone-story-thebear-country-television/
*https://d23.com/a-to-z/olympic-elk-the-film/
*https://d23.com/this-day/truelife-adventure-in-beaver-valley-wins-oscar-for-best-short-subjecttwo-reel/
*https://d23.com/this-day/seal-island-is-released/
*https://d23.com/this-day/the-living-desert-is-released-the-first-film-released-by-buena-vista-distribution-company/
*https://d23.com/this-day/true-life-adventure-seal-island-wins-an-oscar-for-short-subjecttwo-reel/


== [[Die Schatzinsel]] ==
== [[Die Schatzinsel]] ==
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https://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_animation
https://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_animation


== Einzelnachweise ==
== [[John Baxter]] ==
<references/>
Gattin Gretchen, Tochter Greer
 
== [[Bruce C Steele]] ==
Eltern Bill und Kaye Steele
 
== [[Promisynchronisation]] ==
„Als langjährig etablierte Stimme des Hauptdarstellers argumentierte Völz, die Kosten für eine Synchronisation stünden mit einem Anteil von 0,1 Prozent in keiner Relation zu den Ausgaben für Werbung, Marketing und Premierenfeiern eines solchen Blockbusters.[2] Zudem verwies er auf die vollständige Rechteabtretung der Synchronschauspieler und die ''gängigen Gagenzahlungen an prominente Sprecher in Animationsfilmen'', die seine Forderung deutlich überböten.“ -> https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_V%C3%B6lz
 
*https://www.suedkurier.de/ueberregional/menschen/Unsichtbar-aber-nicht-unbekannt-Diese-Promis-leihen-Animationsfilmen-ihre-Stimme;art1015351,8652133
*https://www.deutschlandfunkkultur.de/promi-stimmen-als-kassenmagnet-100.html
*https://www.moviepilot.de/news/die-deutschen-haben-die-seltsamsten-synchronstimmen-in-animationsfilmen-1106452
*https://www.sdb-film.de/2009/02/filmhistorische-fuspuren.html
 
== [[Der königliche Doppelgänger]] ==
Der Ländername ist im Englischen ein Wortspiel: ''Medioka'' spricht sich wie ''mediocre'', also ''mittelmäßig''. Der Comic ist eine direkte Parodie des historischen Schnulzenfilms „The Prisoner of Zenda“.<ref>Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): ''Hommage an Floyd Gottfredson''. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)</ref>
 
== [[Mickys Gast aus Afrika]] ==
Zeitungsstrip vom 16. April 1940: Der Richter droht, Micky und Donnerstag in ein Konzentrationslager zu schicken. Die Textstelle wurde für die Wiederveröffentlichung 1942 und 1950 nicht geändert.<ref>Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): ''Hommage an Floyd Gottfredson''. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)</ref>
 
== [[Walt Before Mickey]] ==
*https://mouseplanet.com/fantasy-and-fiction-walt-before-mickey/4836/
 
== [[Robert Winkler Productions]] ==
*https://picsou.fandom.com/fr/wiki/All_Wet
*https://fr.wikipedia.org/wiki/Robert_Winkler_Productions
*https://www.imdb.com/name/nm0658476/bio/ „Later went to Hollywood to animate for the Robert Winkler studio animating Oswald the Lucky Rabbit shorts before animating for the early Walter Lantz Oswalds before moving to Disney and got promoted to director at the Newly-Formed Leon Schlesinger Productions studio in 1933.“
 
*https://www.loc.gov/rr/mopic/findaid/animate.html
*https://disney.fandom.com/wiki/Winkler_Pictures
*https://wfpp.columbia.edu/pioneer/margaret-j-winkler/
 
== [[Streik in den Disney-Studios 1941]] ==
[[Datei:SGC-Streik1941.jpg|thumb|right|„Disney Artists on strike.“ Foto vom 29. Mai 1941]]
Beim '''Streik in den Disney-Studios 1941''' handelt es sich um eine Arbeitsniederlegung gewerkschaftlich organisierter Studio-[[Trickfilmzeichner]] der [[TWDC|Walt-Disney-Studios]], welche von 29. Mai fast vier Monate lang bis zum 21. September 1941 andauerte.<ref name="wikipedia" />
 
Als Grund des Streikes wurde die ungerechte Bezahlung und Behandlung in den Studios genannt, die damals nicht Teil einer Gewerkschaft waren. [[Walt Disney]] kündigte nach der fünften Streikwoche viele der streikenden Trickfilmzeichner. Schließlich wurde Walt Disney überzeugt, die Gewerkschaft ''Screen Cartoonist's Guild'' (SCG) anzuerkennen und mit ihr einen Vertrag zu unterzeichnen, der neben anderen Zugeständnissen auch die Wiedereinstellung der gekündigten Trickfilmzeichner, sollten diese zurückkehren wollen.<ref name="wikipedia">„Disney animators' strike“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Disney_animators%27_strike wikipedia.org]</ref>
 
=== Vorgeschichte ===
Seit dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929 (dem „schwarzen Donnerstag“) begann die „Große Depression“ und somit die Weltwirtschaftskrise. Eine Spekulationsblase sorgte für den genannten Börsencrash, welcher dafür sorgte, dass die Banken in den USA weniger Kredite vergaben, die Konsumenten zögerlicher Geld ausgaben und durch den fehlenden Umsatz Unternehmen ihre Produktion drosseln und Arbeiter entlassen mussten. Bankanstürme destabilisierten das Bankensystem, was es noch schwieriger machte, an Kredite zu kommen. Eine Abwärtsspirale entstand. Vor der Wirtschaftskrise waren etwa neun Prozent der US-Amerikaner arbeitslos, durch die Krise stieg die Zahl auf 25 Prozent, also etwa 15 Millionen Menschen.<ref>„Great Depression“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Depression wikipedia.org]</ref> Franklin D. Roosevelt wies am 6. März 1933, zwei Tage nach seiner Amtsübernahme, alle Banken an, für vier Tage zu schließen (''Bank Holiday''), damit geprüft werden konnte, welche Banken durch staatliche Kreditvergabe gerettet werden konnten und welche für immer schließen mussten.<ref>„New Deal“. [https://de.wikipedia.org/wiki/New_Deal wikipedia.org]</ref> So wurde mit den Banken schließlich auch die Brücke zwischen den Investoren an der Wall Street und den großen Hollywood-Filmstudios gekappt und es kam in vielen Studios zu Gehaltskürzungen und Entlassungen. Es kam zu einer massiven gewerkschaftlichen Organisierung in Hollywood, zu Protesten, Streiken und weiteren Entlassungen.<ref name="wikipedia-scg">„Screen Cartoonist's Guild“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Screen_Cartoonist%27s_Guild wikipedia.org]</ref>
 
==== Screen Cartoonist's Guild ====
Hollywoods Trickfilmzeichner waren ursprünglich in der 1914 gegründeten Gewerkschaft International Alliance of Theatrical Stage Employees organisiert. Es kam zu vergeblichen Versuchen in Hollywood, eine eigene Gewerkschaft für Trickfilmzeichner zu gründen, unter anderem 1925 mit den ''Associated Animators'' von Bill Nolan und eine weitere Gewerkschaft 1932 von Grim Natwick, Shamus Culhane und Al Eugster. In New York sah es für die Gewerkschaften besser aus: Bill Littlejohn gründete zusammen mit Hicks Lokey, John McManus und Jim Tyer die ''Unemployed Artists Association'' (UAA), welche unter Roosevelt zur ''Commercial Artists and Designers Union'' (CADU) und danach zur ''Animated Motion Picture Worker's Union'' (AMPWU) wurde, einer der beiden großen Gewerkschaften für Trickfilmzeichner.<ref name="wikipedia-scg" />
 
Die zweite wurde 1938 nach dem Streik in den Fleischer-Studios ein Jahr zuvor gegründet, die ''Screen Cartoonist's Guild'' (SCG). Bis 1941 konnte Herbert Sorrell, der Präsident der SCG, Verträge mit allen großen Trickfilmstudios bis auf die [[Walt Disney Studios (Burbank)|Walt Disney Studios]] und Leon Schlesinger Productions abschließen,<ref name="wikipedia" /> welche den Trickfilmzeichnern ein höheres und sicheres Gehalt sicherte.<ref name="wikipedia-scg" /> 1941 wurde in Leon Schlesingers Studio gestreikt, weshalb er die Gewerkschafter ausschließen wollte. Nach sechs Tagen gab Schlesinger den Bitten der SCG nach und schloss mit ihnen einen Vertrag. Der Vorfall wurde der „Looney Tune Lockout“ genannt.<ref>„The Screen Cartoonists Guild & Looney Tune Lockout“. [https://animationguild.org/about-the-guild/scg/ animationguild.org]</ref> Bei der Unterzeichnung soll Schlesinger angeblich gefragt haben: „Was ist mit Disney?“ („What about Disney“)<ref name="awn" />
 
==== Was ist mit Disney? ====
Die Trickfilmzeichner der Walt Disney Studios konnten ohne Stechuhr arbeiten<ref name="helnwein" /> und hatten mitunter die beste Bezahlung und die besten Arbeitsbedingungen der Branche,<ref name="wikipedia" /> doch die gute Bezahlung war ungleichmäßig verteilt und Überstunden sowie Sonntagsarbeit wurden zur Regel statt zur Ausnahme.<ref name="collider" />
 
20 Prozent des Profits der Cartoons wurden ursprünglich an die Angestellten ausgezahlt, doch diese Prämie wurde mit der Veröffentlichung von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ nur ausgewählten Mitarbeitern zuteil.<ref name="wikipedia" />
 
Die flache Hierarchie vor dem Erfolg von „[[Schneewittchen und die sieben Zwerge]]“ wurde mit dem Umzug in die Burbanker Studios durch ein strenges Hierarchie-System ersetzt, bei dem die Angestellten nur Zugang zum Restaurant, zur Sporthalle und zum Dampfbad hatten, während die Cheftrickfilmzeichner und -autoren größere Büros<ref name="wikipedia" /> mit Zugang zu eigenen Parkplätzen, Kinoplätzen und dem Fitnessstudio des Studios namens „Penthouse Club“ bekamen.<ref name="collider" /> Die einzelnen Abteilungen waren nun in je eigenen Gebäuden, deren Trennung von der Verwaltung streng überwacht wurde.<ref name="wikipedia" /> Walt Disneys Büro war nun auf einem ganz anderen Stockwerk im Produktionsflügel, was die Distanz zu den Mitarbeitern nur verstärkte.<ref name="leaders">Stanley McChrystal, Jeff Eggers, Jason Mangone (23.10.2018). „Leaders: Myth and Reality“. Penguin UK. [https://books.google.de/books?id=2YlZDwAAQBAJ books.google.de]</ref> Die einzigen Mitarbeiter, die Disney zu Gesicht bekamen, arbeiteten abends oder am Wochenende Überstunden, denn dann ging Disney um die leeren Tische umher, um zu sehen, was seine Mitarbeiter taten.<ref name="awn" />
 
Die Bezahlung der Studio-Mitarbeiter war unübersichtlich. Hochrangige Trickfilmzeichner wie [[Disneys Nine Old Men]] wurden sehr gut bezahlt, doch viele andere Mitarbeiter verdienten weniger, als sie an Arbeitslosengeld bekämen, darunter die ''ink and paint girls'', Techniker und Einstiegs-Trickfilmzeichner.<ref name="leaders" /> Einige Trickfilmzeichner verdienten bis zu 300 US-Dollar pro Woche, andere nur 12 bis 20 US-Dollar,<ref name="wikipedia" /> die ''ink and paint girls'' machten je nach Job unterschiedlich wenig Geld: Die Painter bekamen 16 US-Dollar und die Inker 16 US-Dollar die Woche.<ref name="collider">William Fischer (07.08.2023). „Disney's 1941 Strike Warned Us“. [https://collider.com/disney-strike-1941-explained/ collider.com]</ref> Bei Paramount bekam man für den Job des Painters 35 US-Dollar die Woche.<ref>John Canemaker. „Walt Disney's Nine Old Men and the Art of Animation“, S. 212.<br/>35 US-Dollar die Woche war Ollie Johnstons Gehalt als Painter bei Paramount.</ref> Ein Zwischenphasenzeichner verdiente bei Disney 22,50 US-Dollar die Woche, während er für dieselbe Arbeit in den Fleischer-Studios 28 US-Dollar bekäme.<ref>Shamus Culhane. „Talking Animals“, S. 200. Die Angabe des Fleischer-Studio-Gehalts stammt von Nick Tafuri.</ref> Trickfilmzeichner [[Art Babbitt]] erlebte, wie ein ''ink and paint girl'' in Ohnmacht fiel, weil sie auf Mahlzeiten verzichtete, um mehr Geld für ihre Familie zu sparen. Gerüchte gingen herum, dass das Personal in der Story-, Design- und Werbe-Abteilung durch talentierte Frauen ersetzt würden, da reine Frauenabteilungen wie Ink And Paint ein niedrigeres Gehalt bekamen. Walt Disney dementierte diese Gerüchte in einer Rede im Februar 1941.<ref name="collider" /> Disney zahlte, nachdem er ein Buch über Psychologie las, an Zeichner mit „außergewöhnlicher Leistung“ eine „Gehaltsanpassung“, zum Beispiel gab es für Gags und Innovationen einen Bonus oder Disney gab Aktien aus, was zusätzlich für Unmut und Neid unter den Mitarbeitern sorgte.<ref name="leaders" /> Diejenigen, die seiner Meinung nach seine Erwartungen nicht erfüllten, bekamen nichts, aber er sagte, wenn sie sich verbesserten, bekämen sie einen Bonus für den nächsten Cartoon oder Film.<ref name="disney.fandom">„Disney animators' strike“. [https://disney.fandom.com/wiki/Disney_animators%27_strike disney.fandom.com]</ref> Disney-Trickfilmzeichner [[Willis Pyle]] fasste es zusammen: „Es gab keine Logik und keinen Grund, warum die Jungs so bezahlt wurden. Es konnte sein, dass man neben einem Mann saß, der das Gleiche machte wie man selbst, und man bekam 20 Dollar mehr oder weniger pro Woche als er.“<ref name="wikipedia" />
 
Disney sträubte sich davor, die Trickfilmzeichner in den jeweiligen Cartoons namentlich zu nennen, während es bei Filmen der Konkurrenz längst gang und gäbe war, die Verantwortlichen anzugeben. Ohne diese Angaben wurde es auch schwieriger für Trickfilmzeichner, sich anderswo um einen Job umzuschauen.<ref name="leaders" /> Wenn es öffentliche Preise und Anerkennung gab, wurden diese nur an Walt Disney vergeben. Als zum Beispiel der Cartoon „[[Die drei kleinen Schweinchen]]“ 1934 den [[Oscar]] für den besten Cartoon bekam, nahm Disney diesen an. Der für den Cartoon verantwortliche Regisseur [[Burton Gillett]] verließ noch im selben Jahr die Disney-Studios.<ref>„Burt Gillett“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Burt_Gillett wikipedia.org]</ref>
 
Zudem sorgten die finanziellen Misserfolge von „[[Pinocchio]]“ und „[[Fantasia]]“ 1940 durch den Wegfall des europäischen Marks zu Entlassungen, welche ebenfalls für Unruhen unter Disneys Mitarbeitern sorgte.<ref name="wikipedia" /> Die Studios versuchten die fehlenden Einnahmen der beiden [[Meisterwerke]] zu kompensieren, indem sie an Kinobesitzer appellierten, mehr von den Disney-Cartoons zu spielen.<ref name="variety-best" /><ref>Anzeige in ''Variety'' vom 8. Januar 1941, S. 44. [https://archive.org/details/variety141-1941-01 archive.org]</ref>
 
==== Federation of Screen Cartoonists ====
Willie Bioff war ein Mitglied der Bande des Gangsters Al Capone und der Westküsten-Chef der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE). Die IATSE war 1937 Hollywoods größte und korrupteste Gewerkschaft und laut Branchenblatt ''Variety'' war es „ein offenes Geheimnis“, dass IATSE regelmäßig ganze Abteilungen eines Studios unter Vertrag nahm, um ihnen dann mit einem Streik zu drohen, sollten die Studios ihm nicht Schmiergeld zahlen.<ref name="historynet-picket">Jake S. Friedman (9.3.2017). „1941 Disney Strike: Picket Lines In Paradise“. [https://www.historynet.com/1941-disney-strike-picket-lines-paradise/ historynet.com]</ref>
 
Trickfilmzeichner [[Art Babbitt]] wurde im Dezember 1937 von [[Dave Hilberman]] auf einen Artikel im „Time Magazine“ über Bioffs Methoden und seinen korrupten Einfluss auf die Filmindustrie aufmerksam gemacht. Von Bill Garity erfuhr Babbitt, dass eine IATSE-Gruppe bereits das Studio besuchte, und dass er der Gruppe besser zuvorkomme.<ref name="NvD">Aussage Art Babbitt in: „NLRB v. Disney“</ref> Babbitt beriet sich mit [[Roy O. Disney]], der ihn wiederum zu Disneys Disney-Vizepräsidenten und Chefjuristen [[Gunther Lessing]] schickte.<ref name="historynet-picket" /> Zusammen mit Lessing gründete Babbitt eine vom Unternehmen gesponserte Gewerkschaft, die ''Federation of Screen Cartoonists'' (FSC),<ref name="csun.edu-pledge">„Federation of Screen Cartoonists pledge“. [https://digital-collections.csun.edu/digital/collection/SFVH/id/293/ digital-collections.csun.edu]</ref> welche laut Lessing genau ihren Zwecken diente. Babbitt lud zum ersten Treffen der Gewerkschaft 35 Kollegen ein, darunter [[Hal Adelquist]], [[Norm Ferguson]], [[Fred Moore]], [[Woolie Reitherman]] und [[Frank Thomas]]. Zusammen mit Lessing erklärte er den Sinn der Gewerkschaft, die immer mehr an Mitgliedern gewann. Babbitt wurde zum Vorsitzenden gewählt.<ref name="NvD" /> Um die Gefahr durch IATSE fürs Studio komplett auszuschließen, wandte sich Babbitt an das ''National Labor Relations Board'' (NLRB), wo ihm die Bedingungen genannt wurden, welche die FSC erfüllen muss, um vom NLRB als einzige Gewerkschaft der Disney-Studios anerkannt zu werden:
 
* eine eigene Satzung
* ein Präsident
* ein gewählter Vorstand
* Forderungskatalog
* die Mitgliedschaft der Mehrheit der Disney-Mitarbeiter
* Anerkennung des Unternehmens als alleinige Verhandlungsorganisation der Beschäftigten
 
Babbitt erfuhr, dass die FSC-Treffen außerhalb der Arbeitszeit und nicht auf dem Firmengrundstück stattfinden dürfen, weshalb er das erste rechtmäßige Treffen bei sich zuhause plante.<ref name="historynet-picket" /> Mit der Unterstützung des Anwalts Leonard Janofsky entwickelten sie ein Konzept. Beim ersten Treffen war auch Lessing eingeladen, doch als einer der Firmenleiter durfte er laut Janofsky nicht teilnehmen.<ref name="NvD" /> Die FSC lud zu einer Mitarbeiterversammlung ein, wo er Sinn und Satzung der Gewerkschaft erklärte. Babbitt wurde zum Präsidenten der FSC gewählt,<ref name="babbittblog-fake" /> und zusammen erarbeiteten sie ein Programm, ihren Forderungskatalog, der auch im ersten Bulletin der FSC vom 7. März 1938 vorgestellt wurde:<ref>„Our program:<br />
1. Higher pay for lower salaried brackets.<br />
2. A forty-hour five-day week.<br />
3. In case of lay-off, two weeks' notice or two weeks' pay to one who has been employed in the studio more than one year. One week's notice, or pay, to anyone employed less than one year.<br />
4. The blocking of youtside investigation, be it the Producers Association, the I.A.T.S.E. or anyone else interfering with the employee's rights.<br />
5. A stipulated period of apprenticeship, varying with the need of different departments.<br />
6. The check-off system, depending upon the approval of our membership. This is an agreement with the studio, whereby membership dues would be deducted from the salary of our members, and credited to the Federation of Screen Cartoonists. This method would eliminate our present helter-skelter collection system.<br />
7. The right to use the company's bulletin boards for the posting of notices concerning our Federation.<br />
8. Recognition by the employer of a Grievance Committee to hear, judge, and correct injustices suffered by any of our members.“</ref>
 
# Höhere Löhne für die unteren Gehaltsgruppen.
# Eine Vierzig-Stunden-Fünftage-Woche.
# Im Falle einer Entlassung eine Kündigungsfrist von zwei Wochen oder eine Vergütung von zwei Wochen für Personen, die länger als ein Jahr im Studio beschäftigt sind. Eine einwöchige Kündigungsfrist oder eine einwöchige Vergütung für Personen, die weniger als ein Jahr beschäftigt sind.
# Die Verhinderung einer Untersuchung von außen, sei es durch die Produzentenvereinigung, die IATSE oder andere, die in die Rechte des Arbeitnehmers eingreifen.
# Eine festgelegte Ausbildungszeit, die je nach Bedarf der verschiedenen Abteilungen variiert.
# Das Check-off-System, abhängig von der Zustimmung unserer Mitglieder. Hierbei handelt es sich um eine Vereinbarung mit dem Studio, wonach die Mitgliedsbeiträge vom Gehalt unserer Mitglieder abgezogen und der Federation of Screen Cartoonists gutgeschrieben würden. Diese Methode würde unser derzeitiges Sammelsystem überflüssig machen.
# Das Recht, die Anschlagtafeln der Firma für die Veröffentlichung von Mitteilungen über unsere Federation zu nutzen.
# Anerkennung eines Beschwerdeausschusses durch den Arbeitgeber, der Ungerechtigkeiten, die unsere Mitglieder erlitten haben, anhören, beurteilen und korrigieren kann.
 
Babbitt hoffte, mit der FSC den Versuch des berüchtigten Mafia-Mitglieds Willie Bioff, eine Gewerkschaft zu gründen, zu verhindern. Doch bald bemerkte Babbitt, dass die gelbe Gewerkschaft nur von Disney-Vizepräsidenten Lessing gegründet wurde, um neben einer potentiellen Gewerkschaft von Bioff auch die Gründung einer legitimen Gewerkschaft zu unterbinden.<ref name="collider" /> Die FSC hatte keine Verbindungen zu anderen Gewerkschaften<ref name="csun.edu-pledge" /> und Babbitt war trotz seiner hohen Stellung in der FSC frustriert, dass er die geplanten Veränderungen nicht bewirken konnte.<ref name="wikipedia" /> Am 22. Juli 1939 ernannte das ''National Labor Relations Board'' die FSC zur einzigen Gewerkschaft für Walt Disney Productions,<ref name="historynet-picket" /> Tagungen fanden in Babbitts Haus statt. Neue Funktionäre der FSC wurden im Herbst 1939 gewählt, [[Bill Roberts]] wurde zum neuen Präsidenten der FSC mit Babbitt als Vizepräsidenten.<ref name="babbittblog-fake">Art Babbitt (28.02.2016). „The Fake Disney Union“. [https://babbittblog.com/2016/02/28/the-fake-disney-union/ babbittblog.com]</ref> Ein Treffen des Verhandlungsausschusses der FSC mit Roy O. Disney fand im Oktober statt, bei dem ein Vertrag ausgehandelt werden sollte. Von der FSC geplant war eine kleine Lohnerhöhung für die „Ink And Paint“-Abteilung, welche mit 16 bis 18 US-Dollar pro Woche zu den am schlechtesten bezahlten in der Branche gehörten. Roy Disney hörte sich die Vorschläge an, erwiderte aber kopfschüttelnd, er habe „keine Verwendung für Gewerkschaften“. Die vom ''National Labor Relations Board'' als einzige Gewerkschaft der Disney-Studios gewählte FSC war ohne Vertrag machtlos. Der Verhandlungsausschuss stimmte dafür, die FSC zu schließen.<ref name="historynet-picket" />
 
 
 
 
 
Babbitt wusste nicht, dass es sich bei der von Walt Disney geduldeten FSC um eine gelbe Gewerkschaft handelt, die von einem Firmenmitarbeiter statt einem unabhängigen Dritten geleitet wird, die Firma finanziell und moralisch unterstützt und deshalb nicht alle Möglichkeiten einer Gewerkschaft ausnutzt. Zum Beispiel wird in gelben Gewerkschaft kaum gestreikt, was bei Verhandlungen ein großes Druckmittel nimmt.<ref>„Company union“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Company_union wikipedia.org]</ref>
 
 
 
 


== [[Peter O. Chotjewitz]] ==
==== Der große weiße Vogel ''(Arbeitstitel)'' ====
'''Peter O. Chotjewitz''' (* 14. Juni 1934 in Berlin-Schöneberg; † 15. Dezember 2010 in Stuttgart) war ein deutscher Schriftsteller, Jurist und [[Übersetzer]], der unter anderem mit seiner ersten Ehefrau [[Renate Chotjewitz]] für den Verlag [[Melzer und Bertelsmann]] Alben mit [[Micky Maus]], [[Donald Duck|Donald]] und [[Dagobert Duck]] aus dem Italienischen ins Deutsche übertrug.
Am 11. Dezember 1940 riefen Walt Disney und Gunther Lessing das ehemalige Verhandlungsausschuss der ''Federation of Screen Cartoonists'' (FSC) wieder zusammen, bestehend aus Babbitt und vier anderen Mitarbeitern. Disney präsentierte ihnen ein Schreiben der ''Screen Cartoonist's Guild'' (SCG) mit der Behauptung, dass die SCG die Mehrheit der Disney-Mitarbeiter vertrete und dass Disney deshalb einen Vertrag mit der SCG unterschreiben solle. Die fünf vom FSC-Verhandlungsausschuss sollen die FSC wiederbeleben und populärer unter den Mitarbeitern machen, um „die Sache zu beenden“. Im darauf folgenden Treffen des Verhandlungsausschusses beschloss Babbitt, nicht mehr auf Disneys Unterschrift unter dem FSC-Vertrag zu warten, sondern aus der FSC auszutreten und der SCG beizutreten.<ref name="historynet-picket" />


=== Leben ===
Die SCG wandte sich mit Flugblättern an Disney-Mitarbeiter und bot ab dem 16. Januar 1941 regelmäßige Informationsveranstaltungen im nahe gelegenen Hollywood Knickerbocker Hotel an,<ref name="babbittblog-fake" /> bei der sich SCG-Präsident Sorrell die Beschwerden der Disney-Mitarbeiter anhören konnte.<ref name="wikipedia" /> SCG-Anwalt George E. Bodle kontaktierte schon vorher das ''National Labor Relations Board'' mit der Petition, die Disney-Zeichner repräsentieren zu können.<ref name="Variety-15jan41">(14.01.1941). „Drive in Walt Disney By Cartoonists Guild“ In: ''Variety'' vom 15. Januar 1941, S. 16. [https://archive.org/details/variety141-1941-01 archive.org]</ref> [[Carl Barks]], der bei einem dieser Informationsveranstaltungen beisaß, zeigte sich verwundert über Melvin Douglas' Aufforderung, dass die USA sich in den Krieg in Europa einmischen sollte, was nichts mit der Arbeit in den Studios zu tun habe.<ref name="helnwein">(11.07.1992). „Helnwein talks with Carl Barks“. [https://www.helnwein.com/news/news_update/article_356-Helnwein-talks-with-Carl-Barks helnwein.com]</ref> Erst mit dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 mischte sich USA in den zweiten Weltkrieg ein.<ref>„Angriff auf Pearl Harbor“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Angriff_auf_Pearl_Harbor wikipedia.org]</ref>  
Peter Otto Chotjewitz wurde am 14. Juni 1934 in Berlin-Schöneberg als Sohn eines Malermeisters und einer Kontoristin geboren. Seine Familie zog nach Kriegsende 1945 nach Nordhessen, wo Chotjewitz ein Realgymnasium besuchte und von 1948 bis 1950 unter seinem Vater eine Anstreicherlehre absolvierte, die er mit der Gesellenprüfung abschloss.<ref name="henschel-schauspiel">„Peter O. Chotjewitz“. [https://henschel-schauspiel.de/de/person/775 henschel-schauspiel.de]</ref> Als Malergeselle besuchte er nebenbei das Kasseler Abendgymnasium für Berufstätige, wo er 1955 das Abitur machte und aus dem dem Elternhaus im nordhessischen Dorf zog, um Rechtswissenschaften an den Universitäten Frankfurt am Main und München zu studieren.<ref name="literaturport-poc">„Peter O. Chotjewitz“. [https://www.literaturport.de/lexikon/peter-o-chotjewitz/ literaturport.de]</ref><ref name="grin" />


Während seiner Zeit in München arbeitete er auch im Büro der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen. Ab 1962 wurde Chotjewitz Referendar am Berliner Kammergericht. Ebenfalls in Berlin startete er ein Zweitstudium in den Fächern Publizistik, Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin. Am 3. März 1962 heiratete Peter O. Chotjewitz das erste Mal, nämlich Renate Chotjewitz-Häfner,<ref>„Hochzeit und Todesanzeigen in: Nachlass: Chotjewitz-Häfner, Renate“. [https://www.meta-katalog.eu/Record/57127addf meta-katalog.eu]</ref> mit der er bis 1964<ref name="wiki-dc">„David Chotjewitz“. [https://de.wikipedia.org/wiki/David_Chotjewitz wikipedia.org]</ref> die beiden Söhne Iwan und David Chotjewitz bekam. 1964 wurde er auch Stipendant des Literarischen Colloquiums Berlin und schrieb unter anderem für die „Schwäbische Donauzeitung“ und die „Süddeutsche Zeitung“ Kunst- und Literaturkritiken. Für sein Erststudium legte Chotjewitz 1965 die zweite juristische Staatsprüfung ab, war danach aber vorerst nicht als Jurist tätig, sondern entsprechend seines Zweitstudiums als Schriftsteller.<ref name="literaturport-poc" /> Zusätzlich studierte er auch noch Musik.<ref name="verlagderautoren">„Peter O. Chotjewitz“. [https://www.verlagderautoren.de/autorinnensuche/portrait/autor/peter-o-chotjewitz.html verlagderautoren.de]</ref> 1965 erschien sein Erstlingswerk „Hommage á Frantek“.<ref name="literaturport-poc" />
Gemeinsam wurde auf den Informationsveranstaltungen eine gewerkschaftliche Organisation geplant.<ref name="wikipedia" /> Die Gewerkschaft ''Moving Pictures Painters Local'' empfahl den Disney-Zeichnern, einem relativ niedrigen Mindestlohn für eine 40-Stunden-Woche festzulegen, dafür aber bei den Überstunden mehr zu verlangen.<ref name="Variety-15jan41"/> Viele unzufriedene Trickfilmzeichner traten der SCG bei, darunter auch FSC-Vizepräsident Art Babbitt,<ref name="wikipedia" /> wo er im März den Vorsitz von ''Local 852'', der Disney-Einheit der SCG, übernahm.<ref name="historynet-picket" /> Sorrell, Babbitt und Bill Littlejohn wandten sich an Walt Disney und forderten ihn auf, sein Studio gewerkschaftlich zu organisieren, was Disney ablehnte.<ref name="wikipedia" /> Sorrells Drohung, dass es ohne Unterzeichnung der Gehaltsvereinbarung mit der Gewerkschaft zu einem Streik käme, entgegnete Disney, dass Sorrell darüber erst Mal das National Labor Relations Board abstimmen lassen solle. Damit spielte er auf eine der vorherigen von Sorrell geleiteten Abstimmungen an, die dieser verlor.<ref name="disney.fandom" /> Laut Sorrell war dies das erste und einzige Treffen mit Walt Disney selbst, alle anderen liefen über Disney-Vizepräsident und Chefjurist [[Gunther Lessing]].<ref name="cartoonresearch-ownwords" /> Damit sich die hauseigene Gewerkschaft gegen die Bedrohung der SCG behaupten konnte, führte FSC-Anwalt [[Anthony O'Rourke]] eine „impartial machine“ ein, also ein garantiertes Unparteilichkeitssystem. Im selben Bulletin, welches die Disney-Mitarbeiter informierte und an die nächste Donnerstagssitzung am 30. Januar 1941 erinnerte, wurde auch daran erinnert, dass die FSC rechtmäßig zur einzigen Gewerkschaft der Disney Company ernannt wurde.<ref name="babbittblog-fake" /> Mit Überschriften wie „Leiste deinen Beitrag“ („Do your share“) verschärfte sich der Tonfall der FSC-Mitgliedsanträge, zu denen auch ein neuer Punkt hinzugefügt wurde:
{{Zitat
| ZIT = I hereby revoke the authority given to the Screen Cartoon Guild to represent me as bargaining agent for Walt Disney Productions, Ltd.<ref name="babbittblog-fake" /><ref name="csun.edu-pledge" />
| UEB = Ich widerrufe hiermit die der Screen Cartoon Guild erteilte Vollmacht, mich als Verhandlungsführer für Walt Disney Productions, Ltd. zu vertreten.
}}
Walt Disney versammelte im Februar 1941 alle seine 1.200 Mitarbeiter im Auditorium zu einer Rede:<ref>„In the 20 years I've spent in this business I've weathered many storms. It's been far from easy sailing. It required a great deal of work, struggle, determination, competence, faith, and above all unselfishness. Some people think we have a class distinction in the place. They wonder why some people get better seats in the theatre than others. They wonder why some men get spaces in the parking lot and others don't. I have always felt, and always will feel that the men that contribute most to the organization should, out of respect alone, enjoy some privileges. My first recommendation to the lot of you is this; put your own house in order, you can't accomplish a damn thing by sitting around and waiting to be told everything. If you're not progressing as you should, instead of grumbling and growling, do something about it.“</ref>
:„In den 20 Jahren, die ich in diesem Geschäft verbracht habe, habe ich viele Stürme überstanden. Es war alles andere als ein leichter Weg. Es erforderte eine Menge Arbeit, Kampf, Entschlossenheit, Kompetenz, Vertrauen und vor allem Selbstlosigkeit. Manche Leute denken, dass es bei uns einen Klassenunterschied gibt. Sie fragen sich, warum manche Menschen bessere Plätze im Theater bekommen als andere. Sie fragen sich, warum manche Männer einen Parkplatz bekommen und andere nicht. Ich war immer der Meinung und werde immer der Meinung sein, dass die Männer, die am meisten zur Organisation beitragen, allein schon aus Respekt einige Privilegien genießen sollten. Meine erste Empfehlung an Sie alle lautet: Kehrt vor eurer eigenen Haustür, ihr können nichts erreichen, wenn ihr herumsitzt und darauf wartet, dass man euch alles sagt. Wenn ihr nicht so vorankommt, wie ihr solltet, dann tut etwas dagegen, anstatt zu meckern und zu knurren.<ref name="wikipedia" />
Walt Disneys Rede sorgte für weitere SCG-Mitgliedschaften.<ref name="wikipedia" />


Nach einer USA-Reise von 1966 zog Chotjewitz mit seiner Familie 1967 nach Rom, wo er neben seinem Stipendium der Villa Massimo für Giacomo Feltrinelli arbeitete.<ref name="literaturport-poc" /> 1969 gewann Chotjewitz den Georg-Mackensen-Literaturpreis,<ref name="henschel-schauspiel" /> gab seinen deutschen Wohnsitz auf und kehrte mit seiner Familie 1973 wieder nach Deutschland zurück. Während seiner Zeit in Italien erschienen von ihm „Roman - Ein Anpassungsmuster“ und „Die Insel: Erzählungen auf dem Bärenauge“ (beide 1968), „Vom Leben und Lernen: Stereotexte“, „Ulmer Brettspiele: Gedichte“ und „Abschied von Michalik“ (alle 1969) sowie „Die Trauer im Auge des Ochsen: Erzählungen“ (1972).<ref name="literaturport-poc" /> Für das Titelbild von des Buchs „Roman - Ein Anpassungsmuster“, welches im Melzer-Verlag erschien, ließ sich Chotjewitz nackt fotografieren.<ref>Jan Süselbeck (15.12.2010). „Spätrömische Dekadenz stand ihm gut“. [https://taz.de/Nachruf-auf-Peter-O-Chotjewitz/!5130379/ taz.de]</ref> Zu der Zeit erschienen auch seine ersten deutschen Übersetzungen italienischer Werke, Alessandro Perronis „Der Film des Conte La Malfa“ (1970) und Nanni Balestrinis „Wir wollen alles. Roman der Fiatkämpfe“ (1972). In Italien lernte er auch den Nobelpreisträger Dario Fo kennen, dessen Werke er in den folgenden Jahren fast alle ins Deutsche übertrug,<ref name="henschel-schauspiel" /> weitere übersetzte Renate Chotjewitz.<ref name="wiki-rch" /> Für den deutschen Rundfunk war er für mehrere Beiträge und Hörspiele verantwortlich, unter anderem „Zwei Sterne im Pulver“ (1968), „Die Falle oder die Studenten sind nicht an allem schuld“ und „Supermenschen in Paranoia“ (beide 1969), „Die vier Johannen“ (1970) und „Normales Verfahren“ (1972).<ref name="literaturport-poc" />
Die SCG reichte Anfang Februar eine Beschwerde wegen unlauteren Arbeitspraktiken der Disney-Studios beim National Labor Relations Board ein, da die dortige Gewerkschaft FSC eine gelbe Gewerkschaft wäre. Sollte diese nicht aufgelöst werden, würden die Filme und Cartoons der Studios auf der ''unfair list'' landen, gegen deren Ausstrahlung vor den Kinos protestiert wird.<ref>(04.02.1941). „‚Company Union‘ Charge Is Laid To Walt Disney“ in: ''Variety'' vom 5. Februar 1941, S. 15. [https://archive.org/details/variety141-1941-02 archive.org]</ref> Als Babbitt am 25. Februar Gewerkschaftsführer wurde,<ref>(25.02.1941). „H'wood Labor Showdown“ in: ''Variety'' vom 26. Februar 1941, S. 1 und S. 20. [https://archive.org/details/variety141-1941-02 archive.org]</ref> erreichten die Spannungen zwischen Walt Disney und Babbitt ihren Höhepunkt.<ref name="wikipedia" /> Anfang März wurden nach der Drohung der SCG die Disney-Studios auf die ''unfair list'' gesetzt,<ref>(04.03.1941). „Extras Demand A Voice“ in: ''Variety'' vom 5. März 1941, S. 7 und 60. [https://archive.org/details/variety142-1941-03 archive.org]</ref> Ende März folgte ein weiteres Treffen von Sorrell im Namen der American Federation of Labor mit Lessing, um in den Disney-Studios eine legale Gewerkschaft einzusetzen.<ref>(25.03.1941). „White Collar Workers' Guild, 2,500 Emloyees, Sets Studio Demands“ in: ''Variety'' vom 26. März 1941, S. 23. [https://archive.org/details/variety142-1941-03 archive.org]</ref> Seit dem 29. Mai wechselte infolgedessen das Disney-Studio auf 40-Stunden-5-Tage-Wochen, um den Unterschied von Mitarbeitern mit einer 40-Stunden-Woche und denen mit einer 44-Stunden-Woche zu entfernen. Ehemalige 44-Stunden-Mitarbeiter bemerkten dies durch eine Lohnkürzung von zehn bis fünfzehn Prozent. Einer der Ansichten zu dieser Änderung kam von den Gewerkschafts-Leitern, welche vermuteten, dass die Studios die Löhne kürzten, um bei Verhandlungen mit der SCG eine niedrigere Ausgangslage zu haben und so Geld zu sparen.<ref>(01.04.1941). „$3,000,000 Pay Back Storm“ in: ''Variety'' vom 2. April 1941, S. 7 und 12. [https://archive.org/details/variety142-1941-04 archive.org]</ref> Am 15. April kam es beim National Labor Relations Board zum Verfahren gegen die Disney Studios wegen ihrer Leitung einer gelben Gewerkschaft.<ref>(15.04.1941). „NLRB Vs. Disney“ in: ''Variety'' vom 16. April 1941, S. 21. [https://archive.org/details/variety142-1941-04 archive.org]</ref> Die Verhandlungen von Sorrell im Namen der American Federation of Labor mit Lessing am selben Tag ließen Gewerkschaftsmitglieder mit dem Gefühl zurück, dass Lessing nur auf Zeit spiele.<ref>(15.04.1941). „Studios Face Labor Shortage As Government Draws Heavily For Its Nat'l Defense Work“ in: ''Variety'' vom 16. April 1941, S. 21. [https://archive.org/details/variety142-1941-04 archive.org]</ref> Ende April einigten sich Lessing und Sorrell auf einen vorübergehenden Waffenstillstand, während sich das Studio über die verschiedenen Gewerkschaften informiert. Dazu engagierten sie Walter Spreckels, den ehemaligen NLRB-Regionaldirektor für Los Angeles, als Berater.<ref>(22.04.1941). „Truce at Disney Plant“ in: ''Variety'' vom 23. April 1941, S. 18. [https://archive.org/details/variety142-1941-04 archive.org]</ref> Die Federation of Screen Cartoonists wurde auf Anordnung des National Labor Relations Boards am 20. Mai 1941 aufgelöst.<ref name="csun.edu-pledge" /><ref name="variety-20-05-41" />


In den 1970er Jahren begann auch das starke politische Engagement von Chotjewitz.<ref name="literaturport-poc" /> Andreas Baader lernte er bereits 1966 in Berlin kennen, im Dezember 1969 nahm Chotjewitz Kontakt zu Andreas Baader und Gudrun Ensslin während ihres Aufenthaltes in Italien auf. Über Horst Mahler richtete Chotjewitz im Februar 1970 Baader aus, dass der hessische Justizminister Karl Hemfler Baaders Gnadengesuch abgelehnt hatte. Als Baader schließlich im April 1970 in Berlin verhaftet wurde, wies er sich mit einem Personalausweis auf den Namen Peter Chotjewitz aus.<ref name="henschel-schauspiel" /> Nachdem der echte Chotjewitz 1974 die Zulassung zur Anwaltschaft und zu anwaltschaftlichen Tätigkeiten beantragte, vertrat er im selben Jahr als Wahlverteidiger den Westberliner Schriftsteller Peter-Paul Zahl und das RAF-Mitglied Andreas Baader.<ref name="literaturport-poc" /> Laut eigener Aussage ließ Chotjewitz für diese Mandanten seine mit dem Abschluss des zweiten Staatsexamens bereits beendete Juristenkarriere temporär wieder aufleben.<ref name="henschel-schauspiel" /> Chotjewitz war Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in verdi und gehörte von 1976 bis 1983 dessen Bundesvorstand an.<ref name="literaturport-poc" /> 1988 ließ sich Peter O. Chotjewitz von Renate Chotjewitz scheiden, die bereits 1986 nach Frankfurt am Main gezogen ist.<ref>„Findbuch zum Bestand NL-P-44 Renate Chotjewitz Häfner“. [https://addf-kassel.de/fileadmin/Sammlungen/Findbuecher_Personen/AddF_NLP44_Findbuch_Chotjewitz-Haefner.pdf addf-kassel.de]</ref>
Disney entließ am 28. Mai 1941 Babbitt mit 16 weiteren Mitarbeitern, welche Mitglieder der SCG waren,<ref name="wikipedia" /> eine klare Verletzung des amerikanischen Bundesarbeitsrechts.<ref name="awn" />


Chotjewitz verdiente sich auch weiterhin als Schriftsteller. Nachdem er zu Beginn mit Sprachspielen experimentierte und sich schon in „Hommage á Frantek“ verschiedener Collage- und Montagetechniken bediente, entwickelte er eine am realistischen Erzählen orientierten Schreibweise.<ref name="grin" /> Weiterhin erschien von ihm „Malavita: Mafia zwischen gestern u. morgen“, „Kinder, Kinder!: ein Märchen aus 7 Märchen“ und „Itschi hat ein Floh im Ohr, Datschi eine Meise“ (alle 1973), „Reden ist tödlich, schweigen auch“ (1974), „Spuren: 9 Lithos Juli 73 - März 74“, „Die Gegenstände der Gedankenstille: Requiem für ein Haus mit Bewohnern“, „Durch Schaden wird man dumm: Erzählungen aus 10 Jahren“ und „Die Briganten: aus dem Leben süditalienischer Rebellen“ (alle 1976), „Der dreißigjährige Friede“ (1977), „Die Herren des Morgengrauens: Romanfragment“ (1978), „Saumlos: Roman“ (1979), „Die mit Tränen säen: israelisches Reisejournal“ (1980), „Mein Mann ist verhindert: ein Anfall“ (1985), „Tod durch Leere: Romanstudien“ und „Der Mord in Davos“ (beide 1986), „Die Juden von Rhina: aus der Chronik eines osthessischen Dorfes“ (1988), „Straßenkinder“ und „Die Rückkehr des Hausherrn: Monolog einer Fünfzigjährigen“ (beide 1991).<ref name="literaturport-poc" /> Das Buch „Die Herren des Morgengrauens“ hat autobiografische Elemente.<ref name="grin">„Peter Otto Chotjewitz - ein Sympathisant?. [https://www.grin.com/document/18228 grin.com]</ref> Zusammen mit Emil Ludwig schrieb Peter O. Chotjewitz 1986 „Der Mord in Davos“,<ref name="literaturport-poc" /> zusammen mit Renate Chotjewitz schrieb er 1980 „Die mit Tränen säen“ und 1988 „Die Juden von Rhina“.<ref name="wiki-rch">„Renate Chotjewitz-Häfner“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Chotjewitz-H%C3%A4fner wikipedia.org]</ref>
=== Streik ===
Schon in den ersten Flyern der Screen Cartoonist's Guild wurde auf die Möglichkeit eines Streikes hingewiesen:  
:„Die Satzung der Guild sieht vor, dass ein Studio nur dann zum Streik aufgerufen werden darf, wenn ‚eine Mehrheit der Mitglieder jeder beteiligten Einheit der Gilde in geheimer Abstimmung dem Streik zugestimmt hat‘.“
:„The Constitution of the Guild provides that no studio shall be called on strike unless ‚a majority of the members of each unit of the Guild involved shall have voted approval of said strike by secret ballot.‘“<ref name="babbittblog-fake" />


Chotjewitz übersetzte weiter Werke aus dem Italienischen, darunter „Die Bankräuber aus der Barriera. Die Lebensgeschichte des Revolutionärs Sante Notarnicola von ihm selbst aufgeschrieben“ (1974), „Der Staatsfeind. Leben und Tod des Anarchisten Serrantini“ (1976), Dario Fos „Bezahlt wird nicht. Eine Farce“ (1977), „Obszöne Fabeln / Mistero Buffo“ (1984), „Wer einen Fuß stiehlt, hat Glück in der Liebe: Komödie in zwei Akten“ und „Die Oper vom großen Hohngelächter“ (beide 1985), Lina Wertmüllers „Liebe und Magie in Mammas Küche“ und Dario Fos „Er hatte zwei Pistolen und seine Augen waren schwarz und weiß. Komödie in drei Akten mit Gesang“ (beide 1987), Leonarda Sciascias „Man schläft bei offenen Türen“ und „Die Affäre Moro“ (beide 1989), Giuseppe Favas „Ehrenwerte Leute“ und Franca Magnanis „Eine italienische Familie“ (beide 1990), Giuseppe Favas „Bevor sie Euch töten“ und Dario Fos „Johan vom Po entdeckt Amerika“ (beide 1992) sowie „Hilfe, das Volk kommt!“ (1994).<ref name="literaturport-poc" /><ref name="verlagderautoren" />
SCG-Präsident Herbert Sorrell wünschte sich zum Zeitpunkt der Entlassungen mehr Zeit, um die Disney-Mitarbeiter zu organisieren, und empfahl deswegen noch keinen Streik. Dennoch gab es direkt am nächsten Tag nach den Entlassungen einen Streik von mehr als 200 Studio-Mitarbeitern, angeführt von Sorrell.<ref name="cartoonresearch-ownwords">Jim Korkis (20.12.2019). „In His Own Words: Herb Sorrell and the 1941 Disney Strike“. [https://cartoonresearch.com/index.php/in-his-own-words-herb-sorrell-and-the-1941-disney-strike/ cartoonresearch.com] / [https://jimhillmedia.com/in-his-own-words-herb-sorrell-and-the-disney-strike/ jimhillmedia.com]</ref> In der Disney-Biografie „[[Mein Vater Walt Disney]]“ wird der Streik nur mit sieben Sätzen nebenbei angesprochen: „Im Sommer 1941 brach ein Streik im Disney-Studio aus, der besonders hart geführt wurde, da es in Hollywood zwei miteinander rivalisierende Gewerkschaften gab, die es beide auf die Belegschaft des Studios abgesehen hatten.“<ref name="mvwd" /> Eine der Gewerkschaften war die firmeneigene ''Federation of Screen Cartoonists'', eine andere die ''Screen Cartoonist's Guild''. Vor dem Streik befolgte Walt Disney keiner der Forderungen der beiden Gewerkschaften. Die FSC wurde Mitte Mai durch ein Abkommen mit dem National Labor Relations Board wieder aufgelöst,<ref name="variety-20-05-41">(20.05.1941). „Disney-Cartoonists Settlement Imminent; Schlesinger's Lockout“ in: ''Variety'' vom 21. Mai 1941, S. 20. [https://archive.org/details/variety142-1941-05 archive.org]</ref> doch laut einem Artikel in der Juni-Ausgabe von der Gewerkschafts-Zeitung „The Screen Actor Magazine“ wurde die FSC nur durch die ''American Society of Screen Cartoonists'' ersetzt, welche dieselben Funktionäre und dieselbe Postadresse habe wie die FSC.<ref name="tsam-strike" /> Es war auch FSC-Funktionär Gunther Lessing, Disney-Vizepräsident und Chefjurist, der Walt Disney empfahl, hart gegen die Streikenden durchzugreifen, statt zu verhandeln.<ref name="cartoonresearch-ownwords" /> Zu den letztendlichen Verhandlungen kamen auch Verhandlungen der Disney-Studios mit der Gewerkschaft IATSE ans Licht.


Zwischen 1973 und 1974 wurden auch die ersten sechs Ausgaben der ''Ich''-Reihe aus dem Melzer-Verlag veröffentlicht, deren Übersetzung von Peter und Renate Chotjewitz stammen: „[[Ich Micky Maus]]“ und „[[Ich Micky Maus – Band 2]]“ (beide 1973) sowie „[[Ich Donald Duck]]“, „[[Ich Donald Duck – Band 2]]“, „[[Ich Onkel Dagobert]]“ und „[[Ich Onkel Dagobert – Band 2]]“ (alle 1974).<ref>„Peter O. Chotjewitz“. [https://inducks.org/creator.php?c=Peter+O.+Chotjewitz&c1=qmaker inducks.org]</ref>
Für ein Meeting zwischen Sorrell und Lessing am 9. Juni wurde von Lessing als Vermittler Harold V. Smith, Vorsitzender von IATSE, eingeladen.<ref name="variety-10-06-41">(10.06.1941). „Disney Calls In IATSE Exec To Mediate Strike“ in: ''Variety'' vom 11. Juni 1941, S. 18. [https://archive.org/details/variety142-1941-06 archive.org]</ref> Eine Woche später glaubten die Vermittler an eine zeitnahe Einigung, da die Forderungen beider Seiten fast überein stimmten: Die Trickfilmzeichner forderten das volle Gehalt nach Gewerkschaftsnorm und die Wiedereinstellung aller Mitarbeiter, die seit dem 15. Mai gekündigt wurden. Die Disney-Studios boten 80 bis 90 Prozent des Gehalts nach Gewerkschaftsnorm sowie die Wiedereinstellung aller Mitarbeiter bis auf Art Babbitt.<ref>(17.06.1941). „Mediators Hope To Settle Disney Walkout Soon“ in: ''Variety'' vom 18. Juni 1941, S. 22. [https://archive.org/details/variety142-1941-06 archive.org]</ref> Eine Woche später wurde auf der Seite der Studios auch die Möglichkeit, SCG als Gewerkschaft zuzulassen, eingeräumt, sollte diese in einer geheimen Wahl der Mitarbeiter dafür auserkoren werden.<ref>(24.06.1941). „Pix Cartoonists' Strike Vs. Disney Near Settlement“ in: ''Variety'' vom 25. Juni 1941, S. 6. [https://archive.org/details/variety142-1941-06 archive.org]</ref> Anfang Juli


Für den deutschen Rundfunk schrieb Chotjewitz unter anderem „Der Aufstieg oder ein Hörspiel wird inszeniert“ (1973), „Vor Gustchen sein Haus“ (1974), „Liebe ist kein Entschuldigungsgrund“, „Alles muß man selber machen“, „Jetzt wird alles wieder gut“ und „Deutsches Sprach, schweres Sprach“ (alle 1977), „Bevor der Doktor kommt“ (1987) und „Die Wiedergutmachung“ (1988).<ref name="literaturport-poc" />
Nach der fünften Streikwoche kündigte [[Walt Disney]] viele der streikenden Trickfilmzeichner.<ref name="wikipedia" />


Unter der Regie von Klaus Mehrländer erschien 1975 auch das Disney-Hörspiel „[[Die Wut über den verlorenen Groschen]]“, dessen Drehbuch Peter und Renate Chotjewitz schrieben.<ref>„Die Wut über den verlorenen Groschen“. [https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1432474&vi=1&SID hoerspiele.dra.de]</ref>
Da das Studio zu dem Zeitpunkt an „[[Dumbo (1941)|Dumbo]]“ arbeitete, wurde darin eine Szene eingebaut, in der die streikenden Mitarbeiter als Clowns dargestellt wurden, welche mehr Geld von ihrem Boss bekommen wollen.<ref name="wikipedia" /> Im Film singen sie
:„Oh, we're gonna hit the big boss for a raise!
:Yes, we're gonna hit the big boss for a raise!
:Oh, we're gonna get more money
:'cause we know that we're funny
:We're gonna hit the big boss for a raise!“<ref>Szabu (26.05.2009). „Dumbo - Hit the Big Boss for a Raise (English + subs)“. [https://youtu.be/z0Y-4QxzDYw youtu.be] {{YT}}</ref><ref>„Dumbo Script - Dialogue Transcript“. [http://www.script-o-rama.com/movie_scripts/d/dumbo-script-transcript-disney-elephant.html script-o-rama.com]</ref><ref>In der zweiten deutschen Synchronfassung wurde das Lied übersetzt zu:<br />„Herr Direktor, unsere Gage ist zu klein!<br />Geben Sie uns zusätzlich noch einen Schein!<br />Greifen Sie in Ihre Kasse,<br />denn wir sind Ihre Asse!<br />Herr Direktor, unsere Gage ist zu klein!“</ref>


1995 zog Peter O. Chotjewitz nach Stuttgart. Nach einer Scheidung von Renate Chotjewitz-Häfner heiratete er zum zweiten Mal, nämlich die Malerin und Kunstprofessorin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart<ref>Jörg Büsche (16.01.2021). „Die erste Ausstellung schon im Februar? Beim Kunstverein Markdorf hofft man auf ein baldiges Ende des Lockdowns“. [https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/markdorf/die-erste-ausstellung-schon-im-februar-beim-kunstverein-markdorf-hofft-man-auf-ein-baldiges-ende-des-lockdowns;art372484,10712076 suedkurier.de]</ref> Cordula Güdemann, die gemeinsamen Töchter sind Uta und Lea Chotjewitz.<ref name="literaturport-poc" /> Im Jahr 2000 gewann Chotjewitz den Literaturpreis der Stadt Stuttgart.<ref name="henschel-schauspiel" />
Der Streik war ein Medienereignis. Ihre künstlerischen Schilder zeigten Humor und Disney-Figuren,<ref name="wikipedia" /> die Schilder zeigten unter anderem die Sprüche „Disney Unfair!“, „One Genius Vs. 600 Guinea Pigs“ (sinngemäß „Ein Genie gegen 600 Versuchskaninchen“), „We Had No Scabs At Schlesingers“ („Bei [Leon] Schlesinger [Productions] hatten wir keine Streikbrecher“), „Leonardo, Michelangelo And Titian Were Union Men“ („Leonardo [da Vinci], Michelangelo und Tizian waren bei der Gewerkschaft“) und ein Bild von [[Pluto]] mit dem Titel „I'd Rather Be A Dog Than A Scab!“ („Ich wäre lieber ein Hund als ein Streikbrecher“)<ref name="awn">Tom Sito (19.07.2005). „The Disney Strike of 1941: How It Changed Animation & Comics“. [https://www.awn.com/animationworld/disney-strike-1941-how-it-changed-animation-comics awn.com]</ref> Schilder referierten ''The Reluctant Dragon'' („[[Der Drache wider Willen (Film)|Der Drache wider Willen]]“) und ''Happy Valley'' (später umbenannt in „[[Mickey and the Beanstalk|Micky und die Bohnenranke]]“ aus „[[Fröhlich, Frei, Spaß dabei]]“).<ref name="disney.fandom" /> Stadtexterne Polizisten versuchten, die Streikenden vom Grundstück der Disney-Studios fern zu halten, doch die Polizei von Burbank unterstützte Herbert Sorrell darin, dass die Mitarbeiter der Disney-Studios während des Streiks auch auf deren Grundstück durften.<ref name="cartoonresearch-ownwords" /> Das Hauptquartier der streikenden Trickfilmzeichner bestand aus sechs Campingzelten und einer improvisierten Küche, die etwas abseits der Disney-Studios ein Lager abgrenzten. Dort besprachen sich die Streikenden, planten ihr weiteres Vorgehen und betrieben eine Suppenküche mit drei Mahlzeiten am Tag. Durch das Lager war es möglich, den Streikmarsch 24 Stunden am Tag aufrecht zu erhalten, pro Person wurden an abwechselnden Tagen zwei Stunden zugeteilt.<ref name="tsam-strike" />


In Stuttgart schrieb Chotjewitz „Mein Schatz unterm Dachboden: Monolog einer Alten“ (1995), „Kannibalen: Satiren“ (1997), „Rom: Spaziergänge auf der Antike“ und „Das Wespennest: Roman“ (beide 1999), „Als würdet ihr leben“ (2001), „Der Fall Hypatia: eine Verfolgung“ (2002), „Machiavellis letzter Brief: historischer Roman“ (2003), „Urlaub auf dem Land“ und „Alles über Leonardo aus Vinci“ (beide 2004), „Mein Freund Klaus: Roman“ (2007), „Fast letzte Erzählungen“ (2007), „Fast letzte Erzählungen 2“ (2009), „Fast letzte Erzählungen 3“ und zuletzt „Fast letzte Erzählungen 4“ (beide 2010).<ref name="literaturport-poc" /> Viele der Bücher wurden von Professorin Güdemann illustriert.
Dank der gemeinsamen Gewerkschaft boten Trickfilmzeichner anderer Studios wie den Leon Schlesinger Productions den Streikenden ihre Unterstützung an,<ref name="wikipedia" /> auch Trickfilmzeichner von Warner Bros., darunter [[Chuck Jones]], stellten ihre Autos zur Verfügung, um eine Autokolonne um das Disney-Studio zu bilden.<ref name="disney.fandom" /> Jones und andere Trickfilmzeichner von Schlesinger marschierten mittwochs mit, im Stil der Französischen Revolution gekleidet und eine Guillotinen-Attrappe tragend, in der Guillotine war eine nach Disneys Anwalt Gunther Lessing gestaltete, geköpfte Puppe.<ref name="cartoonresearch-ownwords" /> Als das Gerücht aufkam, dass bezahlte Schläger die Streikenden verprügeln sollten, stellte SCG-Präsident Herbert Sorrell eine Gruppe Lockheed-Flugzeugmechaniker auf, die mit Schraubenschlüsseln bewaffnet den Streik bewachten.<ref name="cartoonresearch-ownwords" /> Auch andere Gewerkschaften standen den Mitarbeitern bei: Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter von [[Technicolor]], Williams und Pathé weigerten sich, Disney-Filme und -Cartoons zu bearbeiten.<ref name="tsam-strike" /><ref>(03.06.1941). „U.S. Labor Conciliator Steps Into Disney-Cartoonists Strike Impasse“ in: ''Variety'' vom 4. Juni 1941, S. 23. [https://archive.org/details/variety142-1941-06 archive.org]</ref> RKO drohte damit, Disney-Veröffentlichungen zu blockieren.<ref name="collider" /> Die Verbraucherschutzorganisation ''League of Women Shoppers'' organisierte Streiks an Kinos, in denen Disney-Filme und -Cartoons gezeigt wurden. Die Disney-Streikenden erstellten auch Schilder für andere Streiks, unter anderem für den Streik bei North American Aviation in Los Angeles.<ref name="tsam-strike" /> Die Zeitung Los Angeles Daily News setzte ihren Abdruck der Donald-Duck-[[Zeitungsstrip]]s aus, nachdem die örtliche Zeitungs-Gewerkschaft die Redaktion darauf hinwies, dass ihre Gewerkschafts-Mitglieder nicht verpflichtet werden dürfen, die Arbeit von bestreikten Betrieben zu übernehmen.<ref name="variety-10-06-41"/>


Zu seinen in der Zeit veröffentlichten Übersetzungen gehören Leonardo Sciascias „Der Ritter und der Tod. Zwei Kriminalromane“ (1996), „Zufälliger Tod eines Anarchisten“ und Dario Fos „Mamma hat den besten Shit“, „Hohn der Angst“, „Einer für alle, alle für einen! Verzeihung, wer ist hier eigentlich der Boß?“, „Ruhe! Wir stürzen ab“ und „Isabella, drei Karavellen und ein Scharlatan. 'Krieg ich jetzt die Rollen des Liebhabers?'“ (alle 1997), Geraldina Colottis „Aus Zufall erschlug ich die Langeweile und sie verurteilten mich daran zu sterben“ (2003), Dario Fos „Meine ersten sieben Jahre und ein paar dazu“ (2004), Dario Fos „Kleines Handbuch des Schauspielers“ (2007), Gianni Vattimos „Wie werde ich Kommunist“ und Dario Fos „Die Welt, wie ich sie sehe: Autobiografie“ (beide 2008), Nanni Balestrinis „Tristano“ (2009) sowie Franca Rames und Dario Fos „Ein Leben aus dem Stegreif“ (2010).<ref name="literaturport-poc" /><ref name="verlagderautoren" />
„The Screen Actor Magazine“ berichtete, dass nach den Trickfilmzeichnern auch die Filmeditoren streikten und inzwischen 16 Berufe brach lägen. Trotz Walt Disneys Aussagen, dass die Produktion aufrecht erhalten werde, stünde diese still.<ref name="tsam-strike">(Juni 1941). „Strike at Disney“ in: „The Screen Actor Magazine“. [https://cartoonresearch.com/index.php/the-1941-disney-strike/ cartoonresearch.com] / [https://jimhillmedia.com/another-look-back-at-the-1941-disney-studio-strike/ jimhillmedia.com]</ref> Laut Carl Barks streikten nur die Trickfilmzeichner und [[Zwischenphasenzeichner]], das Story-Abteilung hingegen, in dem er arbeitete, habe nicht gestreikt.<ref name="helnwein" /> Bill Melendez war verwundert, dass viele der „Ink And Paint“-Frauen nicht mit streikten.<ref>FoundationINTERVIEWS (07.12.2016). „Animator Bill Melendez on going on strike at Disney - EMMYTVLEGENDS.ORG“. [https://www.youtube.com/watch?v=fKkbYWct5cE youtube.com] {{YT}}</ref>


Bekannt wurde Chotjewitz besonders durch seine Gedichte. 1965 erschien mit „Ulmer Brettspiele“ sein erster Lyrikband, im Winter 2010 mit „49 VIPs“ sein letzter.<ref>„Tief ausatmen“. [https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9783943167023/Chotjewitz-Peter-O./Tief-ausatmen kulturkaufhaus.de]</ref> Peter O. Chotjewitz verstarb am 15. Dezember 2010 im Alter von 76 Jahren in Stuttgart, er wurde auf dem Dornhaldenfriedhof in Stuttgart-Degerloch bestattet.<ref>„Peter O. Chotjewitz“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_O._Chotjewitz wikipedia.org]</ref>
Laut demselben Artikel im „The Screen Actor Magazine“ wurde Walt Disney fünfmal eine Überprüfung und zweimal eine Betriebswahl angeboten, doch das Studio weiche den Angeboten aus.<ref name="tsam-strike" /> Am 13. Juni beschimpfte Babbitt während des Streiks Walt Disney, der in seinem Wagen den Streikenden zuwinkte. Disney soll dadurch so wütend geworden sein, dass er mit geballten Fäusten auf Babbitt losging und von der Polizei aufgehalten werden musste.<ref name="disney.fandom" /><ref name="cartoonresearch-ownwords" /><ref>Thomas Brady. „Whimsy on Strike“ in: ''New York Times'' vom 29. Juni 1941</ref> Einem Zeitungskolumnisten sagte Walt Disney, er sei „davon überzeugt, dass dieser ganze Schlamassel von den Kommunisten inspiriert und geleitet wurde“ und dass „ich zutiefst angewidert bin und gerne aufhören würde und versuchen würde, mich in einem anderen Geschäft zu etablieren, wenn es nicht die loyalen Leute gäbe, die an mich glauben“.<ref name="cartoonresearch-ownwords" />


Posthum erschienen noch die beiden Werke „Mit Jünger ein' Joint aufm Sofa, auf dem schon Goebbels saß: éducation sentimentale“ (2011) und „Tief ausatmen: Gedichte“ (2012). Chotjewitz' Bücher wurden auf Dänisch, Italienisch, Niederländisch, Französisch, Englisch und Lettisch übersetzt.<ref name="literaturport-poc" /> Peter O. Chotjewitz Sohn David Chotjewitz wurde ebenfalls Schriftsteller und Übersetzer.<ref name="wiki-dc" />
Walt Disney schaltete in der Branchenzeitung ''Daily Variety'' eine Anzeige mit dem Text:
:„Ich bin der Meinung, dass ihr über die wahren Hintergründe des Streiks im Studio irregeführt und falsch informiert worden seid. Ich bin fest davon überzeugt, dass kommunistische Bewegung, Führung und Aktivität zu diesem Streik geführt und euch dazu gebracht haben, diese faire und gerechte Lösung abzulehnen. Ich wende mich auf diese Weise an euch, weil ich keine andere Möglichkeit habe, euch zu erreichen.“
:„I believe that you have been misled an misinformed about the real issues underlying the strike at the studio. I am positively convinced that communistic agitation, leadership and activities have brought about this strike, and has persuaded you to reject this fair and equitable settlement. I adress you in this manner because I have no other means of reaching you.“<ref>hannahjlurie (10.12.2012). „Disney and the 1941 Animators’ Strike“. [https://cronkitehhh.jmc.asu.edu/blog/2012/12/disney-and-the-1941-animators-strike/ cronkitehhh.jmc.asu.edu]</ref><ref name="variety-8-7-42" />  
Die Vorwürfe der kommunistischen Bewegung zielte auf Sorrell ab, der bereits wegen Kommunismus angeklagt wurde.<ref>Tim Gray (15.03.2019). „Why Labor Strife Was the Elephant in the Room for Disney’s Original ‘Dumbo’“. [https://variety.com/2019/vintage/features/disney-dumbo-labor-problems-1203161930/ variety.com]</ref>


=== Disney-Übersetzungsarbeit ===
Als Antwort schaltete die Gegenseite eine ''Daily Variety''-Anzeige:
Peter und Renate Chotjewitz übersetzten die ersten sechs Disney-Bände des Melzer-Verlags, die zwischen 1973 und 1974 erschienen:
:„Lieber Walt: Willie Bioff ist nicht unser Pächter. Legt unseren gewählten Führern deine Bedingungen vor, damit sie uns vorgelegt werden können und es keine Schwierigkeiten geben sollte, unsere Differenzen schnell beizulegen. Deine streikenden Mitarbeiter.“
*[[Ich Micky Maus]] (1973)
:„Dear Walt: Willie Bioff is not our leaser. Present your terms to our elected leaders, so that they may be submitted to us and there should be no difficulty in quickly settling our differences. Your Striking Employes.“<ref name="variety-best">Daniel Doperalski, Tim Gray (21.12.2020). „The Best Vintage Disney Ads in Variety Magazine“. [https://variety.com/gallery/disney-ads-magazine-vintage/dv-07-02-1941-9/ variety.com]</ref><ref name="variety-8-7-42" />  
*[[Ich Micky Maus – Band 2]] (1973)
*[[Ich Donald Duck]] (1974)
*[[Ich Donald Duck – Band 2]] (1974)
*[[Ich Onkel Dagobert]] (1974)
*[[Ich Onkel Dagobert – Band 2]] (1974)
Die letzten zwei Bände der Reihe übersetzte [[Horst Schröder]]:<ref>„Ich Goofy“. [https://inducks.org/issue.php?c=de%2FIG+1 inducks.org]<br>„Ich Goofy Band 2“. [https://inducks.org/issue.php?c=de%2FIG+2 inducks.org]</ref>
*[[Ich Goofy]] (1975)
*[[Ich Goofy – Band 2]] (1975)
Bei der Reihe handelt es sich um die deutsche Version der italienischen Reihe ''Cartonatoni Disney'', welche wenige Jahre zuvor begann.<ref name="donald-vs" /><ref>„Cartonatoni Disney“. [https://inducks.org/publication.php?c=it%2FBIG inducks.org]</ref>


Die Übersetzungen des Ehepaars Chotjewitz hebt sich von der bisherigen Übersetzung von [[Erika Fuchs]] und [[Gudrun Penndorf]] ab. Dies hat mehrere Gründe und Auswirkungen:
Die Verbindung zu Bioff kam nicht von ungefähr: IATSE-Demonstrationen fanden vor den Kinos statt, in denen „Fantasia“ und „Drache wider Willen“ vorgeführt wurden. Diese Demonstranten bestritten aber jede Verbindung zu Bioff.<ref name="variety-8-7-42" />  
*Fuchs übersetzte aus dem Englischen, während Penndorf und wahrscheinlich auch die Chotjewitz' aus dem Italienischen übersetzten. Deshalb benannte Fuchs im Comic „[[Wudu-Hudu-Zauber]]“ den Zombie wie im englischen Original ''[[Bombie]]'', die Chotjewitz' basierten in „Donald Duck in Afrika“ den Namen ''Gorgoro'' hingegen aus den italienischen Fantasiewort ''Gongoro''.<ref name="donald-vs">„Fuchs vs. R&P Chotjewitz“. [https://forum.donald.org/read.php?1,37546,37588 forum.donald.org]</ref> Dort ersetzte das Wort ''Gongoro'' das Wort ''Zombie'', vermutlich, da zu dem Zeitpunkt in Italien Zombies noch nicht sehr bekannt waren.<ref>„Gongoro“. [https://it.wikipedia.org/wiki/Gongoro wikipedia.org]</ref>
*Vermutlich wird durch die unterschiedliche Vorlage auch die Namensgebung beeinflusst: In der Chotjewitz-Übersetzung des [[Sonntagsstrip]]s ''Donald's Nephews''<ref>„Donald's Nephews“. [https://inducks.org/story.php?c=ZS+37-10-17 inducks.org]</ref> wurden die Drillinge als die „drei kleinen Enten“ bezeichnet, die von Donalds „Base Ente“ geschickt wurden.<ref>„Eilige Anfrage: TT&T kommen zu Donald“. [https://forum.donald.org/read.php?1,34243,34243#msg-34243 forum.donald.org]</ref> Die Fixierung auf Enten stammt aus dem Italienischen, wo viele Verwandte Donalds verschiedene Versionen der Vorsilben papero (''Ente'')<ref>„papero“. [https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/italienisch-deutsch/papero pons.com]</ref> in ihrem Namen haben. Erschrickt sich Donald in der Chotjewitz-Übersetzung, ruft er dazu passend „Quack!“ aus.<ref name="donald-melzer" /> Der Gegenspieler in „[[Onkel Dagobert und die feinen Leute]]“ wurde von den Eheleuten Chotjewitz als „Schwein von Speck“ eingedeutscht, der Schotte [[Scotty McTerrier]] wurde in „[[Das Gespenst von Duckenburgh]]“ zu „Dudelsack“.  
*Auch der Sprachstil unterscheidet sich in den jeweiligen Übersetzungen. Die Chotjewitz' übersetzten allgemein etwas wortgetreuer, aber weniger wortgewandt.<ref name="bohn" /> In einem Vergleich der Übersetzungen von „[[Der fliegende Teppich]]“ verglich Bernd Rullkötter die Chotjewitz-Übersetzung („Übersetzung A“) und die Fuchs-Übersetzung („Übersetzung B“) mit dem englischsprachigen Original und kommt zu folgendem Ergebnis: „Wenn man jede Szene. jede Äußerung auf diese Weise prüfte, würde sich der Eindruck vertiefen, daß Übersetzer B mit dem visuell-medialen Texttyp im großen und ganzen besser fertig wird als Übersetzer A, daß aber beide dazu neigen, den neutralen Stil der Vorlage auf die Ebene der Kindersprache zu verschieben.“<ref>Bernd Rullkötter. „Dagobert Duck und die Übersetzungskritik“, aus: „Der Übersetzer“, 19. Jahrgang Nr. 5/6, S. 5, Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. [https://zsue.de/wp-content/uploads/2019/04/DerUebersetzer-1982-05-06.pdf zsue.de]</ref> Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass Tick, Trick und Track Dagobert auch verkürzt als „Onkel Dago“ ansprechen.<ref name="donald-melzer">„Melzer-Übersetzungen“. [https://forum.donald.org/read.php?1,1239,page=2 forum.donald.org]</ref> Auch „[[Ich Micky Maus]]“ ist umgangssprachlich übersetzt, aber auch mit kinderunfreundlicher Fäkalsprache, gerade bei [[Kater Karlo]].<ref>„ICH,… / WIR,…“. [https://forum.fieselschweif.de/thread-1513-post-63325.html forum.fieselschweif.de] ([[F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.]])</ref>


Im Zweitmarkt werden die Chotjewitz-Übersetzungen heute als „eine einzigartige Perspektive auf die Geschichten“ bezeichnet,<ref>„Diese Übersetzungen bieten eine einzigartige Perspektive auf die Geschichten und unterscheiden sich von den bekannten Erika-Fuchs-Übersetzungen..<br>„MELZER 1974 Ich Micky Maus Band 1+2 komplett HC Hardcover Album Carl Barks“. [https://comicshopsaar.de/shop/MELZER-1974-Ich-Micky-Maus-Band-12-komplett-HC-Hardcover-Album-Carl-Barks comicshopsaar.de]</ref> viele Fans betrachten diese Übersetzung als die schlechtere Version gegenüber der Fuchs-Vertextung.<ref name="bohn" /> Solche Vergleiche zeigen auch, wie sensibel auf andere prosaische Übersetzungen der Duck-Geschichten von [[Carl Barks]] reagiert wird.<ref name="bohn">[[Klaus Bohn]]: ''Das Erika Fuchs Buch. Disneys deutsche Übersetzerin von Donald Duck und Micky Maus: Ein modernes Mosaik.'' [[Dreidreizehn]], Lüneburg 1995: 79.</ref>
Der Streik trennte Disneys Belegschaft entzwei. Der assistierende Trickfilmzeichner Hank Ketcham streikte, während sein Mitbewohner Dick Kinney durch den hohen Posten seines Bruders, Regisseur Jack Kinney, zu Disney hielt und weiterarbeitete. Kinney setzte bei der Fahrt zur Arbeit Ketcham immer etwas abseits ab. Doch bald wurde der Tonfall der Streikenden gewalttätiger und Ketcham entschloss, sie zu verlassen und zur Arbeit zurück zu kehren. Dafür wurde er als „King of Finks“ verschrien, als König der Nieten.<ref name="awn" /> Unter Sorrell wurden während des Streiks Autoreifen aufgeschlitzt und die Löhne von Studioboten als die der Trickfilmzeichner ausgegeben.<ref name="collider" />


=== Weblinks ===
Oft wird Gunther Lessing als Grund für die Eskalation genannt. Babbitt und Lessing gründeten die ''Federation of Screen Cartoonists'', bei der Babbitts Programm nie umgesetzt werden konnte. Nach dem ersten Treffen der ''Screen Cartoonist's Guild'' mit Walt Disney lief jede Kommunikation nur noch über Lessing, der Disney nach Streikbeginn empfahl, hart durchzugreifen. Schlichtungsversuche der Regierung lehnte er ohne Wissen der Geldgeber der Firma ab.<ref>(19.07.1941). „Whitney's Angle“ in: ''Variety'' vom 20. Juli 1941. [https://archive.org/details/variety143-1941-07 archive.org]</ref> „Walt war ein netter Kerl“, so Ward Kimball. „Er war in seine Zeichentrickfilme und Animationen vertieft, also verließ er sich auf das, was Gunther Lessing ihm [über die Gewerkschaft] erzählte, und Gunther Lessing war ein gewaltiger Lügner.“<ref name="collider" /> Lessing war auch Anti-Kommunist und überzeugte laut [[Maurice Rapf]] Walt Disney, dass der Streik kommunistisch inspiriert sei.<ref>(10.01.2014). „He’s been Streep-slapped“. [https://paintingtheculturered.com/2014/01/10/hes-been-streep-slapped/ paintingtheculturered.com] ([https://web.archive.org/web/20211023051145/https://paintingtheculturered.com/2014/01/10/hes-been-streep-slapped/ archiviert])</ref>
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_O._Chotjewitz Peter O. Chotjewitz] in der Wikipedia
*[https://inducks.org/creator.php?c=Peter+O.+Chotjewitz Peter O. Chotjewitz] im [[Inducks]] {{Ind}}


== Einzelnachweise ==
==== [[Good Will Tour]] ====
<references/>
Im Frühjahr 1941 bat der Leiter des "Office of Coordinator of Inter-American Affairs" (OCIAA) Nelson Rockefeller Walt Disney um eine Reise durch Südamerika, um die dortigen Menschen trotz wachsenden Einfluss der Nazis auf der Seite der USA zu wissen.<ref name="waltdisney-gwt">Keith Gluck (08.09.2016). „Walt and the Goodwill Tour“. [https://www.waltdisney.org/blog/walt-and-goodwill-tour waltdisney.org]</ref> Eine solche Reise, um die Wogen zwischen verschiedenen Ländern und/oder Menschen zu glätten, nennt man im Englischen „Goodwill tour“.<ref>„Goodwill tour“. [https://en.wikipedia.org/wiki/Goodwill_tour wikipedia.org]</ref> Die US-Regierung hatte schon vor Disney aus diesem Grund mehrere US-Botschafter nach Südamerika geschickt, doch nicht mit dem erhofften Ergebnis. Walt Disney lehnte das Angebot erst ab mit der Begründung, er wäre nicht gut darin, nur Hände zu schütteln. Erst der Vorschlag, die Tour stattdessen als Recherche-Reise für seine Filme zu betrachten, sowie die Aussicht, dass die Regierung die Reise bezahlen würde, reizte ihn. Ende Juli plante er bereits sein Gepäck, obwohl der Vertrag erst Anfang August unterschrieben wurde.<ref name="waltdisney-gwt" />  


== [[Renate Chotjewitz]] ==
„Nun hinderte ihn nur noch der anhaltende Streik an der Abreise“, so heißt es in „Mein Vater Walt Disney“.<ref name="waltdisney-gwt" /> SCG-Geschäftsvertreter Bill Pomerance erhielt noch vor Disneys Abreise über die National Maritime Union Informationen über Gewerkschaftsführer in den Städten, die auf Disneys Reiseroute lagen. Pomerance kontaktierte daraufhin das Außenministerium, um es über südamerikanische Streikposten gegen Walt Disney und seine Filme zu informieren und forderte, dass die Disney-Studios erst die amerikanischen Standards für eine faire Behandlung der Arbeitnehmer einhalten solle, damit Walt Disney seinem neuen Posten als US-Botschafter gerecht werde.<ref>(02.09.1941). „Film Cartoonists Guild Reaches Out To S.A. to Picket Junket by Disney“ in: ''Variety'' vom 3. September 1941, S. 25. [https://archive.org/details/variety143-1941-09/ archive.org]</ref>
*https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Chotjewitz-H%C3%A4fner
*https://www.verlagderautoren.de/autorinnensuche/portrait/autor/renate-chotjewitz-haefner.html
*https://de.wikipedia.org/wiki/Renate-Chotjewitz-H%C3%A4fner-F%C3%B6rderpreis
*https://buchmarkt.de/anna-rheinsberg-ist-erste-preistragerin-des-renate-chotjewitz-hafner-forderpreises-laudatio-von-maria-regina-kaiser/
*https://inducks.org/creator.php?c=Renate+Chotjewitz&c1=qmaker
*https://de.wikipedia.org/wiki/David_Chotjewitz


'''Renate Chotjewitz-Häfner''' (* 1. Mai 1937 in Halberstadt; † 24. November 2008 in Frankfurt am Main) war eine deutsche Autorin, [[Übersetzerin]] und Publizistin, die unter anderem mit ihrem Ehemann [[Peter O. Chotjewitz]] für den Verlag [[Melzer und Bertelsmann]] Alben mit [[Micky Maus]], [[Donald Duck|Donald]] und [[Dagobert Duck]] aus dem Italienischen ins Deutsche übertrug.
Daraufhin wurden beide Seiten zum US Conciliation Service nach Washington eingeladen, damit ein Bundesvermittler den Konflikt schlichten konnte.<ref name="animationguild-tds" /><ref name="variety-8-7-42">(08.07.1941). „U.S. Labor Conciliator Steps in To Hasten Disney-Cartoon Peace“ in: ''Variety'' vom 9. Juli 1941, S. 22. [https://archive.org/details/variety143-1941-07 archive.org]</ref> Während der Schlichtung war von besonderen Interesse, dass die Disney-Studios Willie Bioff eine geschlossene Betriebsvereinbarung anbot, diese aber nicht vorzeigen wolle. Zur Verweigerung der Disney-Studios sagte Art Babbitt damals:
:„Die US-Regierung forderte Walt Disney Productions und die Gewerkschaft auf. Im nationalen Interesse sollten sie ihren Streit einem Bundesschiedsgericht unterbreiten. Wir haben akzeptiert. Nimmt man den Wortlaut heraus, ist die Antwort des Unternehmens eine Ablehnung. Das Interesse des Unternehmens ist in den Augen von Walt Disney offensichtlich höher als das nationale Interesse. Das Unternehmen hat deutlich gemacht, dass es lieber mit Willie Bioff, einem in Verruf geratenen Gewerkschaftsbetrüger, verhandeln würde als mit seiner eigenen Regierung. Wir haben keine Angst vor den Ergebnissen einer unparteiischen Untersuchung unseres Streits. Wenn Walt Disney und Gunther Lessing (sein Anwalt) von der Gerechtigkeit ihrer Sache so überzeugt sind, warum sind sie dann nicht bereit, der Bundesregierung die Fakten vorzulegen?“
:„The U. S. Government asked Walt Disney Productions and the union. In the national interest, to submit their dispute to Federal arbitration. We have accepted. Stripped of its verbiage, the company's reply is a refusal. The company's Interest, in the eyes of Walt Disney, is evidently superior to the national interest. The company has made it clear that it would prefer to deal with Willie Bioff, a discredited labor racketeer, than with its own Government. We don't fear the results of an impartial investigation of our dispute. If Walt Disney and Gunther Lessing (his attorney) are so certain of the justice of their cause, why are they unwilling to present the facts to the Federal Government?“<ref>(15.07.1941). „Gov't Holds Off Action in Disney Strike; Stadio Alone in Balking Arbitration“ in: ''Variety'' vom 16. Juli 1941. [https://archive.org/details/variety143-1941-07 archive.org]</ref>


=== Leben ===
Eine Woche später weigerten die Disney-Studios sich noch, Rückzahlungen zu tätigen.<ref>(22.07.1941). „Disney Strike Settlement Imminent“ in: ''Variety'' vom 23. Juli 1941. [https://archive.org/details/variety143-1941-07 archive.org]</ref> Ende Juli kam es endlich zu einer Einigung und das Ende des Streiks wurde eingeleitet. Am 28. Juli wurde die Arbeit an Disney-Produktionen bei Technicolor wieder aufgenommen und das Unternehmen von der ''unfair list'' genommen. Erste Mitarbeiter wurden wieder eingestellt und kehrten zur Arbeit zurück.<ref>(29.07.1941). „Cartoonists and Disney settle“ in: ''Variety'' vom 30. Juli 1941, S. 6. [https://archive.org/details/variety143-1941-07 archive.org]</ref>
Renate Häfner wurde am 1. Mai 1937 in Halberstadt geboren und absolvierte eine Glasmalerlehre in Ulm. Häfner studierte an den Universitäten Kassel und München Malerei und Kunstgeschichte und in Berlin Theatergeschichte und Publizistik.<ref name="verlagderautoren-rch">„Renate Chotjewitz-Häfner“. [https://www.verlagderautoren.de/autorinnensuche/portrait/autor/renate-chotjewitz-haefner.html verlagderautoren.de]</ref> Am 3. März 1962 heiratete Renate Häfner Peter O. Chotjewitz,<ref>„Hochzeit und Todesanzeigen in: Nachlass: Chotjewitz-Häfner, Renate“. [https://www.meta-katalog.eu/Record/57127addf meta-katalog.eu]</ref> mit dem sie bis 1964<ref name="wiki-dc">„David Chotjewitz“. [https://de.wikipedia.org/wiki/David_Chotjewitz wikipedia.org]</ref> die beiden Söhne Iwan und David Chotjewitz bekam.<ref name="literaturport-poc">„Peter O. Chotjewitz“. [https://www.literaturport.de/lexikon/peter-o-chotjewitz/ literaturport.de]</ref>


Renate Chotjewitz-Häfner zog 1967 mit ihrer Familie nach Rom, 1969 gaben ihr Mann und sie ihren deutschen Wohnsitz auf, 1973 kehrte sie nach sechs Jahren mit seiner Familie wieder nach Deutschland zurück,<ref name="literaturport-poc" /> wo sie in die Alte Schule von Haunetal-Kruspis in Osthessen zog.<ref name="wiki-rch" /><ref name="addf-kassel" /><ref name="zvab">„Ms. Bildpostkarte mit Paraphe und eigenh. Albumblatt mit U. ( P. O. Chotjewitz")“. [https://www.zvab.com/manuskripte-papierantiquitaeten/Bildpostkarte-Paraphe-eigenh-Albumblatt-Chotjewitz-Peter/14082825981/bd zvab.com]</ref> In Italien lernte das Ehepaar Chotjewitz auch den Nobelpreisträger Dario Fo kennen, dessen Werke beide in den folgenden Jahren ins Deutsche übertrugen.<ref>„Peter O. Chotjewitz“. [https://henschel-schauspiel.de/de/person/775 henschel-schauspiel.de]</ref><ref name="wiki-rch" />  
Anfang August wurden fast alle Forderungen der SCG erfüllt: Die Disney-Mitarbeiter bekommen bis zu hundert Stunden Lohnnachzahlungen, zwei Wochen bezahlter Urlaub, Abgangsentschädigungen, Krankenstand und Mindestlohntarife für die verschiedenen Arbeitsbereiche. Dieser beträgt 85 US-Dollar pro Woche für die Chefanimatoren und 22,50 US-Dollar pro Woche für assistierende Trickfilmzeichner, die vorher nur 16 bis 18 US-Dollar bekamen.<ref>(05.08.1941). „Disney Strikers Win All Their Demands, Icluding 100 Hours Back Wages“ in: ''Variety'' vom 6. August 1941, S. 7. [https://archive.org/details/variety143-1941-08/ archive.org]</ref> Walt Disney startete während dieser Verhandlungen die Goodwill tour, was die Spannung zwischen den Streikenden und dem Studio abbaute.<ref name="animationguild-tds">„The Disney Strike, 1941“. [https://animationguild.org/about-the-guild/disney-strike-1941/ animationguild.org]</ref> <ref name="wikipedia" /> Über den Streik heißt es in „Mein Vater Walt Disney“ weiterhin: „Ein Regierungsbeamter versicherte ihm [Walt Disney] aber, man würde ihm diese Sorge abnehmen und eine Einigung zwischen den beiden Parteien herbeiführen.“<ref name="mvwd" /> Am 17. August 1941 flog Disney in einer Gruppe mit siebzehn anderen nach Rio de Janeiro.<ref name="waltdisney-gwt" /><ref>(12.08.1941). „Disney and Staff Of 15 on South American Tour for Pickup Shots“ in: ''Variety'' vom 13. August 1941, S. 31. [https://archive.org/details/variety143-1941-08/ archive.org]</ref> Wenige Tage später schloss Lessing die Studios für zwei Wochen, um den Studios Geld zu sparen und die ersten angeordneten Änderungen umzusetzen.<ref>(19.08.1941). „Disney shuts down for 2 weeks“ in: ''Variety'' vom 20. August 1941, S. 7. [https://archive.org/details/variety143-1941-08/ archive.org]</ref> Ein weiteres Meeting in Washington wurde Anfang September einberufen.<ref>(09.09.1941). „Disney-Guild Peace Up to D.C.“ in: ''Variety'' vom 10. September 1941, S. 7. [https://archive.org/details/variety143-1941-09/ archive.org]</ref>


Zwischen 1973 und 1974 wurden auch die ersten sechs Ausgaben der ''Ich''-Reihe aus dem Melzer-Verlag veröffentlicht, deren Übersetzung von Peter und Renate Chotjewitz stammen: „[[Ich Micky Maus]]“ und „[[Ich Micky Maus – Band 2]]“ (beide 1973) sowie „[[Ich Donald Duck]]“, „[[Ich Donald Duck – Band 2]]“, „[[Ich Onkel Dagobert]]“ und „[[Ich Onkel Dagobert – Band 2]]“ (alle 1974).<ref>„Renate Chotjewitz“. [https://inducks.org/creator.php?c=Renate+Chotjewitz&c1=qmaker inducks.org]</ref> Unter der Regie von Klaus Mehrländer erschien 1975 auch das Disney-Hörspiel „[[Die Wut über den verlorenen Groschen]], dessen Drehbuch Peter und Renate Chotjewitz schrieben.<ref>„Die Wut über den verlorenen Groschen“. [https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1432474&vi=1&SID hoerspiele.dra.de]</ref>
=== Ende des Streiks ===
„Der Streik war während Vaters Abwesenheit tatsächlich beigelegt worden“, so werden die Verhandlungen in „Mein Vater Walt Disney“ zusammengefasst.<ref name="mvwd" /> Der Bundesvermittler gab der SCG in allen Punkten recht, und die Vertreter der Disney-Studios stimmten aus Angst vor dem Verlust von Regierungsaufträgen und der Rückforderung von Bankkrediten zu.<ref name="animationguild-tds" /> Die Wiedereinstellung der vor dem Streik entlassenen Mitarbeiter, eine Angleichung der Löhne, eine klarere Gehaltsstruktur und ein Beschwerdeverfahren waren Teil der Vereinbarung. Das National Labor Relations Board forderte die Vertreter des Studios auf, einen Gewerkschaftsvertrag zu unterzeichnen, und mit ihrem Zustimmen wurde der Streik beendet.<ref name="wikipedia" /> 400 Mitarbeiter erschienen bereits am 15. September wieder regulär im Betrieb, eine Woche später wurden durch Wiedereinstellungen zum Streikende 700 Mitarbeiter erwartet.<ref>(16.09.1941). „400 report back for work at Disney plant“ in: ''Variety'' vom 17. September 1941, S. 27. [https://archive.org/details/variety143-1941-09/ archive.org]</ref> Am 21. September 1941 begann wieder der normale Arbeitsalltag: Die Gehälter für eine 40-Stunden-Woche verdoppelten sich über Nacht, und es wurden Namensnennungen in Filmen und Cartoons eingeführt. Die SCG vertrat nun 90 Prozent der Trickfilmzeichner in Hollywood.<ref name="awn" /> [[Roy O. Disney]] schrieb seinem Bruder, als dieser in Argentinien war, vom Ende des Streiks, das nicht gerade zu Gunsten der Studios verlief.<ref name="waltdisney-gwt" /> Als Walt Disney am 10. Oktober wieder in Hollywood ankam,<ref>„Disney's Tour ending Oct. 20“ in: ''Variety'' vom 1. Oktober 1941, S. 25. [https://archive.org/details/variety144-1941-10 archive.org]</ref> waren die Disney-Studios bereits ein gewerkschaftlicher Betrieb.<ref name="animationguild-tds" />


Ab Mitte der 1970er Jahre engagierte sich Chotjewitz-Häfner in verschiedenen Kulturinitiativen, unter anderem in Bad Hersfeld.<ref name="addf-kassel" />
Aus der Perspektive von Walt Disneys Tochter [[Diane Disney Miller|Diane]] wird in „Mein Vater Walt Disney“ abschließend zu dem Thema die Position von Walt Disney verteidigt: „Mit den Gewerkschaften war Vater eigentlich von Anfang an gut ausgekommen. Allerdings hatten sie es auch nie für notwendig gehalten, mit den Disneys einen Tarifvertrag abzuschließen. Sie waren in Hollywood zu ‚kleine Leute‘, als daß es lohnend gewesen wäre, mit ihnen zu paktieren.<ref name="mvwd">[[Diane Disney Miller]] und [[Pete Martin]] (1959).„Kapitel 9“ in: „[[Mein Vater Walt Disney]]“. C. Bertelsmann Verlag. S. 154-157</ref>


Renate Chotjewitz-Häfner schrieb zusammen mit ihrem Gatten Peter O. Chotjewitz 1980 „Die mit Tränen säen“ und 1988 „Die Juden von Rhina“.<ref name="wiki-rch">„Renate Chotjewitz-Häfner“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Chotjewitz-H%C3%A4fner wikipedia.org]</ref>
Kurz vor und während des Streiks wurden folgende Disney-Studio-Mitarbeiter gekündigt:<ref name="wikipedia" />
{{Mehrspaltige Liste|
*Jim Armstrong
*[[Art Babbitt]]
*George Baker
*Aurelius Battaglia
*Preston Blair
*Stephen Bosustow
*[[Jack Bradbury]]
*[[Don Christensen]]
*Walt Clinton
*Sam Cobean
*Chuck Couch
*Basil Davidovich
*Phil Duncan
*Phil Eastman
*Jules Engel
*[[Otto Englander]]
*James Escalante
*Frank Fullmer
*Bernard Garbutt
*Arnold Gillespie
*Moe Gollub
*Emery Hawkins
*Gene Hazelton
*T. Hee
*Art Heinemann
*[[David Hilberman]]
*John Hubley
*William Hurtz
*Chris Ishii
*Volus Jones
*Lynn Karp
*[[Walt Kelly]]
*Hank Ketcham
*Phil Klein
*Joey Lockwood
*Hicks Lokey
*Ed Love
*[[Dick Lundy]]
*Don Lusk
*Jesse Marsh
*Pat Matthews
*Bill Melendez
*Kenneth Muse
*Chic Otterstrom
*Art Palmer
*Virgil Partch
*Ray Patin
*Ray Patterson
*Hawley Pratt
*Willis Pyle
*Tony Rivera
*Leo Salkin
*Milt Schaffer
*Louie Schmitt
*Zack Schwartz
*William Shull
*Grant Simmons
*Claude Smith
*[[Webb Smith]]
*Eddie Strickland
*Howard Swift
*Don Tobin
*[[Bill Tytla]]
*Clair Weeks
*Bernard Wolf
*Tyrus Wong
*Adrian Woolery
*Cy Young
}}


Chotjewitz-Häfner lebte lange in Haunetal-Kruspis, bis sie 1986 nach Frankfurt am Main zog.<ref name="wiki-rch" /><ref name="zvab" /> 1988 ließ sich das Ehepaar scheiden.<ref name="addf-kassel">„Findbuch zum Bestand NL-P-44 Renate Chotjewitz Häfner“. [https://addf-kassel.de/fileadmin/Sammlungen/Findbuecher_Personen/AddF_NLP44_Findbuch_Chotjewitz-Haefner.pdf addf-kassel.de]</ref> 1989 war sie Mitgründerin des Frankfurter Literaturhauses und im Verband deutscher Schriftsteller (VS) aktiv, zum Beispiel war sie von 1992 bis 1997 Sprecherin der Geschichtskommission im VS.<ref name="addf-kassel" />  
Es wird aber von erheblich mehr Kündigungen ausgegangen. Viele fanden erst nach der vom Bund vorgegebenen 90-tägigen Schlichtungsdauer statt.<ref name="awn" /> Vor dem Streik sollen in den Disney-Studios 1.200 Mitarbeiter gewesen sein, nach dem Streik verblieben nur 694 Mitarbeiter.<ref name="disney.fandom" /> Beim jedem Personalabbau seit dem Streik wurden die Gewerkschaftsbefürworter als erstes gekündigt, die wenigen verbliebenen wurden mit Schweigen bestraft, wie Art Director [[Maurice Noble]] berichtete.<ref name="awn" />


Renate Chotjewitz-Häfner starb am 24. November 2008 mit 71 Jahren in Frankfurt am Main<ref name="verlagderautoren-rch" /> und wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben.<ref name="addf-kassel" />
Nach dem [[Die Disney-Studios im Krieg|2. Weltkrieg]] wurden Lusk, Hee, Jones, Weeks, Marsh, Duncan, Schaffer, Hawkins, Salkin, Patin, Davidovich, Lokey, Battaglia und Bradbury wieder zeitweise eingestellt. Die Disney-Studios waren gezwungen, Babbitt wieder einzustellen. 1946 verließ Babbitt die Studios endgültig.<ref name="wikipedia" />


2013 überließen Renate Chotjewitz-Häfners Söhne dem Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel ihren Nachlass, welcher dort 9,5 Regalmeter füllt.<ref name="uelex" />
[[Datei:Gefährliches Spiel-4.jpg|thumb|400px|rechts|Gerissener Spott über Gleisverkehr-Streik in „[[Gefährliches Spiel]]“. (© [[Egmont Ehapa]])]]
„Zwei Abschnitte im Leben meines Vaters waren sehr, sehr tragisch, der eine war der Tod seiner Mutter, der andere der Streik... der, glaube ich, für ihn unbegreiflich war, in seiner ganzen Heftigkeit.“<ref>„Two periods in my father's life were very, very tragic, and one was the death of his mother, and then the other was the strike... which, I think – it was incomprehensible to him, the virulence of it.“<br />Diane Disney Miller in „[[Walt and El Grupo]]“, 2008</ref> So beschrieb Walt Disneys Tochter Diane Disney Miller das Ereignis. [[Walt Disney]] selbst verzieh den Teilnehmern des Streiks nie. In einem Brief meinte er, dass der Streik „unser Studio gesäubert“ habe und er die „die Jungs, die sich selbst auf die Schulter klopfen, und die Jungs, die mir das Leben schwer machen“ losgeworden wäre.<ref name="wikipedia" />  


=== Disney-Übersetzungsarbeit ===
[[Ward Kimball]], einer von Disneys Nine Old Men, sagte über den Streik: „Ich war ziemlich liberal, aber ich habe nicht gestreikt. Aber ich wusste, dass etwas getan werden musste. Und ich bin bis heute der Meinung, dass es gut war, dass es passiert ist.<ref name="awn" />  
Peter und Renate Chotjewitz übersetzten die ersten sechs Disney-Bände des Melzer-Verlags, die zwischen 1973 und 1974 erschienen:
*[[Ich Micky Maus]] (1973)
*[[Ich Micky Maus – Band 2]] (1973)
*[[Ich Donald Duck]] (1974)
*[[Ich Donald Duck – Band 2]] (1974)
*[[Ich Onkel Dagobert]] (1974)
*[[Ich Onkel Dagobert – Band 2]] (1974)
Die letzten zwei Bände der Reihe übersetzte [[Horst Schröder]]:<ref>„Ich Goofy“. [https://inducks.org/issue.php?c=de%2FIG+1 inducks.org]<br>„Ich Goofy Band 2“. [https://inducks.org/issue.php?c=de%2FIG+2 inducks.org]</ref>
*[[Ich Goofy]] (1975)
*[[Ich Goofy – Band 2]] (1975)
Bei der Reihe handelt es sich um die deutsche Version der italienischen Reihe ''Cartonatoni Disney'', welche wenige Jahre zuvor begann.<ref name="donald-vs" /><ref>„Cartonatoni Disney“. [https://inducks.org/publication.php?c=it%2FBIG inducks.org]</ref>


Die Übersetzungen des Ehepaars Chotjewitz hebt sich von der bisherigen Übersetzung von [[Erika Fuchs]] und [[Gudrun Penndorf]] ab. Dies hat mehrere Gründe und Auswirkungen:
Auch der Comic-Zeichner [[Carl Barks]], damals noch in der Story-Abteilung tätig, äußerte sich über den Streik: „Ich war selbst gegen den Streik. Ich hatte das Gefühl, dass sie dort etwas zerstörten. Die Disney-Studios waren ein Ort, an dem es keine Stechuhren gab - man kam morgens zur Arbeit, wenn man Lust dazu hatte, und wenn man sich um seine Arbeit kümmerte und gut arbeitete und viel leistete, wurde man verdammt gut bezahlt. Wenn man zu den Drückebergern und Nörglern gehörte, bekam man nie eine Lohnerhöhung. Es waren also die Drückeberger und Nörgler, die den Streik organisiert hatten.“<ref name="helnwein" /> Barks zeigte sein negatives Bild über Gewerkschaften auch in seinen Comics, etwa in „[[Gefährliches Spiel]]“, „[[Die Spitzen der Gesellschaft]]“ oder „[[Wunder der Tiefsee]]“.<ref>[[Thomas Andrae]]. „Carl Barks and the Disney Comic Book“ S. 211–212</ref>
*Fuchs übersetzte aus dem Englischen, während Penndorf und wahrscheinlich auch die Chotjewitz' aus dem Italienischen übersetzten.<ref name="uelex">„Renate Chotjewitz-Häfner, 1937–2008“. [https://uelex.de/uebersetzer/renate-chotjewitz-haefner/ uelex.de]</ref> Deshalb benannte Fuchs im Comic „[[Wudu-Hudu-Zauber]]“ den Zombie wie im englischen Original ''[[Bombie]]'', die Chotjewitz' basierten in „Donald Duck in Afrika“ den Namen ''Gorgoro'' hingegen aus den italienischen Fantasiewort ''Gongoro''.<ref name="donald-vs">„Fuchs vs. R&P Chotjewitz“. [https://forum.donald.org/read.php?1,37546,37588 forum.donald.org]</ref> Dort ersetzte das Wort ''Gongoro'' das Wort ''Zombie'', vermutlich, da zu dem Zeitpunkt in Italien Zombies noch nicht sehr bekannt waren.<ref>„Gongoro“. [https://it.wikipedia.org/wiki/Gongoro wikipedia.org]</ref>
*Vermutlich wird durch die unterschiedliche Vorlage auch die Namensgebung beeinflusst: In der Chotjewitz-Übersetzung des [[Sonntagsstrip]]s ''Donald's Nephews''<ref>„Donald's Nephews“. [https://inducks.org/story.php?c=ZS+37-10-17 inducks.org]</ref> wurden die Drillinge als die „drei kleinen Enten“ bezeichnet, die von Donalds „Base Ente“ geschickt wurden.<ref>„Eilige Anfrage: TT&T kommen zu Donald“. [https://forum.donald.org/read.php?1,34243,34243#msg-34243 forum.donald.org]</ref> Die Fixierung auf Enten stammt aus dem Italienischen, wo viele Verwandte Donalds verschiedene Versionen der Vorsilben papero (''Ente'')<ref>„papero“. [https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/italienisch-deutsch/papero pons.com]</ref> in ihrem Namen haben. Erschrickt sich Donald in der Chotjewitz-Übersetzung, ruft er dazu passend „Quack!aus.<ref name="donald-melzer" /> Der Gegenspieler in „[[Onkel Dagobert und die feinen Leute]]“ wurde von den Eheleuten Chotjewitz als „Schwein von Speck“ eingedeutscht, der Schotte [[Scotty McTerrier]] wurde in „[[Das Gespenst von Duckenburgh]]“ zu „Dudelsack“.
*Auch der Sprachstil unterscheidet sich in den jeweiligen Übersetzungen. Die Chotjewitz' übersetzten allgemein etwas wortgetreuer, aber weniger wortgewandt.<ref name="bohn" /> In einem Vergleich der Übersetzungen von „[[Der fliegende Teppich]]“ verglich Bernd Rullkötter die Chotjewitz-Übersetzung („Übersetzung A“) und die Fuchs-Übersetzung („Übersetzung B“) mit dem englischsprachigen Original und kommt zu folgendem Ergebnis: „Wenn man jede Szene. jede Äußerung auf diese Weise prüfte, würde sich der Eindruck vertiefen, daß Übersetzer B mit dem visuell-medialen Texttyp im großen und ganzen besser fertig wird als Übersetzer A, daß aber beide dazu neigen, den neutralen Stil der Vorlage auf die Ebene der Kindersprache zu verschieben.<ref>Bernd Rullkötter. „Dagobert Duck und die Übersetzungskritik“, aus: „Der Übersetzer“, 19. Jahrgang Nr. 5/6, S. 5, Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. [https://zsue.de/wp-content/uploads/2019/04/DerUebersetzer-1982-05-06.pdf zsue.de]</ref> Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass Tick, Trick und Track Dagobert auch verkürzt als „Onkel Dago“ ansprechen.<ref name="donald-melzer">„Melzer-Übersetzungen“. [https://forum.donald.org/read.php?1,1239,page=2 forum.donald.org]</ref> Auch „[[Ich Micky Maus]]“ ist umgangssprachlich übersetzt, aber auch mit kinderunfreundlicher Fäkalsprache, gerade bei [[Kater Karlo]].<ref>„ICH,… / WIR,…“. [https://forum.fieselschweif.de/thread-1513-post-63325.html forum.fieselschweif.de] ([[F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.]])</ref>


Im Zweitmarkt werden die Chotjewitz-Übersetzungen heute als „eine einzigartige Perspektive auf die Geschichten“ bezeichnet,<ref>„Diese Übersetzungen bieten eine einzigartige Perspektive auf die Geschichten und unterscheiden sich von den bekannten Erika-Fuchs-Übersetzungen.“.<br>„MELZER 1974 Ich Micky Maus Band 1+2 komplett HC Hardcover Album Carl Barks“. [https://comicshopsaar.de/shop/MELZER-1974-Ich-Micky-Maus-Band-12-komplett-HC-Hardcover-Album-Carl-Barks comicshopsaar.de]</ref> viele Fans betrachten diese Übersetzung als die schlechtere Version gegenüber der Fuchs-Vertextung.<ref name="bohn" /> Solche Vergleiche zeigen auch, wie sensibel auf andere prosaische Übersetzungen der Duck-Geschichten von [[Carl Barks]] reagiert wird.<ref name="bohn">[[Klaus Bohn]]: ''Das Erika Fuchs Buch. Disneys deutsche Übersetzerin von Donald Duck und Micky Maus: Ein modernes Mosaik.'' [[Dreidreizehn]], Lüneburg 1995: 79.</ref>
Als Walt Disney 1947 vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe (''House Un-American Activities Committee'') seine Aussage tätigte, behauptete er, dass der Kommunismus eine wichtige Rolle beim Streik gespielt habe. Viele der Teilnehmer des Streiks wurden deswegen auf Hollywoods Schwarze Liste (''Hollywood blacklist'') gesetzt, darunter [[Art Heinemann]], Art Director von [[Fantasia]].<ref name="wikipedia" />


=== Weblinks ===
=== Weblinks ===
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Renate_Chotjewitz-H%C3%A4fner Renate Chotjewitz] auf Wikipedia
*[https://en.wikipedia.org/wiki/Disney_animators%27_strike Streik in den Disney-Studios 1941] auf Wikipedia
*[https://inducks.org/creator.php?c=Renate+Chotjewitz Renate Chotjewitz] im [[Inducks]] {{Ind}}
 
*https://babbittblog.com/2012/04/06/art-babbitts-guide-to-spanish/
*https://babbittblog.com/2012/04/12/the-snow-white-wrap-party-part-2/
*https://babbittblog.com/2012/04/16/the-reluctant-dragon-and-the-disney-strike/
*https://babbittblog.com/2012/04/18/the-babbitt-diary-the-reluctant-dragon/
*https://babbittblog.com/2012/04/27/the-babbitt-diary-animating-in-argentina-partt1/
*https://babbittblog.com/2012/06/22/occupy-disney/
*https://babbittblog.com/2012/10/01/happy-anniversary-disney-union-and-occupy-movement/
*https://babbittblog.com/2012/10/07/hi-rez-disney-strike-protest-sign/
*https://babbittblog.com/2013/01/01/aldous-huxley-on-new-years-day/
*https://babbittblog.com/2013/02/26/donald-duck-says-disney-is-unfair/
*https://babbittblog.com/2013/03/01/disney-subversives-ward-kimball-and-walt-kelly/
*https://babbittblog.com/2013/03/19/sag-and-the-disney-strike-june-1941/
*https://babbittblog.com/2013/03/22/dennis-the-union-menace/
*https://babbittblog.com/2013/04/09/margaret-thatcher-and-labor-strikes/
*https://babbittblog.com/2013/05/18/technicolor-sides-with-strikers/
*https://babbittblog.com/2013/05/29/the-disney-strike-remembered-cult-of-personality/
*https://babbittblog.com/2013/06/05/disney-on-unfair-list/
*https://babbittblog.com/2013/06/21/feature-films-and-screen-credits/
*https://babbittblog.com/2013/12/08/disney-fires-babbitt-how-many-times/
*https://babbittblog.com/2014/06/06/gunther-lessing-and-the-strike/
*https://babbittblog.com/2014/11/26/la-huelga-de-disney/
*https://babbittblog.com/2015/12/24/this-years-books-and-docs-on-disneys-golden-age/
*https://babbittblog.com/2016/02/02/courtroom-testimony-the-disney-process/
*https://babbittblog.com/2016/02/24/the-disney-strike-pt-1/
*https://babbittblog.com/2016/02/28/the-fake-disney-union/
*https://babbittblog.com/2016/03/04/the-fake-disney-union-strikes-hard/
*https://babbittblog.com/2016/03/13/babbitt-boycotts-his-boss/
*https://babbittblog.com/2016/03/20/babbitt-cameo-in-the-reluctant-dragon/
*https://babbittblog.com/2016/03/31/the-guild-vies-for-disney-animators/
*https://babbittblog.com/2016/05/27/letters-of-termination/
*https://babbittblog.com/2016/06/10/the-late-great-willie-pyle/
*https://babbittblog.com/2016/10/09/disney-and-the-mob-willie-bioff/
*https://babbittblog.com/2016/10/26/dumbo-during-labor-unrest/
*https://babbittblog.com/2016/11/09/wise-words/
*https://babbittblog.com/2017/08/23/picket-lines-in-paradise/
*https://babbittblog.com/2017/09/10/the-truth-about-dave-hilberman/
 
 
 
 
 
*https://www.historynet.com/1941-disney-strike-picket-lines-paradise/ ab "Disney had come off Snow White’s success to produce" <ref name="historynet-picket" />
*Bilder: https://disney.fandom.com/wiki/Disney_animators%27_strike
*https://variety.com/2019/vintage/features/disney-dumbo-labor-problems-1203161930/
*https://d23.com/7-decisive-facts-about-the-reluctant-dragon/
*https://d23.com/walt-disney-legend/art-babbitt/
*https://digital-collections.csun.edu/digital/collection/SFVH/id/287/
*https://ideologicalart.wordpress.com/labor-movement/disney/
*https://law.justia.com/cases/federal/appellate-courts/F2/146/44/1549367/
*https://jacobin.com/2021/05/disney-workers-animators-cartoonists-artists-strike-picket-1941-guild-scg-sorrell-babbitt
*https://libcom.org/article/disney-cartoonists-strike-1941-sam-lowry
*https://www.avclub.com/the-great-disney-strike-of-1941-1850623261
*https://www.bbc.co.uk/programmes/w3ct3c3w
*https://www.businessinsider.com/1941-disney-strike-photos-and-fliers-2012-10
*https://www.calstatela.edu/sites/default/files/vol49_matthew_dominguez_disney.pdf?ref=quillette.com
*https://www.hollywoodreporter.com/business/business-news/disney-revolt-1941-animation-book-1235172968/
*https://www.kcrw.com/news/shows/greater-la/huntington-gardens-disney-revolt-anaheim/great-labor-war-animation-golden-age
*https://www.maketheswitch.com.au/inkandpaint/in-betweener-2-the-disney-strike-and-the-reluctant-dragon
*https://www.mickeynews.com/talkingdisney/disneys-animators-strike-of-1941/
*https://www.moviejawn.com/dream-with-mind-and-heart/2023/4/24/episode-005-reluctant-dragon
*https://www.pbs.org/wgbh/americanexperience/features/strike-walt-disney-studios/
*https://www.polygon.com/century-of-disney/23737667/wga-strike-versus-disney-animators-strike-1941
*https://www.researchgate.net/publication/239826401_The_Disney_Strike_of_1941_From_the_Animators%27_Perspective
*https://www.slashfilm.com/570695/reluctant-dragon-revisited/
*https://www.washingtonpost.com/history/2023/09/04/disney-animators-strike-1941-hollywood-snow-white/
*https://www.wesa.fm/2022-07-19/the-disney-revolt-details-animators-1941-strike-against-disney
*https://www.youtube.com/watch?v=9wDELmZrrP8
*https://www.youtube.com/watch?v=fKkbYWct5cE
*https://www.youtube.com/watch?v=sSjX7S35mn0
 
 
*Buch: The Disney Revolt
 
*The Vault of Walt: Volume 5 -> Part 1: Walt Disney Stories -> Walt Battles the Commies: The HUAC Testimony
 


== Einzelnachweise ==
> On the strike, see Steven Watts, The Magic Kingdom: Walt Disney and the American Way of Life (Boston: Houghton Mifflin, 1997), 203-27. https://www.amazon.com/Magic-Kingdom-Walt-Disney-American/dp/0826213790
 
=== Einzelnachweise ===
<references/>
<references/>


== [[Die Wut über den verlorenen Groschen]] ==
== [[Die Wut über den verlorenen Groschen]] ==
''Die Wut über den verlorenen Groschen'' (Hörspiel)
{{Infobox Hörspiel
*https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1432474&vi=1&SID
| Hörspiel = Die Wut über den verlorenen Groschen
| Label = Hörspiele für Kinder von acht bis achtzig
| Logo = BildfehltDisney.jpg
| QUELLE =
| Veröffentlichung = SDR/HR
| Datenträger = /
| Produktionsland = Deutschland
}}
'''Die Wut über den verlorenen Groschen''' ist ein [[Hörspiel]], welches für die Radiosender SDR/HR (Süddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk) als Teil der Hörspielreihe „Hörspiele für Kinder von acht bis achtzig“ produziert wurde. Das fast einstündige Hörspiel wurde das erste Mal am 9. Februar 1975 ausgestrahlt,<ref name="hoerspiele.dra">„Die Wut über den verlorenen Groschen“. [https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=1432474&vi=1&SID hoerspiele.dra.de]</ref> eine weitere Ausstrahlung erfolgte am 7. September 1977.
 
„Die Wut über den verlorenen Groschen“ wurde von den Eheleuten [[Renate Chotjewitz|Renate]] und [[Peter O. Chotjewitz]] geschrieben, die Regie führte Klaus Mehrländer.<ref name="hoerspiele.dra" />
 
=== Erzähler und Sprecher ===
Die Autoren, Sprecher und der Regisseur des Hörspiels werden auch im Hörspiel selbst genannt. Es handelt sich um folgende Rollen und Sprecher:<ref name="hoerspiele.dra" />
 
{| class="wikitable"
! Sprecher/Sprecherin !! Figur
|-
| Hans Hessling || [[Dagobert Duck]]
|-
| Ernst H. Hilbich || [[Donald Duck]]
|-
| Hans Groth || [[Trick]]
|-
| Stefan Hädicke || [[Tick]]
|-
| Andreas Petersen || [[Track]]
|-
| Klaus Miedel || [[Micky Maus]]
|-
| Horst Michael Neutze || [[Kater Karlo]], Kater Kalle
|-
| Friedrich Schoenfelder || Der Erzähler
|-
| Ingrid van Bergen
|-
| Karin Dieck-Lischek
|-
| Maria Wiecke
|-
| Harald Baender
|-
| Gerd Duwner
|-
| Frank Engelhardt
|-
| Dieter Eppler
|-
| Helmo Kindermann
|-
| Robert Rathke
|-
| Peter Schmitz
|-
| Wolfgang Schwalm
|-
| Hans Treichler
|}
 
 
 
 
 
 
*https://www.hoerspielundfeature.de/die-wut-ueber-den-verlorenen-groschen-100.html
*https://www.hoerspielundfeature.de/die-wut-ueber-den-verlorenen-groschen-100.html
*https://www.net-anwendung.de/hoer/hsp/6182.html
*https://www.net-anwendung.de/hoer/hsp/6182.html
*Referenz an: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wut_%C3%BCber_den_verlorenen_Groschen
*1975: Die Wut über den verlorenen Groschen, Regie: Klaus Mehrländer, SDR/HR. https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_O._Chotjewitz
*Plot erinnert teilweise an [[Maharadscha für einen Tag]]


Unvollständiges Manuskript mit Micky und Minni in Sprechrollen, mit hs. Änderungen
https://addf-kassel.de/fileadmin/Sammlungen/Findbuecher_Personen/AddF_NLP44_Findbuch_Chotjewitz-Haefner.pdf




Zeile 229: Zeile 587:




*https://www.amazon.de/-/en/Mindy-Johnson/dp/1484727819
Fantasie-Milliardär Dagobert Duck
*https://www.amazon.de/-/en/Elisabete-Erlandson/dp/1368021956/
im vergoldeten Straßenkreuzer
 
Barackenviertel Feuchte Lunge
 
es wird von den Schuhen von TTT geredet?!
Trick, Tick und Track? seltsame Reihenfolge
 
Donald fährt
 
Erzähler redet davon, dass es keine Eltern gibt und dass alle nur miteinander verlobt sind
 
Geldspeicher. Dagobert schwimmt im Geld wegen Bankiersjucken ("Jucken am ganzen Körper" wegen des Gedankens, nicht der reichste Mann zu sein)
 
Erzähler sagt, dass man ohne reichte Menschen wie Dagobert nicht wüsste, wie angenehm es sei, im Geld zu baden
 
Dagoberts Kammerdiener Traugott Tüchtig
 
Dollarscheine und Goldmünzen
 
3500 Kubikmeter Geld
 
erzählt kurz vom Goldgraben in Alaska
 
Dagobert will nochmal persönlich selbst Geld verdienen
 
Erzähler beschreibt Donalds Schimpfen und Quälen der Drillinge als sinnvolle Erziehungsmaßnahmen
 
Alte Dinge vom Dachboden werden verkauft
 
"Man soll Kinder nicht so verwöhnen", Donald gibt alten Radiergummi
 
Zeichner braucht Radiergummi, gibt Schnur
 
Horaz Pferdehalfter, will Schnur, gibt Messer
 
Frau gibt Gürtel nach Lebensrettung
 
nach einer Stunde haben TTT eine Perle
 
im Juwelengeschöft
Herr Fettsack
Kreisch, was habt ihr denn da, Kinder?
lästert über seine Gattin, will Perle haben, gobt Segelboot, die "dicke Isolde"
 
TTT will Donald bescheid geben, aber der ist nicht daheim.
 
Donald bei Kusine Daisy
 
Lied: Donald besingt Daisy
 
Daisy will nach unsinnigen Streit einen Wunsch erfüllt haben
 
Daisy will ein Äffchen
 
Erzähler lästert über Frauen, Donald danach auch
 
Donald trifft Gundel auf Straße
 
"Suchst du einen Affen, Donald?"
 
Groschen aus der Vitrine
 
Donald lästert über Geiz des Onkels, geht dann auf Deal Groschen vs Affen ein
 
Gundel monologisiert, was sie aus dem Groschen machen will
 
Erzähler kommentiert sarkastisch, dass es nichts schlimmeres gäbe, als einem reichen Mann einen Groschen zu stehlen
 
Gundel zaubert Gorilla herbei
 
Erzähler berichtet, dass Donald durch sein Pech berühmt ist. Wechselt das Thema zu Micky Maus (und lästert über Politiker).
 
Entenhausener Geheimpolizei
 
Hauptmann Reinlich
 
Micky mit Goofy
 
ein gewisser Lude Gierig, hat Holzbein -> Kater Karlo
 
Komplizen sind Panzerknacker
 
Goofy fährt, Micky meckert mit ihm
 
Treffen im Rathaus von Gaunern und bestechlichen Politikern
 
Goofy kaut Erdnüsse
 
Düsentrieb verkaufte Erfindung an Karlo, Bürgermeister will damit wissen, was die Bevölkerung von ihm denkt und so seine Wiederwahl sichern
Karlo will aber vorher damit mit Panzerknackern am Geldspeicher bedienen
 
Panzerknacker inkl dem, der gerne Backpflaumen mag
 
Professor (!) Düsentrieb
 
Kuchen
 
Gedankenlesemaschine vor zwei Stunden verkauft an Lude Gierig
 
Micky und Goofy wollen Onkel (!) Dagobert warnen vor Panzerknackern mit Gedankenlesemaschine
 
Erzähler darüber, wie zeitlos die Geschichte ist und wie Stehlen zeitlos ist.
 
Dagobert in Pizzabäckerei, Autoreparatur-Werkstatt (anno '54),
 
Dagobert redet mit Erzähler
 
Herings-Club
 
feiner Club, nehmen nur Leute auf, die Heringe essen können, ohne für arm gehalten zu werden
 
Dagobert sei nicht distinguiert genug
 
Reich kann jeder sein, irgendwo muss das Geld ja schließlich hin
 
Dagoberts Vater wäre Chauffeur bei der städtischen Pferdebahn gewesen
 
Dagobert will Zeitung kaufen (!) Micky und Goofy stoppen ihn
"Was, streiken meine Arbeiter?"
"Ich glaube an Walt Disney und dass man mit Geld alles kaufen kann"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
=== Hintergrund ===
Peter O. Chotjewitz schrieb schon seit den 1960er Jahren Hörspiele für das Radio.<ref>„Peter O. Chotjewitz“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_O._Chotjewitz wikipedia.org]</ref> Zusammen mit seiner Ehefrau Renate Chotjewitz übersetzte er wenige Jahre vor der Erstausstrahlung des Hörspiels „Die Wut über den verlorenen Groschen“ zwischen 1973 und 1974 die ersten sechs Ausgaben der ''Ich''-Reihe aus dem Melzer-Verlag: „[[Ich Micky Maus]]“ und „[[Ich Micky Maus – Band 2]]“ (beide 1973) sowie „[[Ich Donald Duck]]“, „[[Ich Donald Duck – Band 2]]“, „[[Ich Onkel Dagobert]]“ und „[[Ich Onkel Dagobert – Band 2]]“ (alle 1974).<ref>„Renate Chotjewitz“. [https://inducks.org/creator.php?c=Renate+Chotjewitz&c1=qmaker inducks.org]</ref> Im Nachlass von Renate Chotjewitz befindet sich auch ein unvollständiges Hörspiel-Drehbuch von 1983 mit Micky und Minnie in Sprechrollen.<ref>„Findbuch zum Bestand NL-P-44 Renate Chotjewitz Häfner“. [https://addf-kassel.de/fileadmin/Sammlungen/Findbuecher_Personen/AddF_NLP44_Findbuch_Chotjewitz-Haefner.pdf addf-kassel.de]</ref> Micky hatte bereits in „Die Wut über den verlorenen Groschen“ eine Sprechrolle, Minnie noch nicht.
 
Die Handlung beinhaltet Aspekte verschiedener Comics, ist aber keine direkte Adaption einer einzelnen Comicgeschichte.
*Im Hörspiel sprechen Tick, Trick und Track nacheinander Teile eines gemeinsamen Satzes, ähnlich wie in den Comics.
*Das Barackenviertel Feuchte Lunge entstammt der Chotjewitz-Übersetzung von „[[Weihnachten für Kummersdorf]]“ („Donald Duck und der Unglücksgroschen“), wo die Drillinge auch Mitleid mit den Bewohnern des Armenviertels haben.
*Ohne sein tägliches Bad im Kleingeld bekommt Dagobert ein Jucken am ganzen Körper, was in „[[Die Schauergeschichte von Schloß Schauerstein]]“ („Onkel Dagobert und das verrückte Schloß“) zu seinem Verhängnis wird. Im Hörspiel bekommt er es schon, wenn angedeutet wird, dass er nicht mehr der reichste Mann der Welt wäre.
*Um noch einmal aus eigener Hand Geld zu verdienen statt über seine zahlreichen Industriezweige, versucht Dagobert auf der Straße, Läden aufzukaufen, was er auch schon in „[[Die sieben Städte von Cibola]]“ („Donald Duck und der Schatz der sieben Städte“) tat.
*Donald lässt die Drillinge währenddessen sein Haus entrümpeln und gibt ihnen eine mickrige Belohnung, die sie mit Geduld zu etwas wertvollerem eintauschen können. Im Hörspiel begann es mit einem Radiergummi und endet mit einem Segelboot, in „[[Maharadscha für einen Tag]]“ („Donald Duck in Indien“) begann es mit einem Bleistiftstummel und endet mit einem Schiffsticket nach Indien.


== [[Disney-Geschenkbuch]] ==
etc pp
*[[Donald Duck – Ich hab dich lieb]]
*[[Donald Duck – Nimm's nicht so schwer]]
Ich hab dich lieb


2005
*Sowohl in der ''Ich''-Reihe aus dem Melzer-Verlag als auch im Hörspiel bezahlen die Entenhausener mit Dollar und Goldmünzen statt mit [[Taler]]n und Kreuzern. Besonders prominent ist das im Comictitel „[[Donald Duck und die Dollar-Schlacht]]“ zu sehen.


[[Egmont Verlagsgesellschaften mbH]]
Der Titel des Hörspiels ist eine Anspielung an das gleichnamige Klavierstück von Ludwig van Beethoven, der es selbst im Autograph als „Alla Ingharese quasi un Capriccio“ bezeichnete. Der längere Titel „Wuth über den verlornen Groschen ausgetobt in einer Kaprize“ wurde vermutlich von dem Verleger Anton Diabelli hinzugefügt.<ref>„Die Wut über den verlorenen Groschen“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wut_%C3%BCber_den_verlorenen_Groschen wikipedia.org]</ref>


Illustrationen: Wolfgang Wiebe (außer S 1, 9, 11, 17, 23, 37, 39, 45, 47)
=== Stil ===
Im Hörspiel kommt es mehrfach zu [[Metalepse]]n: Dagobert diskutiert an einer Stelle mit dem Erzähler. An einer anderen nennt er [[Walt Disney]] in einem Kontext, bei dem man eher Gott erwartet hätte: „Ich glaube an Walt Disney und dass man mit Geld alles kaufen kann.“ Auch die Verwendung von [[Erikativ]]en wie „kreisch“ klingen eher wie mitgelesene Schauspielanweisungen als geschauspielert.


ISBN 3-8025-1712-1
=== Einzelnachweise ===
<references/>


Wie oft sagen wir den Menschen, die uns am Herzen liegen, dass sie uns wichtig sind? Nicht oft genug jedenfalls - so viel steht fest! Manchmal ist es eben gar nicht so einfach, seine Gefühle in Worte zu fassen. Donald und Daisy, Micky und Minnie, die großen Liebespaare der Weltliteratur, zeigen uns mit Charme und Humor, dass es eigentlich keiner großen Worte bedarf, nur dieser vier: "Ich hab dich lieb!"
 
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American Humane Association
*https://d23.com/disney-aha-historic-milestones/
*https://www.hollywoodreporter.com/news/general-news/animals-were-harmed-hollywood-reporter-investigation-on-set-injury-death-cover-ups-659556/
*https://www.spiegel.de/fotostrecke/no-animals-were-harmed-tierquaelereien-bei-dreharbeiten-fotostrecke-118616.html
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Nimm's nicht so schwer!
Beschreibung des Animationsprozesses bei Disney:


2005
At Disney Studios, directors met with storymen and storyboard artists to outline each cartoon short—and later, each full-length animated feature. Like actors making performance choices, supervising animators planned each character’s actions. These artists’ drawings went to assistants who filled in the frames between main poses with additional drawings. Assistant animators handed their work to in-betweeners who completed necessary drawings.


[[Egmont Verlagsgesellschaften mbH]]
Once an animation passed a camera test for exposure and smoothness of movement, a stack of pencil drawings went to inkers. The inkers traced the drawings onto sheets of transparent celluloid, giving the “cels” to painters for color. Finally, one frame at a time, the production camera department shot a negative at a rate of 12 to 24 drawings per second.


Illustrationen: Wolfgang Wiebe (außer S 31)
https://www.historynet.com/1941-disney-strike-picket-lines-paradise/


ISBN 3-8025-1713X
----


Manchmal glauben wir, dass in unserem Leben mal wieder alles schief geht. Und wer kennt dieses Gefühl besser als Donald, der Pechvogel vom Dienst? Doch eines weiß er: Mit Gelassenheit und Optimismus lässt sich jede Pechsträhne meistern. Und eine gute Portion Humor hat immer noch geholfen!
 
*https://www.amazon.de/-/en/Mindy-Johnson/dp/1484727819
*https://www.amazon.de/-/en/Elisabete-Erlandson/dp/1368021956/

Aktuelle Version vom 26. April 2024, 10:14 Uhr

Man kann nicht aus allen gefundenen Informationen direkt einen neuen Artikel erstellen.

Hier ein paar Infos zu (noch) nicht-existenten Artikeln. Diese Infos/Quellen stehen euch natürlich zur freien Verfügung, falls sie euch etwas nützen.

Alice's Picnic[Bearbeiten]

Der Animationszeichner Isadore „Friz“ Freleng erinnerte sich im Gespräch mit Jim Korkis an ein Kompliment, das ihm Walt Disney zu einer animierten Szene gab. Das Drehbuch sah nur eine Katzenmutter vor, die ihre Kätzchen säubert. Freleng hatte einem Kätzchen die Persönlichkeit eines Kleinkinds gegeben, indem es aus der Wanne krabbelt, um den Bad zu entkommen. Es hängt sich an den Wannenrand, bevor es auf den Boden fällt, von der Mutter aufgesammelt und zurück in die Wanne gesetzt wird. Walt Disney lobte die Szene vor den anderen Trickfilmzeichnern: „Genau das will ich sehen, die Figuren sollen Persönlichkeit haben und mehr als nur eine Zeichnung darstellen.“ („That's what I want to see in my pictures. I want the characters to be somebody. I don't want them just to be a drawing.“)[1][2]

Bild und Funk[Bearbeiten]

Disney Die Platin-Edition[Bearbeiten]

Friz Freleng[Bearbeiten]

Disney Story Trust[Bearbeiten]

Der Disney Story Trust wurde 2006 von Ed Catmull und John Lasseter gegründet, als sie Präsident und Chief Creative Officer der Walt Disney Animation Studios wurden.[3]

Die Idee hinter dem Trust ist der offene Austausch von Feedback zwischen Filmemachern, die nicht speziell mit dem besprochenen Projekt verbunden sind.[3] Jennifer Lee fasst es wie folgt zusammen: „Hier geht es nicht darum, an eigenen Ideen festzuhalten. Es ist einfach ein Raum, in dem sich die Leute gegenseitig etwas geben.“[4]

20.000 Meilen unter dem Meer (Film)[Bearbeiten]

Abenteuer mit damals bahnbrechenden Spezialeffekten: „20.000 Meilen unter dem Meer“ (© Disney)





Inhalt[Bearbeiten]

Darsteller[Bearbeiten]

Entstehung[Bearbeiten]

Den Reiz des Romans beschrieb Dick McKay wie folgt: „Disney sah in der Geschichte eine Welt unendlicher Geheimnisse und Bedrohungen - eine Welt beängstigender Abgründe, stiller Dunkelheit und monströser Macht. Verne faszinierten Fakten und er beschrieb Maschinen sehr akribisch. Disney legte viel Wert auf den Faktor Menschlichkeit und ihn faszinierte, wie Menschen in hochdramatischen Momenten reagieren.“[5]

Der Film ist Disney bis dato ambitioniertestes Live-Action-Projekt und zugleich Disneys erster Science-Fiction-Film. Anders als zum Beispiel Fantasyfilme erfordert Science-Fiction trotz aller fantastischen Elemente eine wissenschaftliche Plausibilität, um eine glaubwürdige Welt mit glaubwürdigen Charakteren zu erschaffen.[5]

Für das Design des U-Bootes lehnte Disney viele Entwürfe ab, schließlich wählte er aber eines, welches seiner Meinung nach Vernes Beschreibung so nah wie möglich kam.[5]

Bei den Unterwasserszenen in der Karibik arbeiteten bis zu 42 Darsteller und Crew-Mitglieder gleichzeitig auf dem Meeresgrund, wo sie sich per Handzeichen verständigten. Der Kampf zwischen der Nautilus und dem Oktopus entstand aber im Studio: Eine Tonbühne musste mit Wassertank gebaut werden, in dem der Oktopus von 28 Leuten bedient wurde.[6]

Veröffentlichung[Bearbeiten]

Soundtrack[Bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Wade Sampson (16.08.2006). „The Friz and the Diz“. mouseplanet.com
  2. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 1: Wo alles begann. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 23). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  3. 3,0 3,1 Eric Goldman (18.02.2016). „How Disney's Story Trust Helped Change Big Hero 6, Frozen, Wreck-It Ralph and More“. ign.com
  4. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 46). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  5. 5,0 5,1 5,2 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 48). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  6. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 80). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH


20.000 Meilen unter dem Meer


Als Comic:

  • 1954: Walt Disney's Treasury Of Classic Tales „20 000 Meilen unter dem Meer“, auf Deutsch im Hamburger Abendblatt (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)[1]
  • 1955: „20000 Meilen unter dem Meer“, auf Deutsch in Mickyvision 7-8/1966 (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)[2]
  • 1963: „Doom Island“, keine deutsche Fassung (Prequel zum Disney-Realfilm)[3]
  • 1972: „The Adventures of Captain Nemo“, keine deutsche Fassung (Comic-Adaption des Disney-Realfilms)[4]

Als Hörspiel:

Als Parkattraktion:

Dschungel der 1000 Gefahren[Bearbeiten]

Der Disneyfilm von 1960 basiert lose auf Johann David Wyss' Buch „Der Schweizerische Robinson“ von 1812. Zu dem Zeitpunkt war die Entwicklung der Geschichte ein Novum für das britische Studio, da nur die Grundzüge der Originalhandlung übertragen und der Rest mit einer völlig neuen Handlung versehen wurde. Im Buch verbrachte die Familie nur kurze Zeit im Baumhaus, bevor sie in eine Höhle umzogen. Walt Disney sah aber ein großes Unterhaltungspotenzial darin, das Baumhaus aufwändiger zu gestalten und so zum Mittelpunkt des Films zu machen. Das Baumhaus des Films wurde zu einem so großen Erfolg, dass es im Adventureland des Disneyland Resorts als Swiss Family Treehouse umgesetzt wurde.[7]

„Dschungel der 1000 Gefahren“ ist der erste Film des Studios, welcher fast vollständig vor Ort gedreht wurde. Statt in einer Tonbühne zu drehen und Authentizität nur als Spezialeffekt zu erreichen, wurden die Dreharbeiten in einer authentischen karibischen Umgebung durchgeführt. Als Drehort der Insel diente Tobago, doch die Produktion bot ganz eigene Herausforderungen. Crew und Material mussten erst auf die Insel gebracht werden, und das wechselhafte Wetter und Meer erforderte, dass der Drehplan spontan geändert werden kann. Studiopublizist Joe Reddy fasste es zusammen mit: „Johann Wyss selbst hätte sich kein größeres Abenteuer ausdenken können als das, was Walt Disney auf Tobago erwartete.“[8]

Pinocchio (Figur)‏‎[Bearbeiten]

In frühen Animationstests bei Disney versuchte man, Pinocchio als Holzpuppe mechanischer bewegen zu lassen als vorherige Figuren. Doch die unnatürlichen Bewegungen und das steife Gesicht strahlten keine Wärme aus, weshalb Zeichentrick-Zeichner Milt Kahl als Lösung vorschlug, Pinocchio zuerst als Jungen vorzuzeichen: „Man kann hinterher immer noch das Holzgelenk zeichnen und ihn in eine Holzpuppe verwandeln.“ Durch diese Methode behielt Pinocchio sein ausdrucksstarkes Gesicht, nur die Nase und die Gelenke an den Knien und Ellbogen erinnerten an sein Puppen-Dasein.[9]

Während Pinocchio in der Originalgeschichte „Die Abenteuer des Pinocchio“ von Carlo Collodi von Anfang an durch und durch unsympathisch ist, änderte Walt Disney in seiner Adaption die Figur so, dass Pinocchio nur aus Unerfahrenheit und Naivität Fehler macht.[10] Laut Disney-Historiker J.B. Kaufman mache Pinocchio im Film vieles, das er nicht tun sollte, „aber all diese Fehltritte sind irgendwie unschuldig“,[9] während die Welt um Pinocchio im Vergleich zur Erzählung von Collodi noch bösartiger wurde. Die Vergnügungsinsel und der Puppenspieler Mangiafuoco, der im Film zu Stromboli wurde, wurden in der Adaption viel eindeutiger böse. Durch die Kontrastierung eines unschuldigen Pinocchio in einer bösartigen Welt wurde Pinocchio dem Publikum sympathischer.[10] Viele der frühen Disney-Trickfilme nehmen diesen Kontrast als Grundlage des Films, bei der die vorher unschuldige Figur durch die bösartige Welt eine derartige Reife erlebt hat, dass man als Zuschauer glaubt, dass die Figur es auch nach dem Ende in der Welt schaffen könne.[9]

Vaiana (Figur)[Bearbeiten]

Ron Clements beschrieb Vaiana als „mutig, entschlossen, einfühlsam und unglaublich klug“, Osnat Shurer ergänzte die Beschreibung: „Sie ist eine starke Heldin, die aufbricht, um zurückzuholen, was ihr Volk vor langer Zeit verloren hat… Vaiana will die Welt retten - im wahrsten Sinne des Wortes -, obwohl sie so ziemlich als Einzige erkennt, dass diese Welt überhaupt gerettet werden muss.“ Über das Figurendesign sagt Bill Schwab, dass Vaiana eine Action-Heldin sei: „Wir wollten ihr ein athletisches Aussehen verleihen. Wir gaben ihr eine schlanke, aber kräftige, skulpturale Figur, hohe Wangenknochen und eine ausgeprägte Oberlippe. Die Details für ein gelungenes Charakterdesign brachten uns richtig ins Schwitzen.“[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „20 000 Meilen unter dem Meer“. inducks.org
  2. „20000 Meilen unter dem Meer“. inducks.org
  3. „Doom Island“. inducks.org
  4. „The Adventures of Captain Nemo“. inducks.org
  5. Disneyland Records ST-1924
  6. „20,000 Leagues Under the Sea: Submarine Voyage“. wikipedia.org
  7. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 49). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  8. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 81). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  9. 9,0 9,1 9,2 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 61). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  10. 10,0 10,1 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 29f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  11. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 64f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH

Alfred und Elma Milotte[Bearbeiten]

Walt Disney Naturfilm-Klassiker[Bearbeiten]

Walt Disney Abenteuer-Klassiker[Bearbeiten]

analog zu Walt Disney Naturfilm-Klassiker

  • 20.000 Meilen unter dem Meer
  • Das Geheimnis der verwunschenen Höhle
  • Davy Crockett - König der Trapper
  • Der Sieg der Sternenkinder
  • Die Abenteuer des Kapitän Grant
  • Die Abenteuer von Huck Finn
  • Die Flucht zum Hexenberg
  • Die Schatzinsel
  • Insel am Ende der Welt
  • Käpten Blackbeards Spukkaschemme
  • Tom und Huck

Der Drache wider Willen (Film) / Walt Disneys Geheimnisse[Bearbeiten]

S. Barret McCormick und Ned Depinet von RKO betrachtete den Film als ein schwieriges Thema, da es sich beim Film im Grunde um eine Studio-Werbung handelt.[1]

Die Schatzinsel[Bearbeiten]

Die Schatzinsel hat mich schon als kleiner Junge fasziniert“, sagte Walt Disney über das Buch von Robert Louis Stevenson.[2] Den Klassiker hatte Disney bereits seit den 1930ern Jahren im Auge, konnte aber erst 1949 mit der Produktion anfangen.[3]

Viele der Arbeitsweisen von Disneys Zeichentrickfilmen wurden auch beim Live-Action-Film verwendet, darunter auch die Verwendung eines detaillierten Storyboards. Walt Disney verbrachte zusätzlich drei Monate mit dem Produktionsteam, um die Kamerabewegungen und -einstellungen festzulegen, ein Verfahren, welches heute als Pre-Viz weiter verbreitet ist.

Über 40 Matte-Paintings mussten von Peter Ellenshaw angefertigt werden, da der Großteil der Aufnahmen in den Denham-Studios in England gedreht wurden. Diese sorgten für die Illusion tropischer und maritimer Drehorte.[2]

Deep Canvas[Bearbeiten]

Deep Canvas ist eine 3D-Zeichen- und Rendering-Technik, die per Computer CGI-Hintergründe erzeugt, die aussehen wie traditionell analoge Gemälde.[4]

Die Technik bescherte Eric Daniels, George Katanics, Tasso Lappas und Chris Springfield von den Disney-Studios 2003 einen Technical Achievement Award für die Entwicklung.[5]

APT-Verfahren, CAPS System u.a.[Bearbeiten]

APT process https://en.wikipedia.org/wiki/Animation_photo_transfer_process

Disney used Xerox animation for the next 30 years, making The Sword in the Stone (1963), The Jungle Book (1967), The Aristocats (1970) and lastly The Little Mermaid (1989), which was Xeroxed with brown lines to give the animation a softer touch. The next film, Beauty and the Beast (1991), used a computer animation production system, or CAPS, replacing the Xerox method. This digital ink and paint system allowed artists to scan sketches into a computer and easily color in enclosed areas and touch up the overall drawing. This not only saved more money for the animation department but expanded digital tools for animators, making the film-creating process that much more flexible. While the style was eventually phased out early in the 21st century for computer-generated imagery (CGI), many Disney films, such as Hercules (1997) and Mulan (1998), were products of CAPS. - https://www.smithsonianmag.com/innovation/how-one-hundred-and-one-dalmatians-saved-disney-180977869/

https://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_animation

John Baxter[Bearbeiten]

Gattin Gretchen, Tochter Greer

Bruce C Steele[Bearbeiten]

Eltern Bill und Kaye Steele

Promisynchronisation[Bearbeiten]

„Als langjährig etablierte Stimme des Hauptdarstellers argumentierte Völz, die Kosten für eine Synchronisation stünden mit einem Anteil von 0,1 Prozent in keiner Relation zu den Ausgaben für Werbung, Marketing und Premierenfeiern eines solchen Blockbusters.[2] Zudem verwies er auf die vollständige Rechteabtretung der Synchronschauspieler und die gängigen Gagenzahlungen an prominente Sprecher in Animationsfilmen, die seine Forderung deutlich überböten.“ -> https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_V%C3%B6lz

Der königliche Doppelgänger[Bearbeiten]

Der Ländername ist im Englischen ein Wortspiel: Medioka spricht sich wie mediocre, also mittelmäßig. Der Comic ist eine direkte Parodie des historischen Schnulzenfilms „The Prisoner of Zenda“.[6]

Mickys Gast aus Afrika[Bearbeiten]

Zeitungsstrip vom 16. April 1940: Der Richter droht, Micky und Donnerstag in ein Konzentrationslager zu schicken. Die Textstelle wurde für die Wiederveröffentlichung 1942 und 1950 nicht geändert.[7]

Walt Before Mickey[Bearbeiten]

Robert Winkler Productions[Bearbeiten]

Streik in den Disney-Studios 1941[Bearbeiten]

„Disney Artists on strike.“ Foto vom 29. Mai 1941

Beim Streik in den Disney-Studios 1941 handelt es sich um eine Arbeitsniederlegung gewerkschaftlich organisierter Studio-Trickfilmzeichner der Walt-Disney-Studios, welche von 29. Mai fast vier Monate lang bis zum 21. September 1941 andauerte.[8]

Als Grund des Streikes wurde die ungerechte Bezahlung und Behandlung in den Studios genannt, die damals nicht Teil einer Gewerkschaft waren. Walt Disney kündigte nach der fünften Streikwoche viele der streikenden Trickfilmzeichner. Schließlich wurde Walt Disney überzeugt, die Gewerkschaft Screen Cartoonist's Guild (SCG) anzuerkennen und mit ihr einen Vertrag zu unterzeichnen, der neben anderen Zugeständnissen auch die Wiedereinstellung der gekündigten Trickfilmzeichner, sollten diese zurückkehren wollen.[8]

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Seit dem New Yorker Börsencrash im Oktober 1929 (dem „schwarzen Donnerstag“) begann die „Große Depression“ und somit die Weltwirtschaftskrise. Eine Spekulationsblase sorgte für den genannten Börsencrash, welcher dafür sorgte, dass die Banken in den USA weniger Kredite vergaben, die Konsumenten zögerlicher Geld ausgaben und durch den fehlenden Umsatz Unternehmen ihre Produktion drosseln und Arbeiter entlassen mussten. Bankanstürme destabilisierten das Bankensystem, was es noch schwieriger machte, an Kredite zu kommen. Eine Abwärtsspirale entstand. Vor der Wirtschaftskrise waren etwa neun Prozent der US-Amerikaner arbeitslos, durch die Krise stieg die Zahl auf 25 Prozent, also etwa 15 Millionen Menschen.[9] Franklin D. Roosevelt wies am 6. März 1933, zwei Tage nach seiner Amtsübernahme, alle Banken an, für vier Tage zu schließen (Bank Holiday), damit geprüft werden konnte, welche Banken durch staatliche Kreditvergabe gerettet werden konnten und welche für immer schließen mussten.[10] So wurde mit den Banken schließlich auch die Brücke zwischen den Investoren an der Wall Street und den großen Hollywood-Filmstudios gekappt und es kam in vielen Studios zu Gehaltskürzungen und Entlassungen. Es kam zu einer massiven gewerkschaftlichen Organisierung in Hollywood, zu Protesten, Streiken und weiteren Entlassungen.[11]

Screen Cartoonist's Guild[Bearbeiten]

Hollywoods Trickfilmzeichner waren ursprünglich in der 1914 gegründeten Gewerkschaft International Alliance of Theatrical Stage Employees organisiert. Es kam zu vergeblichen Versuchen in Hollywood, eine eigene Gewerkschaft für Trickfilmzeichner zu gründen, unter anderem 1925 mit den Associated Animators von Bill Nolan und eine weitere Gewerkschaft 1932 von Grim Natwick, Shamus Culhane und Al Eugster. In New York sah es für die Gewerkschaften besser aus: Bill Littlejohn gründete zusammen mit Hicks Lokey, John McManus und Jim Tyer die Unemployed Artists Association (UAA), welche unter Roosevelt zur Commercial Artists and Designers Union (CADU) und danach zur Animated Motion Picture Worker's Union (AMPWU) wurde, einer der beiden großen Gewerkschaften für Trickfilmzeichner.[11]

Die zweite wurde 1938 nach dem Streik in den Fleischer-Studios ein Jahr zuvor gegründet, die Screen Cartoonist's Guild (SCG). Bis 1941 konnte Herbert Sorrell, der Präsident der SCG, Verträge mit allen großen Trickfilmstudios bis auf die Walt Disney Studios und Leon Schlesinger Productions abschließen,[8] welche den Trickfilmzeichnern ein höheres und sicheres Gehalt sicherte.[11] 1941 wurde in Leon Schlesingers Studio gestreikt, weshalb er die Gewerkschafter ausschließen wollte. Nach sechs Tagen gab Schlesinger den Bitten der SCG nach und schloss mit ihnen einen Vertrag. Der Vorfall wurde der „Looney Tune Lockout“ genannt.[12] Bei der Unterzeichnung soll Schlesinger angeblich gefragt haben: „Was ist mit Disney?“ („What about Disney“)[13]

Was ist mit Disney?[Bearbeiten]

Die Trickfilmzeichner der Walt Disney Studios konnten ohne Stechuhr arbeiten[14] und hatten mitunter die beste Bezahlung und die besten Arbeitsbedingungen der Branche,[8] doch die gute Bezahlung war ungleichmäßig verteilt und Überstunden sowie Sonntagsarbeit wurden zur Regel statt zur Ausnahme.[15]

20 Prozent des Profits der Cartoons wurden ursprünglich an die Angestellten ausgezahlt, doch diese Prämie wurde mit der Veröffentlichung von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ nur ausgewählten Mitarbeitern zuteil.[8]

Die flache Hierarchie vor dem Erfolg von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ wurde mit dem Umzug in die Burbanker Studios durch ein strenges Hierarchie-System ersetzt, bei dem die Angestellten nur Zugang zum Restaurant, zur Sporthalle und zum Dampfbad hatten, während die Cheftrickfilmzeichner und -autoren größere Büros[8] mit Zugang zu eigenen Parkplätzen, Kinoplätzen und dem Fitnessstudio des Studios namens „Penthouse Club“ bekamen.[15] Die einzelnen Abteilungen waren nun in je eigenen Gebäuden, deren Trennung von der Verwaltung streng überwacht wurde.[8] Walt Disneys Büro war nun auf einem ganz anderen Stockwerk im Produktionsflügel, was die Distanz zu den Mitarbeitern nur verstärkte.[16] Die einzigen Mitarbeiter, die Disney zu Gesicht bekamen, arbeiteten abends oder am Wochenende Überstunden, denn dann ging Disney um die leeren Tische umher, um zu sehen, was seine Mitarbeiter taten.[13]

Die Bezahlung der Studio-Mitarbeiter war unübersichtlich. Hochrangige Trickfilmzeichner wie Disneys Nine Old Men wurden sehr gut bezahlt, doch viele andere Mitarbeiter verdienten weniger, als sie an Arbeitslosengeld bekämen, darunter die ink and paint girls, Techniker und Einstiegs-Trickfilmzeichner.[16] Einige Trickfilmzeichner verdienten bis zu 300 US-Dollar pro Woche, andere nur 12 bis 20 US-Dollar,[8] die ink and paint girls machten je nach Job unterschiedlich wenig Geld: Die Painter bekamen 16 US-Dollar und die Inker 16 US-Dollar die Woche.[15] Bei Paramount bekam man für den Job des Painters 35 US-Dollar die Woche.[17] Ein Zwischenphasenzeichner verdiente bei Disney 22,50 US-Dollar die Woche, während er für dieselbe Arbeit in den Fleischer-Studios 28 US-Dollar bekäme.[18] Trickfilmzeichner Art Babbitt erlebte, wie ein ink and paint girl in Ohnmacht fiel, weil sie auf Mahlzeiten verzichtete, um mehr Geld für ihre Familie zu sparen. Gerüchte gingen herum, dass das Personal in der Story-, Design- und Werbe-Abteilung durch talentierte Frauen ersetzt würden, da reine Frauenabteilungen wie Ink And Paint ein niedrigeres Gehalt bekamen. Walt Disney dementierte diese Gerüchte in einer Rede im Februar 1941.[15] Disney zahlte, nachdem er ein Buch über Psychologie las, an Zeichner mit „außergewöhnlicher Leistung“ eine „Gehaltsanpassung“, zum Beispiel gab es für Gags und Innovationen einen Bonus oder Disney gab Aktien aus, was zusätzlich für Unmut und Neid unter den Mitarbeitern sorgte.[16] Diejenigen, die seiner Meinung nach seine Erwartungen nicht erfüllten, bekamen nichts, aber er sagte, wenn sie sich verbesserten, bekämen sie einen Bonus für den nächsten Cartoon oder Film.[19] Disney-Trickfilmzeichner Willis Pyle fasste es zusammen: „Es gab keine Logik und keinen Grund, warum die Jungs so bezahlt wurden. Es konnte sein, dass man neben einem Mann saß, der das Gleiche machte wie man selbst, und man bekam 20 Dollar mehr oder weniger pro Woche als er.“[8]

Disney sträubte sich davor, die Trickfilmzeichner in den jeweiligen Cartoons namentlich zu nennen, während es bei Filmen der Konkurrenz längst gang und gäbe war, die Verantwortlichen anzugeben. Ohne diese Angaben wurde es auch schwieriger für Trickfilmzeichner, sich anderswo um einen Job umzuschauen.[16] Wenn es öffentliche Preise und Anerkennung gab, wurden diese nur an Walt Disney vergeben. Als zum Beispiel der Cartoon „Die drei kleinen Schweinchen“ 1934 den Oscar für den besten Cartoon bekam, nahm Disney diesen an. Der für den Cartoon verantwortliche Regisseur Burton Gillett verließ noch im selben Jahr die Disney-Studios.[20]

Zudem sorgten die finanziellen Misserfolge von „Pinocchio“ und „Fantasia“ 1940 durch den Wegfall des europäischen Marks zu Entlassungen, welche ebenfalls für Unruhen unter Disneys Mitarbeitern sorgte.[8] Die Studios versuchten die fehlenden Einnahmen der beiden Meisterwerke zu kompensieren, indem sie an Kinobesitzer appellierten, mehr von den Disney-Cartoons zu spielen.[21][22]

Federation of Screen Cartoonists[Bearbeiten]

Willie Bioff war ein Mitglied der Bande des Gangsters Al Capone und der Westküsten-Chef der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE). Die IATSE war 1937 Hollywoods größte und korrupteste Gewerkschaft und laut Branchenblatt Variety war es „ein offenes Geheimnis“, dass IATSE regelmäßig ganze Abteilungen eines Studios unter Vertrag nahm, um ihnen dann mit einem Streik zu drohen, sollten die Studios ihm nicht Schmiergeld zahlen.[23]

Trickfilmzeichner Art Babbitt wurde im Dezember 1937 von Dave Hilberman auf einen Artikel im „Time Magazine“ über Bioffs Methoden und seinen korrupten Einfluss auf die Filmindustrie aufmerksam gemacht. Von Bill Garity erfuhr Babbitt, dass eine IATSE-Gruppe bereits das Studio besuchte, und dass er der Gruppe besser zuvorkomme.[24] Babbitt beriet sich mit Roy O. Disney, der ihn wiederum zu Disneys Disney-Vizepräsidenten und Chefjuristen Gunther Lessing schickte.[23] Zusammen mit Lessing gründete Babbitt eine vom Unternehmen gesponserte Gewerkschaft, die Federation of Screen Cartoonists (FSC),[25] welche laut Lessing genau ihren Zwecken diente. Babbitt lud zum ersten Treffen der Gewerkschaft 35 Kollegen ein, darunter Hal Adelquist, Norm Ferguson, Fred Moore, Woolie Reitherman und Frank Thomas. Zusammen mit Lessing erklärte er den Sinn der Gewerkschaft, die immer mehr an Mitgliedern gewann. Babbitt wurde zum Vorsitzenden gewählt.[24] Um die Gefahr durch IATSE fürs Studio komplett auszuschließen, wandte sich Babbitt an das National Labor Relations Board (NLRB), wo ihm die Bedingungen genannt wurden, welche die FSC erfüllen muss, um vom NLRB als einzige Gewerkschaft der Disney-Studios anerkannt zu werden:

  • eine eigene Satzung
  • ein Präsident
  • ein gewählter Vorstand
  • Forderungskatalog
  • die Mitgliedschaft der Mehrheit der Disney-Mitarbeiter
  • Anerkennung des Unternehmens als alleinige Verhandlungsorganisation der Beschäftigten

Babbitt erfuhr, dass die FSC-Treffen außerhalb der Arbeitszeit und nicht auf dem Firmengrundstück stattfinden dürfen, weshalb er das erste rechtmäßige Treffen bei sich zuhause plante.[23] Mit der Unterstützung des Anwalts Leonard Janofsky entwickelten sie ein Konzept. Beim ersten Treffen war auch Lessing eingeladen, doch als einer der Firmenleiter durfte er laut Janofsky nicht teilnehmen.[24] Die FSC lud zu einer Mitarbeiterversammlung ein, wo er Sinn und Satzung der Gewerkschaft erklärte. Babbitt wurde zum Präsidenten der FSC gewählt,[26] und zusammen erarbeiteten sie ein Programm, ihren Forderungskatalog, der auch im ersten Bulletin der FSC vom 7. März 1938 vorgestellt wurde:[27]

  1. Höhere Löhne für die unteren Gehaltsgruppen.
  2. Eine Vierzig-Stunden-Fünftage-Woche.
  3. Im Falle einer Entlassung eine Kündigungsfrist von zwei Wochen oder eine Vergütung von zwei Wochen für Personen, die länger als ein Jahr im Studio beschäftigt sind. Eine einwöchige Kündigungsfrist oder eine einwöchige Vergütung für Personen, die weniger als ein Jahr beschäftigt sind.
  4. Die Verhinderung einer Untersuchung von außen, sei es durch die Produzentenvereinigung, die IATSE oder andere, die in die Rechte des Arbeitnehmers eingreifen.
  5. Eine festgelegte Ausbildungszeit, die je nach Bedarf der verschiedenen Abteilungen variiert.
  6. Das Check-off-System, abhängig von der Zustimmung unserer Mitglieder. Hierbei handelt es sich um eine Vereinbarung mit dem Studio, wonach die Mitgliedsbeiträge vom Gehalt unserer Mitglieder abgezogen und der Federation of Screen Cartoonists gutgeschrieben würden. Diese Methode würde unser derzeitiges Sammelsystem überflüssig machen.
  7. Das Recht, die Anschlagtafeln der Firma für die Veröffentlichung von Mitteilungen über unsere Federation zu nutzen.
  8. Anerkennung eines Beschwerdeausschusses durch den Arbeitgeber, der Ungerechtigkeiten, die unsere Mitglieder erlitten haben, anhören, beurteilen und korrigieren kann.

Babbitt hoffte, mit der FSC den Versuch des berüchtigten Mafia-Mitglieds Willie Bioff, eine Gewerkschaft zu gründen, zu verhindern. Doch bald bemerkte Babbitt, dass die gelbe Gewerkschaft nur von Disney-Vizepräsidenten Lessing gegründet wurde, um neben einer potentiellen Gewerkschaft von Bioff auch die Gründung einer legitimen Gewerkschaft zu unterbinden.[15] Die FSC hatte keine Verbindungen zu anderen Gewerkschaften[25] und Babbitt war trotz seiner hohen Stellung in der FSC frustriert, dass er die geplanten Veränderungen nicht bewirken konnte.[8] Am 22. Juli 1939 ernannte das National Labor Relations Board die FSC zur einzigen Gewerkschaft für Walt Disney Productions,[23] Tagungen fanden in Babbitts Haus statt. Neue Funktionäre der FSC wurden im Herbst 1939 gewählt, Bill Roberts wurde zum neuen Präsidenten der FSC mit Babbitt als Vizepräsidenten.[26] Ein Treffen des Verhandlungsausschusses der FSC mit Roy O. Disney fand im Oktober statt, bei dem ein Vertrag ausgehandelt werden sollte. Von der FSC geplant war eine kleine Lohnerhöhung für die „Ink And Paint“-Abteilung, welche mit 16 bis 18 US-Dollar pro Woche zu den am schlechtesten bezahlten in der Branche gehörten. Roy Disney hörte sich die Vorschläge an, erwiderte aber kopfschüttelnd, er habe „keine Verwendung für Gewerkschaften“. Die vom National Labor Relations Board als einzige Gewerkschaft der Disney-Studios gewählte FSC war ohne Vertrag machtlos. Der Verhandlungsausschuss stimmte dafür, die FSC zu schließen.[23]



Babbitt wusste nicht, dass es sich bei der von Walt Disney geduldeten FSC um eine gelbe Gewerkschaft handelt, die von einem Firmenmitarbeiter statt einem unabhängigen Dritten geleitet wird, die Firma finanziell und moralisch unterstützt und deshalb nicht alle Möglichkeiten einer Gewerkschaft ausnutzt. Zum Beispiel wird in gelben Gewerkschaft kaum gestreikt, was bei Verhandlungen ein großes Druckmittel nimmt.[28]



Der große weiße Vogel (Arbeitstitel)[Bearbeiten]

Am 11. Dezember 1940 riefen Walt Disney und Gunther Lessing das ehemalige Verhandlungsausschuss der Federation of Screen Cartoonists (FSC) wieder zusammen, bestehend aus Babbitt und vier anderen Mitarbeitern. Disney präsentierte ihnen ein Schreiben der Screen Cartoonist's Guild (SCG) mit der Behauptung, dass die SCG die Mehrheit der Disney-Mitarbeiter vertrete und dass Disney deshalb einen Vertrag mit der SCG unterschreiben solle. Die fünf vom FSC-Verhandlungsausschuss sollen die FSC wiederbeleben und populärer unter den Mitarbeitern machen, um „die Sache zu beenden“. Im darauf folgenden Treffen des Verhandlungsausschusses beschloss Babbitt, nicht mehr auf Disneys Unterschrift unter dem FSC-Vertrag zu warten, sondern aus der FSC auszutreten und der SCG beizutreten.[23]

Die SCG wandte sich mit Flugblättern an Disney-Mitarbeiter und bot ab dem 16. Januar 1941 regelmäßige Informationsveranstaltungen im nahe gelegenen Hollywood Knickerbocker Hotel an,[26] bei der sich SCG-Präsident Sorrell die Beschwerden der Disney-Mitarbeiter anhören konnte.[8] SCG-Anwalt George E. Bodle kontaktierte schon vorher das National Labor Relations Board mit der Petition, die Disney-Zeichner repräsentieren zu können.[29] Carl Barks, der bei einem dieser Informationsveranstaltungen beisaß, zeigte sich verwundert über Melvin Douglas' Aufforderung, dass die USA sich in den Krieg in Europa einmischen sollte, was nichts mit der Arbeit in den Studios zu tun habe.[14] Erst mit dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 mischte sich USA in den zweiten Weltkrieg ein.[30]

Gemeinsam wurde auf den Informationsveranstaltungen eine gewerkschaftliche Organisation geplant.[8] Die Gewerkschaft Moving Pictures Painters Local empfahl den Disney-Zeichnern, einem relativ niedrigen Mindestlohn für eine 40-Stunden-Woche festzulegen, dafür aber bei den Überstunden mehr zu verlangen.[29] Viele unzufriedene Trickfilmzeichner traten der SCG bei, darunter auch FSC-Vizepräsident Art Babbitt,[8] wo er im März den Vorsitz von Local 852, der Disney-Einheit der SCG, übernahm.[23] Sorrell, Babbitt und Bill Littlejohn wandten sich an Walt Disney und forderten ihn auf, sein Studio gewerkschaftlich zu organisieren, was Disney ablehnte.[8] Sorrells Drohung, dass es ohne Unterzeichnung der Gehaltsvereinbarung mit der Gewerkschaft zu einem Streik käme, entgegnete Disney, dass Sorrell darüber erst Mal das National Labor Relations Board abstimmen lassen solle. Damit spielte er auf eine der vorherigen von Sorrell geleiteten Abstimmungen an, die dieser verlor.[19] Laut Sorrell war dies das erste und einzige Treffen mit Walt Disney selbst, alle anderen liefen über Disney-Vizepräsident und Chefjurist Gunther Lessing.[31] Damit sich die hauseigene Gewerkschaft gegen die Bedrohung der SCG behaupten konnte, führte FSC-Anwalt Anthony O'Rourke eine „impartial machine“ ein, also ein garantiertes Unparteilichkeitssystem. Im selben Bulletin, welches die Disney-Mitarbeiter informierte und an die nächste Donnerstagssitzung am 30. Januar 1941 erinnerte, wurde auch daran erinnert, dass die FSC rechtmäßig zur einzigen Gewerkschaft der Disney Company ernannt wurde.[26] Mit Überschriften wie „Leiste deinen Beitrag“ („Do your share“) verschärfte sich der Tonfall der FSC-Mitgliedsanträge, zu denen auch ein neuer Punkt hinzugefügt wurde:

„I hereby revoke the authority given to the Screen Cartoon Guild to represent me as bargaining agent for Walt Disney Productions, Ltd.[26][25]
„Ich widerrufe hiermit die der Screen Cartoon Guild erteilte Vollmacht, mich als Verhandlungsführer für Walt Disney Productions, Ltd. zu vertreten.“

Walt Disney versammelte im Februar 1941 alle seine 1.200 Mitarbeiter im Auditorium zu einer Rede:[32]

„In den 20 Jahren, die ich in diesem Geschäft verbracht habe, habe ich viele Stürme überstanden. Es war alles andere als ein leichter Weg. Es erforderte eine Menge Arbeit, Kampf, Entschlossenheit, Kompetenz, Vertrauen und vor allem Selbstlosigkeit. Manche Leute denken, dass es bei uns einen Klassenunterschied gibt. Sie fragen sich, warum manche Menschen bessere Plätze im Theater bekommen als andere. Sie fragen sich, warum manche Männer einen Parkplatz bekommen und andere nicht. Ich war immer der Meinung und werde immer der Meinung sein, dass die Männer, die am meisten zur Organisation beitragen, allein schon aus Respekt einige Privilegien genießen sollten. Meine erste Empfehlung an Sie alle lautet: Kehrt vor eurer eigenen Haustür, ihr können nichts erreichen, wenn ihr herumsitzt und darauf wartet, dass man euch alles sagt. Wenn ihr nicht so vorankommt, wie ihr solltet, dann tut etwas dagegen, anstatt zu meckern und zu knurren.“[8]

Walt Disneys Rede sorgte für weitere SCG-Mitgliedschaften.[8]

Die SCG reichte Anfang Februar eine Beschwerde wegen unlauteren Arbeitspraktiken der Disney-Studios beim National Labor Relations Board ein, da die dortige Gewerkschaft FSC eine gelbe Gewerkschaft wäre. Sollte diese nicht aufgelöst werden, würden die Filme und Cartoons der Studios auf der unfair list landen, gegen deren Ausstrahlung vor den Kinos protestiert wird.[33] Als Babbitt am 25. Februar Gewerkschaftsführer wurde,[34] erreichten die Spannungen zwischen Walt Disney und Babbitt ihren Höhepunkt.[8] Anfang März wurden nach der Drohung der SCG die Disney-Studios auf die unfair list gesetzt,[35] Ende März folgte ein weiteres Treffen von Sorrell im Namen der American Federation of Labor mit Lessing, um in den Disney-Studios eine legale Gewerkschaft einzusetzen.[36] Seit dem 29. Mai wechselte infolgedessen das Disney-Studio auf 40-Stunden-5-Tage-Wochen, um den Unterschied von Mitarbeitern mit einer 40-Stunden-Woche und denen mit einer 44-Stunden-Woche zu entfernen. Ehemalige 44-Stunden-Mitarbeiter bemerkten dies durch eine Lohnkürzung von zehn bis fünfzehn Prozent. Einer der Ansichten zu dieser Änderung kam von den Gewerkschafts-Leitern, welche vermuteten, dass die Studios die Löhne kürzten, um bei Verhandlungen mit der SCG eine niedrigere Ausgangslage zu haben und so Geld zu sparen.[37] Am 15. April kam es beim National Labor Relations Board zum Verfahren gegen die Disney Studios wegen ihrer Leitung einer gelben Gewerkschaft.[38] Die Verhandlungen von Sorrell im Namen der American Federation of Labor mit Lessing am selben Tag ließen Gewerkschaftsmitglieder mit dem Gefühl zurück, dass Lessing nur auf Zeit spiele.[39] Ende April einigten sich Lessing und Sorrell auf einen vorübergehenden Waffenstillstand, während sich das Studio über die verschiedenen Gewerkschaften informiert. Dazu engagierten sie Walter Spreckels, den ehemaligen NLRB-Regionaldirektor für Los Angeles, als Berater.[40] Die Federation of Screen Cartoonists wurde auf Anordnung des National Labor Relations Boards am 20. Mai 1941 aufgelöst.[25][41]

Disney entließ am 28. Mai 1941 Babbitt mit 16 weiteren Mitarbeitern, welche Mitglieder der SCG waren,[8] eine klare Verletzung des amerikanischen Bundesarbeitsrechts.[13]

Streik[Bearbeiten]

Schon in den ersten Flyern der Screen Cartoonist's Guild wurde auf die Möglichkeit eines Streikes hingewiesen:

„Die Satzung der Guild sieht vor, dass ein Studio nur dann zum Streik aufgerufen werden darf, wenn ‚eine Mehrheit der Mitglieder jeder beteiligten Einheit der Gilde in geheimer Abstimmung dem Streik zugestimmt hat‘.“
„The Constitution of the Guild provides that no studio shall be called on strike unless ‚a majority of the members of each unit of the Guild involved shall have voted approval of said strike by secret ballot.‘“[26]

SCG-Präsident Herbert Sorrell wünschte sich zum Zeitpunkt der Entlassungen mehr Zeit, um die Disney-Mitarbeiter zu organisieren, und empfahl deswegen noch keinen Streik. Dennoch gab es direkt am nächsten Tag nach den Entlassungen einen Streik von mehr als 200 Studio-Mitarbeitern, angeführt von Sorrell.[31] In der Disney-Biografie „Mein Vater Walt Disney“ wird der Streik nur mit sieben Sätzen nebenbei angesprochen: „Im Sommer 1941 brach ein Streik im Disney-Studio aus, der besonders hart geführt wurde, da es in Hollywood zwei miteinander rivalisierende Gewerkschaften gab, die es beide auf die Belegschaft des Studios abgesehen hatten.“[42] Eine der Gewerkschaften war die firmeneigene Federation of Screen Cartoonists, eine andere die Screen Cartoonist's Guild. Vor dem Streik befolgte Walt Disney keiner der Forderungen der beiden Gewerkschaften. Die FSC wurde Mitte Mai durch ein Abkommen mit dem National Labor Relations Board wieder aufgelöst,[41] doch laut einem Artikel in der Juni-Ausgabe von der Gewerkschafts-Zeitung „The Screen Actor Magazine“ wurde die FSC nur durch die American Society of Screen Cartoonists ersetzt, welche dieselben Funktionäre und dieselbe Postadresse habe wie die FSC.[43] Es war auch FSC-Funktionär Gunther Lessing, Disney-Vizepräsident und Chefjurist, der Walt Disney empfahl, hart gegen die Streikenden durchzugreifen, statt zu verhandeln.[31] Zu den letztendlichen Verhandlungen kamen auch Verhandlungen der Disney-Studios mit der Gewerkschaft IATSE ans Licht.

Für ein Meeting zwischen Sorrell und Lessing am 9. Juni wurde von Lessing als Vermittler Harold V. Smith, Vorsitzender von IATSE, eingeladen.[44] Eine Woche später glaubten die Vermittler an eine zeitnahe Einigung, da die Forderungen beider Seiten fast überein stimmten: Die Trickfilmzeichner forderten das volle Gehalt nach Gewerkschaftsnorm und die Wiedereinstellung aller Mitarbeiter, die seit dem 15. Mai gekündigt wurden. Die Disney-Studios boten 80 bis 90 Prozent des Gehalts nach Gewerkschaftsnorm sowie die Wiedereinstellung aller Mitarbeiter bis auf Art Babbitt.[45] Eine Woche später wurde auf der Seite der Studios auch die Möglichkeit, SCG als Gewerkschaft zuzulassen, eingeräumt, sollte diese in einer geheimen Wahl der Mitarbeiter dafür auserkoren werden.[46] Anfang Juli

Nach der fünften Streikwoche kündigte Walt Disney viele der streikenden Trickfilmzeichner.[8]

Da das Studio zu dem Zeitpunkt an „Dumbo“ arbeitete, wurde darin eine Szene eingebaut, in der die streikenden Mitarbeiter als Clowns dargestellt wurden, welche mehr Geld von ihrem Boss bekommen wollen.[8] Im Film singen sie

„Oh, we're gonna hit the big boss for a raise!
Yes, we're gonna hit the big boss for a raise!
Oh, we're gonna get more money
'cause we know that we're funny
We're gonna hit the big boss for a raise!“[47][48][49]

Der Streik war ein Medienereignis. Ihre künstlerischen Schilder zeigten Humor und Disney-Figuren,[8] die Schilder zeigten unter anderem die Sprüche „Disney Unfair!“, „One Genius Vs. 600 Guinea Pigs“ (sinngemäß „Ein Genie gegen 600 Versuchskaninchen“), „We Had No Scabs At Schlesingers“ („Bei [Leon] Schlesinger [Productions] hatten wir keine Streikbrecher“), „Leonardo, Michelangelo And Titian Were Union Men“ („Leonardo [da Vinci], Michelangelo und Tizian waren bei der Gewerkschaft“) und ein Bild von Pluto mit dem Titel „I'd Rather Be A Dog Than A Scab!“ („Ich wäre lieber ein Hund als ein Streikbrecher“)[13] Schilder referierten The Reluctant Dragon („Der Drache wider Willen“) und Happy Valley (später umbenannt in „Micky und die Bohnenranke“ aus „Fröhlich, Frei, Spaß dabei“).[19] Stadtexterne Polizisten versuchten, die Streikenden vom Grundstück der Disney-Studios fern zu halten, doch die Polizei von Burbank unterstützte Herbert Sorrell darin, dass die Mitarbeiter der Disney-Studios während des Streiks auch auf deren Grundstück durften.[31] Das Hauptquartier der streikenden Trickfilmzeichner bestand aus sechs Campingzelten und einer improvisierten Küche, die etwas abseits der Disney-Studios ein Lager abgrenzten. Dort besprachen sich die Streikenden, planten ihr weiteres Vorgehen und betrieben eine Suppenküche mit drei Mahlzeiten am Tag. Durch das Lager war es möglich, den Streikmarsch 24 Stunden am Tag aufrecht zu erhalten, pro Person wurden an abwechselnden Tagen zwei Stunden zugeteilt.[43]

Dank der gemeinsamen Gewerkschaft boten Trickfilmzeichner anderer Studios wie den Leon Schlesinger Productions den Streikenden ihre Unterstützung an,[8] auch Trickfilmzeichner von Warner Bros., darunter Chuck Jones, stellten ihre Autos zur Verfügung, um eine Autokolonne um das Disney-Studio zu bilden.[19] Jones und andere Trickfilmzeichner von Schlesinger marschierten mittwochs mit, im Stil der Französischen Revolution gekleidet und eine Guillotinen-Attrappe tragend, in der Guillotine war eine nach Disneys Anwalt Gunther Lessing gestaltete, geköpfte Puppe.[31] Als das Gerücht aufkam, dass bezahlte Schläger die Streikenden verprügeln sollten, stellte SCG-Präsident Herbert Sorrell eine Gruppe Lockheed-Flugzeugmechaniker auf, die mit Schraubenschlüsseln bewaffnet den Streik bewachten.[31] Auch andere Gewerkschaften standen den Mitarbeitern bei: Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter von Technicolor, Williams und Pathé weigerten sich, Disney-Filme und -Cartoons zu bearbeiten.[43][50] RKO drohte damit, Disney-Veröffentlichungen zu blockieren.[15] Die Verbraucherschutzorganisation League of Women Shoppers organisierte Streiks an Kinos, in denen Disney-Filme und -Cartoons gezeigt wurden. Die Disney-Streikenden erstellten auch Schilder für andere Streiks, unter anderem für den Streik bei North American Aviation in Los Angeles.[43] Die Zeitung Los Angeles Daily News setzte ihren Abdruck der Donald-Duck-Zeitungsstrips aus, nachdem die örtliche Zeitungs-Gewerkschaft die Redaktion darauf hinwies, dass ihre Gewerkschafts-Mitglieder nicht verpflichtet werden dürfen, die Arbeit von bestreikten Betrieben zu übernehmen.[44]

„The Screen Actor Magazine“ berichtete, dass nach den Trickfilmzeichnern auch die Filmeditoren streikten und inzwischen 16 Berufe brach lägen. Trotz Walt Disneys Aussagen, dass die Produktion aufrecht erhalten werde, stünde diese still.[43] Laut Carl Barks streikten nur die Trickfilmzeichner und Zwischenphasenzeichner, das Story-Abteilung hingegen, in dem er arbeitete, habe nicht gestreikt.[14] Bill Melendez war verwundert, dass viele der „Ink And Paint“-Frauen nicht mit streikten.[51]

Laut demselben Artikel im „The Screen Actor Magazine“ wurde Walt Disney fünfmal eine Überprüfung und zweimal eine Betriebswahl angeboten, doch das Studio weiche den Angeboten aus.[43] Am 13. Juni beschimpfte Babbitt während des Streiks Walt Disney, der in seinem Wagen den Streikenden zuwinkte. Disney soll dadurch so wütend geworden sein, dass er mit geballten Fäusten auf Babbitt losging und von der Polizei aufgehalten werden musste.[19][31][52] Einem Zeitungskolumnisten sagte Walt Disney, er sei „davon überzeugt, dass dieser ganze Schlamassel von den Kommunisten inspiriert und geleitet wurde“ und dass „ich zutiefst angewidert bin und gerne aufhören würde und versuchen würde, mich in einem anderen Geschäft zu etablieren, wenn es nicht die loyalen Leute gäbe, die an mich glauben“.[31]

Walt Disney schaltete in der Branchenzeitung Daily Variety eine Anzeige mit dem Text:

„Ich bin der Meinung, dass ihr über die wahren Hintergründe des Streiks im Studio irregeführt und falsch informiert worden seid. Ich bin fest davon überzeugt, dass kommunistische Bewegung, Führung und Aktivität zu diesem Streik geführt und euch dazu gebracht haben, diese faire und gerechte Lösung abzulehnen. Ich wende mich auf diese Weise an euch, weil ich keine andere Möglichkeit habe, euch zu erreichen.“
„I believe that you have been misled an misinformed about the real issues underlying the strike at the studio. I am positively convinced that communistic agitation, leadership and activities have brought about this strike, and has persuaded you to reject this fair and equitable settlement. I adress you in this manner because I have no other means of reaching you.“[53][54]

Die Vorwürfe der kommunistischen Bewegung zielte auf Sorrell ab, der bereits wegen Kommunismus angeklagt wurde.[55]

Als Antwort schaltete die Gegenseite eine Daily Variety-Anzeige:

„Lieber Walt: Willie Bioff ist nicht unser Pächter. Legt unseren gewählten Führern deine Bedingungen vor, damit sie uns vorgelegt werden können und es keine Schwierigkeiten geben sollte, unsere Differenzen schnell beizulegen. Deine streikenden Mitarbeiter.“
„Dear Walt: Willie Bioff is not our leaser. Present your terms to our elected leaders, so that they may be submitted to us and there should be no difficulty in quickly settling our differences. Your Striking Employes.“[21][54]

Die Verbindung zu Bioff kam nicht von ungefähr: IATSE-Demonstrationen fanden vor den Kinos statt, in denen „Fantasia“ und „Drache wider Willen“ vorgeführt wurden. Diese Demonstranten bestritten aber jede Verbindung zu Bioff.[54]

Der Streik trennte Disneys Belegschaft entzwei. Der assistierende Trickfilmzeichner Hank Ketcham streikte, während sein Mitbewohner Dick Kinney durch den hohen Posten seines Bruders, Regisseur Jack Kinney, zu Disney hielt und weiterarbeitete. Kinney setzte bei der Fahrt zur Arbeit Ketcham immer etwas abseits ab. Doch bald wurde der Tonfall der Streikenden gewalttätiger und Ketcham entschloss, sie zu verlassen und zur Arbeit zurück zu kehren. Dafür wurde er als „King of Finks“ verschrien, als König der Nieten.[13] Unter Sorrell wurden während des Streiks Autoreifen aufgeschlitzt und die Löhne von Studioboten als die der Trickfilmzeichner ausgegeben.[15]

Oft wird Gunther Lessing als Grund für die Eskalation genannt. Babbitt und Lessing gründeten die Federation of Screen Cartoonists, bei der Babbitts Programm nie umgesetzt werden konnte. Nach dem ersten Treffen der Screen Cartoonist's Guild mit Walt Disney lief jede Kommunikation nur noch über Lessing, der Disney nach Streikbeginn empfahl, hart durchzugreifen. Schlichtungsversuche der Regierung lehnte er ohne Wissen der Geldgeber der Firma ab.[56] „Walt war ein netter Kerl“, so Ward Kimball. „Er war in seine Zeichentrickfilme und Animationen vertieft, also verließ er sich auf das, was Gunther Lessing ihm [über die Gewerkschaft] erzählte, und Gunther Lessing war ein gewaltiger Lügner.“[15] Lessing war auch Anti-Kommunist und überzeugte laut Maurice Rapf Walt Disney, dass der Streik kommunistisch inspiriert sei.[57]

Good Will Tour[Bearbeiten]

Im Frühjahr 1941 bat der Leiter des "Office of Coordinator of Inter-American Affairs" (OCIAA) Nelson Rockefeller Walt Disney um eine Reise durch Südamerika, um die dortigen Menschen trotz wachsenden Einfluss der Nazis auf der Seite der USA zu wissen.[58] Eine solche Reise, um die Wogen zwischen verschiedenen Ländern und/oder Menschen zu glätten, nennt man im Englischen „Goodwill tour“.[59] Die US-Regierung hatte schon vor Disney aus diesem Grund mehrere US-Botschafter nach Südamerika geschickt, doch nicht mit dem erhofften Ergebnis. Walt Disney lehnte das Angebot erst ab mit der Begründung, er wäre nicht gut darin, nur Hände zu schütteln. Erst der Vorschlag, die Tour stattdessen als Recherche-Reise für seine Filme zu betrachten, sowie die Aussicht, dass die Regierung die Reise bezahlen würde, reizte ihn. Ende Juli plante er bereits sein Gepäck, obwohl der Vertrag erst Anfang August unterschrieben wurde.[58]

„Nun hinderte ihn nur noch der anhaltende Streik an der Abreise“, so heißt es in „Mein Vater Walt Disney“.[58] SCG-Geschäftsvertreter Bill Pomerance erhielt noch vor Disneys Abreise über die National Maritime Union Informationen über Gewerkschaftsführer in den Städten, die auf Disneys Reiseroute lagen. Pomerance kontaktierte daraufhin das Außenministerium, um es über südamerikanische Streikposten gegen Walt Disney und seine Filme zu informieren und forderte, dass die Disney-Studios erst die amerikanischen Standards für eine faire Behandlung der Arbeitnehmer einhalten solle, damit Walt Disney seinem neuen Posten als US-Botschafter gerecht werde.[60]

Daraufhin wurden beide Seiten zum US Conciliation Service nach Washington eingeladen, damit ein Bundesvermittler den Konflikt schlichten konnte.[61][54] Während der Schlichtung war von besonderen Interesse, dass die Disney-Studios Willie Bioff eine geschlossene Betriebsvereinbarung anbot, diese aber nicht vorzeigen wolle. Zur Verweigerung der Disney-Studios sagte Art Babbitt damals:

„Die US-Regierung forderte Walt Disney Productions und die Gewerkschaft auf. Im nationalen Interesse sollten sie ihren Streit einem Bundesschiedsgericht unterbreiten. Wir haben akzeptiert. Nimmt man den Wortlaut heraus, ist die Antwort des Unternehmens eine Ablehnung. Das Interesse des Unternehmens ist in den Augen von Walt Disney offensichtlich höher als das nationale Interesse. Das Unternehmen hat deutlich gemacht, dass es lieber mit Willie Bioff, einem in Verruf geratenen Gewerkschaftsbetrüger, verhandeln würde als mit seiner eigenen Regierung. Wir haben keine Angst vor den Ergebnissen einer unparteiischen Untersuchung unseres Streits. Wenn Walt Disney und Gunther Lessing (sein Anwalt) von der Gerechtigkeit ihrer Sache so überzeugt sind, warum sind sie dann nicht bereit, der Bundesregierung die Fakten vorzulegen?“
„The U. S. Government asked Walt Disney Productions and the union. In the national interest, to submit their dispute to Federal arbitration. We have accepted. Stripped of its verbiage, the company's reply is a refusal. The company's Interest, in the eyes of Walt Disney, is evidently superior to the national interest. The company has made it clear that it would prefer to deal with Willie Bioff, a discredited labor racketeer, than with its own Government. We don't fear the results of an impartial investigation of our dispute. If Walt Disney and Gunther Lessing (his attorney) are so certain of the justice of their cause, why are they unwilling to present the facts to the Federal Government?“[62]

Eine Woche später weigerten die Disney-Studios sich noch, Rückzahlungen zu tätigen.[63] Ende Juli kam es endlich zu einer Einigung und das Ende des Streiks wurde eingeleitet. Am 28. Juli wurde die Arbeit an Disney-Produktionen bei Technicolor wieder aufgenommen und das Unternehmen von der unfair list genommen. Erste Mitarbeiter wurden wieder eingestellt und kehrten zur Arbeit zurück.[64]

Anfang August wurden fast alle Forderungen der SCG erfüllt: Die Disney-Mitarbeiter bekommen bis zu hundert Stunden Lohnnachzahlungen, zwei Wochen bezahlter Urlaub, Abgangsentschädigungen, Krankenstand und Mindestlohntarife für die verschiedenen Arbeitsbereiche. Dieser beträgt 85 US-Dollar pro Woche für die Chefanimatoren und 22,50 US-Dollar pro Woche für assistierende Trickfilmzeichner, die vorher nur 16 bis 18 US-Dollar bekamen.[65] Walt Disney startete während dieser Verhandlungen die Goodwill tour, was die Spannung zwischen den Streikenden und dem Studio abbaute.[61] [8] Über den Streik heißt es in „Mein Vater Walt Disney“ weiterhin: „Ein Regierungsbeamter versicherte ihm [Walt Disney] aber, man würde ihm diese Sorge abnehmen und eine Einigung zwischen den beiden Parteien herbeiführen.“[42] Am 17. August 1941 flog Disney in einer Gruppe mit siebzehn anderen nach Rio de Janeiro.[58][66] Wenige Tage später schloss Lessing die Studios für zwei Wochen, um den Studios Geld zu sparen und die ersten angeordneten Änderungen umzusetzen.[67] Ein weiteres Meeting in Washington wurde Anfang September einberufen.[68]

Ende des Streiks[Bearbeiten]

„Der Streik war während Vaters Abwesenheit tatsächlich beigelegt worden“, so werden die Verhandlungen in „Mein Vater Walt Disney“ zusammengefasst.[42] Der Bundesvermittler gab der SCG in allen Punkten recht, und die Vertreter der Disney-Studios stimmten aus Angst vor dem Verlust von Regierungsaufträgen und der Rückforderung von Bankkrediten zu.[61] Die Wiedereinstellung der vor dem Streik entlassenen Mitarbeiter, eine Angleichung der Löhne, eine klarere Gehaltsstruktur und ein Beschwerdeverfahren waren Teil der Vereinbarung. Das National Labor Relations Board forderte die Vertreter des Studios auf, einen Gewerkschaftsvertrag zu unterzeichnen, und mit ihrem Zustimmen wurde der Streik beendet.[8] 400 Mitarbeiter erschienen bereits am 15. September wieder regulär im Betrieb, eine Woche später wurden durch Wiedereinstellungen zum Streikende 700 Mitarbeiter erwartet.[69] Am 21. September 1941 begann wieder der normale Arbeitsalltag: Die Gehälter für eine 40-Stunden-Woche verdoppelten sich über Nacht, und es wurden Namensnennungen in Filmen und Cartoons eingeführt. Die SCG vertrat nun 90 Prozent der Trickfilmzeichner in Hollywood.[13] Roy O. Disney schrieb seinem Bruder, als dieser in Argentinien war, vom Ende des Streiks, das nicht gerade zu Gunsten der Studios verlief.[58] Als Walt Disney am 10. Oktober wieder in Hollywood ankam,[70] waren die Disney-Studios bereits ein gewerkschaftlicher Betrieb.[61]

Aus der Perspektive von Walt Disneys Tochter Diane wird in „Mein Vater Walt Disney“ abschließend zu dem Thema die Position von Walt Disney verteidigt: „Mit den Gewerkschaften war Vater eigentlich von Anfang an gut ausgekommen. Allerdings hatten sie es auch nie für notwendig gehalten, mit den Disneys einen Tarifvertrag abzuschließen. Sie waren in Hollywood zu ‚kleine Leute‘, als daß es lohnend gewesen wäre, mit ihnen zu paktieren.“[42]

Kurz vor und während des Streiks wurden folgende Disney-Studio-Mitarbeiter gekündigt:[8]

  • Jim Armstrong
  • Art Babbitt
  • George Baker
  • Aurelius Battaglia
  • Preston Blair
  • Stephen Bosustow
  • Jack Bradbury
  • Don Christensen
  • Walt Clinton
  • Sam Cobean
  • Chuck Couch
  • Basil Davidovich
  • Phil Duncan
  • Phil Eastman
  • Jules Engel
  • Otto Englander
  • James Escalante
  • Frank Fullmer
  • Bernard Garbutt
  • Arnold Gillespie
  • Moe Gollub
  • Emery Hawkins
  • Gene Hazelton
  • T. Hee
  • Art Heinemann
  • David Hilberman
  • John Hubley
  • William Hurtz
  • Chris Ishii
  • Volus Jones
  • Lynn Karp
  • Walt Kelly
  • Hank Ketcham
  • Phil Klein
  • Joey Lockwood
  • Hicks Lokey
  • Ed Love
  • Dick Lundy
  • Don Lusk
  • Jesse Marsh
  • Pat Matthews
  • Bill Melendez
  • Kenneth Muse
  • Chic Otterstrom
  • Art Palmer
  • Virgil Partch
  • Ray Patin
  • Ray Patterson
  • Hawley Pratt
  • Willis Pyle
  • Tony Rivera
  • Leo Salkin
  • Milt Schaffer
  • Louie Schmitt
  • Zack Schwartz
  • William Shull
  • Grant Simmons
  • Claude Smith
  • Webb Smith
  • Eddie Strickland
  • Howard Swift
  • Don Tobin
  • Bill Tytla
  • Clair Weeks
  • Bernard Wolf
  • Tyrus Wong
  • Adrian Woolery
  • Cy Young

Es wird aber von erheblich mehr Kündigungen ausgegangen. Viele fanden erst nach der vom Bund vorgegebenen 90-tägigen Schlichtungsdauer statt.[13] Vor dem Streik sollen in den Disney-Studios 1.200 Mitarbeiter gewesen sein, nach dem Streik verblieben nur 694 Mitarbeiter.[19] Beim jedem Personalabbau seit dem Streik wurden die Gewerkschaftsbefürworter als erstes gekündigt, die wenigen verbliebenen wurden mit Schweigen bestraft, wie Art Director Maurice Noble berichtete.[13]

Nach dem 2. Weltkrieg wurden Lusk, Hee, Jones, Weeks, Marsh, Duncan, Schaffer, Hawkins, Salkin, Patin, Davidovich, Lokey, Battaglia und Bradbury wieder zeitweise eingestellt. Die Disney-Studios waren gezwungen, Babbitt wieder einzustellen. 1946 verließ Babbitt die Studios endgültig.[8]

Gerissener Spott über Gleisverkehr-Streik in „Gefährliches Spiel“. (© Egmont Ehapa)

„Zwei Abschnitte im Leben meines Vaters waren sehr, sehr tragisch, der eine war der Tod seiner Mutter, der andere der Streik... der, glaube ich, für ihn unbegreiflich war, in seiner ganzen Heftigkeit.“[71] So beschrieb Walt Disneys Tochter Diane Disney Miller das Ereignis. Walt Disney selbst verzieh den Teilnehmern des Streiks nie. In einem Brief meinte er, dass der Streik „unser Studio gesäubert“ habe und er die „die Jungs, die sich selbst auf die Schulter klopfen, und die Jungs, die mir das Leben schwer machen“ losgeworden wäre.[8]

Ward Kimball, einer von Disneys Nine Old Men, sagte über den Streik: „Ich war ziemlich liberal, aber ich habe nicht gestreikt. Aber ich wusste, dass etwas getan werden musste. Und ich bin bis heute der Meinung, dass es gut war, dass es passiert ist.“[13]

Auch der Comic-Zeichner Carl Barks, damals noch in der Story-Abteilung tätig, äußerte sich über den Streik: „Ich war selbst gegen den Streik. Ich hatte das Gefühl, dass sie dort etwas zerstörten. Die Disney-Studios waren ein Ort, an dem es keine Stechuhren gab - man kam morgens zur Arbeit, wenn man Lust dazu hatte, und wenn man sich um seine Arbeit kümmerte und gut arbeitete und viel leistete, wurde man verdammt gut bezahlt. Wenn man zu den Drückebergern und Nörglern gehörte, bekam man nie eine Lohnerhöhung. Es waren also die Drückeberger und Nörgler, die den Streik organisiert hatten.“[14] Barks zeigte sein negatives Bild über Gewerkschaften auch in seinen Comics, etwa in „Gefährliches Spiel“, „Die Spitzen der Gesellschaft“ oder „Wunder der Tiefsee“.[72]

Als Walt Disney 1947 vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe (House Un-American Activities Committee) seine Aussage tätigte, behauptete er, dass der Kommunismus eine wichtige Rolle beim Streik gespielt habe. Viele der Teilnehmer des Streiks wurden deswegen auf Hollywoods Schwarze Liste (Hollywood blacklist) gesetzt, darunter Art Heinemann, Art Director von „Fantasia“.[8]

Weblinks[Bearbeiten]




  • Buch: The Disney Revolt
  • The Vault of Walt: Volume 5 -> Part 1: Walt Disney Stories -> Walt Battles the Commies: The HUAC Testimony


> On the strike, see Steven Watts, The Magic Kingdom: Walt Disney and the American Way of Life (Boston: Houghton Mifflin, 1997), 203-27. https://www.amazon.com/Magic-Kingdom-Walt-Disney-American/dp/0826213790

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. „Disney-RKO Publicists Setting Dragon Campaign“ in: Variety vom 12. März 1941, S. 12. archive.org
  2. 2,0 2,1 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 81). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  3. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 47). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  4. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 86). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  5. „The 75th scientific & technical awards 2002 | 2003“. oscars.org
  6. Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): Hommage an Floyd Gottfredson. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)
  7. Horst Schröder. „Held: Micky Maus“ (Übersetzung: Ingo Petzke) in: Stefan Schmidt (Hrsg): Hommage an Floyd Gottfredson. 1993 (Sonderheft des Der Donaldist; 27)
  8. 8,00 8,01 8,02 8,03 8,04 8,05 8,06 8,07 8,08 8,09 8,10 8,11 8,12 8,13 8,14 8,15 8,16 8,17 8,18 8,19 8,20 8,21 8,22 8,23 8,24 8,25 8,26 8,27 8,28 „Disney animators' strike“. wikipedia.org
  9. „Great Depression“. wikipedia.org
  10. „New Deal“. wikipedia.org
  11. 11,0 11,1 11,2 „Screen Cartoonist's Guild“. wikipedia.org
  12. „The Screen Cartoonists Guild & Looney Tune Lockout“. animationguild.org
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 13,4 13,5 13,6 13,7 13,8 Tom Sito (19.07.2005). „The Disney Strike of 1941: How It Changed Animation & Comics“. awn.com
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 (11.07.1992). „Helnwein talks with Carl Barks“. helnwein.com
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 15,4 15,5 15,6 15,7 William Fischer (07.08.2023). „Disney's 1941 Strike Warned Us“. collider.com
  16. 16,0 16,1 16,2 16,3 Stanley McChrystal, Jeff Eggers, Jason Mangone (23.10.2018). „Leaders: Myth and Reality“. Penguin UK. books.google.de
  17. John Canemaker. „Walt Disney's Nine Old Men and the Art of Animation“, S. 212.
    35 US-Dollar die Woche war Ollie Johnstons Gehalt als Painter bei Paramount.
  18. Shamus Culhane. „Talking Animals“, S. 200. Die Angabe des Fleischer-Studio-Gehalts stammt von Nick Tafuri.
  19. 19,0 19,1 19,2 19,3 19,4 19,5 „Disney animators' strike“. disney.fandom.com
  20. „Burt Gillett“. wikipedia.org
  21. 21,0 21,1 Daniel Doperalski, Tim Gray (21.12.2020). „The Best Vintage Disney Ads in Variety Magazine“. variety.com
  22. Anzeige in Variety vom 8. Januar 1941, S. 44. archive.org
  23. 23,0 23,1 23,2 23,3 23,4 23,5 23,6 23,7 Jake S. Friedman (9.3.2017). „1941 Disney Strike: Picket Lines In Paradise“. historynet.com
  24. 24,0 24,1 24,2 Aussage Art Babbitt in: „NLRB v. Disney“
  25. 25,0 25,1 25,2 25,3 „Federation of Screen Cartoonists pledge“. digital-collections.csun.edu
  26. 26,0 26,1 26,2 26,3 26,4 26,5 Art Babbitt (28.02.2016). „The Fake Disney Union“. babbittblog.com
  27. „Our program:
    1. Higher pay for lower salaried brackets.
    2. A forty-hour five-day week.
    3. In case of lay-off, two weeks' notice or two weeks' pay to one who has been employed in the studio more than one year. One week's notice, or pay, to anyone employed less than one year.
    4. The blocking of youtside investigation, be it the Producers Association, the I.A.T.S.E. or anyone else interfering with the employee's rights.
    5. A stipulated period of apprenticeship, varying with the need of different departments.
    6. The check-off system, depending upon the approval of our membership. This is an agreement with the studio, whereby membership dues would be deducted from the salary of our members, and credited to the Federation of Screen Cartoonists. This method would eliminate our present helter-skelter collection system.
    7. The right to use the company's bulletin boards for the posting of notices concerning our Federation.
    8. Recognition by the employer of a Grievance Committee to hear, judge, and correct injustices suffered by any of our members.“
  28. „Company union“. wikipedia.org
  29. 29,0 29,1 (14.01.1941). „Drive in Walt Disney By Cartoonists Guild“ In: Variety vom 15. Januar 1941, S. 16. archive.org
  30. „Angriff auf Pearl Harbor“. wikipedia.org
  31. 31,0 31,1 31,2 31,3 31,4 31,5 31,6 31,7 Jim Korkis (20.12.2019). „In His Own Words: Herb Sorrell and the 1941 Disney Strike“. cartoonresearch.com / jimhillmedia.com
  32. „In the 20 years I've spent in this business I've weathered many storms. It's been far from easy sailing. It required a great deal of work, struggle, determination, competence, faith, and above all unselfishness. Some people think we have a class distinction in the place. They wonder why some people get better seats in the theatre than others. They wonder why some men get spaces in the parking lot and others don't. I have always felt, and always will feel that the men that contribute most to the organization should, out of respect alone, enjoy some privileges. My first recommendation to the lot of you is this; put your own house in order, you can't accomplish a damn thing by sitting around and waiting to be told everything. If you're not progressing as you should, instead of grumbling and growling, do something about it.“
  33. (04.02.1941). „‚Company Union‘ Charge Is Laid To Walt Disney“ in: Variety vom 5. Februar 1941, S. 15. archive.org
  34. (25.02.1941). „H'wood Labor Showdown“ in: Variety vom 26. Februar 1941, S. 1 und S. 20. archive.org
  35. (04.03.1941). „Extras Demand A Voice“ in: Variety vom 5. März 1941, S. 7 und 60. archive.org
  36. (25.03.1941). „White Collar Workers' Guild, 2,500 Emloyees, Sets Studio Demands“ in: Variety vom 26. März 1941, S. 23. archive.org
  37. (01.04.1941). „$3,000,000 Pay Back Storm“ in: Variety vom 2. April 1941, S. 7 und 12. archive.org
  38. (15.04.1941). „NLRB Vs. Disney“ in: Variety vom 16. April 1941, S. 21. archive.org
  39. (15.04.1941). „Studios Face Labor Shortage As Government Draws Heavily For Its Nat'l Defense Work“ in: Variety vom 16. April 1941, S. 21. archive.org
  40. (22.04.1941). „Truce at Disney Plant“ in: Variety vom 23. April 1941, S. 18. archive.org
  41. 41,0 41,1 (20.05.1941). „Disney-Cartoonists Settlement Imminent; Schlesinger's Lockout“ in: Variety vom 21. Mai 1941, S. 20. archive.org
  42. 42,0 42,1 42,2 42,3 Diane Disney Miller und Pete Martin (1959).„Kapitel 9“ in: „Mein Vater Walt Disney“. C. Bertelsmann Verlag. S. 154-157
  43. 43,0 43,1 43,2 43,3 43,4 43,5 (Juni 1941). „Strike at Disney“ in: „The Screen Actor Magazine“. cartoonresearch.com / jimhillmedia.com
  44. 44,0 44,1 (10.06.1941). „Disney Calls In IATSE Exec To Mediate Strike“ in: Variety vom 11. Juni 1941, S. 18. archive.org
  45. (17.06.1941). „Mediators Hope To Settle Disney Walkout Soon“ in: Variety vom 18. Juni 1941, S. 22. archive.org
  46. (24.06.1941). „Pix Cartoonists' Strike Vs. Disney Near Settlement“ in: Variety vom 25. Juni 1941, S. 6. archive.org
  47. Szabu (26.05.2009). „Dumbo - Hit the Big Boss for a Raise (English + subs)“. youtu.be Yt favicon.png
  48. „Dumbo Script - Dialogue Transcript“. script-o-rama.com
  49. In der zweiten deutschen Synchronfassung wurde das Lied übersetzt zu:
    „Herr Direktor, unsere Gage ist zu klein!
    Geben Sie uns zusätzlich noch einen Schein!
    Greifen Sie in Ihre Kasse,
    denn wir sind Ihre Asse!
    Herr Direktor, unsere Gage ist zu klein!“
  50. (03.06.1941). „U.S. Labor Conciliator Steps Into Disney-Cartoonists Strike Impasse“ in: Variety vom 4. Juni 1941, S. 23. archive.org
  51. FoundationINTERVIEWS (07.12.2016). „Animator Bill Melendez on going on strike at Disney - EMMYTVLEGENDS.ORG“. youtube.com Yt favicon.png
  52. Thomas Brady. „Whimsy on Strike“ in: New York Times vom 29. Juni 1941
  53. hannahjlurie (10.12.2012). „Disney and the 1941 Animators’ Strike“. cronkitehhh.jmc.asu.edu
  54. 54,0 54,1 54,2 54,3 (08.07.1941). „U.S. Labor Conciliator Steps in To Hasten Disney-Cartoon Peace“ in: Variety vom 9. Juli 1941, S. 22. archive.org
  55. Tim Gray (15.03.2019). „Why Labor Strife Was the Elephant in the Room for Disney’s Original ‘Dumbo’“. variety.com
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  57. (10.01.2014). „He’s been Streep-slapped“. paintingtheculturered.com (archiviert)
  58. 58,0 58,1 58,2 58,3 58,4 Keith Gluck (08.09.2016). „Walt and the Goodwill Tour“. waltdisney.org
  59. „Goodwill tour“. wikipedia.org
  60. (02.09.1941). „Film Cartoonists Guild Reaches Out To S.A. to Picket Junket by Disney“ in: Variety vom 3. September 1941, S. 25. archive.org
  61. 61,0 61,1 61,2 61,3 „The Disney Strike, 1941“. animationguild.org
  62. (15.07.1941). „Gov't Holds Off Action in Disney Strike; Stadio Alone in Balking Arbitration“ in: Variety vom 16. Juli 1941. archive.org
  63. (22.07.1941). „Disney Strike Settlement Imminent“ in: Variety vom 23. Juli 1941. archive.org
  64. (29.07.1941). „Cartoonists and Disney settle“ in: Variety vom 30. Juli 1941, S. 6. archive.org
  65. (05.08.1941). „Disney Strikers Win All Their Demands, Icluding 100 Hours Back Wages“ in: Variety vom 6. August 1941, S. 7. archive.org
  66. (12.08.1941). „Disney and Staff Of 15 on South American Tour for Pickup Shots“ in: Variety vom 13. August 1941, S. 31. archive.org
  67. (19.08.1941). „Disney shuts down for 2 weeks“ in: Variety vom 20. August 1941, S. 7. archive.org
  68. (09.09.1941). „Disney-Guild Peace Up to D.C.“ in: Variety vom 10. September 1941, S. 7. archive.org
  69. (16.09.1941). „400 report back for work at Disney plant“ in: Variety vom 17. September 1941, S. 27. archive.org
  70. „Disney's Tour ending Oct. 20“ in: Variety vom 1. Oktober 1941, S. 25. archive.org
  71. „Two periods in my father's life were very, very tragic, and one was the death of his mother, and then the other was the strike... which, I think – it was incomprehensible to him, the virulence of it.“
    Diane Disney Miller in „Walt and El Grupo“, 2008
  72. Thomas Andrae. „Carl Barks and the Disney Comic Book“ S. 211–212

Die Wut über den verlorenen Groschen[Bearbeiten]

Die Wut über den verlorenen Groschen
BildfehltDisney.jpg
© Disney • Quelle:
Label: Hörspiele für Kinder von acht bis achtzig
Veröffentlichung: SDR/HR
Datenträger: /
Produktionsland: Deutschland

Die Wut über den verlorenen Groschen ist ein Hörspiel, welches für die Radiosender SDR/HR (Süddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk) als Teil der Hörspielreihe „Hörspiele für Kinder von acht bis achtzig“ produziert wurde. Das fast einstündige Hörspiel wurde das erste Mal am 9. Februar 1975 ausgestrahlt,[1] eine weitere Ausstrahlung erfolgte am 7. September 1977.

„Die Wut über den verlorenen Groschen“ wurde von den Eheleuten Renate und Peter O. Chotjewitz geschrieben, die Regie führte Klaus Mehrländer.[1]

Erzähler und Sprecher[Bearbeiten]

Die Autoren, Sprecher und der Regisseur des Hörspiels werden auch im Hörspiel selbst genannt. Es handelt sich um folgende Rollen und Sprecher:[1]

Sprecher/Sprecherin Figur
Hans Hessling Dagobert Duck
Ernst H. Hilbich Donald Duck
Hans Groth Trick
Stefan Hädicke Tick
Andreas Petersen Track
Klaus Miedel Micky Maus
Horst Michael Neutze Kater Karlo, Kater Kalle
Friedrich Schoenfelder Der Erzähler
Ingrid van Bergen
Karin Dieck-Lischek
Maria Wiecke
Harald Baender
Gerd Duwner
Frank Engelhardt
Dieter Eppler
Helmo Kindermann
Robert Rathke
Peter Schmitz
Wolfgang Schwalm
Hans Treichler







Fantasie-Milliardär Dagobert Duck im vergoldeten Straßenkreuzer

Barackenviertel Feuchte Lunge

es wird von den Schuhen von TTT geredet?! Trick, Tick und Track? seltsame Reihenfolge

Donald fährt

Erzähler redet davon, dass es keine Eltern gibt und dass alle nur miteinander verlobt sind

Geldspeicher. Dagobert schwimmt im Geld wegen Bankiersjucken ("Jucken am ganzen Körper" wegen des Gedankens, nicht der reichste Mann zu sein)

Erzähler sagt, dass man ohne reichte Menschen wie Dagobert nicht wüsste, wie angenehm es sei, im Geld zu baden

Dagoberts Kammerdiener Traugott Tüchtig

Dollarscheine und Goldmünzen

3500 Kubikmeter Geld

erzählt kurz vom Goldgraben in Alaska

Dagobert will nochmal persönlich selbst Geld verdienen

Erzähler beschreibt Donalds Schimpfen und Quälen der Drillinge als sinnvolle Erziehungsmaßnahmen

Alte Dinge vom Dachboden werden verkauft

"Man soll Kinder nicht so verwöhnen", Donald gibt alten Radiergummi

Zeichner braucht Radiergummi, gibt Schnur

Horaz Pferdehalfter, will Schnur, gibt Messer

Frau gibt Gürtel nach Lebensrettung

nach einer Stunde haben TTT eine Perle

im Juwelengeschöft Herr Fettsack Kreisch, was habt ihr denn da, Kinder? lästert über seine Gattin, will Perle haben, gobt Segelboot, die "dicke Isolde"

TTT will Donald bescheid geben, aber der ist nicht daheim.

Donald bei Kusine Daisy

Lied: Donald besingt Daisy

Daisy will nach unsinnigen Streit einen Wunsch erfüllt haben

Daisy will ein Äffchen

Erzähler lästert über Frauen, Donald danach auch

Donald trifft Gundel auf Straße

"Suchst du einen Affen, Donald?"

Groschen aus der Vitrine

Donald lästert über Geiz des Onkels, geht dann auf Deal Groschen vs Affen ein

Gundel monologisiert, was sie aus dem Groschen machen will

Erzähler kommentiert sarkastisch, dass es nichts schlimmeres gäbe, als einem reichen Mann einen Groschen zu stehlen

Gundel zaubert Gorilla herbei

Erzähler berichtet, dass Donald durch sein Pech berühmt ist. Wechselt das Thema zu Micky Maus (und lästert über Politiker).

Entenhausener Geheimpolizei

Hauptmann Reinlich

Micky mit Goofy

ein gewisser Lude Gierig, hat Holzbein -> Kater Karlo

Komplizen sind Panzerknacker

Goofy fährt, Micky meckert mit ihm

Treffen im Rathaus von Gaunern und bestechlichen Politikern

Goofy kaut Erdnüsse

Düsentrieb verkaufte Erfindung an Karlo, Bürgermeister will damit wissen, was die Bevölkerung von ihm denkt und so seine Wiederwahl sichern Karlo will aber vorher damit mit Panzerknackern am Geldspeicher bedienen

Panzerknacker inkl dem, der gerne Backpflaumen mag

Professor (!) Düsentrieb

Kuchen

Gedankenlesemaschine vor zwei Stunden verkauft an Lude Gierig

Micky und Goofy wollen Onkel (!) Dagobert warnen vor Panzerknackern mit Gedankenlesemaschine

Erzähler darüber, wie zeitlos die Geschichte ist und wie Stehlen zeitlos ist.

Dagobert in Pizzabäckerei, Autoreparatur-Werkstatt (anno '54),

Dagobert redet mit Erzähler

Herings-Club

feiner Club, nehmen nur Leute auf, die Heringe essen können, ohne für arm gehalten zu werden

Dagobert sei nicht distinguiert genug

Reich kann jeder sein, irgendwo muss das Geld ja schließlich hin

Dagoberts Vater wäre Chauffeur bei der städtischen Pferdebahn gewesen

Dagobert will Zeitung kaufen (!) Micky und Goofy stoppen ihn "Was, streiken meine Arbeiter?" "Ich glaube an Walt Disney und dass man mit Geld alles kaufen kann"





Hintergrund[Bearbeiten]

Peter O. Chotjewitz schrieb schon seit den 1960er Jahren Hörspiele für das Radio.[2] Zusammen mit seiner Ehefrau Renate Chotjewitz übersetzte er wenige Jahre vor der Erstausstrahlung des Hörspiels „Die Wut über den verlorenen Groschen“ zwischen 1973 und 1974 die ersten sechs Ausgaben der Ich-Reihe aus dem Melzer-Verlag: „Ich Micky Maus“ und „Ich Micky Maus – Band 2“ (beide 1973) sowie „Ich Donald Duck“, „Ich Donald Duck – Band 2“, „Ich Onkel Dagobert“ und „Ich Onkel Dagobert – Band 2“ (alle 1974).[3] Im Nachlass von Renate Chotjewitz befindet sich auch ein unvollständiges Hörspiel-Drehbuch von 1983 mit Micky und Minnie in Sprechrollen.[4] Micky hatte bereits in „Die Wut über den verlorenen Groschen“ eine Sprechrolle, Minnie noch nicht.

Die Handlung beinhaltet Aspekte verschiedener Comics, ist aber keine direkte Adaption einer einzelnen Comicgeschichte.

  • Im Hörspiel sprechen Tick, Trick und Track nacheinander Teile eines gemeinsamen Satzes, ähnlich wie in den Comics.
  • Das Barackenviertel Feuchte Lunge entstammt der Chotjewitz-Übersetzung von „Weihnachten für Kummersdorf“ („Donald Duck und der Unglücksgroschen“), wo die Drillinge auch Mitleid mit den Bewohnern des Armenviertels haben.
  • Ohne sein tägliches Bad im Kleingeld bekommt Dagobert ein Jucken am ganzen Körper, was in „Die Schauergeschichte von Schloß Schauerstein“ („Onkel Dagobert und das verrückte Schloß“) zu seinem Verhängnis wird. Im Hörspiel bekommt er es schon, wenn angedeutet wird, dass er nicht mehr der reichste Mann der Welt wäre.
  • Um noch einmal aus eigener Hand Geld zu verdienen statt über seine zahlreichen Industriezweige, versucht Dagobert auf der Straße, Läden aufzukaufen, was er auch schon in „Die sieben Städte von Cibola“ („Donald Duck und der Schatz der sieben Städte“) tat.
  • Donald lässt die Drillinge währenddessen sein Haus entrümpeln und gibt ihnen eine mickrige Belohnung, die sie mit Geduld zu etwas wertvollerem eintauschen können. Im Hörspiel begann es mit einem Radiergummi und endet mit einem Segelboot, in „Maharadscha für einen Tag“ („Donald Duck in Indien“) begann es mit einem Bleistiftstummel und endet mit einem Schiffsticket nach Indien.

etc pp

  • Sowohl in der Ich-Reihe aus dem Melzer-Verlag als auch im Hörspiel bezahlen die Entenhausener mit Dollar und Goldmünzen statt mit Talern und Kreuzern. Besonders prominent ist das im Comictitel „Donald Duck und die Dollar-Schlacht“ zu sehen.

Der Titel des Hörspiels ist eine Anspielung an das gleichnamige Klavierstück von Ludwig van Beethoven, der es selbst im Autograph als „Alla Ingharese quasi un Capriccio“ bezeichnete. Der längere Titel „Wuth über den verlornen Groschen ausgetobt in einer Kaprize“ wurde vermutlich von dem Verleger Anton Diabelli hinzugefügt.[5]

Stil[Bearbeiten]

Im Hörspiel kommt es mehrfach zu Metalepsen: Dagobert diskutiert an einer Stelle mit dem Erzähler. An einer anderen nennt er Walt Disney in einem Kontext, bei dem man eher Gott erwartet hätte: „Ich glaube an Walt Disney und dass man mit Geld alles kaufen kann.“ Auch die Verwendung von Erikativen wie „kreisch“ klingen eher wie mitgelesene Schauspielanweisungen als geschauspielert.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 „Die Wut über den verlorenen Groschen“. hoerspiele.dra.de
  2. „Peter O. Chotjewitz“. wikipedia.org
  3. „Renate Chotjewitz“. inducks.org
  4. „Findbuch zum Bestand NL-P-44 Renate Chotjewitz Häfner“. addf-kassel.de
  5. „Die Wut über den verlorenen Groschen“. wikipedia.org




American Humane Association


Beschreibung des Animationsprozesses bei Disney:

At Disney Studios, directors met with storymen and storyboard artists to outline each cartoon short—and later, each full-length animated feature. Like actors making performance choices, supervising animators planned each character’s actions. These artists’ drawings went to assistants who filled in the frames between main poses with additional drawings. Assistant animators handed their work to in-betweeners who completed necessary drawings.

Once an animation passed a camera test for exposure and smoothness of movement, a stack of pencil drawings went to inkers. The inkers traced the drawings onto sheets of transparent celluloid, giving the “cels” to painters for color. Finally, one frame at a time, the production camera department shot a negative at a rate of 12 to 24 drawings per second.

https://www.historynet.com/1941-disney-strike-picket-lines-paradise/